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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2025
Der Küstenkönig
Rüskamp, Arnd

Der Küstenkönig


gut

Abrechnung und Zukunftsvision

Fehmarn hat sich von der "Goldenen Krone im blauen Meer" zur Partymeile für Feierwütige entwicklet. Wo einst Dünengras im Wind geflattert hat, wummert der Bass, spioniert und kontrolliert KI und rollt der Euro. Die "Katenschinkenstraße" ist Dreh- & Angelpunkt der Insel und dem einen oder der anderen en Dorn im Auge. Investor Meier-Masch zieht mehr als erfolgreich die Fäden, als für ihn plötzlich die Lebenslichter ausgehen. Ex-Kommissarin Marie schaut hinter die bunt blinkende Kulisse und muss feststelllen, dass es auch dort schwarze Seelen gibt....


Arnd Rüskamp wagt einen Blick in die Zukunft, der sich mit den Herausforderungen und Veränderungen auseinandersetzt, die der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels mit sich bringen könnte . Dabei thematisiert er eine Vielzahl von aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, darunter Klimawandel, KI, Auswirkungen des Massentourismus und der Unterhaltung von Partytourist:innen.

Rüskamp zeichnet seine Figuren mit einer überspitzten Feder und verleiht dem Text einen schwarzhumorigen Unterton. Die Unterteilung in „gute“ Charaktere und den sogenannten Bad Boys und Girls ist sehr einfach und entspricht den gängigen Schemata, sodass sich die Leser:innen schnell und einfach im Geschehen zurechtfinden können. Der "Ausverkauf" der Insel, fragwürdige Machenschaften und das beliebte Bulli-Festival dienen als Aufhänger, um Ex-Kommissarin Marie ordentlich auf Trab zu halten und sie mit Dingen zu konfrontieren, die auf einer feuchtfröhlichen Patry eher nicht erwartet werden.

Obwohl der Roman viele interessante Ansätze bietet und eine kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Region darstellt, bleibt die kriminalistische Handlung eher flach und platt. Satire muss man mögen und diese in einem Krimi unterzubringen, ist schon ein gewagter Ansatz, da diese Art von Humor nicht unbedingt den Nerv aller Lesenden trifft. Die Spannung kommt häufig zu kurz, und der Fokus liegt stärker auf der satirischen Betrachtung der großen Investitionen auf der Insel als auf der Erzählung eines spannenden Krimis.

Wer bei diesem Buch einen klassischen Krimi mit intensiver Spannung erwartet, könnte enttäuscht sein. Für alle anderen kann "Der Küstenkönig" zu einer kurzweiligen Strandkorblektüre werden, um bei Wellenrauschen und Möwengeschrei am Grünen Brink, in Westermarkelsdorf oder am Südstrand den Urlaub auf Fehmarn gefahrenfrei zu genießen :)

Bewertung vom 20.03.2025
Die Vergangenheit kennt kein Ende
Schweiger, Wolfgang

Die Vergangenheit kennt kein Ende


ausgezeichnet

Gerechtigkeit - Gefühle und Verstand haben da ihre jeweils ganz eigene Perspektive - Thom Renzie

Auf den ersten Blick sieht alles ganz eindeutig aus und Kommissar Mehringer folgt den Verdächtigungen, die ihm die Umstehenden zurufen. Es könnte alles so einfach sein, wäre da nicht auch noch das Aufkreuzen eines Journalisten, der die Nase tief in die Angelegenheit steckt und Unglaubliches ans Tageslicht bringt. Schnell wird klar, dass die braune Vergangenheit noch lebendiger ist, als allen lieb ist. Mehringer muss handeln....


Wolfgang Schweiger erzählt mit leisen, jedoch eindringlichen Worten von den braunen Schatten, die gerade in ländlichen Gegenden Mitte der 1950er Jahre unter dem Deckmantel des Schweigens verhüllt gewesen ist. Ein Einzelner schafft es tatsächlich, seinen Einfluss derart auszuweiten, dass ihm die anderen hörig sind und das komt seiner sadistischen Ader mehr als zu gute.

