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Benutzername: 
Emily
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Halle

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2024
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die sehr viel Gehör verdient!

"Im Namen der Barmherzigkeit" ist ein erschütternder Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert und die grausame Realität eines Mädchens namens Steffi beleuchtet.

Von ihrer Geburt an wird Steffi von ihrer Mutter im Stich gelassen und landet im Kinderheim. Mit nur zwei Jahren wird sie in eine Pflegefamilie gegeben, deren Eltern systematisch Kinder adoptieren, um sie als billige Arbeitskräfte auf ihrem Bauernhof auszubeuten. Die Darstellung von Steffis Kindheit ist herzzerreißend. Sie und die anderen Pflegekinder werden nicht nur versklavt, sondern auch misshandelt und menschenunwürdig behandelt. Die Abwertung von ihrer Pflegefamilie, ihren Lehrern und Mitschülern als Menschen 2. Klasse angesehen zu werden, macht deutlich, wie tief verwurzelt Vorurteile und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft sind. Besonders erschütternd sind die Szenen, in denen Steffi von ihrem Pflegevater vergewaltigt wird. Diese Passagen sind so grausam, dass ich oft kämpfen musste, um weiterzulesen. Diese schockierende Prämisse lässt den Leser mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück.
Die Autorin schafft es jedoch, diese dunklen Themen sensibel darzustellen und gleichzeitig die Stärke des menschlichen Geistes hervorzuheben und außerdem die Emotionen und inneren Kämpfe von Steffi authentisch darzustellen. Man fühlt sich mit ihr verbunden und leidet mit ihr, während sie versucht, aus einem Albtraum zu entkommen.
Trotz der unvorstellbaren Grausamkeiten, die sie erleidet, bleibt in ihrer Geschichte ein Funke Hoffnung auf eine bessere Zukunft erhalten. Sie hat viel zu lange leiden müssen, ihr Sieg über das Unrecht ist mehr als verdient.
Sie hat durch ihre Erfahrungen eine Stimme gefunden – eine Stimme für all jene Kinder, die in ähnlichen Situationen leiden müssen. Ihr Weg zur Heilung ist ein Lichtstrahl in der Dunkelheit und erinnert uns daran, dass es immer Hoffnung gibt. Möge ihre Geschichte viele Herzen erreichen und dazu beitragen, dass wir alle sensibler für das Leid anderer werden.
Das Buch ist ein kraftvolles und bewegendes Werk, das den Leser dazu zwingt, über die dunklen Seiten der Menschheit nachzudenken – wie kann es sein, dass Menschen so grausam sind? Was treibt sie dazu, andere zu misshandeln? Außerdem beinhaltet es einen eindringlichen Appell an unsere Empathie und unser Mitgefühl. Es ist wichtig, solche Geschichten zu erzählen, um das Bewusstsein für Missstände in unserer Gesellschaft zu schärfen und um sicherzustellen, dass solche Gräueltaten nicht vergessen werden.

Insgesamt ist „Im Namen der Barmherzigkeit“ ein Buch, das man gelesen haben sollte. Es fordert uns heraus, unsere eigenen Werte und Überzeugungen zu hinterfragen und zeigt uns die Kraft des menschlichen Geistes im Angesicht des Unrechts. Ich empfehle dieses Buch jedem, der bereit ist, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen und der an der Stärke des Überlebens interessiert ist.

Bewertung vom 07.10.2024
Resilienz - Seelenschokolade: Der Weg zu mentaler Stärke, Selbstbewusstsein und körperlichem Wohlbefinden
Colella, Julia C.

Resilienz - Seelenschokolade: Der Weg zu mentaler Stärke, Selbstbewusstsein und körperlichem Wohlbefinden


ausgezeichnet

Ein wahrer Schatz für die Seele!

Ich habe "Resilienz Seelenschokolade - So meisterst du gelassen Ängste, Stress und Krisen" von Julia Colella gelesen, und kann gar nicht genug betonen, wie sehr dieses Buch mein Leben bereichert hat!

