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Bat

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.11.2024
Break the Cycle
Buque, Dr Mariel

Break the Cycle


ausgezeichnet

Break the Cycle von Mariel Buqué ist ein kraftvolles und tiefgründiges Buch, das sich mit der Aufarbeitung von Traumata und der Befreiung von negativen Mustern beschäftigt. Was mir an diesem Buch besonders gefällt, ist die erfrischende und persönliche Ansprache. Das Duzen schafft eine angenehme Nähe und ein Gefühl der Verbundenheit, was in einem Buch, das so intime Themen behandelt, sehr wichtig ist. Man fühlt sich sofort angesprochen und abgeholt.
Ein weiteres Highlight sind die vertiefenden Fragen am Ende jedes Kapitels. Diese regen zum Nachdenken an und laden dazu ein, das Gelesene auf die eigene Lebensrealität zu übertragen. Die Fragen fördern nicht nur die Reflexion, sondern geben auch wertvolle Impulse, um sich mit den eigenen inneren Prozessen auseinanderzusetzen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, das eigene Bewusstsein zu schärfen und die Veränderung in die eigenen Hände zu nehmen.
Auch die Tatsache, dass gleich zu Beginn des Buches hilfreiche Ressourcen und Unterstützungsangebote aufgelistet sind, gefällt mir sehr. Das zeigt, dass die Autorin eine verantwortungsvolle Herangehensweise an das Thema hat und den Lesern bewusst macht, dass es Unterstützung gibt, wenn die eigene Reise zu intensiv wird oder schwerwiegende Traumata aufgedeckt werden. Das gibt einem ein Gefühl von Sicherheit und ermutigt dazu, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen.
Mariel Buqué geht in ihrem Buch sehr respektvoll mit dem Thema Trauma um und bietet dabei eine gute Mischung aus persönlicher Reflexion und praktischen Übungen. Das Buch ist kein Ersatz für eine Therapie, aber es kann einen wichtigen ersten Schritt in die richtige Richtung darstellen. Es ermutigt dazu, die eigenen negativen Muster zu erkennen und zu durchbrechen – und dabei das Leben selbstbestimmter und freier zu gestalten.
Abschließend lässt sich sagen, dass Break the Cycle ein sehr empfehlenswertes Buch für all diejenigen ist, die sich mit ihren eigenen Mustern und Traumata auseinandersetzen möchten. Es bietet wertvolle Impulse, ermutigt zur Selbstreflexion und stellt sicher, dass man nicht alleine auf diesem Weg ist.

Bewertung vom 05.02.2023
The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
Cook, Elle

The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?


gut

Die Geschichte zwischen Davey und Hannah beginnt mit einem Anruf bei einer falschen Nummer.
Aus diesem Zufall entwickelt sich eine Fernbeziehung zwischen den beiden, mit Nachrichten, Videocalls und allem was dazugehört. Davey lebt in Texas, Hannah in London. Davey plant aber, für einen neuen Job zu Hannah zu ziehen, damit die beiden sich ein gemeinsames Leben aufbauen können.
Als Hannah ihn allerdings vom Flughafen abholen möchte, taucht er nicht auf...

Mich hat die Geschichte gleich auf sich aufmerksam gemacht, weil mich die Idee, dass sich zwei fremde Menschen, aufgrund eines Versehens Kennen und Lieben lernen. Ich finde das besonders und habe mich deshalb sehr für die Story der beiden interessiert.
Ich hätte mir für die ganze Storyline etwas mehr Tiefgang gewünscht, mir blieben sowohl die Geschichte als auch die Protagonisten und deren Entwicklung etwas zu blass. Ich wollte mich so richtig in der Erzählung verlieren, was leider nicht ganz geklappt hat.

Das Buch wird sowohl aus Hannahs als auch aus Daveys Perspektive erzählt, wobei Hannah den Löwenanteil der Erzählungen einnimmt.

Alles in allem ist das Buch ok, wenn man an einem Winterabend Lust auf anspruchslose Kost hat.

Bewertung vom 05.02.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


gut

Das Buch 'Wehrlos' von Nora Benrath hat aufgrund seines düsteren Covers und der interessanten Inhaltsangabe sofort den Thriller – Liebhaber in mir angesprochen und ich wollte es unbedingt lesen.