Die Figuren und auch der Wortschatz sind er damaligen Zeit angepasst, sodass Ausdrücke, Denk- und Verhaltensmuster im Roman zu finden sind, die heute als diskriminierend und rassistisch gelten. Trozd oder gerade deswegen hat das Buch an Aktualität nichts eingebüßt, denn das verquere Gedankengut des braunen Sumpfes sucht sich wieder und wieder den Weg in die Köpfe und manipuliert, diskriminiert und mordet auch heute noch.

Durch die sehr plastische und bildhafte Schilderung der Örtlichkeiten und Ereignisse gelingt Schweiger ein sehr reales Bild vor Ort und so können die Lesendn an der Seite von Kommissar Mehringer und Journalist Seiffert all das Unrecht miterleben und sich auf Spurensuche begeben. Zwischen Heustadl, Bergpanoramen und sich häufenden Todesfällen zündet der Autor immer wieder Streichhözer an, deren Funken sich zunächst wie ein kleine Feuer anfühlen, jedoch schon bald in einem Flächenbrand enden, der sich unweigerlich immer weiter frisst und alles verschlingt, was sich ihm in den Weg stellt.

Die Jagd nach Kriegsverbrechern und glühenden Nazi-Anhängern ist spannend, aufwühlend und stimmt nachdenklich, da gerade die letzten Kapitel ganz viele Fragen in den Leser:innen aufwerfen. Wie weit geht Gerechtigkeit ? Wo hört Recht auf und fängt Rache an ? Wie weit beeinflussen Gefühle und Verstand das (eigene) Handeln, wenn es um die Frage der Gerechtigkeit geht?

Ein Buch, dessen Handlung eine Sogwirkung ausübt und die Lesenden regelrecht an den Seiten kleben ässt. Sehr lesenwert !

Bewertung vom 16.03.2025
Das Schweigen der Kegelrobben / Thies Detlefsen Bd.13
Koch, Krischan

Das Schweigen der Kegelrobben / Thies Detlefsen Bd.13


gut

Viele Köche verderben den Brei

Nicole fährt schon mit gemischten Gefühlen zum Ehemaligentreffen nach Amrum. Nach Jahren einfach wieder dort anküpfen, wo der Kontakt 1998 abgebroichen ist, ist einfach nicht ihr Ding. Ihr Bauchgefühl gibt ihr mehr als einal Recht, denn so ganz will sich die Wiedersehensfreude nicht einstellen. Erst recht nicht, als nach und nach immer mehr aus der damaligen Clique verscheinden und als Leichen wieder auftauchen...


Krischan Koch lässt erneut die Krimipuppen tanzen und nimmt den Mikrokosmos Amrum als Schauplatz für sein neues Buch. Was zunächst noch als launiges Wiedersehen mit bereits bekannten und liebgewonnen Figuren der Serie beginnt, mündet leider nach und nach in einem Fiasko und das im doppelten Sinn.

Die üblichen skurrilen Figuren aus der "Hidde Kist" scnuppern Amrumer Luft und versuchen ihren beiden Ermittelnden so gut wie es geht zu untersützen. Koch bemüht sich mehr als einmal, bekannte Szenen aus diversen Kinofilmen einzbauen, die jedoch nicht immer unbedingt witzig und spannend anmuten.

Die Rückblenden in das Jahr 1998 sind gespickt mit übelen "Streichen", die in Missahnldungen münden und ihre Fortführung im Hier und Jetzt finden. Über den kompletten Verlauf der Handlung entsteht keine richtige Spannung, obwohl es genügend Schauplätze und Figuren gibt, die den Kniepsand so richtig aufmischen. Genau darin liegt nämlich die Problemnatik, denn hier wirkt es mitunter so, als habe der Autor unglaublich viele gute Ideen unbendingt in seinem Küstenkrimi unterbringen wollen.

