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Katjuschka

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


gut

So richtig überzeugen konnte mich dieses Buch leider nicht.
Dafür, dass es ein Thriller sein soll, hat es meiner Meinung nach recht lange gedauert den Spannungsbogen aufzubauen, der dann wiederum zu schnell aufgelöst wird.
Dabei war die Wendung um die traumatische Erfahrung in Elisas Vergangenheit durchaus nicht schlecht und hat mir als unerwartete Erklärung gut gefallen.
Hier hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht diese "Entdeckung" aufzubauen und so eine längere Spannung zu erzeugen.
Der akute Kampf gegen die ansteigende Flut war allerdings sehr präsent und hat diesem Handlungsstrang wenig Raum gelassen, den er meiner Meinung nach verdient hätte.
Das Geheimnis der Nachbarn, bei denen Elisa in der Notsituation unterkommt, kam auch etwas unerwartet, jedoch bleiben hier für mich ein paar Fragen offen.
Auch muss ich leider sagen, dass es mir schwer gefallen ist, mich mit den Charakteren zu identifizieren, da mir etwas die emotionale Tiefe fehlte.
Insgesamt ist "Nachtflut" eine spannend gedachte Geschichte mit guten Wendugen, die aber zu wenig dramaturgisch aufgebaut wurde, um ein wirklich überzeugender Thriller zu sein.

Bewertung vom 10.12.2024
Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)
Wolkenstein, Julia

Weihnachtswunder im Hotel Mistelzweig (eBook, ePUB)


gut

Cover und Titel verraten es eigentlich schon: Hier handelt es sich um eine romantische Weihnachtsromanze mit einem Anteil Kitsch, genau wie es bei solchen Geschichten gewünscht ist.
Selbstverständlich finden Amelie und Franklin zueinander und das beschauliche Rotenburg bildet einen wunderschönen Rahmen dazu.
Der Weg zum Happy-End ist mit nur kleinen Hindernissen bestückt und so wird der Roman zu einer Wohlfühllektüre.
Alles in allem ging es mir zwar deutlich zu schnell und deutlich zu glatt, aber gerade in der Weihnachtszeit kann man dies mit einem Lächeln akzeptieren.

Bewertung vom 09.12.2024
Tee auf Windsor Castle (eBook, ePUB)
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Kate sich entgegen ihrer Überzeugung zu einer Führung durch Windsor Castle überreden lässt, verläuft sie sich im Labyrinth der Flure des Schlosses.
Welch Glück, dass sie in der Küche auf eine liebenswerte alte Dame namens Betty trifft, die sich erstaunlich gut im Schloss auskennt - und ihr in royalem Porzellan einen gepflegten Beuteltee serviert.
Einen Tag und eine Nacht lang werden Kate und Betty zu Freundinnen, die die Welt durch die Augen der jeweils anderen neu entdecken und gemeinsam herausfinden, was im Leben wirklich zählt.

Kate stammt aus Glasgow und dort, wie sie selbst sagt, aus der Unterschicht.
Von der königlichen Familie, die ihrer Meinung nach auf Kosten der Bevölkerung in Saus und Braus lebt, hält sie nicht viel.
Von einer Freundin überredet, nimmt Kate widerstrebend an einer Führung durch Windsor Castle teil.
Auf der Suche nach einer Toilette trifft sie in einer Teeküche auf die sympathische Betty, eine vermeintlich langjährige Hausangestellte der Royals.
Der Untertitel "Sie war nie wirklich weg" lässt vermuten: Trifft Kate auf die (eigentlich verstorbene) Queen?
Betty kennt jedenfalls nicht nur in dem riesigen Schloss jeden Winkel - nein ihr entschlüpft auch ein "Onkel David", als es um den Bruder von König George, dem Vater der Queen, geht.
Und sogar einen Corki hat Betty...
Die komplette Handlung ist komplett unrealistisch, aber nichtsdestotrotz auch sehr charmant.
Wenn "Betty" vom durchgetakteten Alltag der Queen erzählt, die quasi nie allein sein konnte oder durfte, dass sie z.B. nie in einen Pub gehen oder Freunde treffen konnte, dann tut sie dies sehr liebenswert und respektvoll und nicht nur Kate stellt irgendwann fest: Dieses Leben ist, trotz Geld und Ruhm, dann vielleicht doch nicht so wunderbar.
Aber auch Betty lernt von Kate etwas vom Leben außerhalb der Palastmauern und aus zwei Fremden werden so etwas wie Freundinnen.
Das Ende mit Ioanna, auf die Kate auf dem Heimweg trifft, fand ich nicht so gelungen.
Ein offenes Ende hätte mir besser gefallen.
Alles in allem eine nette Geschichte, die ich mit einem Lächeln beendet habe.

