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Benutzername: 
lesemaus2021
Wohnort: 
Velbert

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


sehr gut

Nach dem Lesen des Buches ist mir wieder so richtig bewusst geworden, wie vergänglich doch alles im Leben ist. Eine Sekunde nicht richtig hingeschaut, eine Sekunde abgelenkt sein und nichts ist mehr wie es war. Eine Sekunde die ein Leben zerstören kann. Anne Gesthuysen erzählt in ihrem Buch die tragische Geschichte einer Familie, die am Schicksal fast zerbricht. Ganz besonders die Rückblicke in die Vergangenheit fand ich interessant und fesselnd. Aufgelockert wird die Erzählung immer wieder durch die Schilderung des Dorflebens. Klatsch und Tratsch werden hier sehr anschaulich, lustig und teils auch überspitzt dargestellt. Für meinen Geschmack hat die Autorin jedoch viel zu viele Themen wie z.B. Flüchtlinge, Homosexualität und Alkoholmissbrauch in die Grundstory reingepresst. Weniger wäre hier einfach mehr gewesen. Mit etwas weniger Nebenschauplätzen und weniger Nebenfiguren wäre mir auch der Einstieg in die Geschichte leichter gefallen. Denn gerade am Anfang sind mir die vielen Namen regelrecht um die Ohren geflogen und ich musste oft überlegen wer wer ist. Mir war allerdings auch nicht bewusst, dass es sich bei dem Buch um einen Fortsetzungsroman handelt. Das Ende des Buches ist so ganz anders als erwartet, aber auch wenn meine Erwartungen nicht erfüllt wurden, war ich dennoch richtiggehend erleichtert. Mit diesem Ende lässt es sich gut leben.

Bewertung vom 09.11.2024
Die Puppe wusste es
Maffini, Rita

Die Puppe wusste es


sehr gut

Nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein

Das sich hinter diesem wunderschönen Cover eine derart herzzerreißende Geschichte verbirgt, die einem teilweise die Sprache verschlägt, hätte ich nie erwartet.
Durch das Buch von Rita Maffini habe ich schnell meine eigenen Grenzen kennengelernt und ich musste "Die Puppe wusste es" mit einigen Pausen lesen, um gewisse Dinge einfach sacken zu lassen. Ganz besonders die Lebensgeschichte von Mariam hat mich schrecklich mitgenommen, aber auch sehr gefesselt. Weiter möchte ich auf den Inhalt gar nicht eingehen, um nicht zu spoilern.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, fesselnd und angenehm zu lesen. Die erwähnten Städte und fremden Länder sind unglaublich bildlich und detailliert beschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen.
Wer sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt einlassen möchte, sollte das Buch unbedingt lesen. Allerdings sollte man wissen, dass es in dem Buch u.a. um körperliche und seelische Gewalt geht. Es ist kein Buch für zarte Gemüter. Dennoch gibt es von mir eine Leseempfehlung, aber ich würde auf die vielen Trigger hinweisen.

Bewertung vom 09.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Das etwas düstere aber dennoch wunderschöne Cover hat alleine schon gereicht um mein Interesse zu wecken. Der Klappentext war dann das Zünglein an der Waage. Ohne die Vorgänger Bände gelesen zu haben, habe ich mich in das Graphische Viertel gewagt und es nicht bereut. Kai Meyer ist ein großartiger Geschichtenerzähler, der gekonnt ein Netz aus Zeitgeschichte, Krimi, Fantasy und Historie auswirft, aus dem sich der Leser weder befreien kann noch möchte. Das ganze Buch hat eine enorme Sogwirkung und die Handlungsstränge sind so unglaublich fein miteinander verknüpft, dass man als Leser regelrecht sprachlos ist. Das Buch bleibt bis zum Schluss spannend, denn erst dann wird das feine Spinnennetz logisch aufgelöst. Ganz besonders gut hat mir die mystische und düstere Grundstimmung gefallen, die sich durch das Buch zieht. Auch das Setting war einfach grandios. Den Schreibstil habe ich als sehr harmonisch und flüssig empfunden.
Für mich war es das erste Buch des Autors und ein großartiges Leseerlebnis. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 03.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


gut

Der Funke ist nicht übergesprungen
Das Cover ist unglaublich schön und der Titel hat mich auch gleich angesprochen und neugierig gemacht. Das Buch strahlt so viel Herzenswärme aus, aber leider bin ich nicht so richtig mit dem Schreibstil der Autorin warm geworden. Auch der zweite Versuch nach einer kleinen Lesepause ist gescheitert. Ich musste mich regelrecht zum Weiterlesen zwingen. Ich wollte das Buch so sehr mögen, aber für mich zog sich die Geschichte wie Kaugummi. Die Story ist aus meiner Sicht mit viel zu vielen Nebensächlichkeiten vollgepackt. Die skurrilen Charaktere und die beschriebenen Eigenarten fand ich zwar schon sehr ansprechend, aber auch das hat nicht gereicht meine Motivation zum Weiterlesen in Gang zu setzen. Letztendlich habe ich das Buch schweren Herzens abgebrochen und werde es zu einem späteren Zeitpunkt lesen. Manchmal passt der Zeitpunkt einfach nicht.