Die vierjährige Nele wird auf einem Spielplatz von einem fremden, unmaßgeblich älteren Mädchen angesprochen, und wird kurz darauf in einen fremden Wagen gezerrt und entführt.
Die Mutter ist verzweifelt und die Polizei tappt zunächst im Dunkeln. Nach und nach stellt sich heraus, dass Nele nicht das einzige verschleppte Kind ist...

Ich bin aufgrund des guten Schreibstils leicht in die Story reingekommen, konnte aber leider zu den verschiedenen Charakteren keine Verbindung aufbauen. Verständlicherweise ist die Mutter sehr verzweifelt, aber ich konnte während des Lesens leider keine Emotionen spüren, mir war es etwas zu oberflächlich und mir hat das Mitfiebern gefehlt, es war leider keine Spannung vorhanden.
Zwischendrin fand ich die Geschichte leider auch etwas langatmig, das Buch hätte auch gut und gerne 50 – 100 Seiten dünner sein können.

Das Ende fand ich leider auch extrem unrealistisch, mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich sonst zu sehr spoilern würde.

Sehr gefallen hat mir aber der aktuelle Bezug zu Social Media und dem Darknet. Insbesondere die Darknet Thematik hat dafür gesorgt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Hier hätte ich mir jedoch mehr Tiefgang, Hintergrundwissen und Erklärungen gewünscht.
Die Social Media Thematik wurde jedoch sehr realistisch erzählt. Hashtags, und Fotos die schnell zum Verhängnis werden können.

Ich hoffe sehr, dass das Buch noch mehr Leute darauf aufmerksam macht, dass Kinderfotos NIEMALS ins Internet gestellt werden sollen.

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht ganz von sich überzeugen, ich habe mir wesentlich mehr von der Geschichte versprochen.

Bewertung vom 07.01.2023
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


gut

Das Cover des Buches 'Die letzte Party' von Clare Mackintosh hat mich sofort angesprochen und konnte mich wegen der schönen, leuchtenden Farben sofort in den Bann ziehen.
Auch der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht: Eine High Class Party endet mit einem ermordeten Gastgeber. Und jeder der Partygäste ist verdächtig.

Für meinen Geschmack waren es allerdings etwas zu viele Verdächtige, die es alle kennenzulernen und zu merken galt. Ich hatte das Gefühl, dass ich da schnell den Überblick verliere und musste mir deshalb Notizen machen.
Leider konnte ich auch mit der Ermittlerin nicht richtig warm werden und mir hat es etwas an Thrill gefehlt. Die Geschichte hätte gerne etwas spannender geschrieben werden können.

Man merkt auf jeden Fall, dass die Autorin eine große Leidenschaft für das walisische Dorf hat, in dem die Geschichte spielt. Ich mag es sehr, wenn Autoren so für etwas brennen.

Auch die überraschende Wendung konnte mich dann leider nicht mehr so ganz für sich gewinnen.
Alles in allem war das Buch ok, aber es hat mich nicht nachträglich beeindruckt oder großartig beschäftigt.

Bewertung vom 20.11.2022
Die Kraft der Reue
Pink, Daniel H.

Die Kraft der Reue


ausgezeichnet

Das Cover hat mich direkt neugierig gemacht, weil es in so schönen und harmonischen Farben daherkommt. Auch der Klappentext hat mich gleich auf das Werk von Daniel H. Pink neugierig gemacht.

Das Buch besteht aus insgesamt drei Teilen und in jedem Kapitel sind kurze Statements von anderen Menschen, in denen sie kurz und bündig beschreiben, was sie im Leben bereuen. So fühlt man sich als Leser direkt nicht mehr so allein, weil man weiß, dass es auch noch zahlreiche andere Menschen gibt, die etwas in ihrem Leben bereuen. Die Interviews mit den verschiedenen Menschen und deren Geschichte hat mich sehr interessiert.

Jedes Kapitel thematisiert einen anderen Aspekt der Reue und der sehr angenehme Schreibstil des Autors sorgt dafür, dass man sich durchgehend gut unterhalten fühlt, ohne das Gefühl zu haben ein trockenes Sachbuch mit noch trockeneren Fakten zu lesen. Es hat richtig Spaß gemacht, sich dieses Buch anzueignen.

