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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2024
Montags bei Monica
Pooley, Clare

Montags bei Monica


sehr gut

In London hat sich Monica vor einiger Zeit von ihrem gut bezahlten Job verabschiedet und ein eigenes Café eröffnet, hat allerdings mit den Finanzen zu kämpfen. Julian war einst ein bekannter Künstler und hat nun mit seiner Einsamkeit zu kämpfen. Er schreibt sein Gefüh-le in ein kleines Heft und lässt es in Monicas Café liegen und sie findet es, schreibt selbst hinein und lässt es weiter wandern. Monica macht sich Gedanken wie sie Julian helfen kann, der Finder des Büchleins macht sich Gedanken wie er Monica helfen kann.
Dadurch wird eine Dynamik in Gang gesetzt, die sechs verschiedene Menschen zusammen bringt, Monicas Café zu einer Art zu Hause für alle werden lässt und sich alle irgendwie unterstützen. Da entstehen Freundschaften, die ohne dieses Büchlein nicht gewesen wä-ren.
Die Geschichte ist sehr schön und einfühlsam geschrieben. Das Lesen hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn die Geschehnisse heutzutage eher unwahrscheinlich wirken. Ein Wohlfühlroman der auch zum Nachdenken anregt und an unser Mitgefühl appelliert. Durchaus wichtig in unserer Zeit und ich kann den Roman nur empfehlen.

Bewertung vom 24.11.2024
Zwei Federn
Lehmann, Rüdiger und Sonja

Zwei Federn


sehr gut

Two Feathers ist der Name eines jungen Mannes vom Stamm der Choctaw. Er wurde 1819 geboren und wuchs bei einer Choctow-Familie auf, die den Lebensstil der weißen Einwande-rer angenommen hat. Er wächst zu einem begabten Handwerker und Jounalisten heran.
In Irland herrscht 1847 eine große Hungersnot. Amy O`Brian lebt auf dem Landgut ihres Vaters und arbeitet als Schriftstellerin. Two Feathers überbringt von den Choctaw gesam-meltes Geld um die Not in Irland zu lindern. Amy und Two Feathers werden ein Paar und reisen zusammen nach Amerika, meistern den strapaziösen Weg in den Westen. Durch ihre Aufzeichnungen werden sie zu einem bekannten Autorenpaar.
Durch die Geschichte finden in der heutigen Zeit Bridget O`Brian und Rian Doyle zusam-men, die so einen Rahmen um die Erzählung bilden.
Mir hat der Roman gut gefallen, der Schreibstil hat sich gut lesen lassen und die Gescheh-nisse wurden gut und nachvollziehbar dargestellt. Mir fehlte eine größere, ausführlichere Schilderung der Reise in den Westen. Dafür wurde dann sogar Sutter erwähnt, was wieder einen geschichtlichen Bezug gebracht hat. Die Darstellung der Protagonisten empfand ich als durchaus gelungen und auch deren Gefühle, deren Antrieb.
Viel mehr mag ich über das Buch gar nicht schreiben, dann würde ich zu viel verraten und den Lesespaß schmälern. Für mich fand die Handlung der Geschichte in einer interessanten Zeit statt.

Bewertung vom 10.11.2024
Die kleine Schule der großen Hoffnung
Fontaine, Naomi

Die kleine Schule der großen Hoffnung


sehr gut

Die Ich-Erzählerin Yammie musste als Kind Uashat, einem Ort in einem Reservat in Kana-da, verlassen. Nun kehrt sie Jahre später als Lehrerin zurück.
Wie wird sie sich einleben, kann sie den Jugendlichen näher kommen und Unterstützung geben?
Mir hat das Lesen des kleinen Romans gut gefallen. Die kurzen Kapitel stellen die Ge-schehnisse passend dar und sind ohne überflüssiges. Gerade dadurch wirkt der Text in-tensiv und die Probleme in einem Reservat sind durch die kurzen Anrisse über die Schüler recht gut dargestellt, bzw. vorstellbar.
Das Nachwort machte mich nochmal betroffen. Was in den letzten Jahrzehnten den First Nation weiter angetan wurde und wird.