Bewertung vom 01.12.2024
Der kleine Kräutergarten (MP3-Download)
Sommer, Bente

Der kleine Kräutergarten (MP3-Download)


sehr gut

Viel zu lange steckt Landschaftsarchitektin Sophie schon im Büro des Installationsbetriebes ihre Vaters fest.
Als er ihr auch noch seine neue Lebensgefährtin, die alles besser weiß, vor die Nase setzt, hat Sophie genug.
Sie kündigt und fährt in die Bretagne, der Heimat ihrer verstorbenen Mutter.
Unterwegs bleibt Sophie bei der reizenden älteren Blanche Galard hängen, die seit dem Tod ihres Mannes ein großes Herrenhaus an der Kanalküste ganz allein bewohnt.
Besonders der alte Kräutergarten hat es Sophie angetan.
Kurzerhand bietet sie Blanche an, den Garten wieder zum Leben zu erwecken, und Geld damit zu verdienen.
Das gefällt dem windigen Alain und seinem Partner Remy gar nicht, hatten sie doch schon ein Auge auf das Herrenhaus geworfen, um das Anwesen in ein Golfresort zu verwandeln.
Und während Sophie versucht, sich nicht in Remy zu verlieben, schreckt Alain auch vor drastischen Mitteln nicht zurück, um sein Ziel zu erreichen…

Nach dem Tod der Mutter und der Kündigung ihres ungeliebten Jobs strandet Sophie ziel- und heimatlos an der französischen Opalküste und trifft dort auf die sympathische ältere Witwe Blanche.
Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie fühlen sich in der Gegenwart der anderen einfach wohl und so entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft.
Mit dem Auftauchen der beiden Investoren, die aus Blanches geliebtem Haus und dem dazugehörigen Grundstück ein weiteres Golfresort machen wollen, wird es spannend, denn Blanche steht finanziell das Wasser bis zum Hals.
Da gerade eine Steuerforderung fällig wird, müssen die Frauen sich etwas überlegen um ihre Zukunftspläne für das Haus und den Garten nicht zu gefährden.
Alain will derweil mit aller Macht sein Ziel erreichen und "der Alten" das Haus abringen.
Sein junger Partner Remy kommen erste Skrupel, denn zum ersten Mal ist da mit Sophie eine Frau, die anders ist als jede zuvor...

Mit der "Der kleine Kräutergarten" reist man literarisch in den touristisch nicht so überlaufenen Norden Frankreichs.
Die Geschichte wird ausgesprochen charmant erzählt und ist absolut nicht so kitschig wie der Titel vielleicht vermuten lässt.
Auch wenn das Ende erwartbar ist, kommt zum Finale hin doch noch eine überraschende Wendung hinzu.
Als kleine, leichte Geschichte für zwischendurch gedacht, habe ich mich am Ärmelkanal sehr wohlgefühlt.

Bewertung vom 27.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


schlecht

Als großer Fan vom Donnerstagsmordclub habe ich mich sehr gefreut den ersten Band einer neuer Reihe von Richard Osman lesen zu können.

Das Cover sah erstmal recht interessant aus (ein bißchen 1970er vielleicht), der Klappentext war vielversprechend.
Handlungsort diesmal USA statt GB und trotzdem (hoffentlich) typisch britischer Humor? Ich war gespannt.

Leider muss ich sagen, dass ich zu meinem großen Bedauern das Buch abgebrochen habe.
Ich fand den Erzählstil von Anfang an etwas verwirrend, aber ich bin drangeblieben.
Die ständigen Perspektivwechsel wären vielleicht noch okay gewesen, aber die vielen Namen (nicht nur die der handelnden Personen, sondern auch von Personen über die geredet wurde) haben mich regelmäßig den Faden verlieren lassen.
Auch die "Zwischensequenzen" von François Loubet waren eher störend im Erzählfluss.
Es geht wohl um Geldschmuggel, die seltsame Welt der Influencer und es hat ein wenig von Agenten-Krimi.

Die diversen guten Kritiken sagen mir, ich habe ggf. zu früh aufgegeben.
Vielleicht ist es aber auch einfach nicht mein Buch.
Ich werde es einer lesebegeisterten Freundin schenken, sie bitten eine Rezension zu schreiben und (wenn ihr die Geschichte gefällt) diese dann an entsprechenden Stellen zu posten.

Bewertung vom 22.11.2024
Das Wunder der Tannenbäume (MP3-Download)
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume (MP3-Download)


sehr gut

Schwarzwald, 1815: Anneliese ist erst sechzehn, als ihr Vater tödlich verunglückt und sie in seine Fußstapfen als Holzfällerin treten muss.
Doch ihre Familie ist hoch verschuldet und auf dem Freiburger Markt kann sie mit ihrem Holz kaum etwas verdienen.
Da erinnert sich Anneliese an den heidnischen Brauch, Bäume in der Winterzeit festlich zu schmücken.
Kurzerhand bietet sie ganze Tannen zum Verkauf an, die sie mit Äpfeln, Nüssen und kleinen Schnitzfiguren dekoriert - eine Sensation!
Mit ihren Weihnachtsbäumen zieht Anneliese jedoch nicht nur die Aufmerksamkeit der Marktbesucher auf sich, sondern auch die des jungen Friedrich von Bergen…

