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Benutzername: 
Simoné SaDiabolo
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2009
Die Druidin
Jaeckel, Birgit

Die Druidin


ausgezeichnet

Talia kann Seelen sehen – eine besondere Gabe, die andere Druiden nur zu gerne nutzen würden. Im Haus des Stammesfürsten Caran sucht die junge Frau Zuflucht. Unerkannt – denn sie ist die Tochter, die er einst zu töten befahl ...

Für ihren Vater empfindet Talia tiefen Hass – und trotzdem nimmt sie eine Anstellung bei ihm an.
Schnell findet sie sich in seinem geschäftigen Haushalt in Alte-Stadt zurecht und wird von allen geschätzt, auch von Caran. Doch obwohl Talia es bald genießt, zu seiner wohlhabenden Sippe zu gehören, ist der germanische Söldner Atharic der Einzige, für den sie mehr empfindet. Lange weiß nur er um ihre besonderen Fähigkeiten.
Bis die junge Druidin begreift, dass ihr Vater in Lebensgefahr schwebt. Talia muss sich entscheiden: Will sie ihre Rache – oder nutzt sie ihre Gabe, um ihn zu retten?

Unterhaltsam, spannend, fesselnd, mitreißend. Ein gelungener archäologisch-historischer Roman gewürzt mit einem kleinen Touch des Phantastischen.
Eine faszinierende Geschichte, die man, wenn erst einmal angefangen hat, auch gleich zu Ende lesen muss. Vom ersten Augenblick an taucht man in diese vergangene Welt ein. Wird hineingezogen in die Intrigen und die Machtkämpfe. Begreift, wie wichtig der Zusammenhalt der Sippe ist.

Fazit: Besonders empfehlenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2009
Die Elfen Bd.1
Hennen, Bernhard; Sullivan, James

Die Elfen Bd.1


ausgezeichnet

Mandred, der Jarl des kleinen Dorfs Firnstayn, und seine Jagdgefährten werden von einem sterbenden Alten vor der Gefahr eines Mannebers gewarnt. Obwohl niemand die Geschichte des Mannes wirklich ernst nimmt verspricht der Jarl dem Sterbenden auszuziehen und nach dem Rechten zu sehen. Dies ist der Auftakt zu einer Reise, welche Mandreds Schicksal an das Schicksal der Elfen Farodin und Nuramon bindet, und über die an dieser Stelle noch nicht all zuviel verraten werden soll.

Bernhard Hennen und sein Co-Autor James Sullivan schaffen es von Anfang an den Leser auf ihre eigene Art zu fesseln, und einen Handlungsstrang aufzubauen, dessen einzelne Komponenten erst nach und nach, dafür aber umso kunstvoller ineinander übergehen, hin zu einem furiosen Finale.

Die Hauptfiguren haben eine eigene Geschichte, die sich geschickt entfaltet. Jeder ist glaubwürdig in seiner Rolle, ohne allzu offensichtliche Klischees zu bedienen. So ist Mandred ein typischer bodenständiger Nordmann, der derbe Zoten reißt und trinkt. Trotz seiner diversen Eskapaden und diversen Einlagen unfreiwilliger Komik bleibt Mandred ein Charakter, der nicht verniedlicht wird, sondern seine Glaubwürdigkeit und einen gewissen Ernst bewahrt. Auch die komplexeren Charaktere Nuramon und Farodin kriegen Gelegenheit sich zu entwickeln, und zwar durch das gesamte Buch hindurch.

Besonders gut sind indes die Zwischensequenzen in Form fiktiver zeitgenössischer Dokumente und Erzählungen, durch die unnötige Längen vermieden werden. Diese sind besonders interessant, wenn man sich ein wenig mit Quellen befasst hat, da sie so aufgebaut sind, dass man immer nachvollziehen kann, in welchem Zusammenhang und in welcher kulturellen Umgebung innerhalb der beschriebenen Welt sie geschrieben wurden. Hier zeigen sich Hennen´s ausgezeichnete historische Kenntnisse.