Bewertung vom 26.10.2024
Vor der Stille
Johannsen, Anna

Vor der Stille


gut

Dieser Krimi ist mein erstes Buch von der Autorin. Um die Ermittler Jan und Hanna gibt es bereits zwei weitere Kriminalromane. Doch auch ohne Vorkenntnisse kann man dieses Buch gut lesen. Die beiden Ermittler werden vom LKA zur Unterstützung ins Emsland ge-schickt. Dort wurde die Leiche einer jungen Frau aus einem Kanal geborgen und in ihrer Lunge befand sich Leitungswasser.
Es gibt sehr wenig Anhaltspunkte und die Ermittlungen ziehen sich. Nach und nach tau-chen Personen auf, die verdächtig sein könnten. Doch weitere Erkenntnisse ziehen sich zäh durch die Schilderung. Dazu kommt das etwas unübliche Verhältnis zwischen Hanna und Jan. Mehr als freundschaftlich, aber nicht wirklich eine Beziehung. Dazu ist die Zu-sammenarbeit zwischen der SoKo und den beiden LKA Ermittlern nicht sonderlich gut. Persönliche Animositäten scheinen wichtiger zu sein als den Mord aufzuklären.
Für mich las sich der Krimi nicht sehr spannend, neue Verdächtige, Vermutungen und Ver-nehmungen reihten sich wie ein ruhig fließender Fluss aneinander. Als Leser stellt man halt auch Vermutungen an, aber diese wurden bei den Gesprächen zwischen Hanna und Jan auch wieder verworfen. Jan, als Kriminalpsychologe glänzt nicht besonders und die Ermittlungen von Hanna sind eigentlich, ohne begründeten Verdacht, nicht erlaubt. Nun ja.
Hanna und Jan sollen sicherlich ein wenig besonders wirken und deshalb wohl dieses spe-zielle Beziehung. Fand ich nicht so gelungen. Dadurch wirkten sie eher unreif und auch immer wieder die Gedanken, sich vom Fall zurück zu ziehen gehören dazu. Keiner der Pro-tagonisten konnte mich in irgendeiner Form mitnehmen.
Für mich ist der Krimi noch ausbaufähig.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2024
Die Kraft der Bücher / Die Glücksfrauen Bd.2
Claire, Anna

Die Kraft der Bücher / Die Glücksfrauen Bd.2


gut

Band 2 der Glücksfreuen-Reihe.
Es geht um die Geschichte von drei Freundinnen im Jahr 1939 in Deutschland. Die Jüdin Maria und ihre Familie können gerade noch unter gefährlichen Umständen fliehen. Luise ist bereits in New York und Anni liebt einen Mann der dem Nazi-Regime angehört.
Sandra hat eine Buchhandlung in Brasilien und wird 2023 von June aus New York kontak-tiert. Diese hat von einem gemeinsamen Erbe erzählt, was mit der gemeinsamen Ge-schichte ihrer Großmütter zu tun hat. June reist zu Sandra und gemeinsam begeben sie sich auf die Spur von Sandras Großmutter Maria um mehr über Maria heraus zu finden und um mehr über Annie zu erfahren.
Auf jeden Fall eine interessante Geschichte von drei Schicksalen aus der Nazizeit, die bis in die heutige Zeit reicht. Band 1 der Glückfrauen beleuchtet hauptsächlich Luises Ge-schichte, ihre Flucht 1936 und ihre Zeit in New York und dann geht es weiter mit ihrer En-kelin.
Hier geht es um Maria und deren Enkelin Sandra. Deren Begeisterung den Büchern gilt und die Bücher gerade Maria Kraft gaben.
Mich konnte es leider nicht so packen, trotz sehr guter Handlungsgrundlage. Gerade wie die die damalige schlimmen Zeit bis heute nachwirken und sich für viele Menschen eine neue Heimat ergab. Aber irgendwie kam ich mit dem Schreibstil nicht so klar. Die Prota-gonisten wirkten auf mich oberflächlich dargestellt bzw. konstruiert, die Tiefe fehlt. Eben mal so reisen June und Maria durch Europa, folgen Marias Fluchtroute, dann tauchen nach und nach Hinweise auf, die benötigt werden und vorher einfach unbeachtet rum lagen. Sandra wirkt auf mich unreif. Dafür endet das Buch dann mit einem Cliffhanger für Band 3.
Für mich eine tolle Grundidee für eine gute Geschichte, die Umsetzung hat mir nicht gefal-len.

