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Benutzername: 
mel.e
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leopoldshöhe

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2022
Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
Prior, Hazel

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine


ausgezeichnet

"Miss Veronica und das Wunder der Pinguine" stach mir auf der Verlagsseite regelrecht ins Auge, da ich Pinguine einfach wunderschön und interessant finde. Pinguine haben in diesem Roman einen sehr hohen Stellenwert und es war faszinierend in ihre Welt einzutauchen. Manches liest sich wie ein Sachbuch und ist äußerst lehrreich, ohne dabei langweilig zu wirken. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze und manches ist grauenvoll, wobei es aber natürlich eher nebenbei eingeflochten wird und die Schönheit der Antarktis Überhand nimmt. Für mich ein Roman, der nachklingt und nachdenklich stimmt. Viele Tierarten sind bedroht, was darauf zurückzuführen ist, das wir viel zu sorglos mit unserem Klima umgegangen sind. Die Autorin erhebt keinesfalls den Zeigefinger, nicht das es so klingt, es sind lediglich meine eigenen bescheidenen Gedanken nach Beenden des Buches.

Die Protagonistin Veronica wirkt zunächst sehr oberflächlich, was sich im weiteren Verlauf des Romans schnell ändert, sehe ich doch eine sehr verletzte alte Dame, die sich aufgrund von Schmerz und Enttäuschungen verbietet zu trauern und Gefühle zu zeigen. In Rückblenden liest man von einer jüngeren Ausgabe Veronikas, die lebensfroh und lebensbejahend ist, bis Schicksalsschläge sie soweit verändern, dass sie sich kaum traut, erneut Gefühle und Empfindungen zuzulassen. In der Antarktis verändert sie sich zum Positiven und kann sich Menschen anvertrauen. Ihre Reise dort soll dienlich sein, das Projekt der Adeliepinguine zu fördern und zu unterstützen. Sie wird zu einer geschätzten Person des Teams, aber zunächst erfährt sie natürlich erstmal Ablehnung und muss sich ihren Platz in dem Team der Forscher erst erkämpfen.

In diesem Roman wird vieles vereint und es gab Momente, die bewegten mich sehr. Es ist Trauerarbeit, Neuanfang und Familienzusammenkunft in Einem. Emotional wirklich herausragend, aber auch bildlich durch die Kulisse der Antarktis eindeutig anders. Für mich ein sehr gelungenes Abenteuer, welches ich gerne weiterempfehlen möchte. Cover und Klappentext hält was es verspricht, daher kann ich keinerlei Kritik ausüben, sondern nur empfehlen, diesen Roman zu lesen. *****

Bewertung vom 18.02.2022
Du hast gesagt, es ist für immer
Doller, Trish

Du hast gesagt, es ist für immer


sehr gut

"Du hast gesagt, es ist für immer" ist ein wundervoller Mix aus Herzschmerz und Selbstfindung. Mir hat es sehr zugesagt, dass dieser Roman wenig Oberflächlichkeiten bietet und auch recht viel Tiefgang aufweisen konnte. Annas Schicksalsschlag muss erst einmal verdaut werden, denn immer und immer wieder wird sie von Schuldgefühlen geplagt und sich neu zu öffnen ist verständlicherweise sehr schwer. Ihr einen wunderbaren Mann an die Seite zu stellen, der sie während ihres Segeltrips durch die Karibik unterstützt. Geplant war die Reise mit Ben und der Verlust und die Trauer wird oftmals sehr deutlich. Anna wächst in ihre Rolle sanft hinein und lernt sich selbst kennen und wieder wertschätzen. Es ist wunderbar zu verfolgen, welches Abenteuer sie auf ihrer Reise erlebt und die großen geschlagenen inneren Wunden langsam zu heilen beginnen.

