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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2025
Sturz vom Wilden Kaiser
Brunner, Waltraud

Sturz vom Wilden Kaiser


ausgezeichnet

Turbulenter Alpenkrimi

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Sturz vom Wilden Kaiser“ ein kurzweiliger und packender Alpenkrimi auf das Beste gelungen.

Hüttenwirt Franz vom Stripsenjoch im Kaisergebirge in Tirol hat nicht nur Wettersorgen zum Sommersaisonauftakt. Mit dem schlechten Wetter spült ihm das Regenwasser einen ersten Toten vor die Füße und eine zweite Leiche lässt danach nicht lange auf sich warten. Unterhansl, der nach Innsbruck versetzte Salzburger Kriminalkommissar, mit dem Franz bereits zu tun hatte, kommt zu ihm auf seine Berghütte nicht nur, um die Ermittlungen zu leiten, sondern auch um die fesche Kellnerin Tina wiederzusehen. Doch die Ermittlungen erweisen sich als äußerst mühsam und Unterhansl ist nicht nur in Verpflegsdingen auf den Franz angewiesen, sondern auch auf dessen Expertise bezüglich der Bergwelt des Wilden Kaisers und den Verflechtungen der einheimischen und auswärtigen Bevölkerung.

Der Krimi war mit seiner Unterteilung in einzelne Kapitel, die jeweils einen Wochentag abdecken, für mich ein richtiger Pageturner. Ich konnte mich kaum losreißen und wollte stets wissen, was der nächste Tag an Ereignissen bringen würde. Der flotte Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und die Verwendung von Austriazismen und teilweise Dialekt in den Dialogen bereiteten mir großen Lesespaß.

Auch die Einbindung der privaten Verwicklungen der Protagonist*innen in den Plot, der reich an überraschenden, aber nachvollziehbaren, Wendungen ist, sowie die detailreiche Ausgestaltung der Charaktere gefielen mir sehr. Besonders Franz in seiner bodenständigen, umtriebigen und liebenswerten Art konnte mein Herz rasch erobern.

Was mir sehr interessant erschien, war die recht eindrückliche Schilderung der vielfältigen Aufgaben der Bergrettung in den Tiroler Alpen. Hier konnte ich noch so einiges an Neuem dazulernen. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Bergrettung um unbezahlte Freiwilligendienste handelt, kann ich nur meinen größten Respekt dafür ausdrücken.

Die Schilderung der Umgebung gelang der Autorin sehr eindrücklich und ich konnte insgesamt den Plot wie einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen sehen. Ein schlüssiges, wenn auch so nicht von mir vorhergesehenes, Ende ließen mich schließlich das Buch nach abwechslungsreichen Lesestunden zufrieden aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem packenden Krimi mit interessanten Charakteren und viel Gebirgsfeeling der Tiroler Alpen im Sommer ist, dem sei „Sturz vom Wilden Kaiser“ ans Herz gelegt. Ich fühlte mich kurzweilig und authentisch unterhalten und vergebe gerne meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.04.2025
Grado im Glück
Nagele, Andrea

Grado im Glück


sehr gut

Glück und Unglück, so nah beieinander!

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Grado im Glück“ ein spannender, jedoch gänzlich anders aufgebauter Krimi als klassische Whodunits, gut gelungen.

Ich kannte die Reihe um Commissaria Maddalena Degrassi nicht und brauchte ein bisschen, um mich im Ermittlungsteam auszukennen. Mit der Zeit flossen aber einige wichtige Informationen aus den Vorgängerbänden in die Geschichte ein und ich konnte die Beziehungen zueinander besser einordnen.

Der Krimi startet recht flott mit einem Mord, doch die Autorin lässt uns bei der Identität der Toten in der Schwebe. Danach geht es in der Geschichte vor allem um einen Freundinnenkreis von sechs Frauen unterschiedlichen Alters, die sich jeweils am Mittwoch in ihrem Wohnort Grado zu einem Umtrunk treffen und einmal im Monat reihum zu einer Leserunde einladen. Man könnte meinen, dass sich diese Frauen untereinander kennen und sich über ihre persönlichen Belange austauschen. Weit gefehlt! Jede trägt ein mehr oder minder großes Päckchen an Problemen mit sich, von denen die anderen keine Ahnung haben. Dabei reicht die Palette von Missbrauch, häuslicher Gewalt, finanzieller Probleme über gesundheitliche Schwierigkeiten und führt schlussendlich zu enormen Spannungen unter den sechs Freundinnen, die ich persönlich eher als Bekannte bezeichnen würde, denn Freundschaft hat für mich eine ganz andere Bedeutung. Dieses Psychogramm um den Freundinnenkreis nimmt im Buch den größten Teil ein und die Ermittlungen mit dem Team um Commissaria Maddalena Degrassi stehen eher im Hintergrund.

