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Benutzername: 
justitia
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2014
Der Duft der Wildrose
Wilken, Constanze

Der Duft der Wildrose


ausgezeichnet

Eine wunderbare Liebesgeschichte mit einem dunklen Familiengeheimnis, einer kleinen Verbrecherjagd hinter der traumhaften Kulisse von Wales

Meine Gedanken zu dem Buch:
Bereits das Cover lud mich zum Träumen ein und machte mich richtig neugierig auf den Roman selbst. Der wunderbare Landstrich an der Küste von Wales ist erst der Anfang der gedanklichen Reise durch eine atemberaubende Landschaft, die durch ihre Gegensätze besticht und die Natur lebendig werden lässt…
Die Geschichte rund um die junge Caitlin Turner glich für mich einem Wechselbad der Gefühle. Sie war geprägt von Freude, Angst und Liebe, aber auch jeder Menge Geheimnisse. Caitlin war mir von Anfang an sehr sympathisch, war sie doch eine Frau mit einem äußerst starken Charakter, der aber auch Angst zeigte, besonders immer dann, wenn jemand ihr näher kam. Der Ursprung dieser Angst lag tief in der Vergangenheit begründet. Erst die große und innige Liebe zu Jake schaffte es sich seinen Weg zu ihrem innersten Herzen zu bahnen und die Angst zu besiegen. Besonders ihre aufopfernde Fürsorge gegenüber ihrer Tante Birdie mochte ich an Caitlin. Sie war klug, hilfsbereit und sehr selbstbewusst, aber eben gleichzeitig auch sehr verletzlich. Es war fast so als würde die Natur Caitlins Innerstes widerspiegeln – denn auch die Natur von Wales zeigte sich von zweierlei Seiten, der starken robusten, aber auch der sanften Seite. Dieser Gegensatz spiegelte sich auch in den traumhaften Landschaftsbeschreibungen wider, die die Autorin auf wundervolle und teils poetische Weise in die Geschichte einfließen ließ.

Als besonders positiv empfand ich auch, dass es sich bei der Geschichte nicht nur um eine reine Familien- und Liebesgeschichte handelte, sondern dass diese durch ein spannendes Element erweitert wurde. Mit diesem Element widmete sich die Autorin dem immer ernster werdenden Problem von Wilderern, die Eier aus Vogelnestern stehlen, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen. Ohne aber anklagen oder gar erziehen zu wollen, verwebt sie dies mit der übrigen eher leichten Liebesgeschichte und erzeugte so auch bei mir ein verändertes Bewusstsein gegenüber dieser doch besorgniserregenden Entwicklung. Die Geschichte macht mir auch einmal mehr bewusst, wie wertvoll doch unsere Natur ist und dass man sie auch dementsprechend behandeln sollte. Eine große Stärke der Autorin, dass sie es geschafft hat, das Thema Naturschutz auf so kunstvolle und spannende anstatt mahnende Weise in die Geschichte einzubauen.

Auch der Schreibstil der Autorin fügt sich wunderbar in die Geschichte ein. Sie versteht es mit den Worten zu spielen und sie der jeweiligen Stimmung anzupassen. Sie variiert dabei nicht nur in ihrer Wortwahl, sondern auch in ihrer Satzstruktur. Das hat mich wirklich beeindruckt, da es nur wenigen Autoren gelingt, die Worte derart geschickt einzusetzen. Für mich trug dies aber auch sehr dazu bei, dass ich mich in der Geschichte wohl gefühlt habe und von ihr ganz ergriffen war. Sie schaffte es damit auch die Spannung und auch die Gefühlswelt der Hauptfiguren auf einem hohen und auch besonderen Niveau zu halten und mich an das Buch regelrecht zu fesseln.