Manchmal muss man seinen Schmerz herausschreien und manchmal braucht man einfach nur die Ruhe um zu weinen. Eigentlich ist Anna sang - und klanglos abgehauen und hat eine Reise angetreten, die sie niemals hätte alleine bewältigen können. Es ist eine Flucht, die letztendlich Neuanfänge und Heilung bietet. Dieses mitzuverfolgen hat mir sehr gefallen, da dieser Roman ohne Schmalz und Kitsch ausgekommen ist. Letztendlich bringt er zwei gebrochene Menschen zusammen, die sich gegenseitig akzeptieren und wertschätzen. Auch wenn sich diese Liebesgeschichte ganz langsam anbahnt, ist es klar, dass es darauf hinauszielen wird. Ein Überraschungseffekt bleibt somit aus, wobei es aber genau das war, was ich mir während des Lesens erhofft hatte.

Die bezaubernde Kulisse und die Begegnungen innerhalb der Reise sind sehr gelungen dargestellt, sodass auch ich den Wind um die Nase spüren konnte, das Meer gerochen habe und mich daher ein klein wenig in die Karibik träumen konnte. Sehr gerne vergebe ich eine Leseempfehlung! ! ****

Bewertung vom 14.01.2022
Unsere Zeit ist immer
Cousens, Sophie

Unsere Zeit ist immer


sehr gut

"Unsere Zeit ist immer" ist ein atmosphärisch sehr gelungener Liebesroman, da er nicht nur schnulzig schön ist, sondern auch sehr viel Tiefgang aufweist. Lediglich der Name der Protagonistin finde ich unpassend gewählt, da es mich immer wieder zum Schmunzeln bringt und es natürlich ein Grund ist, immer und immer wieder damit gehänselt zu werden und im schlimmsten Fall in Schulzeiten gemobbt. So ergeht es "Minnie Cooper". die bis zu ihrer Geburt Quinn heißen sollte. Da dieser Name nun anders vergeben wurde, entscheiden sich ihre Eltern spontan für Minnie und es schon ein klein wenig komisch es immer und immer wieder zu lesen und auf ein Auto zu beziehen.

Der Roman bietet viele Momente der Situationskomik, aber eben auch Tabuthemen wie Depression oder Angststörung. Es geht soweit, dass eine Ehe zerbricht und die Mutter von Quinn, der der Minnies Namen erhalten hat. die Ansprechperson in Not ist und dabei kaum Zeit hat, selbst zu leben und zu lieben. Minnie und Quinn lernen sich durch einen recht spektakulären Zufall kennen und nachdem klar ist. das Quinn erstens der Namensräuber ist und zweitens derjenige, der zuerst geboren wurde und damit sehr viel Geld gewonnen hat, während Minnie eher in Armut aufwuchs, trennen sich ihre Wege, um sich immer und wieder zu kreuzen. Es ist keine große Überraschung, dass sie sich ineinander verlieben, zumindest ist es Minnie, die große Gefühle hegt, während Quinn nicht aus seiner Haut kann. das er ja immer noch Mutti im Gepäck hat.

Minnie selbst wagt große Schritte. da ihre Entwicklung eher rückläufig ist. Job weg, Wohnung weg, alles auf Neustart und dennoch im Nachhinein genau richtig, um sich selbst zu finden. Mir hat es sehr gefallen, dass Minnie nicht resigniert, sondern ihren Weg findet. Wichtig dabei sind Freunde und Familie, denn ohne diese Unterstützung, würde Minnie wahrscheinlich immer noch in der Abstellkammer ihres Elternhauses leben.

Insgesamt ein sehr gelungener Roman, der einfach Spaß macht, aber auch nachdenklich stimmt, denn psychische Erkrankungen eingeflochten. egal welcher Art verändern die Grundstimmung, wenn auch das Ende dann wieder heraushaut, was mitunter traurig macht.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich bestens unterhalten gefühlt habe.