Ab und an zündet eine Pointe oder ein cooles Gadget taucht auf, aber im Großen und Ganzen wirkt alles übereilt, irgendwie unfertig und manches schon auf den ersten Blick erkennbar. Manch treue/r Leser;/in wird sich daher verdutzt die Augen reiben, denn solches Überborden - zu viel gewollt, jedoch zu wenig erreicht - kennen sie von Krischan Koch nicht.

"Das Schweigen der Kegelrobben" lässt sich dennoch schnell und flüssig lesen, kann aber die Erwatungen icht oder nur teilweise erfüllen. Schade :(

Bewertung vom 15.03.2025
Auf Flügeln getragen
Scott McDaniel, Rachel

Auf Flügeln getragen


sehr gut

Stärker noch als der Tod ist die Liebe

Kann aus einer arrangierten Ehe wirklch Liebe werden ? Geneva wehrt sich zunächst mit Händen und Füßen gegen den Plan ihres Vaters, doch als sie Warren Hayes gegenübersteht, fängt ihr Herz Feuer. Warren tut alles, um seine Frau auf Händen zu tragen. Er steckt sie mit seiner Flugbegeisterung, gibt ihr Flugunterricht und schließlich darf Geneva ein Flugzeug ihr Eigen nenen. Doch das Glück ist nicht von langer Dauer und Geneava ist schon wenige Monate nach der Hochzeit Witwe. Warren kommt bei einem tragischen Flugzeugabsturz um Leben und die Ermittlungen rücken Geneva immer mehr in den Fokus. Geneva kann und will nicht glauben, dass ausgerechnet sie die Mörderin ihres Mannes sein soll und taucht unter, um ihre mit ihren eigene Methoden auf Spurensuche zu gehen....


"Auf Flügeln gertagen" ist eine faszineriende Mischung aus Romanze und Krimi, lässt sich flüsslig und leicht lesen und zaubert den Glamour der 1920er Jahre in die heimischen vier Wände. Rachel Scott MCDaniel zeichnet sehr platische Bilder, die sich wie ein seiaifarbener Kinofilm vor dem inneren Auge abspulen. Schnell wir Geneva zur Identifitkationsfigur, denn sie ist taff und sprengt das einengende Korsett der Konventionen, die zu damaligen Zeit für Frauen aus gutem Haus gelten.

Warren ist ein Gentleman und es ist nur allzuleicht nachzuvollziehen, warum sich Geneva Herz über Kopf in ihn verliebt. Seine positiv einnehmende Art, der warmherzige und respektvolle Umgang mit seiner Frau und der leichte Hang zum Abenteuer machen ihn zu einem echten Sahnestück im Roman.

Die Handlung selbst ist eine gute Mischung aus geheimnisvollen und romantischen Sequenzen, falschen Fährten und fundierten Einblicken in die Luftfahrt bzw, Luftakrobaktik der Roaring Twenties. Leider gelingt es der Autorin nicht immer, die begonnenen Handlungsstränge zu Ende zu bringen und so bleibt vieles wie ein loser Faden in buchstäblich in de rLuft hängen. Auch werden manche Charaktere nicht näher beleuchtet, tauchen immer wieder mal auf und haben einen sehr exzentrischen Hang zur Dramaitk, was sie unglaugwürdig und sehr oberflächlich erscheinen lässt. Der christliche Aspekt wird leider nur unzureichend behandelt. Die Beziehung zu Gott und der zentrale Inhalt der christlichen Botschaft nehmen keinen oder kaum Einfluss auf die Handlungsweise oder Entfaltung der Personen im Roman. Dies führt dazu, dass die tiefere spirituelle Dimension, die viele Lesende erwarten, stark vernachlässigt wird. Insgesamt bietet die Erzählung dadurch wenig Anknüpfungspunkte für eine tiefere Auseinandersetzung mit Glauben und Spiritualität.

