Was Jesus wirklich gesagt hat (eBook, ePUB)

schlecht

Franz Alt ist ein bekannter Autor. Das dürfte der Grund dafür sein, warum sein Buch derzeit weite Verbreitung findet. Inhaltlich bietet es aber viel weniger, als es verspricht.
Grundsätzlich bin ich sehr daran interessiert, die Worte Jesu aus ihrem kulturellen Hintergrund heraus besser zu verstehen. Doch abgesehen davon, dass nicht mit absoluter Gewissheit gesagt werden kann, dass Jesus tatsächlich in aramäisch gesprochen hat (manche Wissenschaftler behaupten, Jesus habe in Hebräisch gesprochen - David Bivin zum Beispiel), verstehe ich nicht, warum eine Rückübersetzung aus dem griechischen Neuen Testament ins Aramäische und eine anschließende Übertragung ins Deutsche, die Lehre Jesu geradezu in ihr Gegenteil verkehren soll. Immerhin behauptet ja Franz Alt und Günther Schwarz, die Kirche lehre einen anderen Jesus. Warum durch dieses Vorgehen plötzlich der ursprüngliche Jesus zu Tage treten soll, ist mir vollkommen schleierhaft. Zumal es bereits eine sehr alte syrisch-aramäische Übersetzung des Neuen Testaments gibt (Peschitta). Warum Günther Schwarz aber ausgerechnet vom griechischen Text des Neuen Testament ausgeht, den er zuvor als fehlerhaft und verfälscht gebrandmarkt hat, um schließlich nach zweifacher Übersetzung einen besseren Text zu präsentieren, kann ich nicht nachvollziehen.
Meine Erklärung ist die: alles, was Franz Alt an Jesus interessiert ist das, was Franz Alt selbst wichtig ist: Friedenspolitik. Da passen eben nur bestimmte Verse. Vielleicht erhofft er sich ja von Jesus auch einen namhaften Fürsprecher für die eigenen Positionen. Doch man sollte wissen: der Jesus von Franz Alt ist kein Gesandter Gottes. Er ist lediglich ein guter Mensch - ein sehr guter sogar. Aber er hat gerade mal so viel Autorität, wie Franz Alt ihm zugesteht.

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