****

Bewertung vom 14.01.2022
Im Versteck
Thiesler, Sabine

Im Versteck


sehr gut

In die Gedanken eines Serienmörders eintauchen

"Im Versteck" ist ein Thriller, der mich wirklich zutiefst erschüttert hat. Es sind nicht die Morde alleine, sondern auch die Begebenheiten der Vergangenheit, die mich anwiderten und die Verletzlichkeit und Unschuld eines Kindes aufzeigen, welches tief in seinem Inneren verwundet wird. Es kotzt mich regelrecht an und macht mich hilflos. erschüttert komplett. Diesen Thriller zu lesen ist abgründig und definitiv nicht einen Moment lang leicht.

Vorsicht Spoiler! Zumindest lässt es sich erahnen, was ich während des Lesens von "Im Versteck" empfunden habe.

Es ist schwierig meine Gedanken und Gefühle so zu verpacken, dass ich die Story nicht widergebe, denn es wird sicherlich genügend Leser_innen geben, die der Autorin wohlgesonnen sind und ihre Bücher lesen möchten, ohne die Hintergründe in dieser Lebensgeschichte erkennen zu kennen. Paul hat innere Not und Angst, die ihn regelrecht zu einer Flucht befehlen. Ein leerstehendes Haus in der Einöde kann die Hilfe sein, die er benötigt, um wieder atmen zu können. Manchmal ist dieses vielleicht sinnig, aber je mehr ich in Pauls Leben eintauche, umso mehr erkenne ich den Menschen, der kaputt gemacht wurde und auch wenn niemals diese schwerwiegenden Taten entschuldigt werden können, habe ich dennoch Mitleid mit dieser wirklich kranken Seele und definitiv Wut auf die, die es verschuldet haben. Einen Menschen so zu brechen ist grausam und so ekelhaft, dass es schwer war gerade diese Szenen nicht zu nah an mich heranzulassen. Ich bin unsicher, ob es schon jemals ein Buch gab, welches mich einerseits fasziniert, aber auf der anderen Seite abgestoßen hat. Durch die Gedanken von Paul tauche ich authentisch in seinen Trieb, seine Wehrlosigkeit ein und es ist mir begreiflich, warum er so und nicht anders handelt. Es ist keine Entschuldigung, aber es ist ein Verstehen.

Durch den Kauf des Hauses in der Einöde, macht sich Paul verdächtig, denn wer meidet Menschen und gibt sich damit zufrieden am Mühlstein zu sitzen? Irgendwann überschneiden sich die Ereignisse und Paul gerät in den Fokus der Mordkommission, die ihn bis in die Toskana verfolgen. "Im Versteck" kommt ohne große Spannung aus, bis hin zum Ende des Thrillers, indem sich die Ereignisse dermaßen überschlagen, dass es fast schon erschlägt. Als Leserin habe ich meine Vermutungen, was geschehen wird und es macht traurig.

Ich vergebe eine Leseempfehlung mit dem Hinweis, dass es um einen Thriller handelt, der oftmals hart zu lesen war und mit meinen Augen und meinem Herzen gelesen, echt harter Stoff war. Sicherlich liegt dieses im Auge des Betrachters, aber für mich gab es Momente, in denen ich das Buch kurz zur Seite legen musste, um das Geschehen zu begreifen und sacken zu lassen. Menschen werden unterschiedlich reagieren, aber manches war für mich einfach abscheulich und widerwärtig, sodass ich auch mit dem Gedanken gespielt habe, das Lesen abzubrechen. Der Plot selbst ist hervorragend und der innere Zwiespalt, das kaputte Innere von Paul authentisch und glaubhaft.