Bewertung vom 20.10.2024
Natural Red 4
Tegeler, Nicolai; Réon, Valeska

Natural Red 4


ausgezeichnet

Mörderisch gut
Ich mag es unheimlich gerne, wenn es in Büchern mehrere Zeitebenen gibt und noch mehr mag ich Bücher, die in den 1940er Jahren spielen. Somit war Natural Red 4 ein echter Jackpot für mich.

Die ganze Story ist von Anfang bis Ende unglaublich spannend, so dass man das Buch kaum zur Seite legen mag. Einmal angefangen, kann man sich dem Sog einfach nicht mehr entziehen und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Besonders die Rückblicke in die 1940er Jahre haben mich gefesselt und zugleich unglaublich schockiert.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und fesselnd und ich bin leicht in die Story reingekommen.

Die Charaktere sind mehr als gelungen dargestellt und werden mir noch lange in meinem Gedächtnis haften bleiben. Die Liebesgeschichte am Rande war eine gute Gelegenheit einmal durchzuatmen.

Toll und sehr speziell fand ich auch die Aufteilung des Buches. Da ich nicht spoilern möchte, gehe ich darauf aber nicht weiter ein.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses super spannende und abwechslungsreiche Buch. Man sollte aber auf jeden Fall die Triggerwarnung beachten.
Da es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, freue ich mich jetzt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 03.10.2024
Herbstliebe auf Langeoog
Petersen, Lotta

Herbstliebe auf Langeoog


ausgezeichnet

Herzklopfen auf Langeoog

Bereits zum 2. Mal durfte ich dank der Autorin Lotta Petersen lesend nach Langeoog reisen und es war wieder traumhaft schön. Mit dem Roman "Herbstliebe auf Langeoog" hat Lotta wieder ins Schwarze getroffen und mir unglaublich schöne Lesestunden beschert. In dem zweiten Buch der "Liebe auf Langeoog" Reihe geht es um Mia und den jungen Witwer Nils, die sich bereits aus ihrer Kindheit kennen, sich aber aus den Augen verloren haben. Der zentrale Ort ist das zauberhafte Café Kluntje & Meer. Ein Café das man einfach lieben muss.

Lotta Petersen punktet einfach wieder mit ihrem unglaublich lockeren und flüssigen Schreibstil und vor allen mit der warmherzigen Geschichte, die sich beim lesen wie eine warme Wolldecke anfühlt.

Das Cover ist genau wie Band 1 ganz zauberhaft und herzerwärmend. Schnappt euch das tolle Buch, einen warmen Kakao und lest euch nach Langeoog.

Bewertung vom 23.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


sehr gut

Nachdem ich die Leseprobe wirklich toll fand, konnte ich es kaum abwarten das Buch zu lesen. Der Anfang des Buches hat mich auch gleich sehr gefesselt, aber meine Erwartungen wurden hier nicht ganz erfüllt. Die Liebesgeschichte zwischen Judith und Tobias nimmt für meinen Geschmack viel zu viel Raum ein. Im Gegensatz dazu fällt die Entführung von Tobias Tochter kaum ins Gewicht. Da hatte ich mir viel mehr Spannung erhofft. Zudem hat sich mir die ständige Einnahme von Schmerzmitteln von Judith nicht erschlossen. Ich habe immer auf eine Erklärung gewartet, aber da kam leider nichts. Nichts desto trotz hat die Autorin es geschafft, mir ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, verpackt in einem Roman, näher zu bringen. 1989 war ich 14 Jahre alt und da ist leider zu viel an mir vorbei gegangen. Die Geschichte wird abwechselnd von Judith und Tobias erzählt und der Schreibstil ist wunderbar flüssig und verständlich. Auch die Rückblicke fand ich sehr interessant und durch sie taucht man als Leser richtig in die Gefühlswelt der Protagonisten ein. Alles in allem ist ''Als wir nach den Sternen griffen'' ein fesselnder und interessanter Roman für mich. Historische Fakten sind mit einer Liebesgeschichte verwoben und die damaligen Verhältnisse in der DDR gut dargestellt. Vieles kannte ich bereits von Erzählungen aus dem Familienkreis und die Darstellung deckt sich. Mich hat das Buch gut unterhalten und bereits vergessene Erinnerungen wieder aufgefrischt.

