Der Salon der kühnen Frauen

gut

Zu Beginn des Buches fiel es mir schwer, den roten Faden zu finden und wirklich zu verstehen, worauf die Handlung hinausläuft. Die verschiedenen Charaktere und ihre Geschichten erschienen zunächst etwas verwirrend und schwer greifbar. Doch ungefähr ab der Hälfte des Romans begann sich das Puzzle zusammenzusetzen, und die Zusammenhänge wurden klarer. Ab diesem Punkt entwickelte sich die Geschichte in eine spannende und packende Richtung, die mich immer mehr fesselte.

Der Roman ist eine interessante Mischung aus Eleganz und Dekadenz, mit einer Prise dunklem Humor und einem intelligenten Erzählstil. Besonders beeindruckend ist, wie das Buch die Kraft des Geschichtenerzählens und die Bedeutung von Solidarität unter Frauen thematisiert. Es ist definitiv eine Lektüre, die man gut nebenbei genießen kann. Trotz des etwas holprigen Starts lohnt es sich, dranzubleiben, denn am Ende wartet eine faszinierende und unterhaltsame Geschichte.

Ex-Wife

sehr gut

Ex Wife" erzählt eine spannende und emotional aufgeladene Geschichte aus den 1920er Jahren. Die Protagonisten navigieren durch die Schwierigkeiten von Beziehungen, Untreue und gesellschaftlichen Erwartungen, die in dieser Zeit eine ganz besondere Bedeutung hatten. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, und ihre inneren Konflikte werden eindrucksvoll dargestellt. Dies macht es leicht, sich in ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen.

Was mich jedoch gestört hat, ist, wie stark die Themen und die Erzählweise an die heutige Zeit erinnern. Obwohl die Handlung in den 1920ern spielt, wirkt vieles erstaunlich modern, fast so, als ob die Geschichte aus der Gegenwart stammen könnte. Diese zeitliche Diskrepanz hat mich beim Lesen oft aus der historischen Atmosphäre herausgerissen. Die sozialen und persönlichen Probleme, die geschildert werden, sind so nah an den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, dass das Buch manchmal weniger wie ein historischer Roman und mehr wie eine zeitgenössische Erzählung anmutet.


Insgesamt würde ich "Ex Wife" 3,5 von 5 Sternen geben. Es ist eine fesselnde Lektüre, doch die moderne Anmutung nimmt der historischen Kulisse einiges von ihrer Authentizität.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1

ausgezeichnet

"When the Moon Hatched" ist ein fesselnder Fantasy-Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Die Autorin hat eine Welt geschaffen, die vor lebendigen Charakteren und spannenden Handlungssträngen nur so strotzt.

Der Autorin gelingt es meisterhaft, die Emotionen der Charaktere darzustellen und den Leser an Raeves inneren Konflikten und Kämpfen teilhaben zu lassen. Raeves Zorn und ihr unerschütterlicher Wille zur Freiheit sind fast greifbar und machen sie zu einer beeindruckenden Protagonistin. Kaan hingegen wird als facettenreicher Antagonist dargestellt, dessen undurchdringliche Geheimnisse und moralische Grauzonen die Spannung aufrechterhalten.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist detailliert und atmosphärisch beschrieben. Die düstere Atmosphäre. Die Drachen, die in dieser Welt eine zentrale Rolle spielen, sind faszinierend und tragen zur Magie und Mystik des Romans bei. Besonders gefällt mir das Alter der Magie. Hier kann man sicherlich noch viel lernen.

Insgesamt ist "When the Moon Hatched" ein aufregender und emotional intensiver Roman, der durch seine starken Charaktere und die gut durchdachte Handlung besticht. Die Autorin hat ein beeindruckendes Debüt vorgelegt, das Lust auf mehr macht. Für Fans von epischen Fantasy-Geschichten ist dieses Buch ein absolutes Muss.
Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil!

Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1

sehr gut

Als Fan der griechischen Mythologie und ihrer vielschichtigen Heldenfiguren fand ich "Yrsa" von Bröhm erfrischend und fesselnd. Diese Geschichte bietet eine neue Perspektive, indem sie sich in die raue, faszinierende Welt der Wikinger begibt und uns eine starke, junge Protagonistin präsentiert, die sich durch ihre Entschlossenheit und ihren Mut auszeichnet.

Besonders beeindruckend fand ich, wie Yrsa in ihrem ersten großen Kampf gegen die unwirtliche Natur und mächtige Gegner ihre innere Stärke entdeckt. Ihre Entwicklung von einer besorgten Schwester zu einer wahren Kämpferin ist inspirierend und überzeugend dargestellt. Das Motiv des Glaubens an das Gute und die zarte Liebesgeschichte mit dem jungen Krieger Avidh verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Emotionalität.

"Yrsa" bietet nicht nur eine neue Heldin, sondern auch einen frischen Blick auf eine epische und oft vernachlässigte historische Ära. Es ist ein Abenteuer, das sowohl Fans der griechischen Mythologie als auch Liebhaber von starken weiblichen Figuren begeistern wird. Eine klare Empfehlung für alle, die sich nach einer mitreißenden und emotionalen Geschichte sehnen.

Die Perserinnen

gut

Das Buch "Die Perserinnen" eröffnete mit beeindruckender Geschwindigkeit und Dramatik, was mich zunächst sehr begeisterte und meine Erwartungen hochschraubte. Doch leider wurde ich im weiteren Verlauf des Buches enttäuscht.

