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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2025
Sehnsucht nach der blauen Insel
Lowe, T. I.

Sehnsucht nach der blauen Insel


weniger gut

Leider nicht das beste Buch der Autorin

Als treue Leserin von T.I. Lowe war ich voller Vorfreude auf ihren neuen Roman "Sehnsucht nach der blauen Insel". Leider muss ich sagen, dass ich nach dem Beenden dieses Buches extrem enttäuscht bin. Normalerweise verschlinge ich ihre Bücher in wenigen Stunden, aber dieses Mal fiel es mir unglaublich schwer, bis zur letzten Seite durchzuhalten.

Die Hauptfigur Sonny ist nicht nur auf auf der Suche nach außergewöhnlichen Filmset, sondern auch nach einem Ort, an dem sie sich wirklich zu Hause fühlen kann. Die glitzernde Welt von Hollywood bestimmt mehr oder weniger ihren Tagesablauf und so ist Sonny auch der Meinung, dass sie ihrer Familie und ihren Follwern zeigen muss, dass sie sich in eben dieser Welt wohl fühlt - und wie so oft ist alles nur Fake und mit Filtern belegt.

Die Handlung wirkt chaotisch und unentschlossen und es entsteht der Eindruck, als wisse die Autorin selbst nicht so genau in welche Richtung ihre Geschichte gehen soll. Der Mix aus "Die Schöne und das Biest", klischeehafter Romanze, rührseliger Familiengeschichte und dem reißerischen Aufhänger der #MeToo-Bewegung ist einfach zu viel. Die verschiedenen Elemente passen nicht zusammen und erzeugen einen Eindruck von Unvollständigkeit, da möglichst viele Ideen der Schreibenden in diesem Roman zu einer mehr oder weniger sinnvoll zusammenhängenden Geschichte zusammengefügt werden.

Der Schreibstil ist enttäuschend, fast seelenlos. Während ich normalerweise von Lowes warmherziger Erzählweise begeistert bin, fühlt sich dieser Roman an, als wäre er von einem/einer anderen Autor/in verfasst worden. Die Charaktere sind respektlos und übergriffig, was für treue Leser:innen von Lowe absolut nicht nachvollziehbar ist. Die Handlung ist oft unrealistisch und unglaubwürdig, wirkt aufgesetzt und übertrieben.

Die einzelnen Kapitel ziehen sich wie Kaugummi und sind voller Stereotypen und flacher Figuren. Die Pointen zünden nicht, die Romantik verfliegt wie Nebel in der Morgensonne und der christliche Aspekt wird nur halbherzig behandelt. Statt einer tiefgründigen Geschichte erhält man eine endlos erscheinende frustrierende Leküre.

"Sehnsucht nach der blauen Insel" ist für mich das schwächste Buch von T.I. Lowe. Ich kann daher absolut nicht nachvollziehen, warum dieses Werk eine Auszeichnung als bestes Buch des Jahres 2024 erhalten hat. Ich hoffe, dass die Autorin zu ihren Wurzeln zurückfindet und in zukünftigen Werken wieder die Qualität liefert, die ich so sehr schätze.

Bewertung vom 15.02.2025
Totengold / Sabine Kaufmann Bd.9
Holbe, Daniel;Tomasson, Ben

Totengold / Sabine Kaufmann Bd.9


sehr gut

Still und starr ruht der See....

Die Edersee--Region erhält eine neue Attraktion und der Ruf des Goldes lockt die Besucher:innen auch im Winter ins nordhessische Bergland. Doch es ist nicht der Godlflitter, der für großes Aufsehen sorgt, sondern der vermenitliche Fund von Nazi-Gold. Die Ereignisse überschlagen sich, als zwei Angler nicht etwa einen dicken Fisch, sondern einen Totenschädel am Haken haben und Schüsse auf die Ortsvorsteherin abgegeben werden. Kaufmann und Angersbach drehen jeden Stein um und müssen erkennen, dass nicht nur der See seine Geheimnisse hat...