Die Auflösung des Kriminalfalles ließ mich, wie die Commissaria, ein wenig unzufrieden zurück und ich hätte mir ein etwas anderes Ende erhofft.

Was mir besonders gefiel, war das Ambiente der Stadt Grado, das abseits der touristischen Pfade sehr eindrücklich in diesem Buch eingefangen wurde.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem Psychogramm und einem damit zusammenhängenden Mord ist, dem sei „Grado im Glück“ empfohlen. Ich verbrachte spannende Lesestunden mit diesem Krimi der anderen Art.

Bewertung vom 20.04.2025
Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


ausgezeichnet

Nicht nur der Fisch lügt!

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ der Auftakt zur neuen Reihe von Neapel-Krimis bestens gelungen.

Der Hauptdarsteller Commissario Salvator Gaetano liebt seine Stadt Neapel und ihre Bewohner*innen, auch wenn diese es ihm nicht immer leicht machen. So steht zum großen Fest des Stadtpatrons San Gennaro nicht nur seine Heimatstadt auf dem Kopf, sondern auch seine persönliche Welt. Er muss sich alsbald mit Ermittlungen herumschlagen, in die er sich persönlich immer tiefer verstrickt und die ihn an seine Grenzen gelangen lassen.

Der Autor hat mit Salvatore Gaetano einen angenehmen, wenn auch mit Ecken und Kanten versehenen, Commissario erschaffen, der rastlos nach Gerechtigkeit sucht und daneben in seinem privaten Leben einige Baustellen gleichzeitig zu bewältigen hat. Gaetano ist kein Superheld und gerade das machte ihn mir besonders sympathisch.

Der flüssige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und die Untergliederung der Kapitel nach den Wochentagen machte mich immer wieder neugierig, wie es denn am nächsten Tag wohl weitergehen würde.

Was mir außerordentlich gut gefiel, war die Beschreibung der Stadt Neapel nicht nur mit ihren Sehenswürdigkeiten, sondern auch den weniger bekannten örtlichen Gegebenheiten, und der intensiven Beschreibung der olfaktorischen Besonderheiten der Stadt. So entstand ein sehr lebendiges Bild Neapels vor meinem inneren Auge und ich konnte die Handlung wie in einem Film ablaufen sehen.

Auch die Verwendung des Napulitano in den Dialogen fand ich passend und die Authentizität des Krimis noch steigernd.

Der spannende Plot beinhaltete einige durchaus ernste Themen, die mich zuweilen nachdenklich stimmten, und nahm immer wieder neue Wendungen. Kaum hatte ich mich auf einen Verdächtigen oder eine Verdächtige eingeschossen, nahm die Geschichte schon einen anderen Verlauf. So kam es schließlich zu einem schlüssigen, aber dennoch für mich überraschenden Finale.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel neapolitanischem, ungeschönten Lokalkolorit und einem ansprechenden Commissario ist, dem sei „Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich intelligent und kurzweilig unterhalten und vergebe gerne meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.04.2025
Sonnwendmord
Svoboda, Fanny

Sonnwendmord


ausgezeichnet

Kultiger Hobbyschnüffler Horvath

Meine Meinung
Der Autorin Fanny Svoboda ist mit „Sonnwendmord“ die Fortsetzung der Reihe um den kultigen Horvath grandios gelungen.

Der als Krimiautor in einer Schreibblockade steckende Horvath versucht mit Hilfe seines imaginären Buchhelden Kommissar Krüger auf die Spur des Mörders zweier Frauen in seinem Heimatort zu kommen, zumal ein von ihm als unschuldig angesehener Bursche für den Mörder gehalten wird. Mit von der Ermittlerpartie sind wiederum seine esoterisch angehauchte Freundin Mimi und deren Guru, der mit Horvaths Ex-Schwägerin mittlerweile liiert ist. Im Laufe der spannenden Geschichte schließt sich noch so manch anderer dem Hobbyschnüfflerteam an, was zu einigen komödiantischen Schlenkern führt.

