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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


ausgezeichnet

Packend bis zum Schluss

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Der König“ ein spannender, tiefgründiger und dramatischer Krimi bestens gelungen.

Obwohl ich den Vorgängerband nicht kannte, fand ich mich recht rasch im Buch zurecht. Erzählt wurde vieles in Rückblenden und aus der Sicht des einen Bruders Roy. Im Laufe der Geschichte verdichteten sich die Informationen über die zwei Brüder Carl und Roy und wenn auch Roy zunächst als der Sympathischere der beiden dargestellt wird, so wenden sich die Ereignisse und man muss vielleicht seine Einstellung zu ihm überdenken.

Viele unerwartete Wendungen, die in sich wieder Sinn machten, ließen dieses Buch für mich zu einem echten Pageturner werden und ich musste mich regelrecht von der Lektüre losreißen, um meinen anderen Verpflichtungen nachzukommen.

Was mir besonders gut gefiel, war die Einarbeitung des Lokalkolorits des kleinen Ortes Os in Norwegen. Nicht nur landschaftliche Schilderungen, sondern auch Besonderheiten des Alltags waren für mich von Interesse. So erstaunte es mich zum Beispiel, dass die „Pille danach“ im Tankstellenshop zu erwerben war, dass aber der Verkauf von alkoholischen Getränken recht restriktiv gehandhabt wurde.

Was ich mir gewünscht hätte, wäre eine Trigger Warnung, da es sich nicht nur um einen Krimi handelt, bei dem man weiß, dass es um Mord und Totschlag geht, sondern auch Themen intensiv aufgenommen wurden, die bei manchen Menschen starke emotionale Betroffenheiten auslösen können.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem packenden, tiefgründigen und dramatischen Krimi mit viel norwegischem Lokalkolorit und interessanten Wendungen ist, dem sei „Der König“ bestens empfohlen. Ich verbrachte spannende Lesestunden und vergebe gerne meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.11.2024
Mord im Böhmischen Prater
Maly, Beate

Mord im Böhmischen Prater


ausgezeichnet

Krimi im historischen Wien 1925

Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Mord im Böhmischen Prater“ ein historischer Kriminalroman mit viel Flair der Wiener Stadt und ihrer Bewohner*innen bestens gelungen.

Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien im Jahre 1925. Die nach dem ersten Weltkrieg eingetretenen Veränderungen sowohl im politischen als auch im sozialen Gefüge in Österreich, und im Speziellen in Wien, bildeten einen beeindruckenden Hintergrund für diesen flott geschriebenen Roman. Der ansprechende Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich würde gerne gleich noch einen Folgeband davon lesen, um auch zu erfahren, wie sich im privaten Umfeld der beiden Hauptdarsteller*innen Ernestine und Anton die Dinge weiterentwickeln.

Bei den Ermittlungen zum Kriminalfall ergaben sich durch die zeitliche Ansiedelung im Jahre 1925 völlig andere Zugangsweisen an die Auflösung des Kriminalfalles, denn die technischen Möglichkeiten entsprachen bei weitem nicht den heutigen. Schon der Transport gestaltete sich innerhalb der Stadt als beschwerlich für die Kriminalbeamten, denn es standen nur wenige Automobile zur Verfügung.

Was mir ausnehmend gut gefiel, war die Veranschaulichung der sozial und gesellschaftlich in einer Randlage lebenden „Ziegelböhm“ in Wien. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin generell sehr sorgfältig zu dieser Epoche recherchierte und ihre Erkenntnisse im Roman einarbeitete. So kamen auch alle sozialen Schichten, vom Fabriksbesitzer bis zum Landstreicher, vor und ihre jeweiligen Lebensumstände wurden eindrücklich geschildert. Das ließ vor meinem inneren Auge ein sehr lebendiges Bild des damaligen Lebens in Wien entstehen, wie ich auch generell das Lokalkolorit der Stadt in der Zeit der 1920er Jahre gelungen nachgezeichnet fand.

Das Cover mit seiner wunderschönen Gestaltung soll hier ebenfalls erwähnt werden: Das Buch ist dadurch ein optischer und haptischer Genuss.

