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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


gut

Konfliktüberladene Geschichte

Meine Meinung
Ich fand in diesen Roman nur sehr schwer hinein, was bei mir selten vorkommt, und konnte bis zum Schluss mit der Geschichte nicht wirklich warm werden. Lag es an den Protagonist*innen oder an der Handlung? – ich kann es nicht festmachen.

Was ich allerdings mit Sicherheit weiß, ist, dass mich der stark thematisierte Genuss und Missbrauch von Alkohol in dieser Geschichte verstörte. Aufgrund des Klappentextes hätte ich nicht angenommen, dass sich die Handlung so stark an einem Alkoholkranken ausrichtet. Es lag meinem Empfinden nach eine ständige negative Spannung und Atmosphäre über den Schilderungen in diesem Buch, in dem generell viele Konflikte, Streitereien und Missstimmungen im Mittelpunkt standen. Auch die Themen wie Depressionen, Belastungsstörungen nach traumatischen Erlebnissen und tiefgreifende Beziehungsprobleme trugen dazu bei, dass ich den Roman insgesamt als bedrückend empfand.

Ich hatte mir, wahrscheinlich nicht nur wegen des Klappentextes sondern auch des Coverfotos, eine sommerliche Lektüre vorgestellt, in der auch die schönen Seiten des Lebens ihren Platz finden würden. Diese Erwartung wurde leider für meinen Geschmack nicht erfüllt. Erst ganz zum Ende hin wurde der Ton meiner Meinung nach etwas versöhnlicher.

Was mir an diesem Roman gefallen hat, war die intensive Beschreibung des Lokalkolorits der Isle of Wight, sodass ich mir durchaus vorstellen könnte, dort einmal meinen Urlaub zu verbringen und die angesprochenen Besonderheiten der Insel zu erkunden.

Bewertung vom 24.02.2025
Die Meisterdiebin
Jaeggi, Christine

Die Meisterdiebin


sehr gut

Rettungsanker Schweiz

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Die Meisterdiebin“ ein spannender Roman in einer Mischung aus historisch belegten Daten und Fakten und schriftstellerischer Freiheit gut gelungen.

Der Fall der Erika B., die als Diebin zahlreiche Einbrüche in Hotelzimmer in der Schweiz begangen hatte, diente der Autorin als Inspiration für ihre fiktionale Hauptdarstellerin Elise. Elise stammt aus Wien und wird als Jüdin von den Nazis verfolgt. Ihre Familie verliert das Familienunternehmen und Elise beginnt im Exil in der Schweiz, teils aus finanzieller Not, teils aus Rache und teils aus einer Sucht heraus, begüterte Bewohner schweizerischer Luxushotels um ihre Pretiosen zu bringen.

Was mir an diesem Roman besonders gut gefiel, war das Verweben von historisch belegten Tatsachen mit fiktionalen Elementen. So entstand eine dichte und atmosphärische Stimmung im Buch.

Der eingängige und gut lesbare Schreibstil der Autorin machte es mir leicht, nur so durch die Seiten zu fliegen. Ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Was mich nicht so ganz überzeugen konnte, war Elises Charakterisierung. Ich hatte den Eindruck, dass sie eine recht gefühlskalte Person ist, obwohl sie mit manchen ihrer Taten dann doch wieder auch viel Gutes bewirkte. Meinem Empfinden nach hätte Elise in dieser Geschichte ein wenig mehr Emotionen zeigen dürfen, denn Schicksalsschläge hatte sie genug zu verkraften.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer spannenden Geschichte zwischen realen Fakten und schriftstellerischer Fiktion ist und sich mit der Zeitepoche des Zweiten Weltkrieges aus Sicht einer von den Nazis verfolgten Frau auseinandersetzen möchte, dem sei „Die Meisterdiebin“ empfohlen. Ich verbrachte einige anregende Lesestunden mit diesem Roman.

Bewertung vom 21.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


ausgezeichnet

Feel-Good Geschichte

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Luzie in den Wolken“ ein herzerwärmender Wohlfühlroman bestens gelungen.

Der flotte und moderne Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Die liebevoll ins Detail ausgestalteten Protagonist*innen eroberten rasch einen Platz in meinem Herzen. Vor allem die kleine Luzie, die sich so sehnlich einen neuen Papa als Ersatz für ihren verunglückten leiblichen Vater wünscht, ließ mich rasch mitfiebern, ob denn ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde.