Kurz & gut – mein persönliches Fazit
Ein sinnliches, packendes und geheimnisvolles Lesevergnügen, dass perfekt ist für jeden gemütlichen Sommerabend! Dieses Buch steckt voller Gefühle, Spannung und jeder Menge Geheimnisse. Sie reißt den Leser mit und entführt auf eine wundervolle Reise durch das traumhafte Wales. Die Autorin schreibt gefühlsecht und ausdrucksstark und schafft es so bei dem Leser das Fernweh so stark werden zu lassen, dass er nach dem Lesen am liebsten selbst die Koffer packen und dieses wunderbare Land erkunden möchte!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2014
Gefährlicher Rausch
Rodeit, Katrin

Gefährlicher Rausch


ausgezeichnet

Ein herrlich unterhaltsamer und spannender Krimi mit einer sympathischen Kommissarin und einem fulminanten Showdown

Ein kleiner Einblick in den Klappentext:

Privatdetektivin Jule Flemming soll ermitteln, wer der Tochter des Bürgermeisteranwärters die Vergewaltigungsdroge GHB ins Getränkt gemischt hat. Doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens. Wer verbirgt was? Nichts scheint zu sein, wie es ist, und Jule wird selbst Opfer eines feigen Anschlages. Was verbirgt der Kriminalkommissar Mark Heilig? Dann verschwindet der Hauptverdächtige. Und plötzlich nimmt alles an Fahrt auf, aber in eine ganz andere Richtung …
(© Text- & Bildmaterial: Gmeiner Verlag)

Meine Gedanken zu dem Buch:

Während „Gefährlicher Rausch“ bereits der zweite Krimi rundum die sympathische Kommissarin Jule Flemming ist, war er für mich eine Premiere – und zwar eine, die sich mehr als gelohnt hat. Bereits das Cover hat mich äußerst positiv überrascht – das Farbspiel zwischen dem dunklen Lila und dem Schwarz gepaart mit den zarten Pusteblumen hat mir auf Anhieb gefallen. Danach musste ich es einfach lesen.

Bereits nach den ersten Seiten war ich voll und ganz von der Geschichte und der herrlich leichten und beschwingten Art von Jule gefangen. Obwohl ich zuvor einige Bedenken hatte, dass ich den ersten Teil nicht kenne, wurden diese ganz schnell weggewischt. So ließ die Autorin immer wieder dezente und auch aufschlussreiche Hinweise auf den ersten Band in die Geschichte einfließen. Diese verrieten immer nur so viel wie für die aktuelle Handlung erforderlich war, doch bei mir bewirkten diese Andeutungen immer mehr, dass ich diesen ersten Band einfach noch lesen muss. Ich bin richtig neugierig darauf geworden…

Jule ist einfach ein Mensch, den man mögen muss. Sie ist offen und freundlich, doch vor allem weiß sie genau, was sie will und was nicht. Ist sie einmal in einen Fall involviert, tut sie alles daran, diesen auch aufzuklären. Dabei lässt sie sich von niemandem abbringen – weder von ihrem Chef noch von Mark. Auch Drohungen per Telefon oder ein Einbruch in ihre Wohnung halten Jule nicht davon ab weiter zu recherchieren. Diese hartnäckige und äußerst ehrgeizige Art hat mir an ihr richtig gut gefallen. Leider ist diese Charaktereigenschaft für sie immer wieder äußerst gefährlich. Ich glaube aber, dass genau das für Jule den Reiz ihres Berufes ausmacht…

Der lockere Schreibstil der Autorin hat mich außerdem fasziniert, zumal ich dies nicht bei einem Krimi erwartet hätte. Daneben schafft es die Autorin auch immer wieder Witz in die Handlung einzubauen, ohne dass dabei die Spannung verloren geht. Sie verwebt die Ermittlungen und das Privatleben der Protagonistin auf eindrucksvolle Weise miteinander, sodass dieser Roman viel mehr ist als ein einfacher Krimi. Er hat neben Spannung auch Witz und eine zarte Liebesgeschichte. Das hat mich gefesselt und auch dran bleiben lassen. Dabei darf man nicht glauben, dass die Geschichte in etwas Kitschiges abdriftet. Ganz und gar nicht – die Autorin schafft es immer wieder die erforderliche Balance zu halten. So bleibt die Handlung insgesamt realistisch und nachvollziehbar.

