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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 455 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Der Countdown läuft!

„The Twenty“ ist der erste Band der neuen Thriller-Reihe „Major Crimes Unit“ von Sam Holland.

DCI Adam Bishop kommt an einen Tatort, wo er 5 Leichen findet. Die Leichen sind völlig ausgeblutet und sie sind nummeriert.
Was Bishop am meisten schockt, die Leichen sind von 20 an rückwärts nummeriert. Schnell wird ihm klar, dass ist erst der Anfang. Der Countdown läuft.
Bishops Ex-Frau Dr. Romilly Cole liefert Bishop Beweise, dass die Morde mit einem 30 Jahre zurückliegenden Fall zusammenhängen. Jetzt müssen die Ermittler schnell sein, schneller, als der Countdown abläuft. Ihnen ist klar, jeden Tag kann ein neuer Mord geschehen.

Sam Holland erzählt seinen Thriller schonungslos und in einem rasanten Tempo. Von Anfang an hat die Geschichte mich gefesselt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und recht unterschiedlich. Man lernt sie im Laufe der Geschichte immer besser kennen.

Das Buch ist sehr gut strukturiert. Die Geschichte ist in 3 Teile gegliedert. Jeder Teil enthält mehrerer Kapitel, die nach den Tagen der Ermittlungen sortiert sind und auch jeder Tag enthält mehrere Kapitel. So weiß man immer wie weit die Ermittlungen fortgeschritten sind.
Zwischendurch gibt es Rückblicke und die Leser*innen bekommen mit, was Damals geschah. Man bekommt auch Einblicke in die Ermittlungsakte, es werden z. B. forensische Gutachten und auch Patientenberichte der Psychologie abgedruckt. So sind die Leser*innen immer hautnah dabei.

Die Geschichte ist insgesamt spannend, ja manchmal direkt beängstigend. Die Ermittler tun ihr Bestes den Täter zu stoppen. Es gibt einige Wendungen in der Geschichte so, dass es recht schwierig ist auch nur zu ahnen wer der Täter ist. Es bleibt spannend bis zum Ende.

Der klar strukturierte, flüssige und nicht zuletzt der fesselnde Schreibstil von Sam Holland, sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Ich bin so tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Manchmal habe ich direkt atemlos aufgeschaut um gleich weiterzulesen.

„The Twenty“ ist ein schonungsloser und spanne der Thriller. Ich freue mich auf weitere Bände der Reihe.

Bewertung vom 15.01.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Eine böse Vergangenheit kommt zum Vorschein

Klappentext:
Ein nächtliches Dorf, nur die beleuchtete Skischanze ragt empor. Mit einem elektrischen Viehtreiber wird ein Mann zur Schanze getrieben. Am höchsten Punkt stößt ihn sein Peiniger hinab, ein Seil um den Hals.
Als Ellen den Toten an der Schanze hängen sieht, erstarrt sie in Panik. Sie kennt das Opfer. Erst vor kurzem ist sie in den Ort ihrer Kindheit am Rande der Alpen zurückgekehrt. Ein schreckliches Verbrechen zwang Ellen vor vielen Jahren zur Flucht. Der grausame Fund reißt die alte Wunde wieder auf. Ist es Zufall, dass der Mord ausgerechnet jetzt geschieht? Wie lange dauert es, bis jemand erkennt, dass Ellen das stärkste Motiv hat?

„Die Schanze“ ist ein spannender Thriller von Lars Menz.

Ellen hat sich von ihrer Schwester Saskia beeinflusst, entschieden nach vielen Jahren wieder in ihren Heimatort zurückzukommen und die Hausarztpraxis von Dr. Schwarz zu übernehmen. Warum Ellen ihr Heimatort damals verlassen hat, bleibt erst einmal im Dunklen.
Als Dr. Schwarz zum Übergabetermin nicht erscheint, geht Ellen erst einmal eine Runde Joggen. Da sieht sie einen Mann an der Schanze hängen, ein Seil um den Hals. Plötzlich ist die Vergangenheit wieder gegenwärtig.
Die Geschichte wird immer wieder durch Eindrücke der Vergangenheit unterbrochen und bald können sich die Leser*innen ein Bild von den Umständen machen und verstehen, warum Ellen ihr Heimatort verlassen hatte. Aber man muss auch den Schluss ziehen, dass Ellen ein starkes Motiv hat, die Täterin zu sein.

