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Sachbuch Entdecker
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2025
Sorry, aber ...
Wittwer, Tara-Louise

Sorry, aber ...


weniger gut

Ich bin ein absoluter Sachbuchfan und das letzte Buch von Tara-Louise Wittwer " Drama Queen" hatte mir ganz gut gefallen.
Deshalb war ich natürlich auf ihr neues Werk gespannt, obwohl das Thema mich selbst persönlich nicht so betrifft.
Super gefallen hat mir, dass die Autorin die Rückmeldungen zu "Drama Queen" ernst genommen hat und diesmal ausführliche Quellenangaben hat. Sehr gut gefallen hat mir auch Taras ehrlicher, direkter und erfrischender Schreibstil.
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht unangenehme Wahrheiten an (zum Beispiel wenn es um die Ausnützung von Müttern in unserer Gesellschaft geht) Tara scheint mit sich im Reinen und eine gute Lösung gefunden zu haben sich nicht mehr selbst immer wieder grundlos entschuldigen zu müssen.

Was mir aber deutlich gefehlt hat war die Anleitung und Tipps, wie wir als Leser und Leserinnen jetzt konkret an die Sache herangehen müssen.
Da sie das Thema ja sehr umfangreich durchleuchtet hätte ich mir zumindest ein Kapitel mit alltagstauglichen Tipps gewünscht und war etwas enttäuscht das da eigentlich gar nichts von ihr kam.
Bei dem spannenden Thema Nonpology habe ich gemerkt, dass ich mit den Beispielen aus der Welt der Promis nicht so viel anfangen kann und hätte mir lieber aktuelle Beispiele aus der Politik gewünscht (da gäbe es viele) weil ich da die Dringlichkeit einfach wichtiger einstufen würde. Aber das ist natürlich nur meine objektive Meinung.

Mein Fazit: das Buch war für mich kurzweilig und Tara bringt etliche feministische Überzeugungen ein, als Ratgeber zur Selbstanwendung fand ich es eher ungeeignet

Bewertung vom 18.02.2025
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


sehr gut

Dieses Buch ist ein Hammer! Denn alle reden gerade über die Generation Z doch was ist eigentlich aus den sogenannten "Millennials" der Generation Y geworden?
Niclas Seydack erzählt anhand seiner eigenen Biografie die Geschichte dieser Generation nach. Er beschönigt nichts und seine Geschichte könnte die von so vielen sein, die Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre geboren wurden.
Ernüchternd fand ich besonders, was diese Generation alles schon miterleben musste. Nach ein paar unbeschwerten Jahren lösten sich weltweite Katastrophen wie 9/11 , der Amoklauf von Winnenden, Weltwirtschaftskrisen nahezu Schlag auf Schlag ab.
All das prägt die Generation Y. Auch der Einstieg in die Welt der Erwachsenen war für diese wesentlich härter. Sexismus und Abwertung am Arbeitsplatz waren da noch Normalzustand.
Seydack formuliert es so treffend: "wir sind frühzeitig vergreist."
Manchmal trafen mich seine Worte wie ein Hammerschlag, weil seine Analyse all der harten Umstände einfach ernüchternd ist,, aber sein Credo fand ich klasse. Wir sollten für die Generation Z da sein und diese unterstützen, damit zumindest diese ein besseres Leben führen kann.

Auch sprachlich hat mich Niclas Seydack begeistert. Man merkt es total, dass hier ein erfahrener Journalist schreibt, der gründlich recherchiert hat und das super in Worte fassen kann.

Bewertung vom 18.02.2025
Ich kann das selber machen
Jakubek, Juliane

Ich kann das selber machen


ausgezeichnet

Die Rezension zu diesem Titel fällt mir sehr leicht, denn das Buch hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen.
Als kleine Familie sind wir mit dem Montessori Konzept vertraut, aber meine Frau und ich waren sehr gespannt auf die Praxistipps einer erfahrenen Pädagogin und Mutter.
Wir wurden nicht enttäuscht und können viele Ideen aus dem Buch mitnehmen.
Buchkonzept und Umsetzung sind wirklich klasse. Die Praxistipps wurden liebevoll gestaltet und mit viel hilfreichem Fotomaterial bereichert.
Besonders gut gefallen hat uns auch die liebevolle Wertschätzung für unsere Kinder, die im Buch so spürbar ist.
Der Inhalt ist meiner Meinung nach sowohl für Neueinsteiger als auch für "Fortgeschrittene" Montessori Interessenten und Interessentinnen geeignet.

Ich empfehle dieses Buch mit Freude weiter!