Umgehauen hat mich dann auch dieser fulminante Showdown am Ende. Er war rasant und actionreich und hat mich vor allem deshalb erwartet, weil ich ihn nach der gesamten Vorgeschichte mit einer sehr intensiven Spurensuche nicht erwartet hatte. Hinzu noch dieser tolle Cliffhanger, der mich nun voller Vorfreude und anhaltender Spannung auf den nächsten Teil warten lässt.

Kurz & gut – mein persönliches Fazit

„Gefährlicher Rausch“ macht seinem Namen alle Ehre – hat es mich doch in einen wahren Leserausch versetzt, der seinen Höhepunkt am Ende des Buches fand. Ich habe die Geschichte geliebt, viel gelacht und beim Showdown am Ende gezittert. So muss ein Krimi sein – einfach berauschend!

© Rezension: 2014, Sandra „Sunny liest“

Bewertung vom 20.12.2013
Die hässlichste Tanne der Welt
Bluhm, Annette

Die hässlichste Tanne der Welt


ausgezeichnet

"Die hässlichste Tanne der Welt" von Annette Bluhm (alias Lilli Beck) war für mich die perfekte Einstimmung auf Weihnachten - ein Buch über den alljährlichen Familien-Weihnachtswahnsinn...

Zum Cover:
Das Cover zeigt passend zum Titel die wohl hässlichste Tanne, die die Welt je gesehen hat. Und inmitten von zahlreichen bunten Geschenken sitzt ein Pärchen, dass so gar nicht glücklich ausschaut. Das witzige und bunt gestaltete Cover stimmt herrlich auf den Inhalt ein - eine humorvolle Geschichte rundum Weihnachten.

Zum Inhalt:
Ursel hat eigentlich gar keine Lust auf Weihnachten und den ganzen Stress. Am liebsten würde sie dem ganzen einfach den Rücken kehren - doch kann sie das ihrer Familie wirklich antun? Ehe Ursel sich also versieht steckt sie mittendrin im ganzen Weihnachtschaos...

Meine Meinung:
Mit diesem Roman liefert die Autorin eine herrlich locker, witzige Einstimmung auf Weihnachten. Der Schreibstil lässt sich leicht lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Ehe sich der Leser versieht ist er mittendrin im Weihnachtschaos und kann sich dem nicht mehr so einfach entziehen - wie im wahren Leben erkennt er sich selbst vielfach in der Geschichte wieder.
Ursel ist eine sehr sympatische Oma - sie besitzt das Herz am rechten Fleck, kann aber doch so gar nichts mit Weihnachten anfangen. Ihren Enkeln und der übrigen Familie zu Liebe, kämpft sie sich doch Jahr für Jahr durch Weihnachtsprobeessen, Geschenkeeinkäufe, Weihnachtsmärkte und so weiter. Man muss Ursel einfach mögen. Mit ihrer herrlichen Art schafft sie es letztlich doch für die gesamte Familie ein zwar etwas anderes, aber dennoch nicht weniger schönes Weihnachtsfest zu gestalten.
Gespickt ist die Geschichte von einem wunderbaren Humor, der den Leser mehrere Male laut auflachen ließ. Herrlich, was die Familie alles unternimmt, nur, um den perfekten Weihnachtsbaum zum Fest zu bekommen. So taumeln Sie von einer unglücklichen Situation in die Nächste und das ganze Chaos scheint kein Ende zu nehmen. Zu allem Überfluss rückt Weihnachten immer näher... Unweigerlich fiebert der Leser (aber nicht ohne ein breites Lächeln im Gesicht zu haben) mit der Familie mit und hofft inständig, dass sie doch noch den richtigen Baum finden werden.
Besonders gut gefallen hat mir an der Geschichte auch, dass sowohl die Figuren, wie auch der Leser, am Ende erkennen, dass es bei Weihnachten nicht um Geschenke oder den perfekten Weihnachtsbaum geht, sondern vielmehr darum, die Zeit mit seinen Liebsten gemeinsam zu verbringen und die Auszeit vom stressigen Alltag zu genießen. Dies sind Dinge, die wir im ganzen Weihnachtswahnsinn allzu oft vergessen, schön, dass uns dieses Buch auf humorvolle Weise darin erinnert.