Trotz der Kritikpunkte ist "Auf Flügeln getragen" ein wundeschöner Roman, der für alle Romantiker:innen kurzweilige und zugleich spannend Lesestunden bereit hält, in denen die Zeit wie im Flug vergeht - sehr gute 3,5 Sternchen

Bewertung vom 13.03.2025
Leuchtende Jahre
Ahrem, Regine

Leuchtende Jahre


ausgezeichnet

Glanzlicht im Buchregal

Regina von Ahrem ermöglicht ihren Leser;innen einen ganz ungewöhlichen Einblick in die Vita von sieben starken Frauen der 1920er und 1930er Jahre. Ähnlich wie eine Fahrt mit dem Paternoster kann die Leserschaft in kurzen, knackigen Kapiteln immer wieder den Fuß in den Werdegang von Vicki Baum, Marieluise Fleißer, Mascha Kaléko, Irmgard Keun, Erika Mann, Ruth Landshoff und Gabriele Tergit setzen, um hautnah dabei zu sein, wenn starke Frauen ihre Stimme erheben, Glanz und Glamour verbreiten.

Es sind nicht nur eigenwillige Chraktere, sondern auch starke Stimmen, die nach und nach dem Machtapparat der Nazis zum Opfer fallen , denn diese wissen die "richtigen" Knöpfe zu drücken, um diesen Stimmen den Klang, die Aussagekraft und die Beutung zu nehmen.

Das Buch ist randvoll mit Esprit und Verve, erzählt immer wieder von neuen Ideen, inspiriert zum Nachlesen der betreffenden Werke ihrer Schöperinnen und beweist, dass es immer wieder Frauen sind, die die gesellschaftlichen Zwänge sprengen und zu Ikonen und Wegbereiterinnen der nachfolgenden Generationen werden.

Das Buch ist ein echtes Glanzlicht im Buchregal, öffnet sepiafarbene Fotoalben und Tagebücher und ist ein wirklich sehr authentisches Sittengemälde der "leuchtenden Jahre", bevor die Schatten des braunen Gesocks sämtliche Lichter gelöscht haben

Bewertung vom 08.03.2025
Pauli. Die schönsten Geschichten für sonnige Tage
Weninger, Brigitte

Pauli. Die schönsten Geschichten für sonnige Tage


ausgezeichnet

Ein Sammelband mit Sommer-Sonne-Gute-Laune-Garantie

Pauli ist der Liebling in den Kinderzimmern, denn seine Geschichten stecken voller Abenteuer, guter Laune und liebevoll formulierten Botschaften, die alters- & kindgerecht transportiert werden. Der vorliegende Sammelband beinhaltet fünf warmherzige Geschichten, die die so richtig Lust auf die kommenden Sommertage machen und diese mit ganz viel Herz, Licht und Liebe füllen.

Familiärer Zusammenhalt, Freundschaft, Fürsorge und ein achtsames Miteinander werden durch Pauli für Jungen und Mädchen ab 4 Jahren vermittelt und es fällt Kindern leicht, sich mit dem kleine Hasen anzufreunden, seine kleine liebevolle Welt kennenzulernen und gemeinsam mit ihm das ein oder andere Abenteuer zu erleben.

Auch bieten die Geschichten den Anreiz, über Emotionen wie Freude und und Wut zu sprechen. Kinder lernen spielerisch, auf ihre Gefühle und Empfindungen zu hören, sie zu benennen, um sie anderen mitzuteilen. Die zauberhafte Bebilderung ist farbenfroh gestaltet und transportiert Mimik und Gestik des kleinen Buchhelden, der somit noch mehr zur Sympathiefigur wird. Der Sammelband eignet sich hervorragend zum Vorlesen im Baumhaus, beim Picknick auf der bunten Blumenwiese oder unter der Lichterkette beim Camping.

Bewertung vom 08.03.2025
Pauli. Ein Garten für alle
Weninger, Brigitte

Pauli. Ein Garten für alle


sehr gut

Eine/r für alle - alle für eine/n

Mit dem Älterwerden ist das so eine Sache - manches gelingt einfach nicht mehr so wie früher und selbst die alltäglichen Dinge werden plötzlich zur fast unüberwindbaren Hürde. Wie gut, dass es Pauli gibt, der nicht nur gute Ideen hat, sondern auch ein großes Herz. Denn aus dem dem verwilderten Garten wird mir ein bisschen Unterstützung bald wieder das kleine grüne Paradies zum Wohlfühlen...