Lars Menz lässt gleich zu Beginn Spannung aufkommen, die sich über das gesamte Buch zieht. Die Stimmung ist erdrückend und düster. Mir sind immer wieder Schauer über den Rücken gelaufen.
Dazu passt das Setting hervorragend, hohe Berge und tiefe Abgründe.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Ellen war mir schnell sympathisch. Die Dorfbewohner kommen erst langsam und nach und nach zum Vorschein. Es ist eine verschwiegene Gemeinschaft. Doch beim Lesen spürt man, dass alle etwas verschweigen.

Der Schreibstil von Lars Menz ist flüssig und gut verständlich und vor Allem fesselnd. Ich konnte das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen.

„Die Schanze“ ist das Thriller-Debüt von Lars Menz und ich würde sagen, bestanden bitte mehr davon.

Bewertung vom 12.01.2025
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


sehr gut

Der Traum von Hollywood

Klappentext:
Übersprudelnd vor Tatendrang trifft die 20-jährige Loretta 1950 in Los Angeles ein. Sie hat gelernt, dass sie für ihr eigenes Glück sorgen muss. Und sie ist fest entschlossen, ihren Traum wahr werden zu lassen: als Visagistin in Hollywood zu arbeiten.
Bald muss Loretta jedoch erkennen, dass die Stadt der großen Träume jenseits des Scheinwerferlichts vor allem aus klapprigen Kulissen und Männern mit schlechten Manieren besteht. Möglicherweise haben die sich diesmal aber mit der falschen Frau angelegt. Denn die clevere Loretta weiß nicht nur, wie man die richtige Lippenstiftfarbe auswählt. Und sie ist bereit, sich auf ihre ganz eigene Weise zur Wehr zu setzen.

„Not your Darling“ von Katherine Blake führt die Leser*innen nach Hollywood in die 1950er Jahre.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Loretta, aus deren Perspektive die Geschichte auch erzählt wird.
Loretta hat einen Traum, sie möchte Visagistin in Hollywood werden. So ist sie von England nach Amerika gereist. Doch bis nach Hollywood ist es ein weiter Weg und Loretta ist fremd in der Stadt und hat keine Beziehungen.
So arbeitet sie erst einmal in einem Dinner als Bedienung. Dort lernt sie den aufstrebenden Schauspieler Raphael Goddard kennen. Die Beiden beginnen eine Beziehung und Loretta versucht mit Hinterlist in die Filmstudios zu kommen.
Schnell muss sie erfahren, dass die männlichen Hollywoodstars nicht besonders nett zu Frauen sind. Frauen sind nur da um die Männerwelt in Szene zu setzten und ihnen diverse Wünsche zu erfüllen. Aber nicht mit Loretta. Sie weiß, wie sie sich gegen die Männerwelt wehren kann.

Loretta mochte ich recht schnell. Trotzdem erschien sie mir gerade zu Beginn etwas naiv. Vor allem aber ist sie hinterlistig und clever.
Ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet. Man spürt schnell, dass es einen tieferen Grund hat, warum sie ihre Heimat verlassen hat, was auch im Laufe der Geschichte aufgedeckt wird.

Katherine Blake erzählt die Geschichte mit einem Augenzwinkern. Einiges ist überspannt, passt aber gut zu dieser Geschichte.
Die Traumwelt Hollywood wird ganz anders dargestellt als man es sich erträumen würde.
Es sind allerdings die 1950er Jahre und die Autorin bringt die Stellung der Frau doch recht realistisch rüber.
Überhaupt ist die Stellung der Frau ein Thema, dass sich durch die ganze Geschichte zieht.
Da ein Großteil der Geschichte in Hollywood spielt begegnen die Leser*innen auch einigen bekannten Namen. Das macht die Geschichte authentisch.

Katherine Blake hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Manchmal bin ich über Sätze gestolpert, die grammatikalisch nicht richtig waren, was wahrscheinlich der Übersetzung zuzuschreiben ist.

„Not your Darling“ vermittelt den Glamour von Hollywood und lässt die Leser*innen bei wilden Partys Dabeisein. Ich habe das Buch mit Freude gelesen.

