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Benutzername: 
meldsebjon
Wohnort: 
Hattingen

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2025
Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sherlock einmal anders
Kronanwalt Gabriel Ward lebt sehr zurückgezogen im Temple-Bezirk, bereitet seine Fälle akribisch und perfekt vor und lebt ansonsten nur für und mit seinen Büchern. Nun ist Lordoberrichter Dunning erstochen aufgefunden worden, mit unbekleideten Füßen. Eigentlich ist so etwas in diesem abgeschlossenen Bezirk undenkbar, nichtsdestotrotz aber geschehen. Natürlich möchte man Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts keine Ermittlungen durch die gewöhnliche Londoner Polizei und so wird Gabriel mit den Ermittlungen betraut. Gerne macht er das nicht, fehlt ihm doch damit Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Noch weniger gefällt ihm zunächst, dass man ihm einen wenig gebildeten, niedrigen Polizeibeamten an die Seite stellt. Dieser beweist ihm aber ziemlich schnell, dass er über Verstand verfügt und diesen auch einsetzen kann. Sehr schnell finden sich einige Menschen, die einen Grund hätten, den Toten nicht zu mögen, einige Lügen werden auch aufgetischt, aber kann all das ein Grund für einen Mord sein? Dann gibt es natürlich auch noch eine Maus und eine große Menge Geld, das eine Rolle spielt.
Recherche auf intelligente und altmodische Art kann man hier in vollen Zügen genießen. Wunderbar humorvoll geschrieben. Das einzig traurige ist, dass der Genuss so schnell zu Ende war. Hoffentlich kann man sich auf eine Fortsetzung freuen!

Bewertung vom 25.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Glänzende Oberfläche - pechschwarzer Untergrund
Nachdem Bea ihre Modelkarriere auf spektakuläre Weise hingeschmissen hat, genießt sie ihren Aufenthalt in Marrakesch. Leider nimmt die Freude ein jähes Ende, als sie überfallen wird, Rucksack und Papiere verliert und sich nur mit Gewalt und einem Messer aus der Situation befreien kann. Marnie kommt ihr zur Hilfe und nimmt sie erst einmal vorübergehend mit in das Surf House. Das ist ein Hotel für Surfer, das sie zusammen mit ihrem Freund Ped an einem malerischen Ort mit perfekten Bedingungen für Surfer gebaut hat. Bea hilft dort gegen Kost und Logis aus und versucht Geld aufzutreiben, da sie erpresst wird. Äußerlich ist alles perfekt, das Meer und die Wellen phantastisch, sie lernt surfen und genießen. Schwieriger wird es, als Ped wiederkommt und dann auch noch Seth auftaucht, der seine vor einem Jahr verschwundene Schwester Savannah sucht. Bea will ihm helfen und gerät dadurch die Geheimnisse, die seit einem Jahr von der Surfer-Gemeinschaft verborgen werden. Interessanterweise beginnt die Autorin ab diesem Punkt, die Geschichte aus Savannahs Sicht im Wechsel mit Beas Sicht zu erzählen. Man ist also gleichzeitig gespannt auf die weitere Entwicklung der Gegenwart und auf das, was in der Vergangenheit geschehen sein könnte. Spannendes Buch, nicht nur für Surfer!