Bewertung vom 28.11.2021
Eine Weihnachtsgeschichte
Dickens, Charles

Eine Weihnachtsgeschichte


ausgezeichnet

"Eine Weihnachtsgeschichte" des Autors Charles Dickens, gehört definitiv in die Weihnachtszeit und auch wenn ich die Story kennen, überrascht es mich doch immer wieder. Die Nostalgiereihe des cbj Audio Verlages ist wirklich sehr gelungen und mit "Eine Weihnachtsgeschichte", ein echter Volltreffer. Auch die anderen Hörbücher der Reihe konnten mich sehr begeistern, da ich mich in meine Kindheit zurück versetzt fühlte und somit auch schöne Erinnerungen an frühere Weihnachten mich regelrecht in Nostalgie schwelgen ließen.
Die Geschichte rund um Ebenezer Scrooge ist vielleicht auch ein kleiner Fingerzeig auf mich, da es sich, wie man hier sehr gut hören konnte, nicht lohnt wenig liebenswert zu seinen Mitmenschen zu sein, da es einsam macht und es eben auch viele Personen innerhalb der Story gibt, die ihm nicht wohlwollend gegenüber treten.
Diese Lesung zeigt kleine Abschnitte in die Vergangenheit des Ebenezer und macht deutlich, warum er sich als Tyrann und Ekel entwickelt hat. Es muss aber nicht so bleiben, denn die Chance zur Veränderung bieten die drei Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich gestehe, das ich hier und da die Story für jüngere Hörer doch etwas gruselig empfand. Der Tod ist für Kinder etwas, was sie sich nicht vorstellen können und daher sollte das Hörbuch vielleicht gemeinsam mit den Eltern gehört werden, um nicht überfordernd zu wirken. Insgesamt aber dennoch ein lohnenswertes Hörerlebnis, welches ich gerne weiterempfehlen möchte.
Charles Brauer überzeugt durch seine Stimme und kann den Figuren Leben einhauchen, sodass das Hören zu einem echten Erlebnis wurde. Wie erwähnt, ist es mitunter auch leicht gruselig, aber vielleicht ist das der Zauber des Weihnachtsfestes, wie es Ebenezer erleben muss, um zu entscheiden, was wirklich wichtig ist. Ist es Erfolg und Geld? Oder ist es ein wunderbares Miteinander, was letztendlich die Schönheit dieser Story ausmacht. Für Ebenezer gibt es echte Verwandlung seines Charakters und das ist, was an dieser Geschichte immer wieder faszinieren wird.
Die Aufmachung des Hörbuches ist erneut sehr gelungen und passend zu den anderen dieser Reihe. Ich freue mich sehr diese zu ergänzen und sie in meinem Regal einträchtig nebeneinander präsentieren zu können.

Bewertung vom 10.11.2021
Wir sind schließlich wer
Gesthuysen, Anne

Wir sind schließlich wer


sehr gut

"Wir sind schließlich wer" macht mir deutlich, wie viel einfacher das Leben ist, wenn man nicht auf Prestige und Etikette achten muss, da meinem Namen das von und zu fehlt und auch mein Bankkonto nicht so reich gefüllt ist. Darauf achten zu müssen, sich nicht unter Stand zu verheiraten ist wirklich mühselig und bedeutet im schlimmsten Fall ein gebrochenes Herz. Hier wird mehrfach deutlich, das auch bei den Reichen und Schönen nicht alles nur nach Plan verläuft und das ist, was mich letztendlich überzeugen konnte. Es ist ein Roman, der fiktiv in eine Familie hineinsehen lässt, die einige Kämpfe ausfechten muss, um zusammen zu wachsen.

Die Geschwisterbeziehung zwischen Anna und Maria ist gebrochen und fügt sich im Verlauf der Story langsam wieder zusammen, was aber lediglich dem geschuldet ist, das Sascha verschwindet und scheinbar entführt wurde. Hier wird eine Spannung aufgebaut, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht und mir das Lesen sehr bereichern konnte. Lediglich Alltagsprobleme zu beleuchten hätte leicht fade gewirkt. Die Autorin webt einige schmerzliche Begebenheiten in den Roman, die manchem Verhalten einen Sinn geben konnten. Was immer noch sinnlos erscheint ist das Aufrecht erhalten wollen des guten Namens, der durch Betrug einen Knacks bekommt und sich zunächst auch nicht wiederherstellen lässt. Mutter von Betteray ist mir bis zum Ende hin unsympathisch, da sie einen großen Anteil an dem Zerwürfnis der Schwestern hat.