Bewertung vom 11.01.2025
Wintertöchter Trilogie
Kleinbek, Mignon

Wintertöchter Trilogie


ausgezeichnet

Eine wundervolle Saga

Klappentext:
Anna trägt ein Erbe in sich, das einige Frauen in ihrer Familie auszeichnet, eine sehr besondere Gabe! Eine ganz außergewöhnliche und geheimnisvolle Fähigkeit, die ihr Leben bestimmen wird. Eine Begabung, die Fluch und Segen gleichermaßen ist und die das Schicksal von Anna lenken wird. So erleben wir mit, wie Anna langsam vom unbeschwerten Mädchen zur jungen Frau heranwächst und wie ihr das Schicksal, das sie ach so gerne selbst in die Hand nehmen würde, immer wieder entgleitet. Wie sich aus dem Nichts plötzlich alle Pläne ändern und das Leben einen Weg nimmt, den sie sich nie hätte träumen lassen. Es entsteht ein spannungsvoller Perspektivwechsel, der die Handlung vor sich hertreibt und immer wieder für neue Sichtweisen und für nie endende Lebendigkeit sorgt.

Die „Wintertöchter“ Trilogie - exklusive Gesamtausgabe enthält alle 3 Bände der wundervollen Saga von Mignon Kleinbek.

1. Band: Wintertöchter: Die Gabe
2. Band: Wintertöchter: Die Kinder
3. Band: Wintertöchter: Die Frauen

Die Leser*innen lernen Anna schon bei der Geburt kennen. Der Vater verunglückt tödlich, als er sich auf den Weg macht, die Hebamme zu holen.
Bald erkennen die Mutter und die Tante von Anna, dass auch sie die seltene Gabe der Frauen aus der Familie in sich trägt.
Als die Mutter wieder heiratet. wird das Leben von Anna schwierig.
Die Leser*innen begleiten Anna in den ersten beiden Bänden bis ins erwachsenen Alter. Anna heiratet und bekommt selbst zwei Töchter und auch sie haben die Gabe.

Mignon Kleinbek erzählt die Geschichte mit sehr viel Emotion. Ich habe sehr mit Anna gelitten. Nicht selten sind mir Tränen über die Wangen gelaufen. Anna hat eine schwere Kindheit und Jugend. Ihr Stiefvater war mir recht unsympathisch.
Der Umgang mit der Gabe war für Anna nicht einfach. Darüber möchte ich aber nicht mehr verraten.

Die Gesamtausgabe hat den Vorteil, dass man von einem Band direkt in den anderen kommt. Man begleitet Anna von Geburt 1940 bis in die 2000er Jahre.
Es ist schön die Entwicklung von Anna zu erben. Die vielen schwierigen Stunden aber auch das Glück. Nicht zuletzt auch Annas Töchter.

Mignon Kleinbek hat einen bildhaften Schreibstil. Bei mir im Kopf ist beim Lesen ein Film abgelaufen. Die Bücher sollten wirklich verfilmt werden.

Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Handlungsorte recht detailliert. Man bekommt schnell ein gutes Bild der Personen und der Orte.
Ihr Schreibstil ist einfach fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Die „Wintertöchter“ Trilogie ist einfach eine wundervolle Saga. Ich wurde schnell wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.

Bewertung vom 18.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


ausgezeichnet

Spannung pur

Klappentext:
Orkanböen peitschen über die Straße, in den Nachrichten wird vor der kommenden Sturmflut gewarnt. Die Lage ist mehr als bedrohlich, der kleine Ort direkt an der Ostseeküste muss vollständig evakuiert werden. Doch Elisa wartet bis zur letzten Sekunde, längst sind alle anderen fort. Vor ihrem Aufbruch stößt sie im Haus nebenan überraschend auf die Nachbarn. Wieso sind sie noch da? Das Paar scheint, genau wie Elisa selbst, etwas zu verbergen. Der Deich bricht. Die drei sind in dem Haus gefangen. Der Strom fällt aus, der Pegel steigt. Aus der nahegelegenen JVA können Häftlinge entfliehen, und einer von ihnen hat nur ein Ziel: Elisa.

