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Benutzername: 
Ute65
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


sehr gut

Saint und Patch lernen sich als Jugendliche kennen, beide sind Außenseiter.
Durch ein unfassbares Verbrechen - Patch will einem Mädchen helfen und wird statt ihrer entführt und lange in völliger Dunkelheit gefangen gehalten - wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Nur Saint glaubt daran, dass Patch noch lebend gefunden werden kann...

Die Liebe Saints zu Patch hat mich berührt, sie ist bedingungslos.
Patch stößt sie immer wieder vor den Kopf, weil er Grace sucht, die mit ihm im Keller war. Saint setzt alles daran, ihm zu helfen.

Ich fand das Buch spannend und eindringlich geschrieben, aber gerade in der Mitte hatte es für mich deutliche Längen. Auch die Namen der vielen verschwundenen Mädchen im ganzen Land brachten mich öfter mal "ins Schwimmen", weil ich nicht mehr wusste, wer nun wer ist.
Aber alles in allem ein tolles Buch!

Bewertung vom 18.05.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Henrik und Nora, ein junges Paar aus Greifswald, fahren mit ihrem 5jährigen Sohn Fynn nach Schweden, um Ferien im geerbten Wochenendhaus von Henriks Großvater zu machen.
Plötzlich verschwindet Fynn spurlos.
Und Henrik hat Erinnerungsfetzen an den letzten Urlaub mit seinen Eltern und dem Großvater, die nicht nur schön sind, wie er immer dachte...

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Menschen erzählt, und was anfangs verwirrend erscheint, löst sich im Laufe der Geschichte auf.

Es ist eine düstere Stimmung im undurchdringlichen Wald, die ich fast spüren konnte.
Und immer, wenn ich dachte, dass ich die Lösung habe, kam es wieder anders.

Das Cover ist gut gewählt, die Schreibweise flüssig und hat mich angesprochen.
Auch wenn ich am Ende ein kleines bisschen ratlos zurückbleibe, ist das Buch ein Thriller, der mich abgeholt hat, und dem ich auf jeden Fall ein "Muss man lesen" bescheinigen kann.

Bewertung vom 08.03.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


sehr gut

Das Buchcover lässt es schon erahnen - dieses Buch knistert nur so vor Action.

Jayden, ein Junge aus Liverpool, wird vom Geheimdienst rekrutiert - aber dieser Geheimdienst ist noch geheimer, eben die LAST LINE OF DEFENSE. Mit 2 anderen Jugendlichen macht er eine harte Ausbildung und wird für seinen ersten Einsatz nach Buenos Aires in die britische Botschaft geschickt.
Hier sucht Sofia, eine Journalistin, Zuflucht, und als die Botschaft von Raketen angegriffen wird, können beide fliehen.
Jayden hilft Sofia, denn sie werden verfolgt. Die Verfolger gehen äußerst brutal zu Werke, und nur mit viel Geschick und List haben die beiden immer wieder die Nase vorn.

Ich kenne Bücher von Andreas Gruber, dieses ist anders.
Auch wenn der Schreibstil gewohnt genial ist und die kurzen Kapitel mit den Rückblenden sich super lesen - mir persönlich ist es etwas zu actiongeladen.
Aber das liegt an mir!
Als Oma lese ich sonst andere Bücher, die besser zu mir passen.

Bewertung vom 24.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


sehr gut

1645. In East Anglia kommt der Hexenjäger durch die Dörfer und verdächtigt viele der Dorfbewohner der Hexerei.

Martha, eine ältere angesehene Hebamme, Heilerin und Dienerin, soll dem Hexenjäger helfen, die verdächtigen Male auf den Körpern der angeklagten Frauen zu suchen.
Sie sucht Hilfe bei einer von ihrer Mutter vererbten Wachspuppe, doch wird der Atzmann ihr helfen können?

Das ist ein düsterer beklemmender Roman aus einer furchtbaren Zeit. Zartbesaitete sollten sich überlegen, ob sie sich das antun wollen.
Eine Szene mit einem "Hexenzeichen" hat mich das Buch 2 Tage nicht mehr anfassen lassen.

Sehr eindringlich geschrieben, ich konnte die Zerrissenheit der stummen Martha sehr gut nachvollziehen, ihre Loyalität ihrer Herrschaft gegenüber wie auch ihr Handeln als Hebamme.

Ein tolles Buch, aber für mich zu beklemmend.
Wenn ich mir vorstelle, dass es das alles wirklich gegeben hat...

Bewertung vom 26.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Das war aber mal ein spannendes Buch!

Leo Askers, eine Kriminalbeamtin in der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö, wird von einem Entführungsfall abgezogen und muss jetzt in der Abteilung für "hoffnungslose Fälle" die leitung übernehmen.
Hier wird ihr ein Foto von 2 kleinen Figuren in einer Modellbauanlage zugeschickt - diese beiden Figuren ähneln den beiden Verschwundenen aus dem Entführungsfall, an dem sie vorher gearbeitet hatte.

Die Figuren der Handlung sind teilweise etwas eigenartig, gerade die neuen Kollegen sind nicht das, was man sich als Kollegen wünscht.

Der Autor schreibt unglaublich packend.
Mir gefällt sehr gut, dass es immer kurze Kapitel sind - da habe ich dann immer weiter gelesen - nach dem Motto "eins geht noch".

Ich habe öfter gedacht, den Täter zu kennen, aber im nächsten kapitel sah es schon wieder anders aus.

