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Cicero

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2011
Lebensrecht
Linder, Alexandra M.

Lebensrecht


ausgezeichnet

Nüchtern, sachlich und kompetent
Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem die Emotionen so schnell explodieren, wie beim Thema Lebensrecht. Dabei ist es gleich, ob es sich um den Beginn oder um das Ende des Lebens geht. Immer sind es brisante ethische Fragen, die sofort und unmittelbar existentiell werden.
Trotz der Brisanz nimmt sich Alexandra Maria Lindner dieses Themas mit Ruhe und großer Nüchternheit an. Sie nimmt dabei dennoch kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen. Die Sprache bleibt sachlich und enthält sich völlig der in diesem Bereich schnell aufkommenden Polemik.
Nicht zuletzt wegen der jüngsten Debatte um PID ist das Buch hochaktuell. Doch auch weitergehende Themen wie Organspende, Sexualaufklärung oder das Post Abortions Syndrom werden aufgegriffen und mit Argumenten sachlich erörtert.
Längst gibt es in unserem Land keinen breiten gesellschaftlichen Konsens mehr, wenn es um menschliches Leben und seinen Schutz in Grenzbereichen und -situationen geht. Auf gut 150 Seiten gelingt es der Autorin sachlich und fachlich kompetent an dieses schwierige Thema heranzuführen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2011
Begegnungen und Dankbarkeit
Navarro-Valls, Joaquín

Begegnungen und Dankbarkeit


ausgezeichnet

Wer erinnert sich nicht an ihn, den eleganten, freundlichen Arzt und Journalisten aus Spanien, der die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vatikans in die moderne Zeit holte?
In seinem Buch „Begegnung und Dankbarkeit“ beschreibt er persönliche Treffen mit Personen der Zeitgeschichte. Es ist der direkte Blick von Auge zu Auge, der die Berichte so lebendig macht. Da taucht eine General Jaruzelski neben Mutter Teresa auf. Gegensätzlicher könnte es nicht sein, doch sind nun einmal Personen der Zeitgeschichte.
Eingewoben in die Begegnungen und Erinnerungen sind tiefgründige Gedanken über aktuelle und grundsätzliche Fragen des menschlichen Lebens, der Politik und der Zeitgeschichte.
Die Erinnerung an Reisen über Grenzen und Kontinente hinweg weiten den Horizont. Die verschiedensten Menschen, die direkt oder indirekt zu Wort kommen, geben den Gedanken ein Gesicht. Es ist ein nachdenkliches Buch, das zu eigenem Denken anregt. Auch der öffentlichen Meinung kann es nicht schaden, wenn sie einmal gegen den Strich gebürstet wird.
Und weil das Buch sehr lebendig geschrieben ist, ist nebenbei noch ein Lesevergnügen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2011
Die leise Diktatur

Die leise Diktatur


ausgezeichnet

Seit über 60 Jahren leben wir in einem freien und demokratisch regierten Land.
Freiheit und Demokratie sind für uns selbstverständlich geworden. Wie man die Luft nicht sieht, die man atmet fällt auch deren Existenz nicht auf. Doch was uns so vertraut ist, ist immer auch in Gefahr.
Durch Unachtsamkeit kann es leicht verloren gehen.
Demokratie und Freiheit in unserem Land schwinden dahin.

* Antiterrorgesetze beschneiden Bürgerrechte.
* Die Zwangsjacke der political correctness fesselt die freie Meinung.

Diese und andere Gefahren für die Freiheit in unserem Land zeigen Michael Müller und 20 weitere namhafte Autoren in kurzen, gut lesbaren Aufsätzen auf.
Manche These mag auf den ersten Blick recht krass wirken und vieles scheint überzeichnet, doch bei genauem Hinsehen sind alle aufgezeigten Gefahren sehr konkret. An nicht wenigen Stellen kann deutlich nachgewiesen werden, wie weit die Freiheit des Denkens, der Rede und des Handelns bei uns bereits eingeschränkt ist.
Dass ein solches Buch noch erscheinen kann, zeigt, dass es noch nicht zu spät ist. Doch der Weg in die leise Diktatur ist eine realistische und gefährliche Option unserer Tage.
Für alle, die einmal quer zum Mainstream denken wollen ein wirklich lohnendes Buch.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2011
Poetische Pilgerorte
Wenz, Barbara

Poetische Pilgerorte


ausgezeichnet

Ja? Dann vergessen Sie mal für einen Moment Rom, Florenz oder Mailand.

Lassen Sie sich auf eine romantisch, mystisch, poetisch, kulinarische Reise entlang der italienischen Adriaküste entführen. Barbara Wenz nimmt Sie mit in mittelalterliche Städte und an geheimnisvolle Orte mit praller Geschichte. Sie begegnen intriganten Adeligen und unverweslichen Heiligen vor malerischen Kulissen.
Rimini und Ancona mag man noch kennen, aber wer kennt Genga, Cinguli oder Osimo? Jeder der Orte hat seine Geschichte und seine Geschichten. Und jede einzelne ist spannend wie ein Krimi.

Einen fliegenden Franziskaner werden Sie in Osimo kennenlernen. In Norcia finden Sie der Wiege des Abendlandes. Und zwischen all dem immer wieder detaillierte Beschreibungen von Domen, Burgen und Plätzen. Manopello und Lanciano sind die südlichsten Orte der Reise.

Die Beschreibungen der Orte und Straßen sind so plastisch und lebendig, daß man sich fast ohne Navigationsgerät auf den Weg machen möchte. Tipps zu kulinarischen Spezialitäten der Region und sogar Hinweise, wo man parken sollte, runden die Reisebeschreibung ab.

Poetische Pilgerorte ist ein echtes Lesevergnügen auch wenn man nicht vorhat, in nächster Zeit nach Italien zu fahren. Es könnte allerdings sein, dass die Motiviation es doch zu tun, durch das Buch erheblich gefördert wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2011
Engelshunger, m. Audio-CD
Schulze Severing, Christiane

Engelshunger, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Im Himmel stimmt etwas nicht.

Ein Schutzengel verpatzt seinen Auftrag. Ein Kind stirbt vor seiner Zeit. Der kleine Engel fällt in tiefe Trauer und leidet an Hunger. Beide Zustände sind für einen Engel ganz und gar ungewöhnlich.
Noch vieles andere stimmt im Himmel nicht, denn die Menschen produzieren zu wenig Liebesblasen, von denen die Engel leben.
Der kleine Micha, der durch den Fehler seines Schutzengels bei einem Verkehrsunfall stirbt, ist dazu ausersehen, den Himmel zu retten. Finstere Wesen, die Kalypsen schicken sich an, den Himmel zu erobern. Sie wollen die Schwäche der Himmelsbewohner nutzen, denn die Menschen auf der Erde schaden dem Himmel, wenn sie zu wenig lieben.
Mit seinem Begleiter, dem Himmelshasen Alpha, macht sich Micha auf den Weg, seinen Auftrag zu erfüllen. Er geht dabei ungewöhnliche Wege, die nur ein Kind so gehen kann. Micha findet neue Freunde und lernt, dass der Himmel ganz anders ist. So führt er auf überraschende Weise seine Aufgabe zu einem unerwarteten Ende.

Eine spannend erzählte Geschichte für jung und alt führt den Leser auf über 600 Seiten durch die Sphären des Himmels, der Erde und in eine finstere Unterwelt. Die Musik der beiliegenden CD begleitet den Roman und lässt die Kapitel noch einmal nachklingen.
Engelshunger ist ein lohnendes Lese- und Hörvergnügen.