Bewertung vom 14.10.2024
Hillbilly-Elegie
Vance, J. D.

Hillbilly-Elegie


ausgezeichnet

Die persönliche Geschichte von J. D. Vance, der in Ohio im „rusty belt“ geboren wurde. Der Bereich in dem einst die Kohleindustrie ihre sog. Blüte hatte. Doch diese Industrie ist schon lange im Niedergang und damit eine ganze Bevölkerungsschicht. Armut, Drogen und Alkohol bestimmen den Alltag von vielen Vance Großeltern versuchten durch Arbeit und Fleiß der Armut zu entkommen, seine Mutter schaffte das nicht wirklich.
Hier erzählt Vance seine Geschichte und diese macht deutlich, dass alles nicht einfach ist. Bei ihm waren seine Großeltern, glückliche Zufälle und die richtigen Menschen die ihn unterstützen ein großer, hilfreicher Punkt, dass er durch Bildung seinen Weg aus der Ar-mut machen konnte.
Das Buch erschien bereits 2016 und bekam viele positive Resonanzen.
J.D. Vance wurde Senator in Ohio und kritisierte einst D. Trump. Nun wurde er sein Vize, falls Trump nochmals Präsident wurde. Aus diesem Grund hat der Ullstein Verlag sein Buch aus dem Programm genommen. Ein Buch, was vorher sehr gelobt wurde. Und um dieses Buch und die Beschreibung dieser Bevölkerungsschicht und Lebensumstände geht es!
Ein Kreislauf von Armut und Vernachlässigung der den Kindern Zukunftsaussichten ver-baut. Dieses Buch ist ein Versuch das alles zu erklären und dem Leser näher zu bringen. Es geht um einen ganzen Landstrich, der mit dem üblichen Kapitalismus nicht mithalten kann, wo viele Menschen resignieren.
Ein beeindruckender Erklärungs- Beschreibungsversuch einer Gesellschaftskrise aus einer sehr persönlichen Sicht. Und das ist auch weiterhin sehr lesenswert.

Bewertung vom 08.08.2024
Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4
Inusa, Manuela

Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4


gut

Amandas Mann Tom ist vor über einem Jahr verstorben und nun versucht sie die gemein-same Erdbeerfarm kümmern und um deren Existenz bangen. Dazu macht es ihr ihre Toch-ter Jane nicht leicht. Parallel wird die Geschichte von Carter erzählt, der seine Frau verlo-ren hat und sich nun um die zwei Töchter kümmert. In einer Trauerselbsthilfegruppe ler-nen sie sich kennen und sind sich sehr sympathisch. Es geht aber um die jeweiligen Tee-nagertöchter, die beide einen Verlust erlitten haben, doch so unterschiedlich damit um-gehen.
Ein wirklich guter Ansatz, doch für mich wurde es zu langatmig und mit zu viel hin und her. Warum kann man nicht sprechen, seinen Gefühlen vertrauen. Aber dann wäre das Buch höchstwahrscheinlich zu kurz geworden. Das Ende hat mich dann wieder mitge-nommen.

Gerade der Handlungsort, Kalifornien, Carmel by the Sea, hat mich wieder sehr interes-siert. Aber natürlich war das eher nebensächlich.
Vielleicht ist diese Form von Roman mit der Zeit auch nichts mehr für mich, denn bisher haben mir auch die Romane von Manuela Inusa gut gefallen.