Die anfängliche Dynamik und Spannung ließen schnell nach, und irgendwann im Verlauf der Geschichte fand ich mich verwirrt und fragte mich, worum es überhaupt geht. Die Handlung verlor an Klarheit und Fokussierung, was mein Lesevergnügen erheblich beeinträchtigte. Besonders störend empfand ich eine der Hauptcharakterinnen, deren Verhalten und Persönlichkeit mir zunehmend auf die Nerven gingen. Dies machte es für mich schwierig, eine Verbindung zur Geschichte aufzubauen und das Buch zu genießen.

Ein weiterer Punkt, der mich enttäuschte, war das fehlende Thema Religion. Angesichts des kulturellen Hintergrunds der Charaktere hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf religiöse Aspekte eingeht. Auch die Problematik der Anpassung an eine andere Kultur wurde nur kurz erwähnt und hätte meiner Meinung nach mehr Raum in der Geschichte verdient. Die unterschiedlichen Lebensarten der Cousinen wurden kaum gegenübergestellt, was eine spannende Dynamik und tiefere Einblicke in die Charaktere hätte bringen können.

Trotz dieser Kritikpunkte muss ich sagen, dass "Die Perserinnen" leicht zu lesen war und ab und zu unterhaltsame Momente bot. Die Sprache der Autorin ist flüssig und gut verständlich, was das Lesen angenehm macht.

Insgesamt konnte "Die Perserinnen" meine anfänglichen Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl es einige positive Aspekte gibt, überwogen für mich die negativen Überraschungen im Verlauf der Geschichte. Ich hätte mir eine tiefere Auseinandersetzung mit den kulturellen und religiösen Themen sowie eine stärkere Charakterentwicklung gewünscht.

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1

ausgezeichnet

Das Buch hat mich direkt mit seinem schönen Cover angesprochen - welches aber wenig vom Inhalt andeuten lässt. Die Geschichte handelt von luziden Träumen und Studierenden, die besondere Fähigkeiten haben und an einer Academy in Lappland dafür ausgebildet werden. Die Story ist auf den ersten Blick bereits sehr ansprechend und wurde auch gut von der Autorin umgesetzt. Ihr Schreibstil ist angenehm und auch die Charaktere sind vielseitig und spannend. Teilweise war mir der Hintergrund der Charaktere zu dramatisch, aber am Ende blieb es doch spannend! Ich freu mich auf den zweiten Teil.

Yellowface

sehr gut

Nachdem ich von Babel begeistert war und wieder einiges an Marketing zu Kuangs neuem Buch gesehen habe, musste ich das Buch natürlich lesen.
Ich konnte schnell in die Geschichte einsteigen und war von Beginn an von den Charakteren fasziniert. Die Hauptcharakterin, Junie, soll wohl nicht gemocht werden. Gerade zu Beginn fiel mir die Ablehnung stark auf. Wie kann man so Neid erfüllt sein und sich weiter mit den Personen treffen, die in einem diesen Neid hervorrufen? Die andauernden Erklärungsversuche haben es fast noch schlimmer gemacht. Über das Buch hinweg hatte ich jedoch vereinzelt Mitleid mit ihr, fast schlich sich sogar Verständnis ein, was ich als bemerkenswerte Leistung der Autorin zu verbuchen habe.
Eine spannenden Einblick in das Thema Rassismus wirft auch dieses Buch wieder, vor allem in das Gefühl der Hauptcharakterin, bei welchem mir fast übel würde. Ich glaube und hoffe aber, dass dieses Buch zu sinnvollen Debatten anregen kann.
Ich zähle dieses Buch als eins der Bücher, welches man lesen sollte und würde es jedem empfehlen. Für die fünf Sterne fehlte mir persönlich der page Turner Effekt - ohne spannende Fantasy Plottwist vergebe ich diese aber auch nicht gerne.

Der Vertraute

sehr gut

Die Wahl von Spanien als Schauplatz war eine erfrischende Abwechslung, und die interessanten Charaktere – sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere – haben mich mitfiebern lassen. Allerdings war das regelmäßige Wechseln zwischen Vor- und Nachnamen sowie Titeln, insbesondere zu Beginn, verwirrend. Die Einbeziehung der Hausnamen erschwerte zusätzlich die Unterscheidung. Obwohl ich über kleine Spanischkenntnisse verfüge, kann ich mir vorstellen, dass dies ohne sie noch unübersichtlicher wäre.

Die lebhaften Charaktere und überraschenden Handlungen haben das Lesevergnügen gesteigert, doch die Liebesgeschichte entwickelte sich für meinen Geschmack etwas zu schnell. Auch das Magiesystem blieb für mich noch undurchsichtig, obwohl es interessant war.

Insgesamt hat das Buch zu Beginn einen starken Eindruck hinterlassen. Die Kombination aus Fantasy und historical fiction sowie die starken weiblichen Charaktere wirkten vielversprechend. Allerdings wirkte der Mittelteil des Buches gedrängt und abgehackt. Ich denke, ich werde das Buch noch einmal lesen müssen, um alles zu verstehen, was mich etwas stört. Eine Duologie statt eines Standalones hätte den Charakteren möglicherweise mehr Raum gegeben, was sinnvoller gewesen wäre.