Mit viel Humor und einer guten Portion Ironie erzählt die Autorin eine Krimigeschichte, die durch Regionalität und Originalität punktet. Der Schmäh rennt, ohne brachial zu wirken. Auch die privaten Verwicklungen der Darsteller*innen, die mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet wurden, ließen mich immer wieder schmunzeln. Besonders erfrischend fand ich den Gebrauch von niederösterreichischen Dialektausdrücken in den Dialogen und auch immer wieder einmal im restlichen Text. Ich konnte mir die Gegend und die Personen wunderbar vor meinem geistigen Auge abrufen und aufgrund des flotten Schreibstils flog ich nur so durch die mit zahlreichen Wendungen gespickte Krimigeschichte.

Mein Fazit
Wer einen kurzweiligen Krimi mit einem eigenwilligen Schnüfflerteam und viel Wachauer Lokalkolorit sucht, dem sei „Sonnwendmord“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich witzig und spannend unterhalten und hoffe auf eine baldige Fortsetzung der Reihe!

Bewertung vom 13.04.2025
Der Küstenkönig
Rüskamp, Arnd

Der Küstenkönig


gut

Marie Geisler auf Fehmarn

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Der Küstenkönig“ ein Roman mit Krimielementen und viel Lokalkolorit gut gelungen.

Ich kannte die Reihe um Marie Geisler noch nicht und brauchte ein bisschen Zeit, um alle Personen und ihre Beziehungen zueinander zuordnen zu können. Es wäre wahrscheinlich einfacher, wenn man die Vorgängerbände bereits gelesen hätte, doch mit der Zeit klarte sich das Bild auf.

Marie Geisler ist eine Ex-Kommissarin, die mit ihrer Freundin Frauke ein Catering-Unternehmen leitet. So ganz kann sie sich aus kriminalistischen Ereignissen jedoch nicht heraushalten und so trägt sie mit ihren Aktionen ein wenig zur Aufklärung von Fällen bei.

Was mir an diesem Roman sehr gut gefallen hat, war das Aufgreifen aktueller Themen unserer Gesellschaft wie zum Beispiel der Einsatz von KI bei Großveranstaltungen, die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Tourismus und Ähnliches. Dabei wurde mir so mancher Denkanstoß gegeben. Auch die Schilderung der Umgebung und der Besonderheiten der Region konnten mich begeistern. Ein wenig Regionaldialekt in den Dialogen rundete dieses Bild sehr angenehm ab.

Was mir an der Geschichte weniger gut gefallen hat, war die relativ lose Aneinanderreihung von Ereignissen, die auch nicht unbedingt kriminalistische Ermittlungen betrafen. Zunächst dachte ich, dass so mancher Erzählabschnitt später noch Auswirkungen auf die Krimigeschichte insgesamt haben würde, doch das bewahrheitete sich nicht. So kam es auch erst recht spät im Buch zu einem Kriminalfall und das Vorgeplänkel war eben nur ein Vorgeplänkel ohne Relevanz für den Kriminalroman. Nach der Lektüre des Klappentextes hatte ich mir insgesamt mehr Krimispannung erwartet.

Meine Fazit
Wer auf der Suche nach einem Roman mit einigen kriminalistischen Einschüben und viel Lokalkolorit rund um Fehmarn ist, dem wird „Der Küstenkönig“ gefallen.

Bewertung vom 07.04.2025
Ms Darling und ihre Nachbarn
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn


ausgezeichnet

Nachbarschaft und Freundschaft

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Ms Darling und ihre Nachbarn“ ein Wohlfühlroman über Nachbarschaft, Freundschaft und Solidarität bestens gelungen.

Die Geschichte rund um Shelley House, das Wohnhaus von 6 Mietparteien in Chalcot, wird aus der Sicht der zwei Frauen Dorothy und Kat erzählt. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und beäugen sich zunächst mit Argwohn. Doch schon bald haben sie mehr gemeinsam, als ihnen (zunächst) lieb ist und das gemeinsame Ziel, Shelley House vor dem Abbruch zu bewahren, bringt sie einander näher. Dabei müssen sie nicht nur die aktuellen Herausforderungen meistern, sondern sich auch Ereignissen aus der Vergangenheit stellen, die ihren Lebenslauf maßgeblich beeinflusst haben.