Anna steht zwischen den Stühlen, da sie als Pastorin eine große Aufgabe übernommen hat, die sie nicht komplett ausfüllen kann, da sie sich um ihre Familie kümmern muss. Sie eckt hier und da an und die Gemeinde aus Alpen sind ihr nicht immer wohlgesonnen. Hierbei entstehen zum Teil sehr amüsante Begebenheiten, die dem Roman nicht schaden, da sonst Traurigkeit und Schmerz Überhand genommen hätten.

Manche Erkenntnisse über das Verhalten von Maria empfand ich als sehr authentisch, denn es geschieht vielfach, das Menschen ihre Probleme im Alkohol ertränken, damit es ertragbar wird.

Insgesamt ein runder, gelungener Roman, den ich gerne weiterempfehlen möchte. Es ist ein Roman der Problemlösung und dem Annähern aneinander, wenn die Welt aus den Fugen gerät. Wunderschön geschrieben zuweilen, nachdenklich stimmend und einem Ende, wie ich es mir für alle Beteiligten gewünscht hätte. Manche Aussprachen hätten schon vorher stattfinden müssen, damit sie nicht zerschlagen, sondern dienlich sind zu heilen.

Bewertung vom 10.11.2021
Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn
Ahern, Cecelia

Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn


ausgezeichnet

Mutiert zum Lieblingsbuch
Manch einer wird die Story für sehr gut befinden. Manch einer wird sicherlich etwas zum Meckern finden. für mich aber ist "Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn" ein Roman voller Ecken und Kanten. eben so, wie das Leben auch. Es läuft nicht immer alles rund und das muss auch Allegra erleben. Sie ist ihr Leben lang auf der Suche nach ihren Wurzeln und befindet sich daher fernab von ihrem Vater, demjenigen, der ihr Leben gut und gesund geprägt hat. Hat aber nicht jeder Mensch das Bedürfnis seine leibliche Mutter kennen zu lernen und Gewissheit darüber, warum sie nicht präsent im Leben ihres Kindes ist? Es bricht mir das Herz, wenn ich Allegra betrachte und ihre Sehnsucht nach Zuneigung erkenne. Die Sommersprossen ergeben ein Ganzes und sind vernarbt. denn Allegra hat sie gezeichnet. Ein Sternbild auf der Haut.

Dieser Roman ist so facettenreich, dass es für mich eine emotionale Achterbahn der Gefühle wurde, insbesondere dann, als Allegra sich aufmacht, ihre fünf Personen ausfindig zu machen. Ich kam tatsächlich mehrfach ins Grübeln, da ich die fünf Menschen, die für mich und mein Leben prägend sind erkennen wollte. Letztendlich ist es aber egal, da es wichtig ist, Beziehungen zu hegen und zu pflegen. Allegra selbst hat immer einen Vater, der sie mit offenen Armen empfängt. Egal wie, egal wo, er ist definitiv zuverlässig. Er lässt sein Kind ziehen, gibt Allegra sozusagen Wurzeln und ist in dem Augenblick da, wenn es beginnt wehzutun und starke Arme benötigt werden.

Es gab mehrere Augenblicke, in denen mir nicht nur das Herz geblutet hat, sondern auch die Augen überflossen. Mich hat lange schon kein Buch mehr zu Tränen gerührt. Ich hoffe wirklich, das "Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn" mehr Leser_innen berühren kann und an den herzerwärmenden Erfolg von "P.S: Ich liebe dich" anknüpfen kann. Leider werden Bücher der Autorin immer im Vergleich stehen, dennoch kann ich behaupten, für mich ist dieser Roman ein Buch, welches ich sicherlich das eine oder andere Mal erneut lesen werde, da mich die Hintergrundinformationen sehr stark berührten und auch das Ende mir das Happy End gab, welches ich mir für Allegra gewünscht habe. Es war wunderschön und passte zu Allegras Persönlichkeit. Ihren inneren Nöten und dem Kampf sich selbst wertzuschätzen. Es gibt viele wunderbare Aussagen. sehr viel Tiefe und Protagonisten, die interessant und lebendig beschrieben wurden.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, dessen Cover mich so sehr ansprach, dass ich unbedingt auch den Inhalt kennenlernen wollte. Natürlich war auch die Autorin nicht unbekannt, der Klappentext schien auch stimmig und insgesamt erhielt ich einige wundervolle Lesemomente. Vielen Dank dafür!