Viele kleinere und größere Begebenheiten wurden in der Geschichte ausführlich und authentisch geschildert und ergaben in ihrer Gesamtheit alle Bestandteile einer Kulisse, die zu so einem Roman fürs Herz gehören. Dass manches vorhersehbar war, tat dem Wohlgefühl, den dieses Buch in mir auslöste, keinen Abbruch. Manchmal braucht man einfach etwas fürs Herz und in diesem Roman wurde mir das geboten!

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer zu Herzen gehenden Geschichte rund um ein kleines Mädchen, ihre Mutter und einem angeblichen Buchhalter ist, dem sei „Luzie in den Wolken“ wärmstens empfohlen. Ich verbrachte angenehme und warmherzige Lesestunden mit diesem Wohlfühlroman.

Bewertung vom 09.02.2025
Crime im Heim
Tannert, Ida

Crime im Heim


ausgezeichnet

Es ist was faul, im Hause Silberblick

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Crime im Heim“ ein humorvoller Cosy-Crime im Milieu eines Seniorenheimes und deren Bewohner*innen bestens gelungen.

Die Protagonist*innen wurden mit viel Liebe zum Detail beschreiben und durch ihre Ecken und Kanten zu besonders einprägsamen Charakteren ausgestaltet. Eine Laientheatergruppe, bestehend aus agileren Einwohner*innen der Residenz, möchte den Hamlet in ihrem Seniorenheim zur Aufführung bringen. Dass sich allerdings beim Einstudieren des Stückes eine Leiche dazwischen schummelt, die sie alle in Atem hält und sie zu doppeltem Spiel zwingt, war dabei nicht vorgesehen. So macht sich die Truppe auf Mörderjagd innerhalb des Hauses und muss sich mit allerhand Verwicklungen herumschlagen.

Mir gefiel dieser mit viel Humor und Augenzwinkern geschriebene Cosy-Crime der Autorin Ida Tannert ausnehmend gut. Sie verstand es, auch ernste Themen des Seniorendaseins mit einem Augenzwinkern zu vermitteln, ohne das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. Mir wuchsen die Hauptdarsteller*innen rasch ans Herz und die flotte Schreibweise ließ mich nur so durch die angenehm kurzen Kapitel fliegen. So mancher Cliffhanger veranlasste mich dazu, doch noch länger zu lesen, als ich eigentlich zeitmäßig veranschlagt hatte.

Ein schlüssiges Ende ließ mich diesen unterhaltsamen Krimi der „Grauen Stars“ zufrieden aus den Händen legen und ich würde mich freuen, wenn aus diesem Roman eine Reihe würde und damit noch weitere Bände folgen könnten!

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem kurzweiligen, humorvollen und spannenden Cosy-Crime ist, der in einer Seniorenresidenz spielt, dem sei „Crime im Heim“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich bestens unterhalten und vergebe gerne meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.02.2025
Nacht der Ruinen
Rademacher, Cay

Nacht der Ruinen


ausgezeichnet

Wer frei von Schuld ist, …

Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Nacht der Ruinen“ ein authentischer, bedrückender und dennoch faszinierender historischer Kriminalroman auf das Beste gelungen.

In eindrücklicher Weise erzählt Rademacher die letzten Kriegstage des zweiten Weltkrieges in der Stadt Köln und verquickt dabei historische Fakten mit einer fiktiven Erzählung. In einem Nachwort gibt er Einblick in seine dichterischen Freiheiten und seine tatsächlichen Quellen, wobei ich das Gefühl hatte, dass der Autor sehr viel Zeit und Energie in die Recherche gesteckt hat.

Ich tauchte mithilfe des Autors und seinem Kriminalroman tief in die Geschehnisse des März 1945 in Köln ein und schon allein die Schilderung der weitgehend zerstörten Stadt mit ihrem Brand- und Verwesungsgeruch und den umherhuschenden fetten Ratten ließen mich erschaudern. Eine anspruchsvolle Kriminalgeschichte mit etlichen unerwarteten Wendungen und Einblick in die Psyche der Protagonist*innen machten das Buch für mich zu einem echten Pageturner. Manches entwickelte sich ganz anders, als von mir erwartet und trug damit dazu bei, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Cay Rademacher verstand es hervorragend, die Sprech- und Ausdrucksweise der damaligen Zeit zu imitieren und damit ein noch authentischeres Bild dieser brisanten Tage in Köln darzustellen.

