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Bewertungen
Insgesamt 5 BewertungenBewertung vom 26.02.2024 | ||
Ein Kriminalroman, der diese Bezeichnung wirklich verdient! Denn hier wird tatsächlich ermittelt: Inspecteur Eddie Giral geht auf die Straße, befragt Zeugen und trifft sich mit Informanden, er kombiniert klug und vertraut auf seinen Instinkt – ganz ohne technischen Firlefanz. Das ist auch kaum möglich, denn wir befinden uns im Kriegsjahr 1940, in von den Deutschen besetzten Paris. Eddie wird zu einem Mordfall gerufen, der nicht nur auf eine skrupellose Bande der Banden hindeutet, in der die deutschen Besatzer ebenfalls involviert sind, sondern der ihn zusätzlich in seine eigene Vergangenheit versetzt. Chris Lloyd webt in „Paris Requiem“ eine vielschichtige Kriminalgeschichte mit historischen Fakten. |
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Bewertung vom 03.11.2022 | ||
Die Rentiere sind Dreh- und Angelpunkt des Romans, stellen die Lebensgrundlage sowie Geschichte und Kultur der Sámi dar, dem letzten indigenen Volk Europas. Rentierhaltung beruht auf einer langen Tradition, viele Sámi haben für dieses Recht gekämpft. Die Rentiere rufen jedoch nicht nur Liebe und Zuneigung bei den Sámi hervor, mit ihnen ist auch ein einsames Leben, Mühsal und Verzicht verbunden. Bei der ansässigen schwedischen Bevölkerung provozieren sie zudem Missgunst, Hass und Gewalt. Die Sámi werden ausgegrenzt, erfahren Rassismus und Benachteiligungen – eine Spaltung der Gesellschaft, die von Generation zu Generation weitergetragen wird. Elsa sieht den sinnlosen Neid und Hass auf ihr Volk, möchte es beenden und ein friedliches Zusammenleben, verlangt aber auch Gerechtigkeit für ihre Rentiere. |
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Bewertung vom 01.09.2022 | ||
Ein so passender Titel! Katie Kitamura beschreibt in „Intimitäten“ so eindrücklich, gefühlvoll und psychologisch vertieft von zwischenmenschlichen Beziehungen, von Nähe und Distanz, von Wahrheit und Geheimnis, von Sicherheit und Unsicherheit, von Geborgenheit und Fremde. All diese Aspekte vereinen sich in der namen- und gesichtslosen Protagonistin des kleinen Bandes. Wir tauchen ein und kommen der Hauptfigur und ihren Aufgaben als Dolmetscherin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sehr nahe. Sie gibt uns tiefe Einblicke in das Handwerk des Dolmetschens, ist nicht nur Vermittlerin des Gesagten, sondern baut auch eine intime Beziehung zwischen Sprecher (sie nimmt dessen Ich-Position ein), vor allem aber zwischen Dolmetscher und Empfänger auf, da sie für ihn spricht. |
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Bewertung vom 28.01.2022 | ||
Im Gegensatz zu dem positiven, farbenfroh strahlenden Cover geht es in diesem Erzählband „Milch Blut Hitze“ der US-amerikanischen Autorin Dantiel W. Moniz um die „Schattenseiten des Sunshine State“, um Menschen aus der unteren Gesellschaftsschicht Floridas. Im Mittelpunkt stehen Mädchen, Teenager, Frauen, die außerhalb der typischen „weißen Welt“ leben. Diese Ausgrenzung macht die Autorin aber nicht unmittelbar zum Hauptthema. Sie wirkt eher unterschwellig in Anspielungen, Vorurteilen, Rollenklischees oder festgelegten Ansichten. Dadurch lassen sich die Storys übertragen, ermöglichen Identifikation unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, jeder anderen Zugehörigkeit. Diese Subtilität in vielfacher Hinsicht ist kennzeichnend für die Autorin. |
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Bewertung vom 06.01.2022 | ||
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1 »Kannst du die Wahrheit ertragen, auch wenn sie furchtbar ist? Oder ziehst du die Ungewissheit vor? Wählst du den Feind, gegen den du kämpfen kannst, oder den Wind, den du niemals zu greifen bekommen wirst, der dir aber auch nichts anhaben kann?« |
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