Der Kriminalroman enthielt einige Wendungen und ließ mich immer wieder einmal an ein anderes Ende denken, als es schließlich war, doch ich konnte das Buch letztendlich zufrieden mit der Auflösung aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem historischen Krimi mit viel wienerischem Lokalkolorit des Jahres 1925 und authentischen Hauptdarsteller*innen ist, dem sei „Mord im Böhmischen Prater“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und klug unterhalten und vergebe gerne, neben der vollen Sternezahl, meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.10.2024
Bad Vöslau in Flammen
Ruhrhofer, Norbert

Bad Vöslau in Flammen


ausgezeichnet

Die Pokornys im Schnüffelmodus

Meine Meinung
Dem Autor Norbert Ruhrhofer ist mit „Bad Vöslau in Flammen“ ein weiteres Gustostückerl des österreichischen Regionalkrimis in der Serie rund um die beiden Pokornys bestens gelungen.

Es ist zwar für das Verständnis des vorliegenden Bandes nicht nötig, die Vorgängerbände zu kennen, doch hat man eindeutig etwas verpasst, wenn man sie nicht gelesen hat.

Das farblich ansprechende Cover und der griffige Titel weckten in mir die Lust, dieses Buch zu lesen und ich wurde mit einer spannend-humorvollen Krimilektüre bestens unterhalten.

Die oftmals skurril überzeichneten, aber dennoch liebenswerten Hauptdarsteller*innen werden detailreich charakterisiert und mehrmals sah ich durch die eindrückliche Schilderung der Geschichte die Personen wie in einem Film agieren. Mit einem Augenzwinkern und viel Humor wird die Handlung nicht nur in Bad Vöslau sondern auch in Graz und München vorangetrieben.

Neben dem Krimigeschehen ist auch Platz für private Verwicklungen und Entwicklungen der Darsteller*innen und die Geschichte hält den Spannungsbogen bis zuletzt. In einem regelrechten Showdown wird der Krimi zu einem von mir zwar eher unerwarteten, aber schlüssigen Ende gebracht.

Was mir besonderen Spaß bereitete, waren die regionalen Ausdrücke und die sprachlich wienerisch-niederösterreichisch gefärbten Dialoge. Auch die Einbindung örtlicher Besonderheiten schufen meiner Meinung nach ein ganz besonderes Ambiente.

Mein Fazit
Wer einen Regionalkrimi mit etwas schrägen Typen, Humor und gutem Spannungsaufbau sucht, wird mit „Bad Vöslau in Flammen“ fündig. Für mich war es ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen und deshalb vergebe ich gerne die volle Sternezahl!

Bewertung vom 18.10.2024
Törtchen, Tod und Techtelmechtel
Stiglmeier, Alexandra

Törtchen, Tod und Techtelmechtel


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Törtchen, Tod und Techtelmechtel“ ein weiterer witziger, unterhaltsamer, spannender und herzerfrischender Regionalkrimi aus Bayern in der Nachfolge des ersten Bandes der Reihe um Elli Fuchs mit „Männer, Morde und Remmidemmi“ bestens gelungen.

Man kann den zweiten Band auch ohne Vorkenntnisse lesen und wird sich bald zurechtfinden, doch entgeht einem eindeutig ein Lesevergnügen, falls man den ersten Band nicht nachholt.

Die Hauptdarstellerin Elli Fuchs ist eine bodenständige, sympathische Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und noch dazu einiges aushält, wenn es ums Feiern, aber auch ums Kriminalisieren auf eigene Faust geht. Mit ihrem Ermittlungskompagnon Heinzi sammelt sie wertvolle Hinweise, wer am Tod ihrer ehemaligen Schulkollegin Mona schuld sein könnte. Dass sie es nebenbei auch noch mit einem Hund zu tun hat, der ihr sehr zu schaffen macht, das soll die geneigte Leserschaft bitte selbst erkunden!

Auch die anderen Protagonist*innen des Krimis sind Originale der bayrischen Dorfkultur und wurden, meiner Ansicht nach, mit viel Liebe zum Detail herausgearbeitet. Dass dabei einige Klischees bedient werden, damit kann ich in diesem Zusammenhang durchaus gut leben, weil es hier ganz eindeutig der Unterhaltung dient.

Mordverdächtige Personen gibt es im Laufe der Geschichte genug und ich konnte bis zuletzt nicht erraten, wer es gewesen sein könnte. Es blieb für mich also spannend bis zum Schluss, welcher eine stimmige, aber unerwartete Auflösung des Falls bereithielt.