Was ich neben der spannenden Kriminalgeschichte noch an historischen Fakten dazugelernt habe, war beträchtlich. Und was ich mit dieser Geschichte wieder einmal bestätigt bekommen habe, ist meine folgende, sehr persönliche, Ansicht: Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer - auf allen Seiten. Was mich erschreckt, ist, dass die Menschheit noch immer nichts aus so vielen schrecklichen Kriegen gelernt hat und das Elend in und nach Kriegen uns Menschen nicht davon abhält, immer wieder in kriegerische Handlungen, egal wo auf dieser Welt, zu verfallen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem dichten, authentischen und bewegenden historischen Kriminalroman im Köln des März 1945 ist, dem sei „Nacht der Ruinen“ bestens empfohlen - ein bewegender und spannender Krimi mit Tiefgang, der sicher noch einen längeren Nachhall bewirkt.

Bewertung vom 05.02.2025
Letztes Glückskeks
Dutzler, Herbert

Letztes Glückskeks


ausgezeichnet

Touristische Verwicklungen

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits inniglich herbeigesehnt und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht.

Der Gasperlmaier ist und bleibt ein Original und entspricht in so vielem der österreichischen Seele eines guten Mannes. Er macht sich Gedanken um seine Lieben und will auf jeden Fall, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Seiner Ehefrau Christine ist Franz liebevoll verbunden. Mit dem nun in der Nähe lebenden Sohn, der Schwiegertochter und den beiden Enkelkindern, der Tochter und deren Gattin, die immer öfter den Weg zurück von Wien ins Elternhaus finden, wo sie im oberen Stockwerk des gasperlmaierschen Hauses eine Einliegerwohnung hergerichtet haben, ist die Familienidylle nahezu perfekt. Die Lektüre fühlte sich für mich wie ein Heimkommen in die Familie Gasperlmaier an.

Dass der Gasperlmaier um des Familienfriedens willen öfter über seinen traditionsbeschwerten Schatten springen muss, nimmt er gerne in Kauf. Er stellt sich mit heroischem Gleichmut allen Neuerungen, sei es nun technischer oder gesellschaftlicher Art, und versucht sie, auch wenn er manches nicht so ganz versteht, in seinen Alltag zu integrieren.

Der Gasperlmaier ist kein taffer Ermittler, doch gerade das macht ihn so sympathisch. Er ist tief verwurzelt in seinem Ausseer-Land und glaubt prinzipiell an das Gute im Menschen. Einem gschmackigen Essen und einem Bier ist er nicht abgeneigt und ab und an ein Schnapserl darf auch nicht fehlen. Da hat ihn der neu zugezogene Nachbar, und mittlerweile zum Freund gewordene Altmann, zu einem Schnapsfeinschmecker erzogen.

Herbert Dutzlers Schreibstil gefällt mir nach wie vor sehr. Er verpackt den Kriminalfall mit Leichtigkeit in eine kurzweilige und humorvolle Geschichte, die durchaus auch kritische Themen wie z. B. Massentourismus, Verdrängung der einheimischen Bevölkerung vom Wohnungsmarkt, Korruption u. ä. behandelt. Es überschlugen sich die Ereignisse und eine Vielzahl an möglichen Verdächtigen machte es mir nicht leichter, zu erraten, wer nun für die Toten verantwortlich sein könnte. Sobald ich meinte, den oder die Übeltäter*innen ausgemacht zu haben, ergab sich durch eine neue Wendung wieder ein ganz anderes Bild. So blieb der Roman spannend bis zum Schluss, welcher aber dieses Mal in ganz anderer Manier ausfällt. Dieses Ende wird die Stammlesenden, meiner Ansicht nach, ein wenig verwundern.

Der Autor schaffte es mit seinen detailreichen Schilderungen der Umgebung und der Charaktere, dass ich mich direkt selbst in der Kulisse des Ausseer-Landes und mitten in den Ermittlungen sah. Die österreichisch gefärbte Ausdrucksweise seiner Protagonist*innen macht das Buch zu einem liebenswerten Stück Heimatkunde.