Bewertung vom 06.11.2021
Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6
Caplin, Julie

Das kleine Chalet in der Schweiz / Romantic Escapes Bd.6


sehr gut

Atmosphärisch amüsant und liebenswert
"Das kleine Chalet in der Schweiz" ist für mich der erste gelesene Band der Romantic Escapes Reihe der Autorin. Ein wirklich atmosphärisch gelungenes Leseerlebnis, da ich mit der Protagonistin Mina sehr schnell warm wurde. Nachdem ihr Heiratsantrag komplett in die Hose gegangen ist, ist es absolut notwendig zu fliehen und erst einmal alle Brücken hinter sich abzubrechen. Hinzu kommt, dass Mina in ihrem Job chronisch gelangweilt ist, da sie ihr kreatives Köpfchen nicht so nutzen kann, wie sie es gerne tun würde. Es scheitert in den ersten Momenten an allem und der Rückzug in die Schweizer Berge ist der Weg in die richtige Richtung. Mina dabei zu verfolgen, wie sie über sich hinauswächst ist sehr gelungen dargestellt, da für sie nichts anderes als ein Neuanfang ansteht. Warum also nicht in einem Chalet in der Schweiz zunächst Unterschlupf finden und dann noch den Mann fürs Leben entdecken? Alles beginnt mit Schokolade und endet quasi auch damit, was mir sehr viel Lust auf die zarte Versuchung gemacht hat. Die Schweizer scheinen wirklich ein Händchen darin zu haben Schokolade herzustellen, denn mir lief vermehrt das Wasser im Munde zusammen. Somit also schon gelungen, wobei die Berufswahl oder den Wunsch den Mina in sich entdeckt, plus die anbahnende Lovestory sich auch ziemlich gut sehen lassen kann. Insgesamt ein herrlich amüsanter, liebenswerter und bildlich wundervoller Roman, den ich gerne weiterempfehlen möchte. Ich habe das Lesen wirklich sehr genießen können, wobei ein großer Anteil sicherlich auch die Schokoladenkreationen einen großen Anteil nahmen. Frau und Schokolade passt häufig einfach zusammen.

****

Bewertung vom 22.10.2021
Im letzten Licht des Herbstes
Lawson, Mary

Im letzten Licht des Herbstes


sehr gut

Schmerzlich berührend, aber auch angefüllt mit verspielter Hoffnung


"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein sehr atmosphärischer Roman, der die Schicksale dreier Menschen auf sehr anrührende Art miteinander verknüpft. Es ist seinem Titel absolut angemessen, da das letzten Augenblicke von Mrs. Orchard angebrochen sind und sie uns teilhaben lässt an ihrer Lebenskrise. Ein schmerzliches Erleben durch Kinderlosigkeit und dem Verlangen danach zu lieben und geliebt zu werden. Die Verzweiflung die dadurch entsteht ist bildlich und führt unseren Weg hin zu Liam, der eine Schenkung erhält, die gerade im rechten Moment kommt, da er sich ebenfalls in einer Krise befindet. Scheidung, Kündigung und keinerlei Perspektive für die Zukunft. Clara, deren Schwester verschwindet und von dieser sehnsüchtig zurück erwartet wird. Alle drei Schicksale werden gekonnt miteinander verbunden, um letztendlich eine Einheit zu bilden. Über allem aber steht die Liebe, welches nicht gleich erkennbar ist, aber zum Ende hin einfach der Beginn eines Neuanfangs, einer Freundschaft oder auch der tiefe Frieden vor dem Sterben bedeutet. Es ist ein Buch, welches seine Schönheit mehr und mehr entwickelt.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der mich schmerzlich berührt hat, aber eben auch von großer Hoffnung spricht. Die kindliche Natürlichkeit Claras ist ebenso gelungen getroffen, wie die Persönlichkeit der alternden Mrs. Orchard. Liam ist ein Mann in den besten Jahren, der sich selbst erst erkennen muss, um dann endlich die Bedeutung der Schenkung zu erkennen, um damit letztendlich mit seiner Vergangenheit abschließen zu können.