Bewertung vom 17.02.2025
Direkt vor unseren Augen
Moßbrucker, Daniel

Direkt vor unseren Augen


ausgezeichnet

Ein unglaublich wichtiges Buch!
Das Buch von Daniel Moßbrucker ist wahrlich keine leichte Kost und ein Blick in den Abgrund.
Moßbrucker klärt eindringlich über die Gefahren für Kinder und Jugendliche in sozialen Netzwerken, Chatgruppen und der virtuellen Welt auf.
Er schildert die erschreckenden Verhaltensmuster von Pädophilen, die sich perfide als der Wolfs im Schafspelz geben und raffinierte Vorgehensweisen entwickelt haben um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen.
Außerdem warnt er Eltern, dass auch anscheinend harmlose Fotos unserer Kinder im Netz missbraucht werden können.
Er zeigt den Lesern und Leserinnen hilfreiche Strategien auf um uns und unsere Familien zu schützen und macht deutlich, was von Seiten der Regierung und den zuständigen Ministerien getan werden muss um die Dringlichkeit des Kampfes gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie im Netz effizienter voranzutreiben.

Bewertung vom 17.02.2025
Geschichten aus der Geschichte
Hemmer, Richard;Meßner, Daniel

Geschichten aus der Geschichte


sehr gut

Was für ein herrliches Buch! Ich kannte den Podcast der beiden Autoren noch nicht und bin erst durch das Buch darauf aufmerksam geworden. Der Titel ist quasi eine Art Best of der unzähligen Podcastfolgen. In dieser originellen und teilweise echt kuriosen Zusammenstellung befinden sich herrliche Geschichten von tapferen, tollkühnen Weltenbummlern aus der Vergangenheit, Abenteurern und wagemutigen Männern und Frauen .Als Bonus gibt es noch einen QR Code am Ende jedes Kapitels um sich die Geschichten auch nochmal von den Autoren selber anzuhören. Geschichte aus der Geschichte hat mein Allgemeinwissen auf jeden Fall enorm bereichert.

Bewertung vom 17.02.2025
3 Sekunden
Guttenberg, Karl-Theodor zu

3 Sekunden


ausgezeichnet

Was für ein wundervolles Buch! Ich kannte die kurzen Kolumnen KT Guttenbergs von Linkedin noch gar nicht und bin wirklich begeistert, Ehrlich, direkt, offen, zeitgemäß, abwechslungsreich und mit Tiefgang, merkt man KT Guttenberg an, dieser Mann hat eine harte Zeit hinter sich und sich neu gefunden
Er beschönigt nichts und verbirgt eigene Schwächen nicht vor dem Leser. Dazu gehört einiges an Mut und dafür bewundere ich ihn.
Die kurzen Gedanken haben fast immer einen Bezug zu aktuellen Themen und sind uns Lesern sehr vertraut.

Bewertung vom 17.02.2025
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


schlecht

Leider ist dieses Buch wirklich "männerverachtend" . Obwohl ich selbst glücklich verheiratet bin, wollte ich mit den Thesen von "Das Ende der Ehe" auseinandersetzen. Frau Roig selbst hat keine guten Erfahrung aus ihrer Ehe, was ich natürlich bedauere. Das Buch verliert aber seine Objektivität, wenn sich die Autorin in einen regelrechten Rausch hineinsteigert und mit der Männerwelt abrechnet. Besonders entsetzt hat mich ein abschnitt, indem die Autorin schlussfolgert, dass es keine "toxische Männlichkeit" geben kann, weil dies bedeuten würde, dass es auch eine positive Männlichkeit geben würde. Einen Satz später wünscht sie sich alles Männliche "wie ein Krebsgeschwür" auszurotten. Bei diesen Passagen fühlte ich mich als männlicher Leser wie vor den Kopf gestoßen und habe die Lektüre sofort abgebrochen. Auf dieser aggressiven Basis heraus kann für mich kein vernünftiger Dialog entstehen, geschweige denn eine "sogenannte Revolution der Liebe"

Bewertung vom 16.02.2025
Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie
Kampf, Lena;Drepper, Daniel

Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie


gut

Diese Buch hat mich (männlich,38 Jahre alt) wirklich sehr beschäftigt und herausgefordert. Als großer Musikfan und leidenschaftlicher Konzertbesucher habe ich natürlich die Debatte um Rammstein im Sommer 2023 intensiv verfolgt.
Diese nehmen die Autoren als Aufhänger und Spitze des Eisberges, um auf gravierende Missstände in der Musikbranche hinzuweisen.
Dabei ziehen sie Ihre Recherchen sehr umfangreich auf. Angefangen bei Rammstein/Till Lindemann geht es nach dem Thema Grenzüberschreitung im Backstage Bereich und generell auf Konzerten/Touren zu Gewalt gegenüber Frauen im Hip Hop /Deutschrap.
Wir erfahren mehr über die Geschichte und Ursprünge der ersten Groupies und damaligen Übergriffe in den wilden 60ern/70ern und den Anfängen des Rock`n Roll Lifestyles.
Ausführlich schreiben die Autoren auch über das harte und rücksichtlose Business der Musikindustrie und die systematische Ausbeutung von Frauen.
Auch bezeichnend sind die oft zitierten Künstler/Künstlerinnen Autobiografien, in denen die Männer ihre sexuellen Erfolge mit unzähligen Groupies schamlos feiern und die Künstlerinnen über männliche Übergriffe und Missbrauch berichten.

