Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kathrin
Wohnort: 
Wunsiedel

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2021
Die Täuschung (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

Die Täuschung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Geniale Täuschung

Spannungsbögen, die bis zum Ende einer Geschichte andauern, dafür sind die Bücher von Astrid Korten bekannt. Dieses Buch ist ein Geniestreich der Täuschung und ich habe mich wirklich unheimlich schwer getan eine Rezi ohne Spoiler zu schreiben. Das ist ein Buch, über das man im Nachgang unbedingt reden möchte.

Zum Inhalt

Victor Adams, der unter dem Künstlernamen Horus als Illusionist auftritt, ist der internationale Durchbruch gelungen. Victor war bereits als Kind von den Illusionen begeistert. Schuld daran war sein Onkel Noah, der ihm zum Geburtstag einen Zauberkasten geschenkt hat. Das Wort Zauberer hört Victor nicht besonders gern.

Nach einer Zahnwurzelbehandlung steigt Victor in die falsche Straßenbahn. An der nächsten Haltestelle entdeckt er einen Spielplatz und seltsame Treppenhäuser, die ihn unheimlich bekannt vorkommen. Da sie ihn magisch anziehen und er sicher ist, er wohne hier, steigt er aus. Doch er ist falsch. Warum kommt ihn dieser Ort dann so bekannt vor?

Nach dieser Irrfahrt quälen ihn nächtelang Albträume. Doch er will wissen, was es mit den merkwürdigen Treppenhäusern auf sich hat. Genau in diesem Moment verschwindet seine Assistentin verschwindet auf mysteriöse Weise bei seiner Show und man will ihm einen Mord anhängen, da er sich von ihr trennen wollte.

Dann sucht ihn der Inspektor Percy Banks auf und zeigt ihm eine grausam zugerichtete Frauenleiche, die er identifizieren soll.

Der Psychothriller spielt in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Ich fand gerade die Kindheit von Victor unheimlich spannend geschildert. Die Konstellation zeichnet auch das typische Familienleben der 80ziger wieder. Die Mutter Hausfrau und der Vater verdient das Geld.

Begeistert hat mich das Cover, welches sehr gut zu der Geschichte passt. Die Illusion kann platzen wie eine Seifenblase.

Zu dem sieht man, dass ihre Bücher immer sehr gut recherchiert sind und sie tief in die Materie eingetaucht ist. Dies macht es ihr möglich, die Spannungsbögen einer Geschichte bis wirklich zur letzten Seite auszunutzen. Ich habe von ihr noch kein Buch gelesen, bei dem man mit Sicherheit sagen konnte, so und so könnte es gewesen sein. So ist es ihr auch gelungen, realistische und glaubwürdige Charaktere zu erschaffen.

Gerade Victor fand ich sehr gut gelungen, da er aus meiner Sicht ein sehr schwer darstellbarer Charakter ist. Doch er ist genial gelungen und wenn man die Geschichte gelesen hat, versteht man auch einiges viel besser.

Die Autorin hat es grandios hinbekommen einen Roman der Täuschungen, Lügen und Geheimnisse zu erschaffen. Sie lässt den Leser in die magische Welt der Illusionen eintauchen. Ein hartes Geschäft, denn niemand darf deinen Trick wirklich kennen. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite bestehen und so wirklich konnte man nie erahnen, was es denn nun mit den Treppenhäusern auf sich hat. Das Ende ist doch dann ganz anders als angenommen.

Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung, weil ich beim Lesen noch nie so viele Vermutungen hatte, wie hier.

Bewertung vom 01.04.2021
Haunted Hearts
Pfeiffer, B.E.

Haunted Hearts


ausgezeichnet

Jede Magie hat ihren Preis

Dieses Buch ist grandios. Eine Fantasygeschichte, angesiedelt im Jahr 1889 kurz vor der Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der französischen Revolution. Die Geschichte um Isabelle d’Hiver ist vom Prolog bis zum Epilog spannend, magisch, fesselnd und atemberaubend.