Fazit:
Der Autorin ist mit diesem Roman ein sehr unterhaltsames und humorvolles Buch über die (Vor-)weihnahtszeit gelungen, dass uns aber gleichzeitig auch den eigentlichen Sinn dieses Festes bewusst macht ohne dabei den Zeigefinger zu erheben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2013
Die Landkarte der Liebe
Clarke, Lucy

Die Landkarte der Liebe


ausgezeichnet

Lucy Clarke erzählt in ihrem Roman "Die Landkarte der Liebe" die ergreifende Geschichte zweier Schwestern, die nur auf den ersten Blick komplett verschieden sind und deren innere Verbundenheit weit über den Tod hinausgeht...

Zum Cover:
Wenn man das Buch das erste Mal in den Händen hält, meint man aufgrund des hellblauen Covers und vor allem auch aufgrund des Titels, dass man einen Liebesroman in den Händen hält - in gewisser Weise tut man das auch, aber anders als man erwartet. Das Cover, das sich einem erst nach und nach erschließt und einen zunächst etwas in die Irre führt, ist insgesamt sehr ansprechend gestaltet - das Reisetagebuch, dass den Kern der Geschichte ausmacht wird hier angedeutet und auch das Bild der jungen Frau gibt einen Hinweis auf den Inhalt. Kennt man die Geschichte entfaltet es in gewisser Weise auch eine melancholische Wirkung auf den Betrachter...

Zum Inhalt:
Ein meerblaues Reisetagebuch ist alles, was Katie von Mia geblieben ist, denn Mia ist Tod. Sie soll sich in Bali von einer Klippe gestürzt haben - Selbstmord! Doch das kann und will Katie nicht glauben und so begibt sie sich mithilfe des Tagebuchs auf die Spuren ihrer Schwester. Sie erlebt eine Reise, die ihr eigenes Leben und auch die Beziehung zu ihrer Schwester Mia für immer verändern wird - auch über den Tod hinaus...

Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist trotz dieses traurigen Themas der Geschichte sehr flüssig geschrieben. Gleich von Beginn an taucht man tief in die Geschichte der beiden Schwestern ein und wird von diesen beiden unterschiedlichen Charakteren mitgerissen. Man erfährt sowohl aus Mias als auch aus Katies Perspektive, wie sich die Ereignisse zugetragen haben und auch wie die Beziehung der beiden Schwester zueinander war.
Mia wird dabei als eher unstet und draufgängerisch beschrieben - sie liebt Parties, konsumiert Drogen und genießt das Leben ohne große Verpflichtungen. Katie dagegen ist eher die Bodenständige der beiden Schwestern - sie hat einen soliden Job, eine hübsche Wohnung und ist glücklich verlobt. Doch so unterschiedlich die beiden Schwestern zunächst charakterlich erscheinen, so haben sie doch auch vieles gemeinsam - beide sind sie auf der Suche nach Glück, Liebe, Geborgenheit und auch Familie. Doch gehen beide Frauen ganz unterschiedlich vor, um dies zu erreichen. Auch innerlich sind die beiden Schwestern eng miteinander verbunden - sie sind gemeinsam aufgewachsen und haben so eine gemeinsame Geschichte. Leider stehen sie sich häufig selbst im Weg, diese innere Verbundenheit auch zu erkennen und zu leben.
Die Autorin schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise die Verbundenheit herauszuarbeiten und dabei gleichzeitig auch auf die innere Entwicklung, die die beiden Schwestern durchgemacht haben einzugehen. Durch die abwechselnden Perspektiven ist der Leser hautnah dabei und hat zeitweise das Gefühl selbst ein Teil der Geschichte zu sein, also direkt neben den Figuren zu stehen. Dies war es auch, was die Geschichte für mich so ergreifend werden ließ - ja sie hat mich zeitweise sogar zu Tränen gerührt.
Insgesamt war dieses Buch eine emotionale Achterbahn der Gefühle von herzhaftem Lachen bis zu Tränen war hier alles dabei. Ein wahres Leseerlebnis, dass mich so schnell nicht losgelassen hat, weil es mir einmal mehr gezeigt hat, wie wertvoll die eigene Familie ist...