Ich liebe Regio-Krimis aus meiner hessischen Heimat, denn sie zeigen die dunkle, niederträchtige Seite der ansosten so strahlend hellen und toruristisch attraktiven Regionen. Daniel Holbe taucht den Edersee in eine winterliche Stimmung, die schon fast ein wenigt romantisch anmutet. Jedoch währt diese Romantik nicht lange, denn die Brisanz seiner Themen vom Verbreiten des verqueren Gedankenguts der Ewiggstrigen, der unstillbaren Gier nach Geld und Reichtum und das ältestet Motiv seit es Krimis gibt, halten in seinem Buch Einzug.

Der Plot ist abwechslungs- und temporeich gestaltet. Durch die kontinuierlich wechselnden Handlungsorte hat der Krimi schon eine gewisse Eigendynamik, die durch facettenreiche Charaktere belebt wird. Vom ewigen Looser über erfolreiche Politikerin bis hin zu einem wirklich coolen Dreigestirn ist alles dabei, was das Leser:innenherz begehrt. Holbe lotet manchmal sogar die Möglichkeiten das Sagbaren aus, wenn es darum geht, die falschen Ideale un die damit verbundenen Ereignisse aus der Vergangenheit bis hin in die Gegenwart aufs Papier zu bringen.

Die Stimmung um den See wird immer wieder in sehr plastischen Bildern eingefangen und dadurch gelingt es Holbe, seine Story lebhaft und zugleich auch sinnbildlich zu gestalten. Die so geschaffenen Szenen wecken bei den Lesenden Assoziationen und lassen sie tief in die Handlung eintauchen. Es ist spannend, ohne Frage , jedoch bedient sich Holbe gerade im letzten Driteel an viel zu vielen und bereits bekannten Krimizutaten, um eine Idee zum Abschluss zu bringen. Das ein oder andere Klischee findet sich ebenso in der Romanhandlung ein wie eine Anlehnung an die berühmte Staumauerszene aus "Golden Eye". So ist die Auflösung wenig überraschend und selbst der Epilog kann das Ganze nicht mehr herumreißen.

Ein solider Regio-Krimi, der von den immer wieder aufkommenden Sagen um das Nazi-Gold inspiriert ist und in der Ausführung noch ein bisschen Luft nach oben hat - sehr gute 3,5 Sternchen

Bewertung vom 12.02.2025
Keine Zeit, der Garten ruft
Blasl, Klaudia

Keine Zeit, der Garten ruft


sehr gut

Wenn die Gärtnerin schläft, sät der Teufel Unkraut

Klaudia Blasl liefert immer wieder die besten Beweise dafür, dass der Wahrheitsgehalt im Titel von Reinhard Mey "Der Mörder ist immer der Gärtner" zu einhundert Prozent stimmt. In ihrem neuen Buch "Keine Zeit, der Garten ruft" nimmt sie ihre Leser:innen mit in ihre eigene grüne Oase und schenkt ihnen einen mehr als humoristischen Streifzug durch die Beete.

Was sich manchmal nach "Star Wars" und "Das doppelte Pensum" anhört, ist, trotz Augenzwinkern, echte Knochenarbeit. Ob edle Zuchtrosen tatsächlich "In aller Freundschaft" neben dem Lavendel blühen, "Die großen Kriminalfälle" durch Petersilie und Tollkirschen heimlich, still und leise geplant werden oder "Biohacker" in Gestalt von aufgescheuchten Rehen die Hecke verwüsten - Blasl ist "Dem Täter auf der Spur", fragt sich "Ausgerissen - was nun?" und wundert sich über "Das Verschwinden", wenn Wühlmäuse mal wieder irgendwelche Blumenzwiebeln als Nachspeise mopsen.