Negatives gibt es kaum zu berichten. Allenfalls das Schlusskapitel hätte ausführlicher ausfallen können, doch andererseits auch nicht zwingend müssen. Ansonsten sei jedoch noch angemerkt, dass man "Die Elfen" teilweise sehr aufmerksam lesen muss, da manche eingeleiteten Handlungsstränge erst mehrere hundert Seiten später sich logisch fortsetzen, und zu einer Gesamtgeschichte zusammengefügt werden. Dies führt allerdings auch dazu, dass ein erneutes Durchlesen des Buches neue Erkenntnisse bringt, wodurch das Lesen noch mehr Freude mit sich bringt.

Insgesamt kann man dieses Buch jedem empfehlen, der sich an guter Literatur erfreuen kann, es sei denn sie können der Fantasy-Welt als Ganzem überhaupt nichts Gutes abgewinnen. Für Fantasyfans ist dieses Buch indes ein Pflichtkauf.

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2009
Dunkelheit / Die schwarzen Juwelen Bd.1
Bishop, Anne

Dunkelheit / Die schwarzen Juwelen Bd.1


ausgezeichnet

Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Werken ist die "Heldin" dieses Buches keine tragische oder machtlose. Vielmehr scheint sie eine absolut allmächtige Person zu sein.
Nun im Falle von Jaenelle (Hexe) sieht die Sachlage anders aus. Sie ist quasi allmächtig, aber sie ist ein Kind und weiß nicht, was sie tut. Oder weiß es vielleicht zu gut. In jedem Fall aber gelten die Beschränkungen, die den anderen auferlegt sind, nicht für sie, und so kümmern ihre Verbote und Ratschläge sie auch wenig. Sie ist mögliche Erlöserin und Herrscherin aber gleichzeitig unnahbar und dennoch lehr bedürftig. Bei der gesamten Handlung ist Jaenelle zwar im Mittelpunkt aber trotzdem nicht wirklich zentrale Handlungsträgerin. In dieser Funktion lösen sich verschiedene Figuren ab.

Diese verschiedenen Personen haben alle ihre eigene Motivation, ihr zu dienen oder zu helfen - oder sie zu bekämpfen. Auch der "Hauptfeind" dieses ersten Bandes ist eher ungewöhnlich, aber in schöner Form verpackt und nicht schwarz oder weiß.

Die Idee der Juwelen der Macht mit Schwarz als stärkstem Juwel ist eine nette Spielform der Magie, die zu Anfang etwas ungewöhnlich scheint, sich aber bald von selber erklärt und mit der Welt ein einheitliches Ganzes ergibt. Das gilt ebenso für die Existenz der Hölle oder dem Totenreich mit Orten wie der Insel der "kindelîn tôt" (ahd.: tote Kinder) und der Erklärung der Entstehung von Dämonen u.v.m.

Aufgrund der "Blutlinien" und der Macht von Schwarzen Juwelen mag einem die Welt auf den ersten Blick düster scheinen. Und sicher ist sie es auch in gewissem Sinne, sagt man doch beispielsweise "Bei der Schönheit der Nacht" statt "Bei Gott". Doch es ist keine höllische Unterwelt in ewiger Finsternis sondern vielmehr eine "realistische" Welt wie die unsere - man lehnt die Finsternis hier nur nicht als tödliches Dunkel ab. (Und ebenso wenig das Licht).

Ein Großteil der Handlung ist oft vorhersehbar. Aber es gibt trotz leicht erkennbarer Richtung immer irgend etwas, das nicht klar ist. Dies ist insbesondere Jaenelle, die sich von jedem außenstehenden Blickwinkel bisweilen sehr seltsam benimmt. Diese Seltsamkeiten werden jedoch zum Schluss (fast alle) aufgelöst. Die Vorhersehbarkeit der Haupthandlung machte mir also wenig aus, es gab genug Kleinigkeiten, welche die Spannung beließen. Genau genommen las ich die 558 Seiten in weniger als einem Tag durch, was für eine gewisse Qualität sprechen dürfte. "Dunkelheit" ist kein humoristisches Buch, jedoch schafft die Autorin es immer, durch das Entsetzen und die Verblüffung verschiedener Charaktere, ein Grinsen auf des Lesers Gesicht zu zaubern.