Bewertung vom 08.03.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


sehr gut

Liebeserklärung an Amrum
Eine junge Witwe mit Tochter soll das Haus ihrer Großmutter auf Amrum übernehmen, es entweder verkaufen oder vermieten. Die Großmutter selbst stammt zwar von dort, hat die Insel aber im Streit verlassen und möchte nicht mehr dorthin zurück. Maren wird zusammen mit ihrer Tochter Leni sehr herzlich empfangen, findet das Haus, die Bewohner und überhaupt die ganze Insel sehr schön. Gemeinsam mit ihrer Urgroßmutter hat sie, die Konditorin, die Liebe zum Backen. So macht sie sich auf die Spurensuche nach der Vergangenheit und findet Überraschendes. Bei den Amrumern zählt sie nicht als Touristin, hat sie hier doch Wurzeln. Das Leben auf der Insel zieht sie in Ihren Bann und gefällt auch ihrer Tochter. Vielleicht gibt es noch neue Aspekte für ihr Leben?
Hier haben wir einen schönen, gut geschriebenen Wohlfühlroman, so richtig als leichte Urlaubslektüre geeignet. Die Erzählung plätschert so dahin, und lässt sich gut lesen. Ein bisschen mehr Spannung hätte ihm nach meinem Geschmack gut getan.

Bewertung vom 01.03.2025
Vor hundert Sommern (eBook, ePUB)
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Familie viele Themen
Elisabeth kann nicht mehr alleine in ihrer Berliner Wohnung bleiben, sie zieht in ein Seniorenheim in Hamburg, in die Nähe ihrer Tochter Anja. Nun muss die Wohnung verkauft und vorher leergeräumt werden. Anja und ihre Tochter Lena kümmern sich gemeinsam darum, auch wenn es ihnen schwer fällt, da mit dieser Wohnung auch für sie viele Erinnerungen verbunden sind. Nach und nach kommen Dinge ans Licht, die Fragen hervorrufen. Elisabeth tut sich schwer damit, diese Fragen zu beantworten, irgendetwas scheint in der Vergangenheit zu liegen, das ihr große Probleme bereitet. Sie beginnt die Geschichte ihrer Tante Clara und ihrer Mutter Mathilde zu erzählen. Gleichzeitig befinden sich Lena und Anja selbst auch in schwierigen Situationen, die aus deren Sicht immer im Wechsel mit Clara geschildert werden. Interessant, der Wechsel der Perspektive, sehr authentisch beschrieben. Viele Themen, die heute genauso aktuell sind wie vor hundert Jahren werden berührt. Leicht zu lesen ist das Buch, eine wirklich leichte Lektüre ist es nicht, denn es ist realistisch, keineswegs weichgespült. Antisemitismus, die Rolle der Frauen, Hass und Mobbing sind einige Perspektiven, die auf interessante Weise aus damaliger und aus heutiger Sicht beleuchtet werden.
Ein wirklich gutes Buch, das nicht ganz so harmonisch ist, wie es das Titelbild verspricht.

Bewertung vom 10.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


ausgezeichnet

Alles richtig gemacht
Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt. Einmal ist da Miriam, seit dem Tad ihres Mannes alleinerziehende Mutter einer Tochter. Sie hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt mit ihrem Secondhand-Lagen Krümelkiste, steht aber kurz vor der Insolvenz. Auch wenn es für sie viele Schwierigkeiten gibt und auch ein großes Geheimnis, blickt sie doch recht zuversichtlich in die Zukunft.
Dann gibt es noch Gabriel, der als Autor unter einem Pseudonym zwar große Erfolge zu verzeichnen hat, aber schon lange unzufrieden ist mit den seichten Romanen, die er schreibt und die von ihm erwartet werden. Jetzt ist er richtig ausgebrannt, kämpft mit einer Schreibblockade und möchte eigentlich nicht weitermachen, versucht es aber für seinen Freund und Verleger. Auch in seinem Leben gibt es Geheimnisse, Fehler, die ergemacht hat und die ihm nachhängen. Erst als Luzie in sein Leben tritt, geht es mental wieder aufwärts. Sie gibt ihm den Rat, einfach ab jetzt alles richtig zu machen. Ganz so einfach ist das natürlich nicht, es gibt viele Verwicklungen, die überwunden werden müssen.
Auf jeden Fall hat die utorin alles richtig gemacht: Ein sehr einfühlsamer Roman, der natürlich erkennbar auf ein Happy End lossteuert. Das schönste: Mit dem glücklichen Ende ist es noch nicht vorbei, man kann das als Leser länger genießen, als es sonst üblich ist.