Zum Inhalt:
Vor drei Jahren hat Isabelle d’Hivere Paris den Rücken gekehrt, weil ihr das Herz gebrochen wurde. Jetzt kehrt sie zurück in das Haus voll Erinnerungen an den Mann, der ihr das Herz gebrochen hat und einer uralten Magie, die sich zu verändern scheint und dunkler und gefährlicher wird. Kaum angekommen, wird sie auch schon von er dunklen und hasserfüllten Macht bedroht. Was Isabelle hier noch nicht ahnt, sie muss sich einen Familiengeheimnis stellen, das ihr lange verborgen blieb. Unerwartet erhält sie Hilfe von Balthasar, das Oberhaupt des Hauses Ivoire. Balthasar hat selbst dunkle Geheimnisse. Isabelle weiß bald nicht mehr, wen kann sie glauben und wen kann sie noch vertrauen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, als sich zeigt, dass die Menschheit bedroht ist. Und da wäre noch die Geschichte mit dem Fluch, der ihr Herz bindet.
Als das Buch, das erste Mal vorgestellt wurde, ist mir sofort, dies wunderschön gestaltet Cover ins Auge gestochen und ich kaufe die meisten Bücher nur nachdem Cover. Schon allein dieses Cover fesselt einen.
Die Autorin hat es zudem geschaffen eine grandiose Welt der Magie zu erschaffen. Die Magie eingebettet im historischen Frankreich. Die Magiebegabten und Menschen leben untereinander. Alles könnte so leicht sein, aber dann wäre das Buch sicher schon nach der ersten Seite beendet. Doch es verändert sich was und die Magie scheint ein Eigenleben zu entwickeln und sich gegen die Magiebegabten stellen zu wollen. Die Geschichte um die Magie fesselten ein, weil man erfahren möchte, was in den Jahren alles passiert ist und warum die Magie auf einmal dunkel wird. Es ist gelungen, eine bildgewaltige Geschichte um die Magie zu schaffen.
Die Charaktere finde ich sind sehr gut ausgearbeitet. Isabelle hatte sich in ihrer dreijährige von einer eher hinnehmenden Person zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die endlich bereit war, für ihren angestammten Platz zu kämpfen. Ich war ja ein absoluter Fan von Balthasar, mit jedem Satz über ihn spürte man das dunkle, das ihn umgab und doch war er im Inneren, ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte. Dann gab es die Charaktere, bei denen man sich sofort klar wusste, oh hier sollte man vorsichtig sein. Und dann gab es noch diesen einen Charakter, der etwas Schreckliches erlebt hat und seitdem zu einem anderen wurde.
Dieses besondere Setting, in dass die Geschichte eingebettet war, das Familiengeheimnis um Isabell und das Geheimnis um die Magie, machten das Buch so spannend und fesselnd, dass es sehr schwer war, das Buch aus der Hand zu legen. Spannung wurden durch Wendungen und Überraschungen erzeugt, die sich sehr schnell aufklärten, aber wieder neue Herausforderungen für Isabelle bedeuteten. So galt es für sie in einer männerdominierenden Zeit, die Oberhäupter der magiebegabten Häuser davon zu überzeugen, dass etwas um sie herum passierte, was die Welt in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Ist sie tatsächlich so schwach, wie ihr die Männer einreden wollen? Isabelle konnte mich vollkommen überzeugen. Sie war eine junge, mutige und entschlossene Frau, die um ihren Platz kämpfte und bereit war sich der Wahrheit zu stellen.
Von mir bekommt das Buch eine ganz klare Leseempfehlung, da es einen in eine magische Welt mitten in Paris entführt. Fesselt den Leser durch ein Familiengeheimnis und einen Fluch. Ich habe von der ersten Seite an mitgefiebert und gehofft. Die Geschichte war sehr abwechslungsreich und es wurde auch nicht vergessen, die anderen Häuser vorzustellen. Ein spannendes, bildgewaltiges und fesselndes Werk. Für mich ein Highlight.

Bewertung vom 02.03.2020
Toujours l'amour. Tempus fugit (eBook, ePUB)
Scorpène, Marléne

Toujours l'amour. Tempus fugit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

James Bond mal anders

Leseeindruck zu

Toujours l’amour. Tempus fugit von Marléne Scorpéne

Ein Buch, das mich begeistert hat

James Bond mal anders

Ich bin nur zufällig auf dieses Buch aufmerksam geworden, denn wenn ich ehrlich bin, wird einem das Buch auch bei Öfteren suchen bei Thalia nicht vorgeschlagen, obwohl ich öfters nach Büchern in diesem Genre suche. Ich finde das sehr schade, da dadurch ein wirklich tolles Buch einfach in der Versenkung verschwindet.