Von der ersten Seite an zieht einen der einfühlsame Schreibstil der Autorin in seinen Bann. Julia Colella versteht es meisterhaft, komplexe Themen rund um Resilienz, Ängste und Stress in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Ihre warmherzige Art und die persönlichen Anekdoten machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen.
Besonders beeindruckt hat mich die praktische Herangehensweise des Buches. Die zahlreichen Übungen und Tipps sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch wissenschaftlich bewiesen und sofort umsetzbar. Ich habe bereits einige der vorgeschlagenen Techniken ausprobiert und kann sagen, dass sie mir geholfen haben, meine eigene Resilienz zu stärken und gelassener mit Herausforderungen umzugehen.
Julia Colella hat mit diesem Werk ein wertvolles Werkzeug geschaffen, das jedem helfen kann, seine Ängste zu meistern und gestärkt aus Krisen hervorzugehen.
Die Gestaltung jeder einzelnen Buchseite ist einzigartig und liebevoll umgesetzt.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Es ist eine wahre Bereicherung für jeden, der auf der Suche nach mehr Gelassenheit und innerer Stärke ist. Ein absolutes Muss für alle, die ihr Leben positiv verändern möchten!

Bewertung vom 17.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

Ein unglaubliches Meisterwerk!

In "Die Frauen jenseits des Flusses" entführt uns die Autorin in die bewegende und oft schmerzhafte Welt der Vietnamkriegszeit durch die Augen der jungen Frances McGrath. Im Jahr 1965 meldet sich Frances freiwillig als Krankenschwester, getrieben von dem Wunsch, sich einen Platz an der Heldenwand ihres Vaters zu verdienen und ihrem Bruder näher sein zu können, der ebenfalls im Krieg ist. Doch was sie erwartet, ist weit entfernt von den heroischen Vorstellungen, die sie sich gemacht hat.
Der Roman beginnt mit einer vielversprechenden Prämisse: Frances’ Idealismus und ihre Motivation, anderen zu helfen, stehen im krassen Gegensatz zur brutalen Realität des Krieges. Die Autorin schafft es meisterhaft, die anfängliche Naivität der Protagonistin darzustellen. Frances tritt voller Hoffnung und Entschlossenheit in das Kriegsgebiet ein, doch schnell wird ihr klar, dass das Leben als Krankenschwester im Vietnamkrieg alles andere als glorreich ist. Die Schilderungen der Verwundeten und Sterbenden sind eindringlich und emotional aufgeladen; sie zwingen Frances dazu, sich mit ihrer eigenen Verletzlichkeit und den Grenzen ihrer Fähigkeiten auseinanderzusetzen.
Die Erzählweise ist packend und intensiv. Die Autorin nutzt eine bildhafte Sprache, um die Schrecken des Krieges lebendig werden zu lassen. Man spürt den Schmutz, den Lärm und die Verzweiflung in den Lazaretten. Frances wird Zeugin unvorstellbarer Tragödien – Männer, Frauen und Kinder kommen täglich in einem Zustand an, der jegliche Vorstellungskraft übersteigt. Diese Erfahrungen führen dazu, dass sie nicht nur ihre Identität als Krankenschwester hinterfragt, sondern auch ihr eigenes Leben und ihre Werte. Ein zentrales Thema des Buches ist die Entfremdung. Nach ihrer Rückkehr aus Vietnam wird Frances nicht als Heldin gefeiert; stattdessen sieht sie sich mit Verachtung konfrontiert. Die Gesellschaft hat kein Verständnis für das Trauma, das sie erlitten hat. Hier gelingt es der Autorin besonders gut, die Kluft zwischen den Erwartungen an Soldaten und den realen Erfahrungen von Veteranen darzustellen – ein Thema, das bis heute relevant ist.
Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall eine Lektüre, die man gelesen haben sollte.