Bewertung vom 10.10.2013
Simpel
Murail, Marie-Aude

Simpel


ausgezeichnet

Dieses Buch ist alles andere als "Simpel" - es ist anders, liebenswert anders!!

Zum Cover:
Das Cover ist genau wie der Titel "Simpel". Doch betrachtet man es sich genauer so erkennt man, dass es genau das widerspiegelt, was Simpel ist - ein Kind, dessen stetiger Begleiter ein Stoffhase namens Monsieur HaseHase ist. Bei diesem Cover gilt mal wieder, weniger ist mehr. Trotz seiner Schlichtheit oder gerade deswegen, passt es perfekt zum Inhalt und Charakter des Buches.

Zum Inhalt:
Die zwei Brüder Colbert, 17, und Barnabé, 22, genannt Simpel, suchen eine neue gemeinsame Wohnung. An sich nichts Besonderes, wäre Simpel nicht auf dem geistigen Stand eines 3-jährigen. Letztlich finden die beiden in einer Studenten-WG eine Bleibe und damit geht das Chaos richtig los...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist von Beginn an anders als man erwartet - dies betrifft sowohl den Schreibstil als auch die Umsetzung der Thematik. Der Schreibstil ist schlicht ohne große Schnörkel, doch in keinem Fall langweilig. Das Buch liest sich insgesamt sehr leicht und die Geschichte besticht durch viel Witz und Leichtigkeit. Auf den ersten Blick scheint dies der Thematik geistige Behinderung vollkommen zuwider zu laufen. Doch genau dies macht das Buch zu einem kleinen Juwel. Die Autorin hat hier eine wunderbar anrührende Geschichte über zwei unterschiedliche Brüder geschrieben, die nicht zu Tränen rührt, sondern den Leser stets mit einem Lächeln zurücklässt.
Colberts ständiger emotionaler Zwiespalt zwischen der Liebe zu seinem Bruder und dem Wunsch nach Abgrenzung bzw. nach einem eigenen Leben unabhängig von seinem Bruder ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte. Simpel macht den übrigen Charakteren auf seine ganz eigene charmante Art und Weise ihre eigenen Fehler deutlich. Doch diesen Spiegel der eigenen Fehler hält Simpel nicht nur den Figuren im Buch vor Augen, sondern auch dem Leser. Mit seiner liebenswürdigen und charmanten Art macht er uns darauf aufmerksam, dass Menschen nicht voreilig zu verurteilen sind. Damit stehen wir uns nur allzu oft selbst im Weg und sollten lieber viel öfter auf unser Herz hören. Jeder Mensch ist auf seine eigene Art etwas ganz Besonders, egal ob behindert oder nicht.
Dieses Buch schafft es den Leser wunderbar zu unterhalten, aber gleichzeitig ihn auch zu belehren, aber dies auch ohne das er es gleich bemerkt. Insgesamt ein wunderbares Buch darüber, dass uneingeschränkt jeder es wert ist geliebt zu werden - und zwar um seiner selbst Willen. Leider neigen wir in unser alltäglichen Hektik allzu oft dazu, dies zu vergessen - die Geschichte weist uns auf äußerst charmante Art und Weise wieder darauf hin. Man muss es einfach gelesen haben - man wird es nicht bereuen! Ich jedenfalls bin jetzt Simpel verliebt!!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2013
Das Geheimnis von Digmore Park
Farago, Sophia

Das Geheimnis von Digmore Park


gut

"Das Geheimnis von Digmore Park" von Sophia Farago ist ein netter, unterhaltsamer Historien-Roman, der aber leider zu lange braucht bis er richtig spannend wird.