Ich bin ja ein richtig großer Fan von James Bond, nicht erst seit Daniel Craig die Rolle übernommen hat, sondern auch schon als Sean Connery mimte. Und in all den Jahren habe ich mich echt immer gefragt, warum hat man ihm nicht mal eine Frau vergönnt. Gut, er war einmal 2 Stunden verheiratet, aber das war es dann auch schon.

Wie der Klappentext des Buches schon verrät ist die Frage, darf sich ein James Bond überhaupt verlieben, geschweige denn eine Beziehung führen.

Um was geht es in dem Buch?

Gwendolyn Duprée und Julien du Monde sind das perfekte Paar schlecht hin. Doch Julien hat einen gefährlichen Job bei der Pariser Dependance von Interpol. Durch diesen Job ist er oft wochenlang oder sogar monatelang von Gwendolyn getrennt und auch nicht immer auf der sicheren Seite unterwegs. Dadurch wird die Beziehung der beiden immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Julien kehrt gerade wieder von einer langen Mission zurück und ist gerade erst richtig angekommen, da muss er schon zur nächsten aufbrechen. Doch dieses Mal ist es für Gwendolyn noch schwerer, denn bei dieser Mission bekommt er eine Ehefrau zur Seite gestellt.

Ich fand bei diesem Roman so klasse er fängt genau da an, wo viele Romane aufhören. Den Gwen und Julien sind zu diesem Zeitpunkt bereits 4 Jahre zusammen und haben einige Höhen und Tiefen bereits hinter sich. Man merkt in dem ganzen Buch jedoch, dass sie wirklich zusammengehören. In kleinen Rückblicken wird jedoch immer wieder erzählt, wie die beiden sich kennengelernt haben, wie ihre ersten Dates waren, wie sie zusammengekommen sind etc.

Da die Geschichte immer einmal aus der Sicht von Gwen erzählt wird und einmal aus der Sicht von Julien erzählt wird, konnte man gut nachvollziehen wie die beiden sich in der jeweiligen Situation des Geschehens fühlen. Gwen und Julien waren mir von der ersten Seite an sehr sympathisch. Aufgrund des gefährlichen Jobs von Julien hatten die beiden mit verschiedenen Ängsten zu kämpfen. Hatte Gwen ständig mit der Angst zu kämpfen, dass Julien eventuell von einem Einsatz nicht zurückkehrte, hatte Julien dagegen immer mit der Angst zu kämpfen seine Feinde könnten auf Gwen aufmerksam werden oder Gwen könnte erfahren, wie gefährlich und gewalttätig seine Einsätze denn wirklich sind. Man merkt das ganze Buch über, wie Julien sie gern davor schützen möchte und sie jedoch wissen möchte, wie gefährlich seine Einsätze wirklich sind. Aus meiner Sicht hat die Autorin wirklich gut rübergebracht wie sie beide damit umgehen. Natürlich geht in dem Buch auch der erotische und romantische Teil nicht unter. Ich finde das Zusammenspiel sehr gelungen. Auf die Ängste und die Reaktion der jeweiligen Personen wurde sehr gut eingegangen und sie wurden nicht einfach wieder abgelegt, so nachdem Motto, wie in manch anderen Büchern dieser Art: Lass uns Sex haben, dann ist alles wieder gut.

Natürlich stellt sich aus dem Klappentext die Frage: Wie geht Gwen damit um, dass Julien eine andere Frau an die Seite gestellt wird? Auch die Frage wird sich auflösen.

Einen anderen Punkt, den ich sehr überzeugend fand, war der Schreibstil. Einfach mal ein ganz anderer Stil als der ständige ICH-Stil oder die dritte Person. Der Stil hier verwendet sowohl die Ich-Form als auch das Personalpronomen du. Aber überzeugt euch selbst. Der Schreibstil hat mich sofort an den von You – Du wirst mich lieben erinnert.