Von "Schmecksplosion" bis FKK werden alle erstaunlichen Fahigkeiten und Talente von Tieren und Pflanzen im Garten für die Leser:innen aufbereitet, Gartenwissen auf witzige Art vermittelt und zu einer kurzweiligen Lektüre "Zsammg'spuit". Kein trockener Gartenratgeber, sondern einfach gute Unterhaltung mit Zellgeflüster und dem ein oder anderen tödlichen Geheimnis

Bewertung vom 11.02.2025
Die Bibliothek der zweiten Chancen
Adams, Marie

Die Bibliothek der zweiten Chancen


ausgezeichnet

Jeder gelesene Satz hinterlässt eine Spur im Herzen (Lenny Löwenstern)

Für Charlotte sind Bücher von je her ihre Freunde und ihre Tätigkeit in der Stadtbibiliothek ist mehr Berufung als Beruf für sie. Nach dem Tod ihres Mannes Cedric vergräbt sie sich mehr und mehr in diesem Kokon aus Buchgeflüster und magischen Welten und öffent diese Türen nur für diejenigen, die sich die Bücher ausleihen. Ihr eigenes Herz bleibt fest verschlossen und manchmal fühlt es sich so an, als würde dieses Nie-wieder-wir-Gefühl ihr ganzes Leben bestimmen. Als dann auch noch beide Töchter flügge werden, steht Charlotte vor der großen Herausforderung, den ersten Schritt in einen neuen Alltag zu gehen, den nur sie gestalten und bestimmen kann. Kann sie einen längst vergessenen Traum verwirklichen und auch wieder ihr Herz für eine neue Liebe öffnen ?


Marie Adams öffent mit "Die Bibliothek der zweiten Chancen" nicht nur einladend die Tür zur selbigen, sondern auch Herzen . Sie ermöglicht ihren Leser:innen, gemieinsam mit Charlotte den Weg zurück ins Leben zu gehen und mit ihr Entscheidungen zu treffen. Alles hat seine Zeit - und genau diesen Spruch verarbeitet Adams in ihrem Roman zu einer wundervollen und einfühlsamen Geschichte. Das Durchleben der Trauerphasen, der Pozess des Freilassens und Zulassens und die Bereitschaft, dem Leben wieder mit neuer Energie und neuen Träumen offen entgegen zu gehen, ist emotional und nachfühlbar geschildert, sodass sich viele Lesenden mit Charlotte identifizieren können.

Es gibt wundervolle Momente, die ein wenig an Hesses "Stufen" erinnern und genau diesen Zauber eines Neuanfangs streut die Autorin mit ein wenig Glitzer, Romantik und dem Flair von Paris in die einzelnen Kapitel ein. Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet und bieten eine breite Palette an Eigenschaften, die sie mal zu notorischen Nögler:innen, Nervensägen und echten K...brocken werden lassen. Sie sind das Salz in der Suppe und verleihen dem Ganzen eine würzige Note.

Charlotte lernt, zweite Chancen im Leben zu erkennen und auch diese als solche aktiv zu ergreifen. Es sind kleine Schrrtte, die ihre Metarmophose von der unscheinbaren Raupe zum schönen Schmetterling vollziehen und genau darin liegt der Reiz des Romans. Jede Frau ist schön und liebenswert - kann auch in der zweiten Lebenshälfte Sonne ins Leben ihrer Mitmenschen bringen und dadurch wieder gesehen werden. Es ist nie zu spät, um aus den Luftschlössern von einst Taten werden zu lassen, noch einmal durchzustarten und das Versäumte nachzuholen.

Das Zitat von Lenny Löwenstern "Jeder gelesene Satz hinterlässt eine Spur im Herzen" beschreibt genau das Gefühl, dass die Lesenden mit diesem Roman erleben, denn Marie Adams schlägt viele Brücken zwischen dem Damals und dem Heute, bringt mit Emotionen, Erfahrungen und Erkenntnisse die Geühle von Figuren und Leserschaft ganz schön ins Wanken und beweist, dass das Leben immer voller Abenteuer steckt - egal wie alt man ist.

