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HappyX
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Esslingen

Bewertungen

Bewertung vom 21.10.2013
Stuttgart in den Roaring Twenties
Schweigard, Jörg

Stuttgart in den Roaring Twenties


ausgezeichnet

Anhand von Stuttgart erlebt man mit diesem Buch eine Zeitreise zurück in den Beginn der Neuzeit, noch unvorbelastet durch die braune Brut, ganz Hoffnung, Kreativität und neue Perspektiven. In vielfältigen unterschiedlichen Kapiteln/Themen und mit reichlich Bildmaterial taucht man ein in eine Zeit, die einen neuen Idealismus kreierte, in eine Phase der deutschen Geschichte, in denen sich in so wenigen Jahren so viele unglaubliche Veränderungen ergaben. Für viele war es die beste Zeit überhaupt, in der eine neue Ästhetik des Lebens geschaffen wurde.

Nach dem 1. WK öffnete sich die Staatsgalerie den "Modernen". Ein Journalist schrieb: Den Höflingen eines abgewirtschafteten Kunstmilitarismus, organisiert durch unumschränkten Kitsch, Professoren und durch die unverdrossene Dummeheit eines gläubigen Publikums, wurde die die aufklärerische Spannung unbehaglich. Die Neue Deutsche Kunst wurde 1924 in einer Ausstellung gezeigt, die moderne Bildsprache von Expressionisten und Kubisten überwogen die Impressionisten. Emil Nolde, Franz Marc, Max Beckmann, Oskar Kokoschka, Ernst Barlach, Otto Dix und Lyonel Feiniger polarisierten eine breite Mehrheit der Bevölkerung, die Landesregierung rügte den Ausstellungsmacher öffentlich, er verlor seine Anstellung. Politik, Kunst, Kultur, Erziehung, Schulen, Sport, Autos, Frauen, Architektur, Innovationen, Wirtschaft, Parteien, Religionen, Literatur, Theater, Warenhäuser, Medien, Kino - dieses Buch ist eine reiche Quelle für die Geschichte Stuttgarts, deren Beispiele mehr als spannend sind.

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