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Benutzername: 
leselieschen
Wohnort: 
Kiel

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2009
Die besten zehn Sekunden meines Lebens
Schmelzer, Roger

Die besten zehn Sekunden meines Lebens


weniger gut

Leider suchte ich vergebens nach Tiefsinn und Komik. Sicherlich hat mir der Roman das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht gezaubert, aber ich hatte mir nach der guten Leseprobe doch weitaus mehr erhofft.

Die Geschichte des fülligen Chris Mackenbroock ist zumindest in seinem ersten Leben gefüllt mit Frustattacken auf Pizza, verpassten Liebeserklärungen an seine Traumfrau Kathleen und einer mehr freundschaftlichen als leidenschaftlichtlichen Liebe zu Beatrix. Nachdem Chris seinen Job als Drehbuchautor für Sketche an den Nagel gehängt hat und verzweifelt den Jo-Jo-Effekt seiner Waage beobachten muss, zieht er eines Nachts eine Bilanz seines Lebens und stellt fest, dass das Leben ihm so viele Chancen gegeben hatte und es einfach sein Schicksal sei, nie das große Glück zu finden. Als er aber am nächsten Morgen erneut als 16-Jähriger in seinem alten Zimmer erwacht, nimmt er sich vor, Kathleen zu erobern und endlich die überschüssigen Pfunde für immer los zu werden. Es stellt sich heraus, dass DIE 10 Sekunden seines Lebens eine einzige Illusion waren und auch Kathleen nicht die Superfrau schlechthin ist. Das man aber gerade auf diese Einsicht sage und schreibe 350 Seiten warten muss, machte das Lesen recht schmerzlich..

In einer knapperen Form und ohne Versuche, ein philosophischen Kern einzubauen, wäre der Roman sicher eine leichte Kost gewesen. Aber so schleppt man sich von der einen zur nächsten Seite, in der Hoffnung, die pubertierenden Tagträume hätten endlich ein Ende. Meiner Meinung nach ist der Anteil, der Chris in der Jugend verweilen lässt, viel zu ausschweifend geraten. Der Humor ist für meinen Geschmack meist platt und an manchen Stellen sogar verfehlt.

Insgesamt leider keine empfehlenswerte Lektüre..