Sehr interessant fand ich auch die verschiedenen Forschungen und Quellen, auf die sich der Autor beruft. Dies verleiht dem ganzen nochmal zusätzliche Seriosität und Glaubhaftigkeit.

Ich habe dieses Buch auf jeden Fall nicht bereut. Klare Empfehlung.

Bewertung vom 20.11.2022
Dein Schicksal in den Sternen
Sizlo, Natasha

Dein Schicksal in den Sternen


ausgezeichnet

Das Cover des Buches hat mit sofort aufmerksam werden lassen, weil ich die Gestaltung so schön fand. Auch der Klappentext hat mich angesprochen.

Leider bin ich mit der Protagonistin partout nicht warm geworden, ich konnte mich einfach nicht in sie (eine vierzigjährige geschiedene, alleinerziehende Frau) hineinversetzten und konnte einfach keine Sympathie und Bindung zu ihr aufbauen.

Die auf der Rückseite angepriesene Liebesgeschichte hat auch nicht so stattgefunden wie ich sie mir vorgestellt und gewünscht hätte, hier wäre definitiv noch Luft nach oben gewesen.

Gerührt haben mich jedoch die Passagen, in denen sie von ihrem verstorbenen Vater erzählt. In diesen Zeilen kam mir die Autorin authentisch rüber, sonst leider nicht allzu sehr. Sie war mir für ihre 40 Jahre auf nicht reflektiert genug und einfach zu selbstverliebt.

Alles in allem leider nicht mein Fall.

Bewertung vom 13.11.2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


ausgezeichnet

In 'Vilma zählt die Liebe rückwärts' von Gudrun Skretting geht es um die 35 jährige Vilma, die ein kleiner, aber, wie ich finde, sehr liebenswürdiger Sonderling ist. Sie lebt in einem für sie allein viel zu großen Haus in Oslo, lebt ziemlich zurückgezogen, hat keine Freunde o.ä.
Eines Tages stehen ein Pfarrer und ein Pathologe vor ihrer Tür, die ihr mitteilen, dass ihr Vater, Vilhelm M. Sandvik, an einer Hirnblutung verstorben ist.
Vilma hatte nie Kontakt und somit auch keinen Bezug zu ihm, doch er hat ihr Briefe hinterlassen. Briefe, die von seinem Leben mit Vilmas Mutter, deren Beziehung zueinander und seinem Leben erzählen.
Stück für Stück wagt sich Vilma ins Leben, holt vieles nach, öffnet sich und lässt sich auf neue Menschen ein. Findet sie auch die Liebe?

Das Buch ist aus der Sicht der 35 jährigen Hauptprotagonistin Vilma geschrieben und stellenweise wirklich sehr, sehr witzig. Auch ernste Themen, wie zum Beispiel der Tod und der Umgang mit ihm und der Umgang mit Krankheiten, wie zum Beispiel dem Tourettesyndrom, werden hier unbefangen und mit einer ordentlichen Prise Humor erzählt. Trotzdem wird es zu keiner Zeit respektlos und der nötige Ernst bleibt auch erhalten. Mir gefällt es, wie die Autorin es geschafft hat, dem Leser die eventuellen Hemmungen bezüglich der ernsten Themen des Lebens zu nehmen.
Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen, er war flüssig und liebevoll.
Insbesondere die Briefe des Vaters und auch einer der Mutter haben mich tief berührt und über das Leben nachdenken lassen.
Die Autorin Gudrun Skretting schrieb bisher ausschließlich Kinderbücher, hat aber mit diesem Roman bewiesen, dass sie zweifelsohne auch Bücher für Erwachsene schreiben kann.

Bewertung vom 29.10.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


weniger gut

Dieser Auftakt einer neuen Reihe des Autors Jens Henrik Jensen handelt von dem CIA Agenten Jan Jordi Kazanski, der meiner Ansicht nach völlig ungeeignet für den Job ist. Er ist alkoholkrank, komplett unsympathisch und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was er überhaupt in diesem Buch verloren hat. Peu à peu deckt er dann durch glückliche Umstände trotzdem einige Zusammenhänge auf, was aber nicht dafür gesorgt hat, dass er an Sympathie dazugewinnt.

