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Bewertung vom 10.03.2009
Heimatland. Kindheit
Hoem, Edvard

Heimatland. Kindheit


ausgezeichnet

Edvard Hoem beschreibt seine Kindheit auf einem abgelegenen Bauernhof in einem armen , von ihm schon früh als trostlos empfundenen Landstrich an Norwegens Westküste. Und doch erlebt er dort die Geborgenheit einer Großfamilie das durch Jahreszeiten, Arbeit und durch eine strenge Gläubigkeit geprägte Leben.Auf dem Kind Edvard lastet als Erstgeborenem ein enormer Druck, denn zum einen ist er in der Tradition des Hoferbens festgelegt auf die Übernahme des Hofes, zum anderen ist er ein übersensibles und hochbegabtes Kind, das in der Dorfschule sehr schmerzhaft erfahren muss, dass dieses nicht nur von Vorteil ist.Und eigentlich will er sowieso Missionar werden.
Mit einem fotografischen Erinnerungsvermögen und seiner wunderbar klaren Sprache führt Edvard Hoem den Leser an den Ort seiner Kindheit,auf den Bauernhof mit Blick auf den Fjord,in an den Strand, an dem morgens Hirsche spazieren gehen, zu seinen Eltern ,Großeltern,Geschwistern und zu der Dorfschullehrerin. Er führt den Leser aber auch in die Welt des Lesens, die ihn als Kind gerettet hat. Aber wo gab es in diesem abgelegenen Fleckchen Erde überhaupt Bücher ?Wie sollte man sie bekommen?Und warum war er nicht genau so wie die anderen Kinder?
Mit seinem leisen Humor, seiner sanften Melancholie und seiner klaren und bildhaften Sprache ist dieses Buch ein Geschenk an alle Leser, die sich für Lebensgeschichten interessieren und die eigene Kindheit nicht vergessen haben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.