Zum Cover:
Das Cover ist das Wundervollste an diesem Buch und einen wahre Augenweite. Schon beim ersten Anblick habe ich mich in diese romantische und gleichzeitig geheimnisvolle Atmosphäre verliebt, die die in Pastellfarben getauchte Steintreppe ausstrahlt. Auch der Text des Buchtitels passt sowohl farblich als auch stilistisch zum übrigen Cover und bildet so mit ihm ein harmonisches Ganzes. Im Buch setzt sich die tolle Gestaltung fort. So ist der Beginn eines jeden Kapitels mit herrlichen Rosen versehen - eine schöne Idee, die das gesamte Design stimmig wirken lässt. Das Cover ist rundum gelungen und ich wäre im Buchladen sicherlich nicht daran vorbei gelaufen...

Zum Inhalt:
Die Autorin entführt den Leser nach England im 19. Jahrhundert. Lady Elizabeth hat es nicht so leicht im Leben - so leitet sie allein bis zur Volljährigkeit ihres Bruders Billy das Familiengut. Wäre das nicht schon schwierig genug, muss sie sich auch noch mit anderne Problemen herumschlagen - so hat ihr Bruder nur Flausen im Kopf und ihre Mutter lebt nur in den Tag hinein. Doch wäre es auch für Elizabeth an der Zeit einen Ehemann zu finden - die Frage ist nur wie?? Als dann der attraktive Stallmeister auf dem Gut auftaucht, ist es um Elizabeth geschehen. Doch kann sie wirklich einen Mann von niederem Stand lieben? Und welches Geheimnis umgibt diesen jungen attraktiven Mann?

Meine Meinung:
Die Geschichte rund um die starke und toughe Lady Elizabeth ist in einem angenehmen, leicht zu lesenden Stil geschrieben und der Leser fühlt sich so sofort nach England ins 19. Jahrhundert versetzt.
Die Charaktere werden sehr differenziert und authentisch dargestellt. Besonders Lady Elizabeth ist dem Leser von Beginn an sympatisch - bewundert man doch ihre Stärke, ihren Mut und ihren Ehrgeiz. Denn selbstverständlich war es zur damaligen Zeit sicherlich nicht, dass eine Frau ein Familiengut in Eigenregie leitet. Doch Elizabeth weiß sich zu behaupten und das beeindruckt. Auch der zweite Hauptcharkter Frederick Dewery erhält vom Leser durchaus einige Sympathiepunkte - ein junger, attraktiver Mann, der um sein Recht und vor allem um seine Freiheit kämpft. Zwei sehr willensstarke Persönlichkeiten, deren Liebesgeschichte mich wirklich sehr bewegt hat, mussten sie doch hart für ihr gemeinsames Glück kämpfen.
Die Handlung konnte mich persönlich dagegen eher weniger überzeugen. Die Grundidee der Geschichte an sich ist interessant und spannend, doch die Umsetzung für mich nur in Ansätzen gelungen. Für mich persönlich plätscherte die Geschichte zu lange vor sich hin bevor wirklich Spannung aufkam. Besonders störend fand ich dabei die wiederholten Hinweise auf die Standesunterschiede und die damit verbundenen Sitten- und Normenerklärungen. Dadurch wirkten sie oft aufgesetzt und selbst ich als Leser habe mich dadurch getadelt gefühlt. Die Sitten und Normen der damaligen Zeit, die sicherlich erwähnenswert und wichtig für das Verständnis der Handlung sind, hätten aber besser in die Geschichte eingebaut und mit ihr verwoben werden sollen. Auch einige Szenen, insbesondere jene im Turmzimmer, wirkten künstlich erzeugt und haben mich als Leser nicht wirklich überzeugt, sondern erzeugten vielmehr Fragezeichen im Kopf. Mit ihnen waren zeitweise Wandlungen in den Charakteren verbunden, die ich nicht recht nachvollziehen konnte. Demgegenüber gab es auch Szenen, insbesondere am Ende des Buches, die vor Spannung nur so strotzten und damit sehr gut gelungen waren. Obwohl die Geschichte letztlich doch etwas vorhersehbar war, hat mich das Ende durchaus überzeugt und mir wirklich viel Spaß bereitet.

Insgesamt ist es ein netter, unterhaltsamer hisorischer Roman gespickt mit einer wunderbaren Liebesgeschichte und veredelt mit einer kleinen Brise Spannung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2013
Pferde / Explorer Bd.2
Kienle, Dela

Pferde / Explorer Bd.2


ausgezeichnet

Farbenfroh, kompakt, lehrreich - Carlsen Explorer!"