„Nachtflut“ von Stina Westerkamp ist ein packender Thriller.

Ein kleiner Ort an der Ostseeküste ist so gut wie verlassen. Die Menschen sind vor der drohenden Sturmflut geflohen. Nur Elisa wartet ab und verlässt erst ihr Haus erst, als es schon fast zu spät ist. Da entdeckt sie noch ein älteres Ehepaar, die wohl auch ihr Haus nicht verlassen wollten. Dann bricht der Deich und für Elisa und dem Ehepaar gibt es kein entkommen mehr. Sie müssen sich im Haus so gut wie möglich in Sicherheit bringen. In der nahegelegenen JVA gelingt es Häftlingen zu entkommen. Jetzt stellt sich die Frage, welche Gefahr ist größer, die entflohenen Häftlinge oder die Flut.

Schon alleine die drohende Sturmflut vermittelt eine düstere und bedrohliche Atmosphäre.
Dabei fängt die Geschichte so fröhlich an, doch das ändert sich schnell.
Mit der bedrohlichen Atmosphäre hält auch die Spannung Einzug in die Geschichte.
Ich habe mir viele Fragen gestellt
Die Charaktere sind gut gezeichnet und einige recht geheimnisvoll.
So fragte ich mich, warum Elisa ihr Haus nicht verlassen wollte und genauso das Ehepaar. Was hat es mit den entflohenen Häftlingen und Elisa auf sich?

Zwischen den Kapiteln gibt es Tagebuchauszüge einer unbekannten Person zu lesen. Aber auch da schwirren Fragezeichen über meinem Kopf.

Stina Westerkamp versteht es Spannung auszubauen und bis zum Ende aufrecht zu halten. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

„Nachtflut“ ist ein spannender Thriller, den ich nicht aus der Hand legen konnte,

Bewertung vom 16.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


sehr gut

Stillstand

„Für immer“ ist ein interessanter Roman von Maja Lunde.

Die Autorin betreibt ein Gedankenspiel, sie stellt die These auf, dass der Mensch ist aus der Zeit gefallen ist.
Das Leben geht weiter. Es wird Tag und Nacht. Die Pflanzen wachsen und verändern sich ganz normal. Nur die Menschheit steht still. Maja Lunde zeigt dieses Ereignis anhand verschiedener Protagonisten auf.

Da ist Jenny, sie ist Fotografin, hat früher in Kriegsgebieten fotografiert. Jetzt hat sie Mann und zwei Kinder. Bei ihr wird ein Tumor entdeckt und ihre Lebenserwartung ist nicht lang.
Doch plötzlich wächst der Tumor nicht mehr. Ihr wird unerwartet Zeit geschenkt, die sie zu nutzen versucht.

Da sind Otto und Margo, ein älteres Ehepaar. Sie verkaufen ihr Haus und ziehen in eine Eigentumswohnung. Otto ist dabei nicht glücklich, er vermisst seinen Garten. Als Margo spürt, dass sie Zweit geschenkt bekommt, trennt sie sich von Otto. Diese Zeit will sie anders nutzen.

Jakob und Lisa bekommen ein Baby. Lisa ist in der 25. Schwangerschaftswoche. Jakob fühlt sich nicht ganz dazugehörig. Lisa spürt das Kind und er liest im Internet immer nach, wie weit sich das Kind entwickelt hat. Doch plötzlich wächst das Kind nicht mehr, es bleibt auf dem Stand er 25. Schwangerschaftswoche.

Ellen arbeitet in einem Beerdigungsunternehmen. Mit ihren Freunden Philip und Markus betreibt sie Base-Jumping. Ellen wird bald im Beerdigungsinstitut nicht mehr gebraucht, da bei dem Stillstand niemand mehr stirbt. Philip stellt seine eigenen Theorien auf, woran der Stillstand liegt.

Anne hat im Krankenhaus auf der Entbindungsstation gearbeitet. Da zurzeit keine Kinder geboren werden, muss sie auf einer anderen Station aushelfen. Hier liegen die Menschen, die nicht sterben können an Beatmungsgeräte angeschlossen. Kein schöner Anblick.

Das sind im groben die Personen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.

