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forst

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2025
Wo wir uns treffen
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


ausgezeichnet

Der große Familienroman „Wo wir uns treffen“ von Anna Hope ist spannend und faszinierend geschrieben. Im Mittelpunkt steht die Familie Brooke, deren Familienoberhaupt Philipp Broke gestorben ist und dessen Beerdigung und die Eröffnung seines Testaments nun ansteht. Sämtliche Familienmitglieder sind auf das große Anwesen in Sussex gekommen, größtenteils in Erwartung eines großen Erbes. Auch seine uneheliche Tochter Clara, aus der Beziehung zu seiner damaligen Geliebten, erscheint. Clara wahrt ein großes Geheimnis: Sie weiß, wie die Familie Broke tatsächlich zu ihrem Reichtum gekommen ist. Bis das auch die Leserin und der Leser erfährt, dauert es jedoch unzählige lange Leseseiten. Zwischenzeitlich wird aus der Sichtweise der einzelnen Familienmitgliedern aus dem Leben der Familie Brokes und vor allem über Philipps Verhalten erzählt, unter dem die komplette Familie gelitten hat. Trotzdem plätschert alles nur so vor sich hin.

Bewertung vom 04.04.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

" Wie Risse in der Erde " von Clare Leslie Hall ist ein mitreißender und emotional geschriebenes Leseabenteuer , das mir fast so gut wie "Der Gesang der Flusskrebse" gefallen hat. Die Protagonistin ist Beth, die als junge Frau in Gabriel verliebt war, sich dann aber für den Farmer Frank entscheidet und ihn heiratet. Jahre später taucht Gabriel wieder in ihrem Leben auf . Er hat mittlerweile einen Sohn und Beth, die noch Gefühle für ihn hegt, fängt eine verhängnisvolle Affäre mit ihm an, die tödlich und in einem Gerichtprozess endet. Der Roman ist in verschiedenen Zeitebenen geschrieben und im Mittelpunkt steht der Todesfall, der das Leben aller mitwirkenden Charaktere sehr beeinflusst.Der Roman hat ein interessantes Cover und wird von den Themen Liebe, Beziehung und Schuld durchzogen. Die Autorin schreibt gut lesbar und versteht es den gnazen Roman über eine gewisse Spannung zu hlten.

Bewertung vom 28.03.2025
Schwebende Lasten
Gröschner, Annett

Schwebende Lasten


ausgezeichnet

Annett Gröschners neuer Roman „Schwebende Lasten“ ist ein bewegender Roman über eine starke Frau (Hanna Krause) aus einfachen Verhältnissen. Hanna wurde 1914 geboren und ist im Alter von 4 Jahren schon elternlos, hat jedoch noch Halbschwestern, die sich mehr schlecht als recht um sie kümmern. Nach dem Schulabschluss beginnt sie eine Ausbildung als Blumenbinderin und heiratet ihren Mann Karl. Sie wird mehrfach schwanger, hat Totgeburten, unternimmt Abtreibungen und eröffnet einen eigenen Blumenladen, den sie nach Kriegsbeginn wieder schließen muss. Nach Kriegsende wird sie Kranführerin, doch ihre Liebe zu Blumen bleibt. Annett Gröschner schildert das Leben Hannas in allen Einzelheiten. Trotz diverser Schicksalsschläge gibt Hanna nicht auf. Sie trotzt den Widrigkeiten des Lebens mit einer stoischen Ruhe. Hannas Geschichte hat mich bewegt und ich bewundere, mit welcher Kraft sie ihr schweres Leben gelebt hat.

Bewertung vom 19.03.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


ausgezeichnet

Jean Baptiste Andrea hat mit " Was ich von ihr weiß " einen wunderschönen Roman über ein ungleiches Paar
im letzten Jahrhundert geschrieben. Mimo ist ein kleinwüchsiger Mann, der von seiner Mutter in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zu Verwandten geschickt wird, um dort eine Ausbildung zum Bildhauer zu absolvieren. In dem kleinen ligurischen Dorf Pietra d'Alba lernt er das unkonventionelle Mädchen Viola kennen, die aus einem reichen Elternhaus kommt. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen, verbringen viel Zeit miteinander und verlieben sich. Durch unruhige politische Zeiten und die Kriegswirren zu Zeiten des zweiten Weltkrieges verlieren sie sich jedoch immer wieder aus den Augen. Der Autor schreibt emotional, bildhaft und feinfühlig über das Leben seiner beiden Hauptfiguren, die mir sehr gut gefallen und mit denen ich oft auch mitgelitten habe. Ein wirklich schöner Roman,der aus der Rückblende des alten Mimo erzählt wird und den ich empfehlen kann.