Den Schreibstil empfand ich als sehr anstrengend, was nicht zuletzt an den ständigen Perspektivwechseln lag, bei denen man oft nicht wusste, aus wessen Blickwinkel gerade erzählt wird. Zudem war die Geschichte oft auch sehr langatmig, sodass ich mich zwingen musste, am Ball zu bleiben und weiter zu lesen. Für einen Thriller hätte ich hier wesentlich mehr erwartet, es war für mich absolut keine Spannung vorhanden.
Meine Konzentration sowie meine Aufmerksamkeit haben durch den langatmigen Schreibstil sehr gelitten.

Für mich war dieser Auftakt zugleich auch das letzte Buch der Reihe, das Interesse an den Nachfolgern ist bei mir erloschen.
Schade, da ich mir anhand des Klappentextes viel davon versprochen habe.

Bewertung vom 29.10.2022
Frau mit Messer
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


ausgezeichnet

Hornclaw ist eine 65 jährige Auftragskillerin, die mit der Zeit immer mehr Empathie und Emotionen entwickelt, was für ihren Job absolut schlechte Voraussetzungen sind.
Hornclaw nennt sich selbst „Schädlingsbekämpfungsspezialistin“ statt Auftragskillerin. Zudem hat sie eine in die Jahre gekommene Hündin (Deadweight, 12 jahre) und der Umgang mit dem Tier hat mich sehr berührt. Trotzdem konnte ich weder zu Hornclaw noch zu den anderen Charakteren eine richtige Bindung aufbauen, weil sie alle nicht so richtig greifbar waren.

Hornclaw merkt selbst, dass sie nicht mehr lange als Auftragskillerin arbeiten kann, weil sie neben den neu entdeckten Emotionen anfängt, auch andere Fehler zu machen, sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

Es geht in dem Buch jedoch weniger um Hornclaw und ihren Job als Auftragskillerin, sondern viel mehr um das Älterwerden und den damit einhergehenden Problemen. Zudem lässt die Autorin auch gesellschaftskritische Punkte wie Armut, Ausgrenzung, und wirtschaftlichen Abschwung mit einfließen. Diese Sozialkritik erachte ich als äußert gelungen.
Die Erzählungen der Autorin Gu Byeong-Mo von Korea in der heutigen Zeit aber auch nach dem koreanischen Krieg habe ich als sehr interessant und lehrreich empfunden.
Mich hat die Thematik zwar angesprochen, aber dennoch konnte mich die Lektüre nicht ganz von sich überzeugen.

Bewertung vom 29.10.2022
Der Horror der frühen Chirurgie
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Chirurgie


sehr gut

Das Buch 'Der Horror der frühen Chirurgie' war mein erstes Wer der Autorin Lindsey Fitzharris.
Die Autorin promovierte in Oxford in Medizingeschichte. Ihre YouTube-Serie Under the Knife über Wissenswertes und Gruseliges aus der Welt der Chirurgie verhalf Fitzharris zu größerer Bekanntheit. Sie schreibt regelmäßig für The Guardian, The Huffington Post, The Lancet und New Scientist . Ihr Vorgänger Buch 'Der Horror der frühen Medizin' war ein internationaler Erfolg und wurde in 15 Sprachen übersetzt .
Im Originalen heißt das Buch 'The Facemaker. A Visionary Surgeon’s Battle to Mend the Disfigured Soldiers of Word War I'. Diesen Titel hätte ich für die deutsche Ausgabe viel Treffender gefunden, da ich aufgrund des Titels 'Der Horror der frühen Chirurgie' völlig andere Erwartungen an das Buch hatte.
Das Buch erzählt ausufernd vom Krieg und erzählt die Geschichte des Chirurgen Harold Gillies und seine OP – Techniken. Oftmals wird auch ausführlich beschrieben, wie die Opfer die Verletzungen erlitten haben. Es ist beeindruckend, wie Gillies die zum Teil völlig entstellten Gesichter wieder rekonstruiert hat.
Ich für meinen Teil konnte viel Neues über den ersten Weltkrieg und seine brutalste Gewalt gelernt.
Auch wenn ich von diesem Buch etwas Anderes erwartet habe, konnte mich diese Lektüre von sich überzeugen.

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