Die Menschheit ist in einen Stillstand geraten. Kein Kind wird geboren, kein Mensch stirbt.
Haare und Nägel wachsen nicht. Weltweit wird an diesem Phänomen geforscht. Die Menschen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Es kommt zu Demonstrationen und einige stellen ihre eigenen Theorien auf.

Maja Lunde erzählt die Geschichte spannend. Die Geschichte ist tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Wie kann die Menschheit aus der Zeit fallen?

Der Schreibstil von Maja Lunde ist flüssig und fesselnd.
Nur das Ende der Geschichte hat mich nicht ganz befriedigt. Für mich habe ich zwei Möglichkeiten, wie der Mensch aus der Zeit gefallen ist gebildet.

Bewertung vom 16.12.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


ausgezeichnet

Spannung vom Feinsten

Klappentext:
London, ein modernes Biotech-Unternehmen südlich der Themse. Midnight Jones, Anfang 30, stößt bei der Auswertung psychometrischer Persönlichkeitstests auf ein ganz außergewöhnliches Profil: das Profil eines Serienkillers. Als der brutale Mord an einer Frau in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft kurz darauf in den Medien erscheint, deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem skrupellosen Mörder um den anonymen Bewerber handelt, dessen Profil die junge Data Spezialistin analysiert hat. Doch niemand glaubt Midnight, dass er gerade erst angefangen hat.
Kurz danach wird eine weitere Frau in Midnights Wohnviertel ermordet. Midnight wird erschreckend klar: „Profil K“ wird weiter töten und sie wird eines seiner nächsten Opfer sein. Ihre einzige Überlebenschance ist, ihm auf die Spur zu kommen, bevor er sie im Visier hat.

„The Killer Profile“ von Helen Fields ist ein spannender Psychothriller mit vielen Wendungen.
Ich habe schon einige Thriller von Helen Fields gelesen und immer waren sie sehr spannend.

Im Mittelpunkt steht Midnight Jones. Sie ist Datenanalystin bei einem Biotech-Unternehmen in London.
Midnight wertet Profile von Bewerbern aus, als sie auf ein Profil stößt das unter
„Profile K.“ geführt wird.
Als eine Frau in ihrer näheren Umgebung getötet wird, ist sie sich sicher, der Mörder ist „Profil K..
Doch ohne Beweise schenkt ihr niemand Glauben.

Ich bin schnell und gut in die Geschichte eingetaucht.
Helen Fields hat interessante Protagonisten gezeichnet und führt sie nach und nach gut in die Geschichte ein.
Besonders Midnight fand ich schnell sympathisch. Zwar konnte ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen aber das störte mich nicht.
Ihre Arbeit als Datenanalystin wird gut beschrieben. Es ist schon beängstigend was bei heutigem Stand alles möglich ist, um Profile über Menschen zu erstellen. Man kommt sich richtig gläsern vor. Die technischen Aspekte in der Geschichte werden gut verständlich beschrieben. Ich habe mich nie verloren gefühlt, auch wenn mein technisches Verständnis nicht allzu groß ist.

Helen Fields erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Midnight wie auch aus der Perspektive des Mörders. Das bedeutet, die Leser*innen kommen dem Täter sehr nahe. Können seine Gedanken lesen und bekommen mit, was er plant.
Das erhöht die Spannung ungemein.

Die ganze Geschichte ist recht komplex. Helen Fields lässt sich auch immer wieder Wendungen einfallen, womit sie die Leser*innen in die Irre führt.
So bleibt die Spannung auch bis zum Ende erhalten.

„The Killer Profile“ ist ein sehr spannender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 09.12.2024
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Ein berührender Schicksalsroman

Klappentext:
Im Namen der Barmherzigkeit nimmt die steirische Bauernfamilie Kellerknecht jedes Jahr ein Pflegekind auf. So kommt die knapp dreijährige Steffi in den Siebzigerjahren auf den abgelegenen Bauernhof. Zwischen den anderen Pflegekindern lernt sie schnell, dass sie für ihre kargen Mahlzeiten und das Etagenbett in der Dachkammer hart schuften muss, und zwar barfuß. Ab ihrem neunten Lebensjahr wird Steffi vom Bauern regelmäßig missbraucht. Mit fünfzehn ist sie schwanger und wird in ein Kloster abgeschoben, wo sich barmherzige Nonnen um ledige junge Mütter kümmern. Steffi will ihrem Kind eine bessere Kindheit bieten und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

„Im Namen der Barmherzigkeit“ ist ein sehr berührender Schicksalsroman Hera Lind.