Fazit: Wer absolute Spannung sucht, ist nicht ideal beraten. Alle anderen finden hier Fantasy vom Feinsten und man erwarte mit Vorfreude den Lesegenuß des zweiten Teiles

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2009
Die Nebel des Morgens
Alvarez, Viola

Die Nebel des Morgens


ausgezeichnet

"Die Nebel des Morgens" ist stilistisch, sprachlich, erzählerisch und inhaltlich ein ganz besonders, vielleicht sogar außergewöhnliches Buch.
Viola Alvarez erzählt nicht einfach die Nibelungen-Sage nach, sondern versucht, diesen Mythos neu zu erzählen, und das ist ihr absolut glaubwürdig gelungen.
Sie räumt auf mit der gängigen Mythologie, zeigt genial auf, aus welchen Ereignissen ihrer Version das Sagenhafte entstanden sein könnte. Es macht unheimlich viel Spaß, als Kenner der Legende diese kleinen Hinweise zu entdecken und zustimmend nicken zu können - ja, so könnte es sich zugetragen haben.
Die Rollen von Held und Bösewicht werden hier neu verteilt, was sehr interessant war.

Viola Alvarez hat einen in sich sehr schlüssigen, realistischen Roman geschrieben, der nicht nur Liebhaber der Nibelungen begeistern wird. Von der ersten Seite an ist der Roman absolut spannend und faszinierend. Ihre Sprache ist sehr intensiv, fast schon poetisch schön und lässt den Leser in eine andere Welt, in eine andere Zeit abtauchen.

Erzählerisch ist der Roman für mich sagenhaft, im doppelten Sinne. Viola Alvarez' Erzähler Bryndt - ein Nachfahre der Nibelungen - beschreibt die Ereignisse mit allen Facetten seines Charakters, seiner Herkunft, seiner Lebenserfahrung, seiner eigenen Erinnerung. So wirkt die Geschichte nicht nur realistischer und lebendiger, sondern auch sehr emotional und humorvoll, aber auch abstoßend und erschreckend.

Ihre Figuren empfinde ich äußerst gelungen, sind sie nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich, sondern auch vom Charakter her unglaublich facettenreich und bleiben nicht starr, sondern verändern sich im Laufe der Jahre, ihrer Erfahrungen. Und für alle charakterlichen Eigenschaften ihrer Figuren hat Viola Alvarez auch noch psychologische Erklärungen für den Leser, die sich aus den prägendsten Erfahrungen der Hauptfiguren leicht herauslesen lassen.

Ich bin restlos begeistert von diesem Roman, der sich eindeutig von vielen anderen historischen Roman nicht nur sprachlich abhebt. Er wird sicherlich zu meinen Lesehighlights gehören und ich bin mir sicher, dass ich ihn irgendwann noch einmal lesen werde!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2009
Azrael & Die Wiederkehr / Azrael Bd.1+2
Hohlbein, Wolfgang

Azrael & Die Wiederkehr / Azrael Bd.1+2


schlecht

Der Schreibstil ist ziemlich eintönig und größtenteils langweilig. Die Geschichte wird einfach unnötig in die Länge gezogen, Spannung wird dabei nur allzu selten aufgebaut. Die vielen Wiederholungen [z.B. die Beschreibungen des Engels: "(...)riesiger, grotesk verzerrter Schatten(...)" und "(...)gigantische, schwarze Flügel aus gehämmertem Stahl(...)"] oder die Tatsache, dass die Handlungen immer in Sekundenbruchteilen ablaufen, obwohl Hohlbein erst mal eine ganze Seite lang und breit erklärt was vorfällt [z.B. "Mecklenburg brauchte eine geschlagene (?) Sekunde"] gingen mir mit der Zeit sehr auf die Nerven und verdarben mir die Lust das zweite Buch anzufangen, was ich trotz allem doch tat.
FAZIT: Für mich waren 'Azrael' und 'Azrael-Die Wiederkehr' die beiden letzten Hohlbein-Bücher die ich gelesen habe. Noch ein weiteres Buch von ihm zu lesen wäre in meinen Augen schiere Zeitverschwendung!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.