Ich hätte es als Leser gut gefunden, wenn im Kapitel "Knast" das Beispiel von R. Kelly Beachtung gefunden hätte. Er wird leider nur kurz im Vorwort erwähnt.
Das Buch ist definitiv keine einfache Lektüre. Ich persönlich hätte mir noch etwas mehr Tiefe statt Breite gewünscht.
So ist der Bogen von Till Lindemann, über Rapper und Hip Hopper bis hin zu Britney Spears und dann zu sexpositiven, feministischen Ravepartys sehr sehr weit gespannt. Hier muss man als Leser/Leserin sehr aufpassen, nicht den Überblick zu verlieren (Viele Auszüge aus den Musikerbiografien waren mir auch schon bekannt.) Auch fiel es mir als Rockfan zum Beispiel manchmal schwer, wenn man die Hip Hop Künstler so überhaupt nicht kennt.

Das Anliegen des Buches den Machtmissbrauch aber deutlich zu benennen finde ich aber unglaublich gut und wichtig.

Bewertung vom 16.02.2025
Die Schwester
Lee, Sung-Yoon

Die Schwester


ausgezeichnet

Der erfahrene Professor für Koreastudien Sung-Yoon-Lee wurde in Südkorea geboren und lehrt im fernen Exil in Massachussets an der Tufts University. In seinem Buch "Die Schwester" lässt er uns Leser einen Blick in den Abgrund werfen.
Denn die politische Situation in Nordkorea ist schon seit Jahren ein täglicher Ritt auf der Rasierklinge.
Der Autor hilft uns mit einführenden Kapiteln in die Historie des mächtigen Paektu Clans das Machtgefälle im Norden besser zu verstehen. Er schildert die Gottgleichheit des herrschenden Diktators und das gnadenlose Regime.

Danach wird mit vielen Beispielen der Aufstieg von Kim Jong Uns Schwester Kim Yo Jong zur zweitwichtigsten Führungsperson in der demokratischen Volksrepublik Nordkorea geschildert. Der Autor schildert sie dabei als gnadenlos, berechnend und mit sadistischen Zügen.
In bezeichnenden Kapiteln wie "Die böse Bauchrednerin" oder "Die schlimme Schwester" wird von grausamen Verbrechen gegen die Menschrechte und gnadenloser Verfolgung von Minderheiten wie den Christen im Land berichtet.
Auch die Hilflosigkeit des Südens gegenüber all den Provokationen und Schikanen macht sehr betroffen. Das Kapitel über eine systematische Aushungerung des nordkoreanischen Volkes war ebenfalls sehr heftig.

Mein persönliches Fazit :

"Die Schwester" ist mit Sicherheit keine leichte Lektüre. Anhand der vielen belegten Fakten und einem ausgiebigen Quellenverzeichnis erfahren wir aber unglaublich wichtige Informationen über die katastrophale Lage in Nordkorea. Ich bin sicher, dort wäre dieses Buch sofort verboten und dem Autor und dessen Familien würden schlimmste Strafen angedroht.

Bewertung vom 16.02.2025
Generation Anspruch
Gutensohn, David

Generation Anspruch


ausgezeichnet

Mir hat das Buch von David Gutensohn außerordentlich gut gefallen und zu einem besseren Verständnis der Generation Anspruch beigetragen.
Bis jetzt konnte ich die Generation Anspruch ehrlich gesagt nicht verstehen und habe viele ihrer Wünsche als ziemlich abgehoben und realitätsfern empfunden.

David Gutensohn erklärt sachlich und fundiert, was diese neue Generation wirklich will.
Was sie ausmacht und warum sie eine neue Ära für die Arbeitswelt einläutet.
Eindringlich erklärt er auch was dies für Arbeitgeber bedeutet und was sich dringend ändern muss.
Mein Fazit : man merkt dem Autor sein fundiertes Fachwissen in diesem Bereich super an und er bringt die Dinge auf den Punkt. Ich kann jetzt vieles besser verstehen und habe beim Lesen auch vieles aus meinem eigenen Arbeitsleben reflektiert. Sehr empfehlenswert!