Im Mittelpunkt steht Steffi. Die Mutter hat sie bei der Geburt direkt abgelehnt. Das Kind ist bei einem Fehltritt mit einem türkischen Mann gezeugt worden. So landet Steffi im Heim.
Mit kaum 3 Jahren kommt sie zu als Pflegekind zu der Familie Kellerknecht auf den Bauernhof. Die Familie hat schon einige Pflegekinder und nimmt immer wieder welche dazu. Vom Pfarrer wird die Familie in der Kirche wegen ihrer Barmherzigkeit gelobt.
Doch für Pflegekinder bekommt man vom Jugendamt Geld. Geld mit dem die Familie gut leben konnte. Es wurde zwischen echten (also leiblichen) Kindern und Pflegekinder unterschieden. Die echten Kinder hatten jeder ein eigenes Zimmer im 1. Stock, da gab es auch ein Badezimmer. Die Pflegekinder mussten sich kleine Kammern im Dachgeschoss teilen und eine Dusche im Keller, die nur kaltes Wasser hatte benutzen. Sie durften keine Schuhe tragen und von morgens bis abends auf dem Hof, Feld oder im Haus arbeiten. Die Kinder waren oft so müde, dass sie in der Schule einschliefen. Wenn das Jugendamt zur Kontrolle kam, dann wurden sie mit einem Präsentkorb geblendet. Und zu guter Letzt wurde, Steffi auch noch jahrelang von ihrem Pflegevater missbraucht.

Hera Lind vermittelt das Leben der Kinder auf dem Kellerknechthof schonungslos. Die Geschichte ist nicht immer leicht zu lesen. Ich hatte oft einen Kloß im Hals. Die Pflegekinder wurden alle klein gehalten. Ihnen wurde vorgeworfen aus asozialen Verhältnissen zukommen und die Barmherzigkeit der Kellerknecht gar nicht verdient zu haben. Auch als Steffi auf ihre leibliche Mutter trifft, wird sie von der nur schamlos ausgenutzt. Dabei möchte Steffi doch nur einmal liebgehabt werden.
Wie gerne hätte ich Steffi manchmal in den Arm genommen.

Steffi durchlebt in der Geschichte einen großen Leidensweg. Trotz vieler Rückschläge und der Tablettenabhängigkeit, in die sie gerät, habe ich Steffi für ihre Kraft bewundert.

Hera Lind erzählt die Geschichte sehr emotional. Ich war beim Lesen oft den Tränen nahe. Ich denke, der Autorin ging es beim Schreiben und vor allem bei den Gesprächen mit Steffi nicht anders.
Trotzdem hat die Geschichte manchmal eine Leichtigkeit die den Leser*innen über den oft schwer verdaulichen Stoff hinweg hilft. Der Schreibstil von Hera Lind ist flüssig und gut verständlich. Die Charaktere werden gut beschrieben und sind bei weitem nicht alle sympathisch. Die Psychologin Frau Dr. Karin Winkler möchte ich hervorheben, sie war Steffi die größte Stütze.

„Im Namen der Barmherzigkeit“ ist ein Buch nach einem wahren Schicksal, dass mich sehr bewegt hat.

Bewertung vom 04.12.2024
Fluss.Aus.Ende
Münzel-Kaiser, Petra

Fluss.Aus.Ende


ausgezeichnet

Spannender Krimi aus dem Engadin

Zum Inhalt:
Auf dem smaragdgrün schimmernden Inn treibt eine Leiche. Das Opfer wurde geschächtet und die Teilnehmer an der jüdischen ultraorthodoxen Summerschool geraden sofort unter Verdacht.
Dr. O.A Weiss, eine ältere Dame weilt gerade mit ihrer Reisebegleitung Amalia Charlotta Meusele, Mali genannte in Scuol im Engadin. Kurzerhand nimmt sie sich dem Fall an. Ihre Reisebegleitung hat sich die Tage im Engadin eigentlich anders vorgestellt. Sie hat den Job bei Dr. Weiss als Reisebegleitung angenommen und jetzt steckt sie mitten in einem Kriminalfall.