Bewertung vom 03.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Düstere Abgründe
Grenzgebiete machen Krimis immer interessant, weil da gemeinsam ermittelt werden muss, Unterschiede an der Arbeitsweise erkennbar werden, was aber oft Vorteile hat. So auch hier. Eine Frauenleiche wird gefunden, in einem ungewöhnlich gestalteten Grab mit ungewöhnlichen Grabbeigaben. Die Archäologin Fria Svensson erinnert das an ein Wikingergrab. Der Bezug zu einer weiteren Leiche, die weit entfernt in Deutschland gefundenwurde, kann hergestellt werden. Natürlich befürchtet man dann, dass weitere Frauen Opfer des gleichen Täters werden könnten. Viele Ermittlungen laufen ins Leere, der Zusammenhang zu einem getöteten jungen Mann wird zunächst nicht gesehen. Manche Abschnitte werden aus der Sicht von Frauen geschildert, z. T. Opfer, vielleicht aber auch Täterinnen. Jede neue Spur bringt Hoffnung und auch neue Spannung. Zwischen den Ermittlern ist ein gewisses Knistern, das ebenfalls zur Spannung beiträgt. Ein toller Lesegenuss, der viel Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 31.01.2025
Dunkle Asche
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


ausgezeichnet

Zerstörte Leben
Obwohl Gudrun Möller mit ihrer neuen Kollegin Judith Engster für die Cold Case Unit arbeiten, müssen sie gleich zu Beginn sehr eilig eine Zeugenbefragung durchführen. Der Zeuge liegt in einem Hospiz und hat nicht mehr viel Zeit, um durch seinen Beitrag vielleicht noch zur Aufklärung eines alten Mordfalles aufklären zu können. Dreißig Jahre hat er geschwiegen, weil er eine nahe Verwandte nicht beschuldigen wollte, genauso lange hat er aber auch mit seinem Verdacht gelebt. Natürlich geht das Team dem Hinweis nach und gräbt immer tiefer in der Vergangenheit der Menschen, die 1992 in Kalifornien, einem kleinen Ort an der Küste waren und die Beteiligten kannten. Es gab damals einen Verdächtigen, dem der Mord an Sanna Hansen und die anschließende Brandstiftung des Ferienhauses nicht nachgewiesen werden konnte, der aber in den Köpfen der Menschen dennoch vorverurteilt wurde. Ein "normales" Leben wurde ihm so verwehrt. Andere Beteiligte haben Dinge gesehen, aber nicht ausgesagt, anderen wurden falsche Alibis gegeben und alle haben dreißig Jahre mehr schlecht als recht mit ihrem schlechten Gewissen gelebt. Gudrun Möller war damals auch vor Ort und die neue Kollegin hat das Gefühl, dass auch sie nicht alles preisgegeben hat, was sie wusste.
Das neue Ermittlerteam wird hier gut gezeichnet, man fühlt sich gut in die Figuren ein, ebenso wie in die anderen Beteiligten. Gegen Ende, als alles klar zu sein scheint, nimmt die Geschichte noch einmal voll Fahrt auf, macht noch einmal überraschende Wendungen. Von diesen Protagonisten darf es gerne noch etwas mehr sein!