Der Schreibstil der Autorin ist locker, modern, flüssig und vom bayrischen Dialekt durchsetzt und ich musste an einigen Stellen herzhaft lachen, denn die Situationskomik wurde grandios wiedergegeben.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem humorvollen, kurzweiligen und flüssig zu lesenden Regionalkrimi aus Bayern ist, dem sei „Törtchen, Tod und Techtelmechtel“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich grandios unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.10.2024
Frisch ermittelt: Der Fall Hartnagel / Heißmangel-Krimi Bd.3
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Hartnagel / Heißmangel-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Hartnagel“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ermittelt“ wunderbar gelungen.

Der dritte Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse der beiden vorherigen Bände lesen, da alle nötigen Informationen kurz und geschickt eingebaut werden und mit einem Glossar am Buchende noch zusätzlich die wichtigsten Personen vorgestellt werden.

Ich konnte dank der detaillierten Beschreibungen des Alltags tief in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts eintauchen. So manche heute allgegenwärtige Selbstverständlichkeit (z. B. Handy) war damals noch undenkbar. Ein Auto oder ein Fernseher in der Familie waren keine Selbstverständlichkeit und dass auf die Eigenversorgung mit Lebensmitteln durch z. B. einen Schrebergarten großer Wert gelegt wurde, waren weitere interessante Informationen.

Einige Details aus den 50ern hatten natürlich ihren Einfluss auch auf die Polizeiarbeit und so ist das Ermitteln ganz anders dargestellt als in zeitgenössischen Krimis. Es musste mehr kombiniert werden und die Tüftelei machte mir Spaß zu lesen. Auch die Bezüge zu den Kriegsjahren wurden meiner Ansicht nach sehr realistisch dargestellt und gaben der Geschichte noch eine zusätzliche Note, wenn diese mich auch mitunter traurig und nachdenklich stimmte. In dieser Geschichte wurden auch die Erziehungsmethoden in Kindererholungsheimen dieser Zeit thematisiert, die mich betroffen machten.

Die Hauptdarstellerin Martha Frisch ist eine bodenständige, unaufgeregte und unerschrockene Frau, die in ihrem Dasein schon einiges erlebt hat und sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Ihre taffe und sympathische Art trug bei mir wesentlich zum Lesevergnügen bei.

Der flüssige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches gab es nach einigen Fährten, die mich in die Irre führten, eine schlüssige, wenn auch lange unerwartete, Auflösung des Krimis, wodurch ich das Werk zufrieden aus den Händen legen konnte.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, flüssig zu lesenden Krimi mit Fünfzigerjahre-Charme und einer taffen Hauptdarstellerin ist, wird mit „Frisch ermittelt: Der Fall Hartnagel“ fündig. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe gerne die volle Sternezahl!

Bewertung vom 05.10.2024
Der Metzger gräbt um
Raab, Thomas

Der Metzger gräbt um


ausgezeichnet

Der Metzger ist kein Metzger mehr

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Der Metzger gräbt um“ ein österreichisch-wienerischer, skurriler und schwarzhumoriger Krimi bestens gelungen.

Der Kriminalfall ist in einer Schrebergartensiedlung am Rande des Lainzer Tiergartens in Wien angelegt und Metzger, der nunmehr Weber heißt, rutscht in die Ermittlungen unversehens mehr und mehr hinein. Eigentlich wollte er mit seiner Danjela das Eheleben in Beschaulichkeit und Unerkanntheit in seinem Kleingarten genießen, doch daraus wird vorerst nichts. Im Gegenteil, bange Minuten um Metzger stehen bald an.

Auch wenn man die Vorgängerbände nicht gelesen hat, so wird in einigen geschickt platzierten Passagen das Wichtigste daraus aufgegriffen und dem Lesevergnügen seht nichts mehr im Wege.

Was mir an diesem Roman, dessen Kriminalfall sich eher gemütlich entwickelt und noch viel Raum für Privates und Zwischenmenschliches lässt, besonders gefallen hat, ist die Liebe des Autors zu Wortspielereien. Hier schlug mein Herz höher und auch die vielen Anspielungen an österreichisch-wienerische Begebenheiten, sei es z. B. politischer Natur, zeitgeistiger Vorstellungen oder ganz simpel an alte Werbesujets, waren ein Leseschmaus für mich. Allerdings fürchte ich, dass sich deutschsprachige Leser*innen, die nicht in Österreich verwurzelt sind, beim Verständnis schwertun und damit nicht den ganzen Lesegenuss erleben werden. Ich finde es vom Verlag daher ziemlich mutig, für eine doch eher zahlenmäßig überschaubare Leserschaft so einen Krimi zu verlegen und noch dazu auf ein Glossar mit einer Übersetzung Österreichisch-Deutsch zu verzichten. Wahrscheinlich wäre dieses aber auch zu umfangreich geworden und wurde deshalb weggelassen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem skurrilen, schwarzhumorigen und fein gesponnenen Krimi ist und sich als österreichkundig einschätzen würde, dem sei „Der Metzger gräbt um“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich als Muttersprachlerin des Österreichischen bestens unterhalten und vergebe gerne die volle Sternezahl.