Bewertung vom 10.02.2025
Trau dich, Tilly!
Martin, Rebecca

Trau dich, Tilly!


ausgezeichnet

Hab keine Angst du selbst zu sein

Bisher kenne ich Rebecca Martin nur als Autorin von mitreißenden und gefühlvollen Romanen für Erwachsene und nun öffnet sich mit "Trau dich,Tilly !" meine Tür zur Kinderbuchwelt der Schreibenden. Schon mit dem zauberhaften Cover und dem zuckersüßen Vorsatz-/Nachsatzblatt erorbert das Buch die Herzen von Klein und Groß und wird schnelll zur neuen Lieblingslektüre.

Die Geschichte erzählt von Tilly, die sich oft unsichtbar fühlt und das auch richtig zelebriert, in dem sie sich in ihren schützenden Schildkrötenpanzer zurückzieht und leiber ein Buch liest, statt mit den anderen zu toben und zu speielen. Sie steht stellvertretend für eines der vielen ruhigen und schüchternen Kinder, die wir im Alltag manchmal übersehen. Doch das Besondere an Tilly ist, dass sie nicht nur Angst hat – sie hat auch den Mut, sich ihren Ängsten zu stellen! Mit jedem Umblättern der bunten Seiten dürfen wir hautnah miterleben, wie sie aus ihrem Panzer herauskommt und zu einer kleinen Heldin heranwächst. Denn niemand außer ihr kann sich dem Dornengestrüpp nähern, ohne dass es dabei zu Veretzungen kommt. So ein schützender Panzer kann auch ein großer Vorteil sein !

Die farbenfrohen Illustrationen sind einfach nur zauberhaft, liebevoll und mit ganz vielen Details versehen. Sie sprechen die Emotionen der Kinder an, lassen sie mit Tilly mitfühlen und erwecken die Geschichte zum Leben. Man kann die Aufregung und die Freude, aber auch die Angst und Unsicherheit von Tilly förmlich spüren.

Die einfühlsamen Worte der Autorin sind perfekt gewählt und vermitteln auf liebevolle Weise, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben und schüchtern zu sein. "Trau dich, Tilly" zeigt, dass Mut nicht das Fehlen von Angst ist, sondern die Fähigkeit, trotz der Angst weiterzumachen und den schützenden Panzer zu verlassen. Diese Botschaft ist wichtig und ermutigend, denn nach dem Beenden dieses bezaubernden Buches werden Kinder und Erwachsene garantiert nicht mehr die stillen Menschen um sich herum übersehen. Tilly wird zu einer Identifikationsfigur, die zeigt, dass jede/r, egal wie schüchtern oder unsichtbar er/sie sich fühlt, das Potenzial hat, großartige Dinge zu erreichen.

Bewertung vom 10.02.2025
Trauern braucht seine Zeit
Burgdörfer, Ludwig;Kuhm, Marthe

Trauern braucht seine Zeit


gut

Erfüllt nicht meine Erwartungen

"Trauern braucht seine Zeit" ist ein Begleitbuch, das Trauernden in der schwierigen Phase des ersten Trauerjahres Unterstützung bieten möchte. Mit 366 kurzen, persönlichen Texten, die aus seelsorgerlicher und psychologischer Perspektive verfasst sind, zielt das Buch darauf ab, die komplexen Gefühle, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen einhergehen, aufzugreifen und den Trauernden eine behutsame Begleitung zu bieten.

Das Autorenduo, das über langjährige Erfahrung in der Begleitung von Sterbenden und Trauernden verfügt, vermittelt in seinen Texten durchaus ein Verständnis für die Herausforderungen des Trauerprozesses. Die Themen reichen von Verzweiflung und Wut bis hin zu Einsamkeit und Ohnmacht. Diese ehrliche Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der Trauer kann für viele Leser;innen eine wichtige Validierung ihrer Gefühle darstellen.