Insgesamt ein Buch, das ich nur empfehlen kann.
Da es der Auftakt zu einer Krimireihe ist, freue ich mich schon auf den nächsten Fall von Leo und ihren Schulfreund Martin.

Bewertung vom 15.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

"Die Kinder des Don Arrigo", lautr jüdische Kinder und Jugendliche mit ihren Begleitpersonen, sind auf der Flucht vor den Nazis aus Deutschland geflohen. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen befindet sich jetzt auf dem Weg nach Palästina, muss aber in einem kleinen italienischen Dorf Zuflucht suchen. In der "Villa Emma" finden sie Unterkunft, hier wird aus der Sicht des 11jährigen Natan erzählt.

Es ist eine beklemmende Situation. Die trotz allem in der Villa herrschende Unbeschwertheit - nicht zuletzt auch durch die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner, die helfen, wo sie können - schwindet, als Faschisten aufmerksam werden.
Der Pfarrer hat einen rettenden Einfall..

Zum Schluss wird es noch spannend, wird die Flucht gelingen?

Diese schreckliche Zeit, in der so viel Schreckliches geschah, darf nie vergesen werden. Gerade bei den jetzigen Vorkommnissen.
Dieses Buch trägt dazu bei. Ich habe beim Lesen weinen müssen.

Bewertung vom 11.09.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


ausgezeichnet

Sallie Kincaid wächst zur Zeit der Prohibition in Virginia auf. Ihrem Vater, dem Duke, gehört nicht nur das Große Haus, sondern auch die Kaufhalle im Ort. Er ist ein Mann, auf den man hört.
Als Sallie mit ihrem Halbbruder beim Spielen einen Unfall baut, wird sie fortgeschickt und kehrt erst nach 9 Jahren wieder zurück, als die Mutter ihres Halbbruders stirbt.
Jetzt muss sie sich um den "Kleinen", der auch schon 13 ist, kümmern.
Nach dem Tod des Vaters übernimmt sie nach und nach die Verantwortung für die Geschäfte, auch wenn sie damit gegen einige Regeln verstößt und sich damit den Zorn ihrer Familie einhandelt.

Jeanette Walls hat einen tollen Schreibstil, und ihre Hauptdarstellerinnen sind immer besondere, starke Frauen. So auch diese Sallie Kincaid.
Mir persönlich hat noch ihr erster biografischer Roman "Schloss aus Glas" am besten gefallen, aber auch dieses Buch gehört gelesen.
Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 17.08.2023
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


ausgezeichnet

Marschlande - ein Roman, der im Randgebiet von Hamburg direkt an der Elbe - viel Obst- und Gemüseanbau - spielt. Für mich als Hamburgerin also besonders reizvoll.

Abelke Bleken, eine Bäuerin mit eigenem Hof, lebte hier um 1580. Schwere Zeiten waren das, für eine alleinstehende Frau besonders.
Abelke entsprach nicht der "Norm", sagte ihre Meinung und ließ sich nicht einschüchtern. Das wurde ihr schließlich zum Verhängnis.

Fast 500 Jahre später zieht Britta mit Mann und Kindern in die Marschlande, bemerkt den Straßennamen Abelke-Bleken-Ring und fängt an zu recherechieren. Sie taucht immer tiefer in die alte Geschichte ein und lernt dabei sich selbst besser kennen.

Das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen. Ich weiß gar nicht genau, warum.
Der Erzählstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Geschichte von Abelke hat für mein Empfinden aber mehr Tiefe als die von Britta.

Bewertung vom 10.07.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


sehr gut

Ja, so ist das, wenn eine vermeintlich "heile Familie" plötzlich Farbe bekennen muss.
Äußerlich ist alles ganz toll und harmonisch, und doch - eine Störung, und lange Verheimlichtes kommt auf den Tisch und offenbart die ganzen, lange verschwiegenen Geheimnisse der Familie.

Der Roman von Philipp Oehmke greift die Gegenwart in Deutschland und Amerika auf, geht aber auch auf die Vergangenheit Deutschlands ein.

Mich hat beim Lesen gestört, dass so viel auf englisch vorkam. Mein Schulenglisch reichte da manchmal nicht ganz aus.
Auch die Schilderungen waren oft sehr langatmig und teilweise ein bisschen durcheinander, auf jeden Fall habe ich es so empfunden.
Leider waren die Darsteller nicht unbedingt Sympathieträger, aber dennoch konnte ich deren Handlungen durchaus nachvollziehen.

Das Buch ist dennoch lesenswert, wenn auch für mich kein Nr. 1-Hit

Bewertung vom 20.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


sehr gut

Dresden im Jahr 1841: Die Semperoper wurde eröffnet, und Elise Spielmann, eine der Hauptakteure dieses Romans, ist betört.
Elise, eine junge Violinistin aus gutem Hause, ist hoch musikalisch und bei ihrem ersten Besuch im Opernhaus so überwältigt, dass sie aus der Aufführung flieht. Draußen begegnet sie dem jungen Malergesellen Christian, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Doch leider ist sie schon einem anderen, weitaus älteren Mann versprochen.

Die Stimmung in der Stadt und die Beschreibungen sind gut beschrieben, aber ich habe nicht so ganz den Zugang zu den Hauptakteuren bekommen. Für mich fehlte da leider was.

Man merkt beim Lesen, dass es noch weitere Bände geben soll, denn alles ist noch relativ offen.
Dennoch werde ich wohl die nächsten Bücher auch lesen.

Der Einband passt für mich nicht so gut. Es geht ja nicht nur um Elise, sondern auch um die Semperoper, die Aufstände und vor allem um Dresden.

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