Bewertung vom 03.10.2024
Wie wir waren
Duken, Heike

Wie wir waren


sehr gut

Meine Meinung
Der Autorin Heike Duken ist mit „Wie wir waren“ ein beeindruckender Roman um die langjährige Freundschaft zweier Frauen gut gelungen.

Paula und Zett kennen sich seit Kindertagen und obwohl sie in ihrem Wesen nicht unterschiedlicher sein könnten, verbindet sie eine langjährige Frauenfreundschaft besonderer Intensität. Diese Freundschaft wird aber immer wieder auf schwere Belastungsproben gestellt, die mitunter zu längeren Phasen der Funkstille führen. Doch irgendein Band hält die beiden trotzdem zusammen und auch wenn es die Eine oder die Andere einige Überwindung kostet, über ihren eigenen Schatten zu springen, so können sie dennoch nicht ohne einander sein.

Ich bin bei der Bewertung dieses Romans ein wenig zwiegespalten. Einerseits finde ich den Roman durch seinen flüssigen Erzählstil und seine sprachliche Ausgewogenheit sehr gut gelungen und andererseits fühle ich mich durch den Klappentext in meinen Erwartungen an die Geschichte in die Irre geführt. Ich hatte mir eher eine Wohlfühlgeschichte mit Krisen, die gemeistert werden, erwartet. Es war zwar von Krisen im Klappentext die Rede, doch dass ein so massives Eheproblem wie Gewalt an der Ehepartnerin eine so dominante Rolle im Roman spielen würde, war nicht abzusehen. Mich hat die Geschichte stellenweise sehr belastet und ich hätte mir eine Triggerwarnung gewünscht.

Insgesamt mochte ich den Schreibstil der Autorin, doch wäre ich gerne mit anderen Voraussetzungen an die Lektüre herangegangen. Daher gibt es für den, meiner Ansicht nach, nicht gelungenen Klappentext einen Stern Abzug.

Bewertung vom 27.09.2024
Frau Morgenstern und das Vermächtnis
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und das Vermächtnis


ausgezeichnet

Frau Morgenstern im Unruhestand

Meine Meinung
Dem Autor Marcel Huwyler ist mit dem 6. Band aus der Reihe der Frau Morgenstern neuerlich ein skurriler, hintersinniger und schwarzhumoriger Kriminalroman bestens gelungen.

Falls jemand die anderen Bände der Reihe (noch) nicht gelesen hat - und daher ganz eindeutig etwas versäumt hat - findet sich in „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ bald zurecht, da die wichtigsten Vorinformationen geschickt noch einmal in den aktuellen Fall eingewoben werden.

Frau Morgenstern eilt in diesem Fall Herrn Schlunegger zu Hilfe und muss dafür ihren Ruhestandssitz auf Gozo verlassen. Auch wenn sie schon so manches altersadäquates Zipperlein quält, so ist sie ist diesmal auf sich allein gestellt und versucht mit findigen Methoden ihrem Herrn Schlunegger das Leben zu retten. Doch auch in ihrem privaten Leben tut sich allerhand und sie steht vor einigen lebensverändernden Entscheidungen. Mehrere Erzählstränge sorgen für nervenaufreibende Spannung und gleichzeitig humorvolle Unterhaltung beim Lesen. Scheint der Fall auf den ersten Blick noch so skurril, es gelingt dem Autor eine schlüssige Erklärung und Auflösung des Ganzen zu kreieren.

Besonders der Wortwitz und die Wortneuschöpfungen im Krimi konnten mich wiederum hellauf begeistern. Die Verwendung von schweizerischen Ausdrücken gefiel mir, da sie ein wenig Lokalkolorit in die Geschichte brachten. Die ProtagonistInnen wurden detailreich und menschlich sehr vielschichtig präsentiert und ich sah die Personen sehr gut vor meinem inneren Auge.

