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Benutzername: 
Amelie
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
Herzen ohne Mauer
Ramsden, Viola

Herzen ohne Mauer


sehr gut

Mit großem Interesse habe ich die Veröffentlichung des Buches von Viola Ramsden verfolgt und das Buch dann förmlich verschlungen. Das Thema „Christentum in der DDR“ findet in der Öffentlichkeit meinem Empfinden nach bisher wenig Beachtung. Umso gespannter war ich auf die verschiedenen Berichte von Christ:innen in der DDR – und meine Erwartungen wurden keineswegs enttäuscht! Schon die Auswahl der Interviewpartner:innen ist gelungen, da eine große Bandbreite abgedeckt wird. Frau Ramsden interviewt z.B. eine Lehrerin, aber auch einen Pfarrer und einen Unternehmer. Alle haben ihre eigenen (teilweise sehr schmerzhaften) Erfahrungen wegen ihrer Glaubensüberzeugungen mit der Staatsgewalt machen müssen. Besonders gelungen fand ich es auch, die Perspektive eines Zugezogenen sowie eines „Nachwendekindes“ am Ende mit einzubauen. Ich mochte sehr, dass es keine bloßen Frage-Antwort-Interviews sind, sondern das Gesagte als Fließtext zusammengefasst wurde, das macht das Lesen angenehmer und die Zeitzeugenberichte insgesamt lebhafter. Das Buch hinterließ mich mit ganz unterschiedlichen Gedanken und Gefühlen: zunächst war ich tief berührt von dem, was viele Zeitzeug:innen über sich ergehen lassen mussten, dann war ich aber auch sehr inspiriert und beeindruckt von dem Mut, den alle Personen aufbrachten, konsequent für ihren Glauben und ihre Überzeugungen einzustehen, selbst im Angesicht unangenehmer Konsequenzen. Bleibt zu hoffen, dass solch düstere Zeiten für religiöse Menschen nie wieder kommen mögen und falls doch, dass es wir uns als Christ:innen ein Beispiel an diesen mutigen Vorbildern nehmen und standhaft bleiben.

Bewertung vom 01.09.2024
Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
Neufeld, Vivien

Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging


ausgezeichnet

Vivien Neufeld zeichnet hier die Geschehnisse ihrer Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 nach. Das Buch hat es in sich. Es hinterlässt einen zeitweise mit einem beklemmenden Gefühl, dann wieder ist es sehr berührend. Vivien Neufelds Art zu schreiben, hat mich sehr gefesselt. Obwohl mir als Leserin von vornherein klar war, dass die vermissten Personen tot sind, fieberte ich geradezu mit, hoffte, bangte bei jeder Seite, ob es nicht vielleicht doch noch eine gute Wendung gibt. Und die gab es, man kann die Hoffnung aus jeder Seite herauslesen: Hoffnung auf einen Gott, der größer ist als jeder Schmerz. Das macht das Buch so wertvoll, es ist ein Glaubenszeugnis. Schonungslos und schnörkellos, aber gerade dadurch sehr authentisch. Ich kann das Buch jeder und jedem empfehlen, der/die gerne Lebensgeschichten faszinierender Menschen liest.