Bewertung vom 22.08.2024
Ein Mann zum Vergraben
Casale, Alexia

Ein Mann zum Vergraben


ausgezeichnet

Mein neues Lieblingsbuch!

Sally wird von ihrem Ehemann zwei Jahrzehnte lang misshandelt, eingeschüchtert und später auch von der Außenwelt und ihren Kindern isoliert, bis sie ihm eines Morgens im Affekt die Bratpfanne ihrer Oma über den Schädel zieht und er seiner Verletzung erliegt. Die Entscheidung, die Polizei zu rufen und damit wieder die nächsten 20 Jahre gefangen und isoliert zu sein, oder endlich ein freies und glückliches Leben zu führen, zerreißt sie. Doch schließlich entscheidet sie sich dagegen, und somit beginnt die Suche nach einem geeigneten Leichenversteck und einer plausiblen Erklärung für sein Verschwinden. Dieses Buch hat mich zum Lachen gebracht und mir den ein oder anderen kleinen Herzinfarkt beschert – und das ist etwas, was bei mir wirklich nur sehr wenige Autoren geschafft haben oder schaffen werden. Ich gebe zu, manche Vorkommnisse sind recht unwahrscheinlich, aber dennoch nicht unmöglich! Auch habe ich ein oder zwei winzige Logikfehler gefunden, aber diese Dinge schmälern kaum meine Begeisterung für diese Geschichte. Die Protagonistin beeindruckt mich in ihrem Denken und Handeln. Die Spannung nimmt nicht ab und bleibt bis zum Schluss. Die Nebenfiguren runden das Ganze wunderbar ab. Es ist besonders schön, die Entwicklung von einer eingeschüchterten, unsicheren und unscheinbaren Frau zu einer bemerkenswert mutigen, selbstbewussten und klugen Frau mitzuverfolgen. Danke an die Autorin für ihr Bestreben, solchen Frauen eine starke Stimme zu geben und ihnen Mut zu machen. Hier kann ich nur ganz klar eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 16.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Leider entspricht das Buch nicht meinen Erwartungen.

In "Long Live Evil" findet sich Rea plötzlich als die Schurkin in ihrer Lieblingsbuchreihe wieder und muss eine magische Pflanze aus dem königlichen Gewächshaus stehlen, um wieder in ihr Leben und zu ihrer Schwester zurückkehren zu können. Andernfalls stirbt ihr echter Körper, und ihre Seele bleibt für immer im Buch gefangen.
Die Autorin hat mit sehr viel Hingabe und Fantasie eine wunderbare Welt erschaffen, allerdings ist es zu Beginn schwer, sich in diese einzufinden. Leider ist das Buch außerdem etwas langatmig geschrieben, und das Verhalten der Protagonistin war mir oft unverständlich und manchmal sogar ein wenig unsympathisch. Jedoch konnten viele andere Charaktere mein Herz gewinnen. Ich hätte gerne vor dem Lesen gewusst, dass es sich hierbei um eine Buchreihe handelt. Allgemein hat das Buch in vielerlei Hinsicht gemischte Gefühle bei mir geweckt, vor allem was den Schreibstil und den Spannungsfaktor angeht. Es gab einige gute Stellen, bei denen ich mit Freude weitergelesen habe, aber auch solche, bei denen das nicht der Fall war. Meine Kritikpunkte sind jedoch nur eine Frage des Geschmacks und der Vorliebe. Dieses Buch hat durchaus das Potenzial, der Favorit einiger Menschen werden zu können, weshalb ich nur empfehlen kann, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden.

Bewertung vom 21.07.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Eine Besinnung auf die Notwendigkeit der Berg- und Talfahrten des Lebens mit all seinem Schrecken und Wundern!