Besonders Dorothy durchläuft in der Geschichte eine starke Entwicklung, die mir sehr gut gefallen hat. Auch das Verhältnis der Mieter*innen von Shelley House untereinander und zu Dorothy wandelt sich stark und die Charaktere werden liebevoll im Detail ausgestaltet. Dorothy, die vor allem als alles beobachtende und kommentierende Nervensäge ins Buch startet, konnte sich im Laufe der Geschichte neben Kat, Joseph und Reggie einen Platz in meinem Herzen erobern.

Der flüssig zu lesende Schreibstil ließ mich nur so durch die Kapitel fliegen und ich konnte am Ende des zuweilen durchaus spannenden und vor allem herzerwärmenden Feel-Good-Romanes diesen mit einem Wohlgefühl aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer schönen Geschichte mit Wohlfühlfaktor ist, dem sei „Ms Darling und ihre Nachbarn“ bestens empfohlen. Ich verbrachte angenehm kuschelige Lesestunden mit diesem Feel-Good-Roman und gebe gerne meine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2025
Die Schlange von Sirmione
Archan, Isabella

Die Schlange von Sirmione


ausgezeichnet

Spannung und Lokalkolorit

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Die Schlange von Sirmione“ ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit in und rund um Sirmione bestens gelungen.

Die Chefinspektorin Edwina Teufel hat sich mit ihrem Mann Toni für eine Auszeit aus Wien nach Sirmione an den Gardasee begeben. Doch mit dem Ausspannen und Abstand zum Job gewinnen ist es nicht weit her. Edwina Teufel steckt alsbald mitten in der Verbrechensaufklärung, nachdem sie eine skurrile Begegnung mit dem bald darauf tot aufgefundenen Eistüten-König bei ihrem Aushilfsjob in einem Fundbüro hatte.

Der flotte und spannende Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich überzog mehrmals die von mir eingeplante Lesezeit, denn ich wollte unbedingt den Fortgang der Geschichte verfolgen. Durch einige unerwartete Wendungen kamen immer neue Verdachtsmomente auf und ich war bis zuletzt am Raten, wer denn nun der oder die Täter*in sein könnte.

Was mir an diesem Krimi besonders gut gefiel, war das Lokalkolorit des Gardasees, der Stadt Sirmione und der Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Auch historische Informationen fanden in die Geschichte Eingang und ich hatte damit das Gefühl, neben spannender Unterhaltung auch etwas Neues dazu zu lernen.

Was vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, war die eher forsche und fordernde Art der Winnie Teufel. Wer auf eine allzeit sympathische, sanfte und ausgeglichene Ermittlerin hofft, wird von Edwina enttäuscht sein. Nicht umsonst ist ihr Spitzname „Zornnatter“. Wer aber eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten und unter Umständen auch charakterlichen Schwächen akzeptieren kann, der wird Edwina mögen.

Mein Fazit
Ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit rund um den Gardasee, der mir einige kurzweilige Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 02.04.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

Kompass in ethischen Fragen

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Leben & Sterben“ ein Sachbuch zu wichtigen ethischen Fragen bestens gelungen.

In verständlicher Sprache verdeutlicht die Autorin an vielen Beispielen die unterschiedlichen ethischen Positionen, die es zu wichtigen Themen unseres Lebens, insbesondere der Medizinethik, gibt und fordert den Lesenden immer wieder auf, sich selbst zu positionieren. Dabei stellt die Autorin das Rüstzeug zur Verfügung, neue Perspektiven auf vielleicht schon eingenommene Positionen zu überdenken.

Die Autorin positioniert sich auch selbst zu einigen Themen, ohne jedoch mit ihrer Ansicht unbedingt überzeugen zu wollen, was ich persönlich als sehr angenehm empfunden habe.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, sind die vielfältigen Hinweise auf weitere relevante Literatur, die sich in einem eigenen Kapitel „Literaturhinweise“ noch zusammenfassend nachschlagen lässt. So fällt es den Lesenden leichter, sich noch zusätzliche Quellen zu erschließen.

Insgesamt ist dieses Sachbuch für mich ein Werk, welches ich sicher nicht nur einmal lese, sondern immer wieder einmal zur Hand nehmen werde, um darin nachzuschauen, nachzulesen und damit nachzudenken.