Der Krimi faszinierte mich, wie bereits seine Vorgänger, aufgrund seines Aberwitzes. Ich konnte tief in die Geschichte eintauchen und mich von ihr mittragen lassen. Aufgrund der spannenden Erzählweise habe ich die Geschichte fast in einem Rutsch gelesen - ein echter Pageturner!

Mein Fazit
Wer einen aberwitzigen, skurrilen, aber dennoch fein gesponnen Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit und vielen Wortneuschöpfungen sucht, dem sei „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ wärmstens empfohlen. Ich habe die schwarzhumorige, temporeiche Lektüre genossen und vergebe daher die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Kluftinger zwischen Ermittlungen und Wahlkampf

Meine Meinung
Den Autoren Klüpfel und Kobr ist mit „Lückenbüßer. Kluftinger ermittelt“ ein weiterer humorvoller und kurzweiliger „Kluftinger“ bestens gelungen.

Kluftinger muss in diesem Band nicht nur als Polizeipräsident, wenn auch interimistisch, agieren, sondern er hat sich auch dazu überreden lassen, für das politische Amt eines Gemeinderates für eine Partei zu kandidieren. Die mit dem Wahlkampf zusammenhängenden Verwicklungen und daraus resultierenden Dialoge, vor allem mit seinem Freund/Feind Langhammer, haben mich immer wieder zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Auch seine außergewöhnlichen Ermittlungsmethoden unterhielten mich auf gekonnte Art und Weise.

Ich sah vor meinem inneren Auge den Kluftinger wie in einem Film durch die Geschichte schreiten und nicht nur ihn. Auch sämtliche anderen Mitwirkenden waren so gelungen charakterisiert, dass ich mein inneres Kino damit wunderbar bedienen konnte. Der Band schreit geradezu nach einer Verfilmung - allein die Fellclogs des Herrn interimistischen Polizeipräsidenten wären sehenswert!

Auch wenn der Kriminalfall nicht nervenzerfetzend spannend angelegt war, so schätzte ich an diesem Buch die richtige Menge an aktuellen gesellschaftlich-politischen Bezügen, die Dialektausdrücke und das Lokalkolorit des Allgäus sehr. Das gab der Geschichte noch einen zusätzlichen großen Schub an Authentizität.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach kurzweiliger, humorvoller und mit Lokalkolorit des Allgäus gespickter Krimiunterhaltung ist, dem sei „Lückenbüßer. Kluftinger ermittelt“ wärmstens empfohlen. Ich habe einige sehr vergnügliche Lesestunden mit diesem Buch verbracht und vergebe gerne die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung

Bewertung vom 15.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Mysteriöser Giftmord

Meine Meinung
Dem Autor Robert Thorogood ist mit „Mrs. Potts´ Mordclub und der tote Bürgermeister“ ein humorvoller, nicht allzu blutrünstiger Krimi ganz in der Tradition der englischen Kriminalromane bestens gelungen.
Auch wenn man die beiden vorherigen Bände der Reihe nicht kennen sollte, findet man sich bald zurecht, weil wichtige Informationen geschickt eingebaut wurden.
Ich hatte schon im Vorgängerband die schrullige Judith Potts sowie ihre beiden Mitstreiterinnen (Becks, eine bürgerliche Pfarrersgattin und Suzie, eine unkonventionelle Hundesitterin und Hobbyradiomoderatorin) schnell ins Herz geschlossen. Obwohl die drei Damen sehr unterschiedlich sind, ergänzen sie sich in ihren Ermittlungen in der Funktion von Beraterinnen der örtlichen Polizei wunderbar.
Die witzigen, voll britischem Humor gestalteten Dialoge bereiteten mir großen Spaß und ständig neue, schlüssige, aber dann doch nicht zutreffende Mordverdächtigungen machten das Lesen zu einem spannenden Vergnügen. Die Kriminalgeschichte selbst ist nicht besonders blutrünstig, doch die immer neuen Wendungen und Erkenntnisse ließen mich ständig meine Spekulationen über den Tathergang und einen möglichen Mörder revidieren. So tappte ich bis zum überzeugenden Schluss im Dunkeln und fühlte mich insgesamt spannend und humorvoll unterhalten.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem witzigen und spannenden Krimi mit schrulligen Charakteren und verzwickten Wendungen ist, dem sei „Mrs. Potts´ Mordclub und der tote Bürgermeister“ wärmstens empfohlen. Der Autor führt, meiner Auffassung nach, die Tradition der englischen Kriminalromane in der Art der Agatha Christie Krimis bestens fort.