Die Geschichte zweier Menschen, die sich und sich selbst verloren haben und aus dem tiefsten Punkt ihres Lebens die Kraft für einen Neuanfang schöpfen. Lews Leben verläuft ganz monoton. Ihm geht es nie besonders schlecht und auch nie besonders gut. Geschickt verdrängt er jeden Gedanken und weicht jedem Ereignis aus, das das Leben lebenswert macht. Das Einzige, was ihm das Gefühl verleiht, tatsächlich lebendig zu sein, ist das Fliegen, weshalb er als Kampfpilot freiwillig in den Krieg zieht. Jahre später weiß er, dass es das Schlimmste, aber auch das Beste war, was er in seinem Leben hätte tun können. Parallel dazu gibt es Ana. Sie ist 42 Jahre alt, ohne Mann und ohne Kinder in einem Job, der ihr nicht gefällt. Sie ist hochsensibel, liebt die Ruhe und die Stille. Sich zu viele Sorgen zu machen und zu viel über alles nachzudenken gehört zu ihrem typischen Alltag. Verlassen von einem Mann, für den sie sich 10 Jahre lang verbogen und untergeordnet hat, weiß sie nun nicht mehr, wer sie eigentlich ist und erst recht nicht, wie sie es herausfinden kann. Von Unwissenheit und Leere geplagt, schafft sie es kaum aus ihrem Bett zu kommen, bis sich eines Tages etwas ändert und plötzlich alles anders ist. Clara Maria Bagus schreibt mit einem perfekten Gleichgewicht aus Herz und Verstand. Mit einem unbestreitbaren Talent dringt sie in die Tiefen der Protagonisten ein und somit auch in die des Lesers. Der Schreibstil ist melancholisch, philosophisch und weise. Trotz der Ecken und Kanten der Protagonisten schließt man sie schnell ins Herz und fühlt mit ihnen. Die Handlung ist gut durchdacht und unvorhersehbar. Die sehr detailreich und anschaulich beschriebenen Szenen des Krieges erschüttern und schockieren den Leser. Das Buch zeigt uns, dass der Mensch nicht trotz der Schicksalsschläge im Leben, sondern wegen ihnen das Glück findet, dass die Welt nicht schwarz oder weiß ist, sondern grau und dass nach tiefstem Schmerz das größte Glück folgen kann. Für mich ist es definitiv eine lesenswerte Lektüre, die einige wichtige Lektionen und Erkenntnisse für den Lebensweg bereithalten kann und zudem sehr unterhaltsam und spannend ist.

Bewertung vom 13.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


ausgezeichnet

Niclas Seydack schreibt ganz unverblümt über die besten und die schlimmsten Ereignisse seines Lebens: dem 11. September, Amokläufen und Nazibegegnungen, aber auch über den Song-Contest-Gewinn von Lena Meyer-Landruth, seine Schulzeit oder auch über Angela Merkel als neue Kanzlerin.
Seine vielen Erfahrungen und veränderten Denkweisen schildert er mit einem hohen Maß an Selbstreflexion, und sein Schreibstil ist oft geprägt von philosophischen oder ironischen Ausdrucksweisen. Bevor ich begann, das Buch zu lesen, fand ich das Cover konfus und interpretierte den Titel falsch. Im Laufe des Lesens blieb es nicht das Einzige, bei dem ich mich irrte. Niclas Seydack half mir, mit ein paar unbewussten Vorurteilen aufzuräumen und ein größeres Verständnis für sein Verhalten und das vieler anderer zu entwickeln, da seine Erzählungen und Schlussfolgerungen mehr als deutlich sind. Ein besonderes Zitat von ihm erhielt meinen größten Respekt und Zustimmung: "Wir können für die Jüngeren die werden, die wir nie hatten: die besten Chefs, Lehrer und Eltern, die wir sein können." Doch ein kleiner Kritikpunkt muss dennoch erwähnt werden. Es kommt vor, dass bestimmte Wörter und Formulierungen zu modern sind, um von jedem verstanden zu werden, was dieses Buch jedoch nicht weniger großartig macht.
Meiner Meinung nach ist es eine Pflichtlektüre für jeden, der alt genug ist, um den Inhalt erfassen zu können.