Brigtitte Weninger lässt mit ihrer neuen Geschichte vom kleinen Hasen Pauli ganz viel Hilfsbreitschaft, Zusammenhalt, Freundschaft und Herzenswärme durch die Seiten strömen. Alters- und kindgerecht verpackt sie die Folgen des Klimawandels und die Tücken das Älterwerdens in einfühlsame Worte, die auch schon die Kleinsten dazu bewegen, mit offenem Herzen auf andere zuzugehen und dort zu helfen, wo es notwendig ist.

Ein Selbstversoger;innengarten rück immer mehr in den Fokus von Familien und so hüpft auch Pauli durch den Garten der alten Dame und lernt, wie schmackhaft Obst und Gemüse aus eigenem Anbau sind und welche Arbeiten notwendig sind, um so einen Garten zu bewirtschaften. Mit Hilfe der Famlienmitglieder wird aus dem Gestrüpp schon bald wieder ein Wohlfühlgarten, der genügend Raum zum Enstpannen, Ernholen und Genießen der Ernte gibt.

Leider ist es nicht ganz so einfach, einen vertrockenten Brunnen wieder mit Wasser zu befüllen, wie im Buch daregstellt - ein paat Eimer aus dem Fluss reichen nämlich nicht aus, um das versiegte Grundwasser wieder ansteigen zu lassen. Da Pauli den Wassertrog des Brunnens füllt, wäre es hilfreich, diese Tätigkeit auch als solche zu bennen.

Ansonsten ein wirklich zauberhaftes Kinderbuch das erneut zeigt, wie wichtig Hiflsbreitschaft und Zusammenhalt in der heutigen Gesellschaft sind.

Bewertung vom 08.03.2025
Ansichten der Natur
Puchner, Willy

Ansichten der Natur


ausgezeichnet

Wunderwelten, Traumreisen und eine Hommage an die Natur


Willy Puchner öffnet mit seinem Buch "Ansichten der Natur" eine kleine Schatzkiste, die zur peotisch-melancholischen Traumreise einlädt. Seine Texte sind sehr einfühlsam formuliert, lassen Träume fliegen und versetzen Kinder und Erwachsene ins Staunen. Es gelingt dem Autor, den Blick auf das, was wir als selbstverständlich erachten, wieder zu verändern und in jedem Blatt, jeder Blüte, jedem Kriech- oder Schwimmtier das zu sehen, was es ist - ein Wunder der Natur und der Schöpfung.

Die großformatigen Buchseiten sind kleine Kustwerke und ermöglichen beim Vor- oder Selbstlesen ein Abtauchen in die jeweilige beschriebene Szenerie- das Rauschen der Meeres ist ebenso zu hören wie das Wispern der Zweige im Wald. Alles hängt mit allem zusammen und Puchner zeigt auf anschauliche und kindgerechte Weise, wie aus Bestandteilen von Pflanzen Naturheilmittel werden, wie lecker Küchen- und Wiesenkäuter sind oder welcher Zauber in der Nautr verbogen ist.

Wissenwermtiltung in Verbindung mit Traumreisen - eine wunderschöne Idee, die Jungen und Mädchen ab 8 Jahren sensibilisiert, achtsamer und aufmerksamer mit und in der Natur zu sein. Denn wir können nur schützen und bewahren, was wir kennen und lieben.

Bewertung vom 08.03.2025
Mindful Moments. Ein atmosphärisches Ausmalbuch für Erwachsene
O'Neill, Emily

Mindful Moments. Ein atmosphärisches Ausmalbuch für Erwachsene


sehr gut

Mit Buntstiften Stress abbauen

"Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt" - diese Textzeile von Pippi Langstrumpft passt einfach wunderbar zu diesem Auasmalbuch für Erwachsene, denn hier sind der Fantasie und dem Farbrausch keine Grenzen gesetzt, um bunte Blumenwiesen, weite Berglandschaften und flatternde Schmetterlinge ganz nach den eigenen Vorleiben zu gestalten, in Sehnsuchtsorte zu verwandeln oder einfach dem stressigen Alltag Lebewohl zu sagen. Das Malbuch wirkt dabei wie eine Art Meditation, lenkt den Fokus auf das eigene Ich und mit jeder Blüte, jedem Blatt, jeder Feder setzt merklich die Entschleunigung ein.