Ich freue mich definitiv schon auf den 2. Band und wie die Geschichte weitergeht. Der 1. Band war für mich ein gelungener Auft

Bewertung vom 14.10.2019
Leas Spuren
Storks, Bettina

Leas Spuren


ausgezeichnet

Faszinierend – Lesen

Durch Zufall bin ich vor ein paar Monaten auf die Autorin Bettina Storks, da in einer Büchergruppe eine Leserunde zu „Das geheime Lächeln“ stattgefunden hat. Danach habe ich mir alle Bücher von ihr besorgt und kann mit gutem Gewissen sagen, jedes Buch war eine Sensation.

Auf ihr neues Buch „Leas Spuren“ habe ich sehr lange hin gefiebert, bis es endlich auf den Markt kam. Und dann hatte das lange Warten endlich ein Ende. Ich hielt das Buch in den Händen und habe sofort angefangen zu lesen. Am Ende hat mich das Buch sprachlos, fasziniert und begeistert zurückgelassen.

Um was geht es:

Der Roman spielt sich in zwei Zeitebene ab, einmal zu Zeiten der Besatzung von Paris durch die Deutschen und dann 2016 in Paris und Stuttgart. Die eine Zeitebene spielt im Jahr 2016 und zeigt uns Marie eine Historikerin und Nicolas ein Journalist. Die beiden erben zu gleichen Teilen, von Nicolas Großvater eine Wohnung in Paris von der seine Familie bisher nichts wusste. Das Erbe ist jedoch an eine Bedingung geknüpft, die beiden müssen das Gemälde eines jüdischen Malers finden und an eventuelle Überlebende übergeben. Die zweite Zeitebene zeigt das Leben zu Zeiten der Besatzung von Paris und wie sich dort Victor (Nicolas Großvater) und Charlotte (Großtante von Marie) bei der Arbeit kennenlernen und eine Beziehung eingehen, sowie sie das Ende des 2. Weltkrieges trennt.

Marie und Nicolas wollen gemeinsam versuchen, das verloren gegangene Bild und deren rechtmäßigen Besitzer zu finden.

Die Geschichte war so gut und spannend aufgebaut, da sowohl Marie und Nicolas in der Vergangenheit ihre beiden Familien nach Antworten suchen mussten. Und immer mehr zu Tage kam, dass wohl jede Familie irgendwo eine Leiche im Keller versteckt hat. Natürlich, gab es auch Hindernisse die es zu bewältigen gab. Die beide lassen jedoch nicht locker und kommen dem Geheimnis Schritt für Schritt näher.

Was ist so packend an dem Buch? Der Schreibstil der Autorin ist einmalig. Man wird in die Geschichte geworfen und ist sofort mittendrin. Da sie ihre Protagonisten und auch das drum herum so gekonnt beschreiben kann, fühlt man sich immer in jede Person hineinversetzt und kann sich auch gut vorstellen, wie diese an Orten gemeinsam waren und wie sie gefühlt haben. Zudem waren einen die Protagonisten von Anfang an sympathisch. Das Buch schenkt einem das Gefühl als wäre man direkt dabei gewesen. Zu dem spricht sie die wichtigen Themen der damaligen Zeit an. Man versteht die Ängste, Probleme und auch das Verhalten warum jemand so und so gehandelt hat oder handelt und vielleicht danach auch nicht wieder darüber reden wollte. Zudem hat sie ein Thema gewählt, das bisher kaum ein Autor angesprochen hat „Kunstraub“.

Ich habe in diesem Buch sowohl mit Charlotte und Victor mitgefiebert als auch mit Marie und Nicolas. Immer wieder kam bei mir die Frage auf, gibt es wirklich die Chance nach all den Jahren noch einen Anhaltspunkt zum Verbleib des Gemäldes bzw. auch zu den eigentlichen Besitzern zu finden. Die andere Frage die sich mir immer wieder gestellt hat war auch was ist mit den Besitzern passiert als man am 16./17 Juli 1942 die große Massenfestnahme durchgeführt hat. Aber auch hier lässt einen die Autorin nicht im Dunkeln. Ihre Bücher sind bis ins kleinste Detail recherchiert. Und für jede Frage die man sich stellt bekommt man auch eine.

Das Buch hat mich fasziniert, da es so spannend gestaltet war und es hat mich so dermaßen zu Tränen gerührt, das ich bei einer Szene erst einmal eine Viertelstunde lang weinen musste.

Darum lest dieses Buch, es ist so sensationell und faszinierend.