Für mich war es ein großartiges Lesevergnügen und ich wünsche dem Gasperlmaier, der in diesem Band bezüglich einer möglichen Pensionierung ein wenig ins Überlegen kommt, doch noch ein paar Berufsjahre und damit seinen treuen Leser*innen eine Fortsetzung der Reihe.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel österreichischem Lokalkolorit und einem äußerst bodenständigen und sympathischen Ermittler ist, dem sei "Letztes Glückskeks" von Herbert Dutzler wärmstens empfohlen. Ein herrliches Lesevergnügen und darum von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.01.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Wenn nicht gut, dann noch nicht Ende!

Meine Meinung
Dem Autor Volker Klüpfel ist mit seinem ersten Solo-Roman ein mitreißender, humorvoller und hintersinniger Krimi bestens gelungen, den ich aufgrund des flotten Schreibstils nahezu in einem Rutsch weglas.

Die sympathischen Hauptfiguren Tommi (vulgo Tommes Mann), ein bis dato eher erfolgloser Schriftsteller, und seine umtriebige ukrainische Putzfrau Svetlana, die auf diese Berufsbezeichnung pocht, haben mein Herz im Sturm erobert. Nicht nur ihre humorvollen Dialoge mit jeder Menge „Missverständlichkeiten“ der deutschen Sprache, sondern auch ihre herzliche Empathie mit dem von ihnen aufgelesenen kleinen Mädchen, waren für mich die Highlights in diesem Roman. Svetlana konnte zudem mit jeder Menge passender (und manchmal unpassender) Sinnsprüche und Lebensweisheiten und einer herrlich unkonventionellen deutschen Grammatik bei mir punkten.

Auch wenn in der Geschichte einige durchaus ernste Themen wie Flucht, Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses, Korruption u. ä. vorkamen, so wurden diese Sujets durch eine lockere Erzählweise nicht verharmlost, ihnen jedoch etwas an Schärfe genommen, sodass sie ihren Raum in dem vorliegenden Krimi fanden.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem gut eingefädelten, humorvollen, unkonventionellen und packenden Krimi ist, dem sei „Wenn Ende gut, dann alles“ mit dem charismatischen Schnüfflerduo Svetlana und Tommi bestens empfohlen. Ich verbrachte heitere bis fast besinnliche Lesestunden und freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 26.01.2025
Aargauer Vergeltung
Haller, Ina

Aargauer Vergeltung


ausgezeichnet

Gefährliches Lektorat

Meine Meinung
Der Autorin Ina Haller ist mit „Aargauer Vergeltung“ ein weiterer Krimi-Band aus ihrer Reihe um Andrina Bianci voll Lokalkolorit gelungen.

Schon die schweizerische Rechtschreibung versetzte mich in die Region und die landesüblichen Formulierungen und Ausdrücke taten ein Übriges. Es gibt ein Glossar am Buchende, um etwaige Unsicherheiten bei den Wortbedeutungen zu klären. Die Beschreibung der Gegend war gut gelungen und ich konnte vor meinem inneren Auge die Umgebung wunderbar sehen. Schon das Cover fand ich sehr ansprechend, wenn das Motiv jetzt auch nicht unbedingt mit dem Thema des Buches zusammenhängt.

Was mir ebenfalls gut gefiel, ist die Einarbeitung von so aktuellen Themen wie Urheberschaft bei KI-gestützten Texten und das Thema des Ghostwritings.

Die Protagonist*innen wurden sehr ansprechend und detailverliebt charakterisiert, sodass ich mir die Personen recht real vorstellen konnte. Ich lebte mit Andrina und ihren Verlagskolleg*innen regelrecht mit und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Spannungsbogen wurde von der ersten bis zur letzten Seite aufrechterhalten und ich war ständig am Raten, wie alles zusammenhängen könnte. Durch immer neue Wendungen kamen ständig neue Verdächtige dazu und mir wurde nie langweilig, sodass ich diesen Krimi regelrecht verschlang. Ina Haller lieferte einen Showdown am Ende, der dem Buch einen fulminanten Schluss bereitete.

