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Fabian O.

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2024
Idefix und die Unbeugsamen 07
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Serrano, Olivier

Idefix und die Unbeugsamen 07


sehr gut

Als großer Fan der Asterix-Comics war dies für mich der erste Band der Idefix-Reihe. Der Band besteht aus drei Geschichten, was natürlich bedeutet, dass die einzelnen Geschichten relativ kurz sind. Dadurch handelt es sich um recht oberflächliche Geschichten im Vergleich zu den Asterix-Comics. Darüber kann ich allerdings leicht hinwegsehen, da es sich um witzige und kurzweilige Geschichten handelt. Auch wenn ich mir die Geschichten eigentlich aufteilen wollte, habe ich den ganzen Band in einem Stück weggelesen.

In den Geschichten wird erzählt, was Idefix mit seinen tierischen Freunden in Lutetia erlebt hat, bevor er Obelix getroffen hat. Wie bei Asterix sind dabei die Römer natürlich allgegenwärtig, aber Idefix und seine Freund schaffen es natürlich immer wieder die Römer zu überlisten.

Was beim Aufschlagen direkt auffällt, ist, dass der Zeichenstil sehr detailreich und sehr ähnlich zu den Asterix-Bänden ist, was mir sehr gut gefällt, durch den Fokus auf Idefix hat dieser Band trotzdem seinen ganz eigenen Charakter.

Insgesamt handelt es sich um einen schönen Comic-Band mit witzigen Geschichten und einem für mich tollen Zeichenstil und ich freue mich schon auf den nächsten Idefix-Band, der mit Sicherheit auch den Weg in mein Regal finden wird.

Bewertung vom 05.11.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


gut

Interessante Geschichte mit Schwächen

In "Die Lungenschwimmprobe" wird die wahre Geschichte der Anna Voigt erzählt, der vorgeworfen wird, ihr eigenes Kind getötet zu haben.

In das Buch bin ich sehr schnell reingekommen, da mir der Schreibstil des Autors sehr gut gefällt. Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist, dass der Autor sich - wo möglich - an historische Originalquellen hält.

Neben der Hauptgeschichte über Anna Voigt erfährt man als Leser auch einiges über die anderen Charaktere, wie den Arzt, der die Lungenschwimmprobe durchgeführt hat, Annas Anwalt, Leipzigs Pfarrer und einige mehr. Im Grundsatz gefällt mir das sehr gut, da es für mich dazu beiträgt, mich in der Geschichte zu verlieren. An einigen Stellen führt das in meinen Augen aber zu weit und die Hauptgeschichte rückt für meinen Geschmack zu oft in den Hintergrund, die Nebengeschichten werden dann für mich zu ausführlich erzählt. An diesen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass Informationen, die nicht der Geschichte dienen, kürzer und prägnanter gehalten worden wären.

An einigen Stellen fügt der Autor kurze Absätze als Kommentar seinerseits ein. Die Idee finde ich toll und an einigen Stellen auch gut umgesetzt, an anderen Stellen habe ich mich leider mehrmals geärgert, dass ich dadurch aus dem Lesefluss und aus der Geschichte herausgerissen wurde.

Eine weitere Sache, die ich im Grundsatz eine gute Idee finde, ist der Abwechslungsreichtum des Buches. Normale Erzählpassagen wechseln sich ab mit Auszügen aus historischen Gesetzestexten, Ausschnitten aus Liedern oder ausführliche Gedanken der Charaktere. Auch hier hätte ich mir aber mehrfach gewünscht, dass solche Passagen kürzer und prägnanter gehalten worden wären, da auch hier einige Passagen nicht dem Fortschritt der Geschichte gedient haben und mich aus dem Lesefluss gerissen haben.

Alles in allem handelt es sich um ein gutes Buch, was ich gerne gelesen habe, was für mich aber auch einige negative Punkte mitbringt: Für mich ist es eine tolle, gut geschriebene Geschichte mit interessanten Charakteren, die sich aber leider oft in Nebensächlichkeiten verliert und leider keinen stringenten roten Faden durch das Buch aufweisen kann.

Bewertung vom 28.10.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


sehr gut

In Suche liebevollen Menschen erzählt Julian Borger die Geschichte seines Vaters Robert und weiterer jüdischer Kinder aus Wien, deren Eltern Anzeigen im Manchester Guardian geschaltet haben in der Hoffnung, dass sie bei fremden Familien in England Schutz vor den Nazis nach dem Anschluss 1938 finden können.

Da ich von diesen Anzeigen bisher noch nie gehört habe, war ich ziemlich neugierig. Julian Borger führt die Leser mehr oder weniger chronologisch durch das Buch und damit durch das Geschehen. Er erzählt also zuerst von der Zeit des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich, dann von der Zeit während des Krieges und endet mit den Monaten, Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg.
Diese Art die Geschichten aufzubereiten gefällt mir persönlich auch sehr gut, auch wenn ich dadurch an einigen Stellen Probleme hatte durch viele Sprünge zwischen den einzelnen Geschichten und Personen dem roten Faden zu folgen. Hier gilt es genau auf die Namen zu achten, nicht nur einmal ist es mir passiert, dass ich erst ein paar Absätze später gemerkt habe, dass es wieder um eine ganz andere Person als zuvor ging. Hier hätte ich mir doch eine etwas klarere Abgrenzung gewünscht.

Zwischendurch liefert der Autor auch viele Hintergrundinformationen, die nicht direkt mit den Geschichten zu tun haben, zum Beispiel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien oder in Shanghai (wo die Recherchen zu diesem Buch ebenfalls hingeführt haben). In meinen Augen trägt das sehr positiv zum Lesefluss und zum Gesamtverständnis bei.

Das Buch kann ich persönlich sehr empfehlen, es ist aber natürlich nicht unbedingt leichte Kost. Gerade nach dem Kapitel, in dem die Reise von Fred und Frits durch verschiedene Konzentrations- und Vernichtungslager beschrieben wird, bleibt man mit Gänsehaut und einem bedrückenden Gefühl zurück.