Allerdings ist zu beachten, dass die Texte nicht für jede/n Trauernde/n gleichermaßen hilfreich sind. Einige Leser:innen könnten Schwierigkeiten haben, sich mit den angesprochenen Emotionen zu identifizieren oder empfinden die Darstellungen als zusätzliche Hürde, die es zu überwinden gilt. In einem Prozess, der oft von Schmerz und Unsicherheit geprägt ist, ist ein stärkerer Fokus auf positive Formulierungen und ermutigende Impulse wünschenswert. Es fehlt an konkreten Anregungen zur Selbstfürsorge und an positiven Affirmationen, die den Trauernden helfen, Kraft zu schöpfen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Insgesamt bietet "Trauern braucht seine Zeit" durchaus eingie wertvolle Einsichten und eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Trauer, könnte jedoch durch mehr Einfühlungsvermögen und positive Unterstützung in der Formulierung der Texte profitieren. Für Trauernde, die sich in einer besonders schwierigen Phase befinden, könnte es hilfreich sein, das Buch als einen von vielen möglichen Begleitern zu betrachten und gegebenenfalls zusätzliche Ressourcen zur Unterstützung heranzuziehen.

Da es sich um eine überarbeitete Ausgabe handelt, wäre es auch schön geweswen, den "Hinweis zum Lesen" der sogenannten Leid-Sätze ebenfalls zu aktualisieren. Hier findet sich nämlich der Verweis auf die Buchseite 374, die es wohl irgendwann einmal gegeben hat. Die aktuelle Ausgabe des Buches verfügt - inklusive Stichwortverzeichnes - jedoch nur noch über 320 Seiten, sodass diese Angabe zusätzlich Verwirrung stiftet. Neutrale 3 Sternchen

Bewertung vom 09.02.2025
Adler, Bär und Murmeltier
Müller, Thomas

Adler, Bär und Murmeltier


ausgezeichnet

Leseabenteuer für die ganze Familie

Mit diesem großformatigen Sachbilderbuch verwandlet sich das Kinderzimmer im Handumdrehen zu einer aufregende Wanderung in den Bergen. Thomas Müller weiß nämlich, wie er kleine und große Bergfexe mit seiner Begeisterung für Tierwelt in den Bergen anstecken kann und genau diese Leidenschaft springt reglerecht aus den Seiten.

Das Buch ist optisch wie inhaltlich ein echtes Schmankerl und verzaubert mit Detailreichtum und naturgetreuen Illustrationen. Die schneebedeckten Berge leuchten schon von Weitem, während zerklüftete Felsschluchten und schroffe Gipfel zur Vorsicht mahnen. Wie kann es sein, dass eine solch raue Umgebung doch noch ein gemütliches Zuhause für Tiere sein kann ? Thomas Müller geht genau dieser Fage nach und beantwortet sie in alters- und kindgerecht formulierten Texten, damit Jungen und Mädchen ab 8 Jahren die aufregende Reise durch die unterschiedlichen Lebensräume der Berge direkt miterleben können.

Spannende Informationen über den geheimnisvollen Luchs, den majestätischen Steinadler oder das putzige Murmeltier und faszinierende Fakten über die Bewohner der Berge machen das Buch nicht nur lehrreich, sondern auch zu einem echten Lese-Abenteuer für die ganze Familie. Müller weiß, wie er die Neugier und den Entdeckergeist von Kindern entfachen kann und setzt mit seinem Buch Impulse, Eltern und Kinder werden motiviert, selbst hinauszugehen und die Natur zu erkunden, während sie ihr neu erlerntes Wissen über die tierischen Bewohner der Berge anwenden. Die nächsten Ferien kommen ganz bestimmt und wer weiß, vielleicht darf dieses Buch sogar mit auf die Reise gehen, wenn der Berg ruft :)