Bewertung vom 19.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Wieder einmal konnte mich Kerstin Gier begeistern, da sie es schafft ihre Protagonisten überzeugend und eindrücklich zu zeichnen. Quinn und Mathilda ergänzen sich zunächst kein Stückchen, da sie unterschiedlicher nicht hätten sein können und dennoch überrascht es nicht, dass sich eine außergewöhnliche Liebesgeschichte anbahnt, die leider nicht von Erfolg gekrönt zu sein scheint, denn Quinn kommt hinter Mathildas Geheimnis. Ach hätte sie ihm doch die Wahrheit sofort gesagt, dann wäre die Enttäuschung ausgeblieben. Es ist eine wirklich verzwickte Situation, wobei absolut logisch erscheint, dass eine doch recht unscheinbare Protagonistin das Herz des beliebten Jungen erobern kann, allein dadurch, weil sie eben nicht oberflächlich ist und ganz viel Grips besitzt und was noch besser ist, sie glaubt Quinn und zeigt Interesse an dem was er mit Angelika erlebt. Es ist einfach herrlich in diese wundersame Welt abzutauchen, die der Feder der Autorin entsprungen ist. Ich habe es durch und durch genossen.
Für mich war das Lesen des ersten Bandes der geplanten Trilogie definitiv ein Highlight: Magisch. abenteuerlich und spannend. Ehrlich gesagt hatte ich auch nichts anderes erwartet. Mein einziger Kritikpunkt ist, das der Glauben ein klein wenig durch den Kakao gezogen wird, wenn auch blumig ausgeschmückt, verdeutlicht er doch, dass Mathilda durch ihre Eltern sehr eingeschränkt wird und sich lediglich bei ihrer Freundin und Tante den Spaß, den Kinder erleben sollten. Mathilda ist eher Außenseiterin und auch die bucklige Verwandtschaft eher unangenehm. Bei Quinn scheint einfach alles zu passen, wobei er derjenige ist, der ein außergewöhnliches Erbe voller Magie erhalten hat und dadurch noch mehr auffällt. Mathilda ist zunächst bezahlte Krankenpflegerin und begleitet Quinn durch sein Abenteuer, welches auch zu dem Unfall geführt hat. Leider kann er mit niemanden darüber reden, da ihn alle für verrückt erklären würden. Vielleicht ist dieses auch ein Grund, dass er nun beginnt Mathilda wahrzunehme und nicht nur das Grübchenface in ihr zu sehen? Die Story lebt von Übertreibungen und gerade das ist, was ich gelungen empfand. Das wahre Leben ist schon ernst genug, da darf man gerne hin und wieder in Bücher abtauchen, die das Leben um einiges lebendiger und blumiger machen können.

Natürlich hat "Vergissmeinnicht" auch einige Ecken und Kanten, aber letztendlich ist es ein Jugendroman, der die Zielgruppe junger Leser_innen sehr ansprechen wird. Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre, konnte ich mich auf diese außergewöhnlich magische Reise einlassen und mich so dermaßen einlullen lassen, dass ich mich auf die Fortsetzung der Story definitiv freue. Sehr gerne eine Leseempfehlung!

Der Titel ist absolut gelungen gewählt, da er einen Platz in der Story findet. Das Cover ist eindeutig traumhaft, wobei es auf meinem Reader nicht ganz so gut dargestellt wird. Dort fehlt dann die Farbe, dennoch ist vieles zu entdecken, was letztendlich auch im Buch zu finden sein wird. Lasst euch einfach überraschen.