Bewertung vom 11.03.2025
Stromlinien
Frank, Rebekka

Stromlinien


ausgezeichnet

Rebekka Franks packender Roman spielt in den Elbmarschen und handelt von den beiden Schwestern Enna und Jale, sowie deren Mutter Alea. Enna und Jale sind Zwillinge und wurden in dem Gefängnis,in dem ihre Mutter einsitzt, geboren. Nach ihrer Geburt wurden sie von ihrer Großmutter aufgezogen.
Sehnsüchtig warten die beiden Mädchen auf die Entlassung ihrer Mutter Alea. Als dieser Tag endlich kommt, verschwinden sowohl Jale, als auch Alea. Enna begibt sich auf die Suche. Der Roman ist in vielen verschiedenen Zeitzonen geschrieben.
Angefangen mit Familiengeschichten, die schon über 100 Jahre alt sind, Geschichten aus der der Zeit, als Alea noch eine junge Frau war, bis zur jetztigen Zeit. Die Autorin schreibt sehr spannend und führt die Gegebenheiten aus der Vergangenheit bis zum heutigen Zeitpunkt geschickt zusammen, so dass man verstehen kann, wie manche Lebensentscheidungen auch das Leben anderer beeinflussen können.Neben vielen spannenden Sequenzen haben mir die detaillierten Landschaftsbeschreibungen der Elbmarsch sehr gefallen.Zusammengefasst: Ein wunderschöner, spannender Generationenroman.

Bewertung vom 06.03.2025
Heimweh im Paradies
Mittelmeier, Martin

Heimweh im Paradies


ausgezeichnet

„Heimweh im Paradies „von Michael Mittelmeier ist ein spannender, historischer Roman über Thomas Mann und andere bekannte Schriftsteller, Schauspieler und Künstler des letzten Jahrhunderts, die nach der Machtübernahme Hitlers aus Deutschland nach Florida in die USA auswanderten. Er umfasst die Zeit von 1938 – 1943. In Florida angekommen, verbrachten Mann und Schriftsteller wie Feuchtwanger, Brecht, Döblin, Baum, Weigel und die anderen Flüchtlinge, Zeit mit Diskussionen über die Machtergreifung Hitlers und andere politische Themen. Es ist interessant, die Meinungen der anderen Ausgewanderten zu lesen. Obwohl es Mann in Florida sehr gut ging, haderte er mit seiner Ausreise und hielt Vorträge, auch um seine Flucht verarbeiten zu können. Martin Mittelmeier schreibt gut lesbar, aber teilweise auch etwas langatmig über Manns Jahre in Amerika. Trotz dessen habe ich einen guten Eindruck über das Leben der ausgewanderten Künstler erhalten.

Bewertung vom 01.03.2025
Überleben ist alles
Morrison, Ewan

Überleben ist alles


ausgezeichnet

Ewan Morrison hat mit "Überleben ist alles" einen sehr spannenden Thriller geschrieben, der gut in die heutige Zeit passt
und dessen Handlung vielleicht wirklich so in der Art einmal in Wirklichkeit geschehen kann.
Der Vater von der fünfzehnjährigen Haley und ihrem jüngerne Bruder Ben ist ein Prepper, ein Mensch, der sich auf all möglichen
Katastrophen, die vielleicht einmal entstehen können, vorbereitet. Er entführt seine Kinder in die schottischen Bergen ,wo sich noch andere Prepper befinden und wo er sie auf eine mögliche Pandemie vorbereiten will. Haley zweifelt sehr an seine Theorien und als ihr Vater noch die gefesselte Mutter ins Lager bringt, merkt sie, dass mit ihrem Vater etwas nicht in Ordnung ist. Haley versucht herauszubekommen, ob ihr Vater die Wahrheit spricht oder ob sie der Mutter trauen kann, die von psychischen Störungen ihres Mannes überzeugt ist. Der Thriller ist aus Sicht von Haley geschrieben und zweitweise sehr spannend, wenn man liest, wie die Menschen ihren Ängsten begegnen und wie sie diese beziehen wollen.