Bewertung vom 28.07.2024
Das Verschwinden
Newman, Sandra

Das Verschwinden


weniger gut

Plötzlich ist nichts mehr wie es war. Alle Männer und Jungen sind plötzlich verschwunden.
Nachdem der erste Schockzustand überwunden ist erschaffen die Frauen eine neue, femi-nistische Gesellschaft. Diese ist friedlich, sicher und gerecht.
Dann tauchen Videos von den verschwundenen Männern auf und die Hauptprotagonistin Jane ahnt, dass sie die Möglichkeit haben die Verschwundenen zurück zu holen. Doch will sie das?

Die Buchbeschreibung hat mir angesprochen und ich war gespannt, was sich in dem Ro-man entwickelt. Leider konnte mich diese dystopische Geschichte nicht überzeugen. We-niger das Leben in dieser anderen Welt und deren Aufbau wird behandelt, viel mehr Rückblicke von den Frauen. Sie hatten unter Männern zu leiden.
Allerdings gehe ich nicht mit der Idee konform, dass alle Männer die Wurzel allen Übels sind und deshalb in sog. Gruppenhaft genommen werden und alle Frauen nett sind. Das passt so nicht und nur weil die Männer fort sind wird nicht alles gut. Jedenfalls nach mei-ner Meinung.

Die Geschichte konnte mich gar nicht mitnehmen. Bis zu einem gewissen Punkt habe ich es versucht, dann mit quer lesen probiert Der Roman konnte mich leider gar nicht mit-nehmen und ich habe dann abgebrochen. Die letzten Seiten mussten dann allerdings noch gelesen werden und das Ende konnte mich in meiner Meinung auch nicht eines bes-seren belehren. Schade.

Bewertung vom 25.07.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Mein erster Roman der Oxen Reihe, den ich aufgrund des Klappentextes gelesen habe.
Es war aber kein Problem in die Geschichte rein zu finden.
Oxen hat eine schlimme Zeit hinter sich und um mit den Erlebnissen klar zu kommen wandert, pilgert er. Margrete Franck vom dänischen Geheimdienst wurde suspendiert. Der ehemalige Geheimdienstchef braucht Unterstützung bei einem eher nicht aufregenden Fall. Es geht um Finanzbetrug. Doch das alles nimmt größere Dimensionen an und der Drahtzieher von Oxens schlimmen Erlebnissen taucht in im Laufe der Ermittlungen auf und stellt alle vor große Schwierigkeiten.
Der ganze Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Als Leser ist man bei der Ent-wicklung der Geschichte, der ganzen Zusammenhänge dabei. Man erfährt aber nicht mehr als Oxen und seine Kollegen. Das macht auch wirklich den Reiz dieses Buches aus. Und die gesamte Handlung ist wirklich gut zusammengesetzt.
Der Schreibstil hat sich prima lesen lassen und mir hat dieser Thriller richtig gut gefallen.

Bewertung vom 23.07.2024
Wenn wir unseren Träumen folgen
Mulligan, Ane

Wenn wir unseren Träumen folgen


sehr gut

In Sweetgum, einem kleinen Ort im Süden der USA betreibt die Familie in der 1930er Jah-ren ein Hotel. Fast alles im Ort gehört dem raffgierigen Besitzer der Spinnerei, auch das Hotel. Es kommt zu einem großen Unglück und alles ändert sich. Die Schwestern Janessa, Annie und Lillian müssen ihre Zukunftspläne überdenken und über sich hinaus wachsen.
Am Anfang habe ich ein wenig Schwierigkeiten gehabt in die Geschichte rein zu kommen, doch dann war ein schöner, angenehmer Lesefluss.
Eine Geschichte über Zusammenhalt, Vertrauen, Glaube und Stärke in schlechten Zeiten.
Es werden auch die Zustände in einer Spinnerei der damaligen Zeit geschildert, mit Kinder-arbeit, schlimmen Unfällen und einem Besitzer der Proteste mit Gewalt unterbindet.
Es wird aus der Sicht von Janessas erzählt und das gelingt sehr gut.
Das ist mein zweites Roman von der Autorin und ich würde mich freuen, wenn es im Brun-nen Verlag bald mehr von ihr zu lesen geben wird.