Titel, Cover und Klappentext deuten auf eine stimmungsvolle Geschichte hin - vielleicht mit einem Hauch vorweihnachtlichem Kitsch?
Die Handlung beschreibt zuerst die harten Lebensumstände der jungen Anneliese, die erst durch einen tragischen Unfall den Vater und danach die Mutter durch eine schwere Krankheit verliert.
Harte Arbeit im Wald, Hunger, Kälte und die drückenden Schulden lassen Anneliese fast verzweifeln, aber sie gibt nicht auf, holt sich Schutz und Kraft im Wald, findet sogar ein paar wenige Freunde.
Aber erst mit der Idee einen geschmückten Weihnachtsbaum zu verkaufen wendet sich nicht nur das Blatt für Anneliese, auch wird ab da die Handlung stimmungsvoll-weihnachtlich.
Mit Friedrich scheint auch privat das Glück zurück zu Anneliese zu kommen, aber wie so oft gibt es Neider und Feinde und Anneliese könnte alles verlieren, was sie sich mühsam aufgebaut hat.

Die tatsächliche Entstehung eines geschmückten Baumes zur Weihnachtszeit ist nicht wirklich geklärt, aber diese Variante liest sich ganz zauberhaft - und mit wirklich nur ganz wenig Kitsch.
Im deutschsprachigen Raum entstanden, hat der Weihnachtsbaum seinen Siegeszug um die Welt gemacht und ist heute noch immer das Symbol für Licht, Wärme und Frieden in dunkler Zeit.

Bewertung vom 21.11.2024
Und Wien leuchtete
Arland, Henny

Und Wien leuchtete


gut

Der Besuch der fiktiven Elisabeth Wimmer in Wien ist der Aufhänger für eine Geschichte, die um den Skandal um "Komtess Mizzi" aus dem Jahr 1908 kreist.
Anna Sacher und Emilie Flöge hat es jedoch natürlich gegeben und man erfährt innerhalb der Handlung ein wenig aus dem Leben der bekannten Damen - und über das bekannte Hotel Sacher.
Die realen Begebenheiten rund um das kurze Leben der Marie Veith sind gleichermaßen schrecklich und traurig.
Leider wird die junge Frau auch hier zu einer Randfigur der Geschichte.
Leider muss ich sagen, dass ich mit dem Erzählstil meine Probleme hatte.
Es wird keine kontinuierliche Geschichte (ggf. mit Rückblenden) erzählt, sondern wirkt eher wie Art Report, bei der die Autorin wie aus dem Off Bemerkungen einstreut.
Da mir auch die bekannterweise sehr herrische Anna Sacher zu positiv dargestellt wird, kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 14.11.2024
Weihnachtspost im kleinen Cottage
Hatzbach, Marie

Weihnachtspost im kleinen Cottage


weniger gut

Klara, Annika, Jonas und Alex waren zu Schulzeiten keine Freunde oder eine Clique, sondern eher eine Art Zweckgemeinschaft im Abi-Englischkurs.
Und so haben sie sich auch direkt nach dem Abitur nie wieder gesehen.
Nicht nur Klara wundert sich, dass die drei ehemaligen Reisegefährten für den Trip nach Rochester sofort zugesagt haben.
Der Aufenthalt und die Gespräche werden interessant, teils lustig, teils ernst erzählt, denn alle vier sind und waren sehr unterschiedlich.
Nach und nach kommen im vorweihnachtlichen Cottage verschiedene ungesagten Dinge und ein großes Geheimnis aus der Vergangenheit ans Tageslicht, was ihr kommendes Leben entscheidend verändern könnte.
Und wie Ebeneezer Scrooge müssen sich die Vier dem nun stellen und entscheiden wie es zukünftig weitergehen kann oder soll.

Auch wenn Titel und Cover einen Wohlfühlroman mit Happy-End-Garantie versprechen, sind durchaus auch ernste Dinge und tiefergehende Konflikte Thema der Handlung.
Ich mochte Klara und Annika, den recht arroganten Alex nicht so - aber auch im wahren Leben ist ja nicht jeder dein Freund ;-)
Und Jonas.... im Prinzip sympathisch, aber ehrlich gesagt fand ich seine Sprechweise, bzw. einige seiner Formulierungen sehr unrealistisch, denn sie klangen stellenweise wie vorbereitet und dann abgelesen.
Generell fand ich die Idee mit den von der Weihnachtensgschichte inspirierten Briefen klasse.
Diese gemeinsam um Mitternacht mit einem Glas Punsch zu lesen und darüber zu sprechen klingt irgendwie schon.
Das Ende war teils wie erwartet, teils überraschend.
Alles in allem eine nette Geschichte zum lesen in der Vorweihnachtszeit - zusammen mit einem Glas Punsch.