Bewertung vom 09.02.2025
Ich bau dir ein Haus, kleine Fledermaus
Oftring, Bärbel

Ich bau dir ein Haus, kleine Fledermaus


ausgezeichnet

Tolles Kindersachbuch zum Mitmachen, Entdecken und Lernen

Ich bau dir ein Haus, kleine Fledermaus“ ist ein geheimnisvolles, informatives und zugleich mitreißendes Kindersachbuch, das die Herzen von kleinen Entdecker:innen und Naturfreund;innen gleichermaßen berührt. Dieses bezaubernde Sachbilderbuch für Kindergartenkinder entführt uns in die schillernde Welt der Fledermäuse, die oft missverstanden und zu Unrecht gefürchtet werden.

Gemeinsam mit Sophie, Karli und ihren Großeltern erleben wir eine spannende Reise durch den Garten, wo die geheimnisvollen Wesen der Nacht auf uns warten. Die Seiten sind mit stimmungsvollen und sehr naturgetreuen Illustrationen gestaltet, die Kinder wie Erwachense in eine magische Atmosphäre eintauchen lassen. Hier wird nicht nur geschaut, sondern auch gelauscht, gefühlt und entdeckt – die Fledermäuse scheinen mitunter direkt aus den Seiten zu fliegen!

Besonders faszinierend sind die informativen Doppelseiten, die uns mit wertvollem Wissen über die kleinen Säugetiere versorgen. Wovon ernähren sich Fledermäuse? Wie finden sie ihren Weg in der Dunkelheit? Diese Fragen werden anschaulich beantwortet und wecken die Neugier der jungen Leser:innen. Doch das Buch dient nicht nur zur Information und Wissensvermittlung, sondern regt auch zum Mitmachen an: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Fledermaushauses ist eine wunderbare Idee, selbst aktiv zu werden und den kleinen Flattertieren ein Zuhause zu bieten. Perfekt für den nächsten verregnten Nachmittag, damit keine Langweile aufkommt.

Die lebendige Erzählweise und die liebevollen Illustrationen machen „Ich bau dir ein Haus, kleine Fledermaus“ zu einem (Vor-)Leseerlebnis. Eltern und Großeltern werden zu echten Fledermausexpert:innen und können gemeinsam mit ihren (Enkel-)Kindern die Geheimnisse der Nacht entdecken. Auch sensiblisiert das Buch Groß und Klein, die Natur und ihre Bewohner:innen wertzuschätzen und zu respektieren. Denn wir können nur schützen und bewahren, was wir kennen und lieben.

Bewertung vom 09.02.2025
Die Tochter des Leuchtturmwächters
Cox, Amanda

Die Tochter des Leuchtturmwächters


ausgezeichnet

Du bist mein Leuchtturm. Du spendest mir Licht im Dunkeln und weist mir den Weg, wenn es stürmisch ist.

Eigentlich sollte es eine rosarote Welt voller Tüll, Champagnerperlen und Glück sein, in der sich Joey als Eventplanerin bewegt. Stattdessen herrscht Ebbe sowohl in der Kasse als auch im Autragsbuch und die Menschen in ihrer Heimatstadt begegnen ihr mit Misstrauen, Ablehnung und Anfeindungen. Da weht ihr das Schicksal ein Angebot ins Haus, das zunächst garnichts mit Eventplanung zu tun hat. Joey soll einen maroden Leuchtturm sanieren und ahnt nicht, dass dieser Leuchtturm ihr selbst zum Wegweiser wird....


Manchmal gibt es Romane, die sich leise und unaufdringlich ihren Weg ins Herz der Lesenden suchen und dort ganz lange nachklingen. Genau so ein Buch ist "Die Tochter des Leuchtturmwächters" von Amanda Cox, das schon mit seinem romantischen Cover für die passende Stimmung sorgt. Raschelndes Dünengras, das Rauschen der Wellen und die frechen Möwen am Himmel sind nicht nur zauberhaft maritime Motive auf dem Cover, sondern entführen die Leser;innen direkt auf das kleine Eiland und lassen sie an den aufregenden und emtionalen Ereignissen teilhaben.