Bewertung vom 20.01.2025
Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein perfekter Krimi
Unglaublich, was Matt Pine alles ertragen muss: Sein Bruder Danny wurde vor sieben Jahren wegen Mordes verurteilt. Da sein Vater und seine Schwester fest an seine Unschuld glauben, sind sie seitdem fast ausschließlich mit dem Fall beschäftigt, weshalb seine Familie keinen inneren Zusammenhalt mehr hat. Er selbst glaubt ganz und gar nicht an Dannys Unschuld. Die ganze Familie wird wegen Dannys Tat geächtet. Richtig schlimm wird es nach der Ausstrahlung einer mehrteiligen Serie über die Tat seines Bruders, bei der zwar Zweifel an der Schuld gesät werden, bei der aber viele Leute richtig schlecht wegkommen. Und jetzt sind seine Eltern , seine Schwester und sein kleiner Bruder in Mexiko durch eine undichte Gasleitung gestorben. Angeblich.
Agentin Keller soll sich um die Angelegenheit kümmern, obwohlsie eigentlich mit Wirtschaftsvergehen bzw. Bandenkriminalität beschäftigt ist. Sie schickt Matt nach Mexiko, um seine Familie überführen zu lassen. Das damalige Filmteam weckt Zweifel an dem Unfalltod der Pines bei ihr, so dass sie aktiv wird.
Ein absolut perfekter Krimi, spannedn von der ersten bis zur letzten Zeile. Immer wieder neue Fährten und Zusammenhänge, gut gemacht, indem auch die Toten zu Wort kommen und man über neue Indizien informiert wird. Einzig der Tilel ist eigentlich nicht korrekt: Allein ist Matt nicht! Er hat zwar seltsame, aber auch gute Freunde, die ihn unterstützen, nicht zuletzt Agentin Keller.

Bewertung vom 23.12.2024
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Brual
Adam Bishop ermittelt im Fall eines Serienmörders mit einer ganz eigenen Handschrift: Er lässt die Opfer ausbluten und hinterlässt am Ablageort eine Zahl. Wie bei einem Countdown zählt er rückwärts. Um weitere Opfer verhindern zu können, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Man kommt dem Täter zwar etwas näher, ist aber weit von einer Identifikation entfernt. Gleichzeitig kommt der Täter auch dem ermittelnden Team immer näher; die Opfer stammen aus dem unmittelbaren Umfeld. Die Ähnlichkeit mit einer Mordserie, die vor Jahren stattfand fällt auf. Ist der Täter, der immer noch hinter Gittern sitzt irgendwie beteiligt? Gibt es einen Trittbrettfahrer oder steuert er tatsächlich das Geschehen aus dem Gefängnis heraus?
Die Autorin beschreibt chronologisch die Handlungen, streut aber auch immer wieder Gedanken des Täters ein, was natürlich nur der Leser sieht, nicht aber die ermittelnden Beamten. Spannend geschrieben, teilweise ziemlich brutal geschildert. Wem "Das Schweigen der Lämmer" gefallen hat, wird dieses Buch mögen!

Bewertung vom 23.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


ausgezeichnet

Die Flut bringt vieles an den Tag
Elisa leidet unter Panikattacken, deren sie nur mit immer höheren Dosen verschreibungspflichtiger Medikamente Herr werden kann. Für den normalen Alltag reicht das, sie hat zwar Schwierigkeiten, kommt aber einigermaßen klar. Aktuell befindet sie sich aber in einer Ausnahmesituation: Ihr Haus liegt nahe beim Deich und man weiß nicht, ob der Deich standhalten kann. Die Bevölkerung soll evakuiert werden, an den Vorbereitungen scheitert sie. Auch im Nachbarhaus scheint es Probleme zu geben. Als dann die Katastrophe eintritt, sind die drei alleine übrig geblieben und bilden sehr ungern eine Zweckgemeinschaft, bei der schnell deutlich wird, dass man sich gegenseitig etwas verheimlicht.
Mit der Zeit erfährt man durch Rückblenden und Tagebucheinträge, was der Grund für Elisas Panikattacken sind. Auch werden die beiden Männer, die an dem damaligen Geschehen beteiligt waren, involviert. Eigentlich scheint alles klar zu sein, man ist auf das Ende gespannt. Aber dann gibt es noch mehrere überraschende Wendungen, die gut in die Geschichte integriert sind und immer wieder neue Spannung erzeugen.
Super geschrieben, gerne mehr davon!