Bewertung vom 31.03.2025
Revanche à la Provence
Heineke, Andreas

Revanche à la Provence


gut

Die Modewelt zu Gast in der Provence

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Revanche à la Provence“ ein Kriminalroman mit viel Lokalkolorit der Provence gut gelungen.

Der Dorfgendarm Pascal Chevrier wird aufgrund seiner Erfahrungswerte bei seiner vormaligen Wirkungsstätte, der französischen police nationale, bei den Ermittlungen rund um ein verschwundenes Model hinzugezogen. Bei seinen Nachforschungen im provenzalischen Dorf Lacoste, das nur einmal jährlich zu den Modepräsentationen eines bereits verstorbenen Modedesigners aus seinem Dornröschenschlaf erweckt wird, stößt er auf unterschiedliche, oft recht schillernde, Akteure der Modebranche und auch skurrile Einheimische. Einige dieser Personen haben mitunter dunkle Geheimnisse zu verbergen und so gestaltet sich die Ermittlungsarbeit recht schwierig.

Ich kannte die Reihe um Pascal Chevrier bislang noch nicht, doch durch gut eingefügte Informationen aus den Vorgängerbänden fand ich mich recht rasch zurecht.

In diesem Krimi stand nicht so sehr die kriminalistische Ermittlungstätigkeit, die leider erst sehr spät im Buch einsetzte, im Mittelpunkt, sondern das Lokalkolorit der Provence. Die Gegend und ihre Besonderheiten wurden mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet, ebenso wie die kulinarischen Leckerbissen der Region appetitlich geschildert wurden. Das fand ich recht amüsant und interessant zu lesen, doch die Krimispannung vermisste ich daneben doch ein wenig.

Auch die privaten und familiären Beziehungen rund um Chevrier waren mir ein wenig zu ausführlich dargelegt und ich hatte den Eindruck, dass sich der Plot mit seinen vielen Strängen verzettelte und der Autor mehr hineinpacken wollte, als in einem Krimi zu schaffen war. So ist die unter anderem eingebaute Kritik an der Fast-Fashion-Modewelt sicher berechtigt, doch in einem Krimi kann sie meiner Auffassung nach nicht umfassend aufgearbeitet werden und verliert damit an realer Wichtigkeit.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem eher gemütlichen Krimi mit viel Lokalkolorit und Anteil am Privatleben des Ermittlers ist, dem wird „Revanche à la Provence“ gefallen.

Bewertung vom 19.03.2025
Weinstraßenbetrug
Guthmann, Markus

Weinstraßenbetrug


ausgezeichnet

Ausflug ins pfälzische Winzermilieu

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Weinstraßenbetrug“ ein spannender Regionalkrimi bestens gelungen.

Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kannte, fand ich mich durch geschickt eingebaute Informationen aus den vorherigen Krimis im aktuellen Band rasch zurecht. Der umtriebige Staatsanwalt Röder ermittelt in Kooperation mit der Polizei zu gleich drei verschiedenen Fällen, nämlich einer Bankomatensprengerbande, einer Weinpanschertruppe und toten Winzern, die aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Zusammenhang mit einem Unfall verstorben sind. Er hat also alle Hände voll zu tun und wird dabei von einmal mehr und einmal weniger kompetenten Ermittlern unterstützt.

Neben der spannenden Krimigeschichte gefiel mir in diesem Buch vor allem das pfälzische Lokalkolorit, mit dem ich bis jetzt noch wenig Berührungspunkte hatte. Ich erfuhr allerlei Interessantes und Amüsantes auf diesem Wege. Dass der Wein und das Weintrinken in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen, darauf weist nicht nur der Titel, sondern auch das stimmige Cover hin. Im Privatleben ist Oberstaatsanwalt Röder, wie seine Freunde und Familie, einem guten Tropfen nicht abgeneigt und so konnte ich meine Weinkenntnisse lesenderweise erweitern.

Auch der pfälzische Dialekt wurde in genau richtigem Maße eingebaut. So wurden die Dialoge damit oftmals authentischer und ich konnte noch besser in die Stimmung des Buches eintauchen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem gut eingefädelten Krimi mit viel Lokalkolorit der Pfalz ist, dem sei „Weinstraßenbetrug“ bestens empfohlen.