Die Seiten sind aus strahlend weißen Papier, sodass die vorgezeichneten schwarzen Silhoutten und Begrenzeungslinien sehr gut zum Vorschein kommen. Die Qualität des Papieres ist gut, jedoch für Brush-Pen oder Wasserfaben nicht geeignet, da die Farbe druchdrückt. Hier empfiehlt sich das Malen mit Buntsiften oder Ölpastellkreide, damit die Motive auf der Folgeseite nicht durch Farbkleckse beeinträchtigt werden.

Auch bieten die Motive genügend Möglichkeiten, um sich in verschiedenen Maltechniken auszuprobieren - Schraffuren, Farbverläufe oder weiche Übergänge durch Schummern sind bei fast allen Ausmalbildern möglich, sodass nach und nach ganz persönliche kleine Kunstwerke entstehen.

Bewertung vom 03.03.2025
Letzter Blick zum Wendelstein
Degenhart, Florian

Letzter Blick zum Wendelstein


sehr gut

Alpenkrimi mit Herz und Humor

Ein lezter Blick vom Wendelstein - das ist alles, was der Täter seinem Opfer gönnt, als er die junge Frau ans Kreuz bindet. Doch wer hat einen Grund dazu, das Lebenslicht auf so grausame Art und Weise auszulöschen ? Schatzschneider und Waidhofer stehen zunächst vor einem Rätsel, das noch unlösbarer wird, als weitere Unstimmigkeiten auftauchen. Wie kann eine Auszubildende zur Buchhändlerin das Geld für eine Luxushandtasche aufbringen und warum kann ihr Freund selbst bei den einfachsten Fragen keine Auskunft geben ? Die Ermittlungen scheinen sich zunächst im Kreis zu drehen, bis sich der Nebel am Berg aufklart....


Florian Degenhart nimmt seine Leser;innen mit auf eine ganz besondere Bergtour und die hat es mehr als in sich. Nicht nur, dass der ungeklärte Todesfall für kurzweilige Lesestunden veranwortlich ist, sondern auch die skurrilen und recht abgefahrenen Charaktere, die die idyllische Bergwelt so richtig aufmischen.

Da sich der Alpen-Krimii selbst nicht ganz so ernst nimmt, sollten sich die Lesenden auf humorige Seitenhiebe, das ein oder andere Augenwzinkern und ganz viel Selbstironie einsteellen. Degenhart schreiobt sich nach bekannter Mamier à la Hitchcock und Fitzek selbst mit ins Buch, darf seinen eigenen Krimi auf dem Buchregal bestaunen und niedliche Alpakas haben ihren großen Auftritt.

Die Figuren selbst sind eine Hommage an die großen bayerischen Volkschauspieler:innen wie Erni Singerl, Gustl Bayrhammer, Walter Sedlmayer oder Willy Harlander und genau das macht sie mit ihren schruilligen Eigenarten so unglaublich liebenswert. Schatzschneider und Waidhofer liefern sich den ein oder anderen Schlagabtasuch, Paula ist nicht auf den Mund gefalllen und bringt frischen Wind in das Ganze.

Der Krimi selbst tritt ab und an in den Hintergund und macht ganz viel Platz für zwischenmenschliche Zwistigkeiten und Gefühle, Chaos im Alltag oder gemeinsame Unternehmungen. Das geht zwar zu Lasten der Spannung, tut dem Buch jedoch keinen Abbruch, denn Degenhart bekommt immer wieder die Kurve, um auf die Lösung des Falles hinzuarbeiten. Kein klassischer Krimi mit den üblichen Verdächtigen, sondern mit abwechslungsreichen Themen, witzigen Dialogen und tollen Bergpanoramen.