„Fluss. Aus. Ende.“ Ist ein Kehrwasser-Krimi aus dem Engadin von Petra Münzel-Kaiser.

Die Geschichte ist in 5 Teile eingeteilt: Prolog, Fluss, Aus, Ende und Epilog.
Eine witzige Idee die Einteilungen und den Buchtitel gleich zu benennen.

Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und sind zum Teil recht eigenwillig. Alle wirken richtig lebendig. Dr. O.A Weiss und Mali sind mit auf Anhieb sympathisch gewesen. Schon bei dem Vorstellungsgespräch von Mali bei Dr. Weiss haben sie mein Herz erobert. Mali muss in ihrer Stellung bei Dr. Weiss über sich hinauswachsen, was ihre Sicht auf viele Dinge verändert.

Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Ich musste mir im Internet direkt den kleinen Ort Scuol ansehen. Da würde ich auch Urlaub machen so schön idyllisch wirkt der Ort. Man erfährt auch einiges über Scuol als Urlaubsort, als Kurort und vom Wassersport, der dort betrieben wird.

Der Fall ist spannend und nimmt einige Wendungen. Die Leser*innen werden mit Vorurteilen und Manipulation konfrontiert.

Der Schreibstil von Petra Münzel-Kaiser ist flüssig und gut verständlich. Die Geschichte hat mich schnell gefesselt und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

„Fluss. Aus. Ende.“ ist ein spannender Krimi mit einem schönen Setting, den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 03.12.2024
Zeit des Schweigens
Günter, Reiner

Zeit des Schweigens


ausgezeichnet

Ein interessanter Einblick in die deutsche Geschichte

„Zeit der Schweigens“ ist der 2. Band einer interessanten Trilogie von Reiner Günter.
Die Geschichte ist mittlerweile in den 1950er und 1960er Jahren angekommen.
Der Krieg und das dritte Reich hat Deutschland endlich hinter sich gelassen.
Die Auswirkungen des Kriegs sind allerdings noch überall zu spüren. Aber die Menschen packen an. Mit Unterstützung der Alliierten wollen die Menschen einen neuen demokratischen Staat errichten. Wollen die Trümmer beseitigen und neue Gebäude sollen entstehen. Zumindest in Westdeutschland. Im Ostteil, der von den Russen besetzt ist, sieht es anders aus. Hier will die Obrigkeit einen neuen Staat errichten. Einen Staat, der nach dem Vorbild Stalins regiert werden soll.

Die Leser*innen dürfen wieder Charlotte und David begleiten. Ich habe das Paar schon im ersten Band sehr sympathisch gefunden. Wie viele wollen auch sie das neue Deutschland mitgestalten.

Reiner Günter erzählt die Geschichte schonungslos ehrlich.
Der Autor und ich sind ungefähr im gleichen Alter.
Auch wenn wir den Krieg nicht miterlebt haben, hing er durch das Erzählen der Eltern irgendwie immer wie eine dunkle Wolke über uns.
Daher habe ich mich schon immer für die Jahre vor dem 2. Weltkrieg bis weit in die Nachkriegsjahre interessiert.
Ich habe unzählige Romane gelesen, in denen diese Zeit als Grundlage gedient hat.
Reiner Günters Trilogie ist daher genau der richtige Lesestoff für mich und gibt einen ehrlichen Einblick in die deutsche Geschichte.

Der Autor ist jetzt in den Nachkriegsjahren angekommen.
Viele Menschen sind traumatisier. Vieles wird verschwiegen, ja verdrängt.
Die Nazis sitzen in neuen Gewändern in alten Stellungen.
Im Osten soll ein neuer Staat errichtet werden. Familien und Freunde werden durch die Teilung auseinandergerissen.
Doch es wächst eine neue Generation heran, die alles anders und besser machen will.

Reiner Günter hat für seinen Roman erstklassige Recherchearbeit geleistet.
Der Autor vermittelt seinen Leser*innen das Geschehen auf eine sehr authentische Art und Weise.
Der Schreibstil von Reiner Günter ist flüssig und gut verständlich.
Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt.

Ich freue mich schon auf den 3. Band der Trilogie.