Während Joey zu Beginn der Geschichte noch vollkommen unsicher und von der ablehnenden Haltung ihrer Mitmenschen gezeichet ist, merkt sie mit jeem Schritt auf der kleinen Insel, wie sie den Prozess des Lassens durchlebt. Es gelingt ihr, schmerzhafte Erinnerungen und Gedanken zuzulassen, damit sie daraus lernen und alles freilassen kann, was ihr nicht gut tut. Langsam öffnet sich ihr Herz und ist bereit, Vergebung und Liebe zu empfinden.

Auch die anderen Bewohner:innen der Insel haben ihren kleine Rucksack des Lebens geschultert.. Aus den Erzählungen werden nach und nach lebhafte Erinnerungen, die Legende wird zur gefühlvollen Liebesgeschichte, die sich in eine gelunge Mischungen aus Spannung Emotionen und spiritiuellem Inhalt verwandelt. Ein kleines Abenteuer, bei denen die Leser:innen selbst auf Spurensuche gehen, eine bittersüße Geschichte über Liebe, Verlust, und Hoffung hautnah miterleben und nachfühlen dürfen.


Cox spricht eine sehr liebevolle Einladung aus, sich selbst auf der Suche nach der Herzensheimat zu begeben und dabei den Glauben als Leuchtturm zu nutzen. Ein Wegweiser, der immer Licht spendet, ganz gleich, wie sich der Wellengang des Lebens gerade bewegt. Ein Licht, das stärker ist als alles andere und die Menschen trägt, wenn sie keinen Boden mehr und den Füßen spüren..

Bewertung vom 07.02.2025
Zuversicht
Afflerbach, Katharina

Zuversicht


sehr gut

Egal was kommt...morgen wird es besser

Aufrecht geh'n
Aufrecht geh'n
Ich habe endlich gelernt, wenn ich fall
Aufzustehn

Mit Stolz in meinen Augen
Und trotz Tränen im Gesicht
Aufrecht geh'n durch die Nacht ins Licht (Mary Roos)


Manche Schlager werden müde für ihre Texte belächert, als naiv hingestellt und doch sind sie beim genaueren Hinhören ein Pflaster für unsere Seelen. Eben jener Text von Mary Roos verströmt Zuversicht, Kraft und richtet den Blick nach vorn - genau wie Katharina Afflernbach in ihrem neuen Buch "Zuversicht".

Erneut hat sie Menschen wie du und ich interviewt, mit ihnen Gespräche geführt, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern da hin gehen, wo es manchmal so richtig weh tut. Dass aus einem echten Tiefschlag aber auch etwas Neues, Schönes werden kann, dazu braucht es eben Zuversicht und den positiven Blick auf das Morgen.

Alle Geschichten im Buch eint, dass es Wendepunkte, Krisen und erschütternde Ereignisse im Leben gibt, die zunächst mit Schwierigkeiten, Einschränkungen und Verlust einhergehen. Doch dann gibt es den Prozess des Lassens : Zulassen, Daraufeinlassen und Freilassen und genau dieser Weg ist es , der den Mut schürt, die negative Energie in positive Zuversicht umzuwandlen, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen und neue Wege zu gehen.

Manchmal sind die Geschichten zu sehr mit den eigenen Eindrücken und Empfindungen der Autorin behaftet und nehmen so den Leser:innen die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild zu formen. Jedoch schafft Afflerbach es immer wieder, die Wege aus der Angst und dem Misstrauen nachvollziehbar, empathisch und berührend aufzuzeigen.

Definitiv kein Think-positive-Ratgeber, sondern ein freundlicher Anschubser, damit der Blick nach vorn nie verloren geht, egal was kommt. Denn morgen wird es garantiert besser :)