Das Buch setzt sich auf sehr vielfältige Weise mit dem Thema Pferde auseinander. Es beginnt mit einer näheren Analyse des Körperbaus der Pferde - hier werden die einzelnen Körperteile mit ihren Funktionen unter die Lupe genommen. Im nächsten Kapitel wird die Geschichte der Pferde vom Urpferd bis zum modernen Reitpferd anschaulich dargestellt. Danach wird die Beziehung zwischen Pferd und Mensch näher unter die Lupe genommen. Dabei kommen auch die Pferde selbst zu Wort - sie erklären, welchen Job sie erledigen und was sie genau dabei zu tun haben. Im Weiteren greift das Buch weitere wesentliche Themen auf - Wildpferde, ein Interview mit einer Pferdeflüsterin sowie eine Darstellung unterschiedlicher Pferderassen, Pferdesport, Pferdemedizin und weitere mehr. Außerdem enthält das Buch eine kleine Bildergeschichte, die einem kleinen Comic ähnelt und den Inhalt des Buches auflockert. Außerdem kommt auch das Rennpferd Calisto zu Wort und spricht in einem Interview über seinen Job als Rennpferd. Das Buch schließt mit einem kleinen Glossar zum Thema Pferde ab und erklärt darin die wichtigsten Begriffe aus der Pferdewelt.

Wissensbücher für Kinder gibt es wie Sand am Meer. Umso schwieriger wird es für Eltern, Großeltern etc. zu entscheiden, welches denn das Richtige ist. Mit Band 2 zum Thema "Pferde" seiner Explorer-Reihe liefert der Carlsen Verlag ein umfassendes Wissensbuch für Kinder ab 8 Jahren in einem kompakten, kinderfreundlichen Format. Das ist auch genau das, was als erstes auffällt, wenn man das Buch in der Hand hält - so handelt es sich hier nicht um ein Buch im eigentlichen Sinne, sondern es besitzt eher den Charakter eines Heftes. Dies regt Kinder doch eher dazu an, es zur Hand zu nehmen und darin zu blättern, da es sie nicht gleich überfordert.

Die einzelnen Themenabschnitte sind sehr anschaulich gestaltet. Der Text ist kindgerecht in kurzen Sätzen geschrieben. Auch der Leser, also das Kind, wird persönlich angesprochen und hat so das Gefühl als würde er sich mit jemandem über das jeweilige Thema unterhalten. Besonders klasse ist, dass es sich dabei nicht etwa um eine andere Person handelt - sondern um ein Pferd, das Rennpferd Calisto. Auf diese Weise werden auch komplexe Themen auf kindgerechte und verständliche Weise vermittelt.
Unterstützt wird der Text dabei durch zahlreiche farbliche Fotos und Grafiken, etwa von Pferden, dem Pferdesport und aus der Pferdemedizin, aber auch zur Evolution des Pferdes. Besonders hilfreich fürs Lernen ist dabei, dass Bilder und Text sich stets aufeinander beziehen und so von den Kindern automatisch miteinander in Bezug gesetzt werden. Besonders schön gestaltet ist die Bildergeschichte, sie bringt eine tolle Abwechslung in das Buch, lockert das Lernen auf und bringt zusätzlich Spaß beim Lernen. Sehr kinderfreundlich sind auch die beiden Figuren, die das Kind Kapitel für Kapitel durch das Buch begleiten - das ist wie Lernen mit Freunden und das macht natürlich Spaß.

Insgesamt liefert der Carlsen-Verlag mit Band 2 seiner Explorer-Reihe ein ansprechendes und unterhaltsames Wissensbuch für alle Pferdefans ab 8 Jahren, das nicht nur mit einem handlichen und kinderfreundlichem Format daher kommt, sondern es gleichzeitig auch schafft Lernen und Spaß miteinander zu vereinen. Für mich ein klarer Kauftipp für alle Eltern, Großeltern und alle anderen, die kleinen Pferdefans eine (Lern-)Freude bereiten wollen!