Bewertung vom 21.02.2025
Die Fletchers von Long Island
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island


ausgezeichnet

Taffy Brodesser-Akner schreibt in ihrem generationenübergreifenden Roman „Die Fletchers von Long Island über die Familie Fletcher und die Folgen der Entführung Carl Fletchers Jahre zuvor. Der wohlhabende Carl Fletcher wohnt mit seiner Familie Anfang der 80er Jahre auf Long Island und wird vor seinem Haus entführt. Nach Zahlung eines Lösegeldes wird er wieder freigelassen und er und seine Familie versuchen das Geschehen zu vergessen. Das gelingt jedoch nicht und als die Familie sich 40 Jahre nach der Entführung wieder trifft, bricht alles aus den Familienmitgliedern heraus und es treten die Folgen der angeblich vergessenen Entführung der einzelnen Mitglieder mit teilweise kuriosen Folgen auf. Der Roman ist sehr amüsant und bildhaft geschrieben und hat viele feinsinnige Dialoge, so dass ich mich beim Lesen mitten im Geschehen befunden habe. Fazit des Romans: Geld macht nicht immer glücklich.

Bewertung vom 11.02.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


ausgezeichnet

Die Familiengeschichte von Christian Schünemann „Bis die Sonne scheint“ ist sehr realistisch geschrieben und spiegelt das Leben seiner Familie in den 80er Jahren perfekt wieder. Jedes seiner Familienmitglieder kommt in dem Roman unter fiktiven Namen vor. Angefangen bei den Großeltern bis hin zu seinen Eltern und Geschwistern. Der Protagonist Daniel lebt mit seinen Eltern und Geschwistern in einem kleinen Dorf. Seine Eltern stecken trotz diverser, neuer Geschäftsideen immer wieder in finanziellen Nöten, so dass sie ihm noch nicht einmal seine gewünschten Sachen zur anstehenden Konfirmation kaufen können. Trotz der Geldsorgen leben die Eltern wie gewohnt und verschweigen auch den Großeltern ihre finanziellen Nöte. Christian Schünemann erzählt in Rückblicken aus dem Leben seiner Großeltern, seiner Eltern und berichtet von den Entbehrungen nach dem Krieg, dem langsamen wirtschaftlichen Aufschwung und dem wirtschaftlichen Abstieg Christians Familie. Der Roman hat mir gut gefallen und berührt. Er ist authentisch und trotz aller Sorgen der Familie, auch humorvoll geschrieben.

Bewertung vom 23.01.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

So einen schönen, herzlichen Roman wie „Von hier aus Weiter“ von Susan Pásztor habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Die Geschichte handelt von dem Ehepaar Marlene und Rolf. Rolf ist an Krebs erkrankt und nimmt sich das Leben, um dem bevorstehenden Schmerzen und Leiden zu entgehen. Marlene ist wütend und traurig zugleich, dass ihr Mann sie allein zurückgelassen hat und zieht sich aus dem Leben zurück. Als eines Tages ein Klempner, ein ehemaliger Schüler bei ihr erscheint, um eine Dusche zu reparieren, ändert sich ihr Leben nach und nach. Der Klempner Jack zieht bei ihr ein , kümmert sich um Marlene und beginnt eine Beziehung zu ihrer Ärztin Ida. Nach und nach holen die beiden sie aus ihrer Abgeschiedenheit heraus und machen sich auf dem Weg nach Wien, um dort einen Brief von Rolf an sie abzuholen, den er bei ihrer ehemaligen Freundin hinterlassen hat. Die Autorin schreibt lebensnah und humorvoll und ich habe mich gefreut, Marlene auf ihrem Weg ins Leben zurück zu begleiten.