Bewertung vom 19.09.2024
Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff
Hansen, Tessa

Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff


sehr gut

Verliebt in das Bücherschiff
Bei dem Buch Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff von Tessa Hansen handelt sich bei mir um die klassische Coverliebe auf den ersten Blick. Hier konnte und wollte ich einfach nicht widerstehen. Das Cover hat in mir, obwohl das Thermometer noch 22 Grad anzeigt, die Lust und Vorfreude auf den Winter geweckt. Ohne Band 1 gelesen zu haben, habe ich mich gleich gut in der Geschichte zurecht gefunden. Allerdings fand ich Anfangs den Schreibstil der Autorin etwas gewöhnungsbedürftig, was sich im Laufe des Buches allerdings gelegt hat. Katja als eine der Hauptprotagonistinnen konnte mich leider nicht richtig überzeugen. Ihre oft sehr unsympatische Art hat mich regelrecht genervt und das obwohl ich auch oft über die Dialoge zwischen ihr und Miri schmunzeln musste. Die Idee, ein altes Schiff in eine Bücherhandlung umzubauen, finde ich grandios, und dass dieses Bücherschiff in einer meiner Lieblingsstädte Hamburg liegt, hat mich sehr gefreut. Ein schöneres Setting hätte ich mir nicht wünschen können. Ganz besonders gefallen haben mir auch die Büchertipps, von denen ich bereits einige Bücher kannte und die, die ich nicht kannte, für mich abgespeichert habe. Alles in allem war es für mich ein richtiges Wohlfühlbuch, mit kleinen Abstrichen, aber einer tollen Idee dahinter.

Bewertung vom 14.09.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Ein wirklich gelungener Mix
Man nehme eine große Portion Cozy Crime und mixe diese mit Bridgerton Vibes und schon bekommt man eine leichte, aber unglaublich unterhaltsame Geschichte, die nicht nur Jugendliche begeistert, sondern auch jung Gebliebene. Mit Izzy hat die Autorin eine super sympathische Hauptprotagonistin geschaffen, die sich selten an Regeln hält und für Selbstbestimmung kämpft. Ihre heimliche Liebe zum Duke of Roxton trieft zwar so vor lauter Klischees, aber genau das passt zu dieser Story und gefällt mir gut. Auch die historische Kulisse hat mich vollkommen abgeholt. Die Geschichte spielt in London in der viktorianischen Zeit und als Leser erhält man Einblicke in die damalige High Society und gleichzeitig in das düstere London. Die Geschichte lebt von witzigen Dialogen, sehr gut ausgearbeiteten Charakteren, viel Liebe und vor allem von Spannung. Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und flüssig und einmal angefangen möchte man das Buch regelrecht verschlingen. Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, auch wenn ich vom Alter her so gar nicht mehr zum empfohlenen Lesealter gehöre.

Bewertung vom 01.09.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


ausgezeichnet

Eine echte Perle unter den Büchern
Hinter dem unglaublich tollen Buchcover und einem fantastischen Farbschnitt versteckt sich eine Zeitreise, die im Jahre 1450 beginnt und 2019 endet. Hierzu muss man wissen, dass die Zeitrechnung in Venedig und Murano anders verläuft. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zeitsprung und dadurch hat der Leser die einmalige Gelegenheit Orsola, die Tochter eines Glasvirtuosen und ihre Familie über Jahrhunderte bis in die Gegenwart zu begleiten.

Die Idee der Autorin hat mich unglaublich beeindruckt, denn als Leser erfährt man nicht nur wie sich die Stellung der Frau über Jahrzehnte verändert, sondern man erlebt dies alles mit der Hauptprotagonistin Orsola und ihrer Familie. Wer historische Romane liebt, kommt hier voll auf seine Kosten, denn in einem Zeitraum von knapp 600 Jahren gibt die Autorin eine beeindruckende Zusammenfassung des allgemeinen Zeitgeschehens wieder. Angefangen bei der Pest, über die napoleonischen Kriege, den 1. und 2. Weltkrieg bis hin zum Klimawandel und die Corona Pandemie.

Die Protagonisten sind unglaublich gut beschrieben und auch die malerische Kulisse von Venedig und Murano verbreitet einen ganz besonderen Charme. Orsola durch die Jahrhunderte zu begleiten und so viel über die Glaskunst zu erfahren, war ein ganz besonderes Erlebnis. Einzig die vielen italienischen und venezianischen Wörter haben meinen Lesefluss oft unterbrochen und ich musste häufig in dem Glossar am Ende des Buches nachschlagen. Des Weiteren hätte ich mir noch ein Personenregister gewünscht. Alles in allem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.