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Bewertung vom 27.08.2008 | ||
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Die Existenz als Grenze des Wissens Man muss sich wirklich schwer wundern, warum der wichtigste deutsche Existenzphilosoph neben Heidegger mittlerweile so vergessen und in der feuilletonistischen Öffentlichkeit so abwesend ist. Die Frage "Was ist der Mensch?", die Jaspers wohl immer - als Mediziner wie als Philosoph - begleitete, scheint durch die Frage "Wie ist der Mensch?" verdrängt worden zu sein. Lehnert arbeitet Jaspers Gedankenwelt, die erste Frage betreffend, elegant heraus und schafft es - neben der höchst detaillierten und doch klaren, bisweilen spannenden Schilderung der geistigen und historischen Verhältnisse zu Jaspers Lebzeiten - außerdem, wenn nicht gar vor allem, eine höchst interessante Ambivalenz aufzuzeigen, die Jaspers Verschwinden aus den heutigen Diskursen (Umwelt, Krise, medizinische und persönliche Ethik) bei gleichzeitiger und offensichtlicher Relevanz der Jaspers'schen Gedanken betrifft. |
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