Ich kannte die vorhergehenden Krimis der Reihe nur teilweise, doch ich fand mich leicht in diesem Buch zurecht, da durch Regresse wichtige Informationen für Neueinsteiger*innen bzw. Wiedereinsteiger*innen in die Reihe aufbereitet wurden.

Mein Fazit
Wer einen spannenden, wendungsreichen Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit lesen möchte, dem sei Ina Hallers „Aargauer Vergeltung“ empfohlen. Ein gut eingefädelter Krimi, der sich flott liest!

Bewertung vom 20.01.2025
Salute - Der letzte Espresso
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Der letzte Espresso


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Friedrich Kalpenstein ist mit „Salute. Der letzte Espresso“ ein spannender, humorvoller und kurzweiliger Krimi mit viel sommerlichem Gardasee-Feeling bestens gelungen.

Der sympathische Ex-Polizist Paul Zeitler hat sich, fern der einstigen Heimat München, in Bardolino am Gardasee eine neue Existenz mit dem Betrieb eines Cafés aufgebaut. Doch allzu lange währt sein ruhiges Leben unter der Sonne Italiens nicht, denn in seinem Café wird ein Mann auf der Toilette ermordet. Da er von Commissarios Lanzas Fähigkeiten nicht vollständig überzeugt ist, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt sich damit bald schon selbst in Gefahr.

Ich mochte die Figur des Paolo, vulgo Paul, Zeitler. Sein Humor und seine bodenständige Art gefielen mir sehr. Auch die anderen Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und viele Situationen waren so lebensnah und authentisch geschildert, dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte und sie wie einen Film vor meinem inneren Auge sah.

Besonders gut gefiel mir das Lokalkolorit des Gardasees, das der Autor wunderbar in seinen Krimi einflocht. So wanderte ich gedanklich durch die Gässchen der Gardasee Orte und genoss die sommerliche Stimmung neben der Krimispannung.

Der flotte und moderne Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und so mancher Cliffhanger tat sein Übriges dazu, dass ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören wollte. Ein schlüssiges Ende ließ mich den Krimi nach einigen unterhaltsamen und spannenden Stunden zufrieden aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der suche nach einem kurzweiligen, nicht allzu blutrünstigen, humorvollen Krimi mit einem sympathischen Hauptdarsteller ist, der noch dazu mit viel sommerlichem Gardasee-Feeling aufwarten kann, dem sei „Salute. Der letzte Espresso“ wärmstens empfohlen. Ich vergebe gerne die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.01.2025
Blumen im Schuh
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


ausgezeichnet

Elisabeth nimmt ihre Zukunft in die Hand

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Blumen im Schuh“ ein moderner, realistischer und anrührender Roman rund um die Hauptdarstellerin Elisabeth bestens gelungen.

Nach dem Ehebruch ihres Mannes muss sich Elisabeth neu sortieren. Das fällt ihr nicht leicht, denn im Laufe der 24jährigen Ehe mit ihrem narzisstischen Mann Wolfgang hat sie sich selbst und ihre Bedürfnisse aus den Augen verloren. Unerwartete Hilfe erhält sie von ihrer Schwägerin, die schon seit ihrer Kindheit mit der Dominanz Wolfgangs zu kämpfen hat und sich gut in ihre Schwägerin Elisabeth hineinfühlen kann.

Die Figur der Elisabeth hat mir sehr gut gefallen, da sie im Laufe der Geschichte eine starke Entwicklung durchlebt. Auch das Umfeld ihres neuen Zuhauses wird sehr anschaulich und liebenswert beschrieben und ich konnte mir die Szenerie gut vor meinem inneren Auge ausmalen.

Der flotte und authentische Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich konnte am Ende das Buch zufrieden mit der Geschichte und deren Entwicklung aus den Händen legen.

Da der Roman in einem christlichen Verlag erschienen ist, möchte ich noch erwähnen, dass christliche religiöse Elemente eine wesentliche Rolle im Roman spielen. So zum Beispiel betet Elisabeth regelmäßig vor dem Essen, geht sonntags in die Messe, engagiert sich in der religiösen Gemeinde und sieht Scheidung unter einem religiös geprägten Aspekt.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem zeitgenössischen Roman über eine Frau ist, die sich selbst wieder zu finden versucht, wird mit „Blumen im Schuh“ fündig. Ich fühlte mich ansprechend und intelligent unterhalten.