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Benutzername: 
Rhintho
Wohnort: 
Gießen

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2009
Das Insekt
Masterton, Graham

Das Insekt


sehr gut

Von Morden, Dämonen und Insekten

Bonnie Winter führt ein ganz einfaches Leben inmitten der Metropole Los Angeles, Kalifornien. Neben ihrer Tätigkeit in einem Kosmetik-Unternehmen baut sich Bonnie ein eigenes Geschäft im Reinigungswesen auf, spezialisiert auf Reinigung nach Morden und Gewaltverbrechen. Zusammen mit ihrem Mann wohnt sie in einem kleinen Haus, welches jedoch ständig der Ort von allerlei Streitigkeiten zwischen ihnen wird. Misstrauen, Frust und Disharmonie stehen nun an der Tagesordnung.
Dennoch macht sie jeden Tag ihren Job und arbeitet sich durch zig Wohnungen wie auch ganze Häuser. Eines Tages allerdings beginnt sie ein Muster in den Verbrechen zu erkennen und bemerkt zudem noch ein spezielles Insekt, hinter welchem ein düsterer Mythos steht. Bonnie macht sich auf die Suche, um das Geheimnis zu lüften, nur setzt sie damit Dinge in Gang, die sie sich selbst nie erträumt hätte...

Die Geschichte ist mit ihren 255 Seiten und einer großzügig gesetzten Schrift sehr kurz gehalten. Ohne große Umschweife durchläuft man direkt die Handlung. In Bezug auf die Charaktere (außer Bonnie) stellt man jedoch schnell fest, dass einige weiterführende Beschreibungen und Gedanken nicht verkehrt wären, da die meisten Nebencharaktere sehr platt rüber kommen. Insbesondere das Verhalten von Bonnies Ehemann, Duke, kann man an vielen Stellen nicht wirklich nachvollziehen. Sein Handeln erzeugt bei jedem eine Abneigung, jedoch sind seine Auftritte, seine Persönlichkeit derart einseitig und wechselhaft, so dass die Glaubwürdigkeit darunter doch leidet. Dies gilt an manchen Stellen auch für Bonnies Mitarbeiterinnen und ihr Tun.

Auch wenn die Charaktere ein wenig schwächeln, so schafft es Masterton dennoch eine ausreichende Atmosphäre aufzubauen. Die Tatorte werden entsprechend düster und trostlos in Szene gesetzt und die Tragödien, welche dahinter stehen, lassen es einem flau in der Magengegend werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Entwicklung der Geschichte. Dem Leser wird in diesem Roman nicht jede Rätsels Lösung vorgeben. Es bleiben also einiges an Fragen offen. Darunter leidet weder die Spannung noch das Lesevergnügen, im Gegenteil regt es ein wenig zum Nachdenken an.

Kurzum schrieb Masterton einen verstörenden Roman, in dem der Tod die zentrale Rolle spielt und sich Mythen sowie menschlichen Abgründen gleichermaßen bedient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2009
Vorübergehend tot / Sookie Stackhouse Bd.1
Harris, Charlaine

Vorübergehend tot / Sookie Stackhouse Bd.1


ausgezeichnet

Vampire in Louisiana

„vorübergehend tot“ ist der Auftakt zu einer neuen Vampir-Reihe, welche von der jungen Protagonistin Sookie Stackhouse handelt. Sookie hat eine Behinderung, zumindest behauptet sie behindert zu sein – sie kann nämlich die Gedanken anderer lesen.
Japanische Forscher haben es geschafft synthetisches Blut für Vampire herzustellen. Anhand dieses wissenschaftlichen Durchbruchs brauchen sich die Vampire nicht mehr im Untergrund zu verstecken, sondern wohnen nun fortan Tür an Tür mit ihren nicht untoten Nachbarn. Sookie selbst lebt zusammen mit ihrer Großmutter in einem eigenen Haus in Bon Temps, Louisiana. Ihre Mitmenschen halten sie auf Grund ihrer „Behinderung“ für ein wenig verrückt und Sookie selbst meidet tiefgreifendere Beziehungen, um durch die Gedanken der anderen nicht enttäuscht zu werden. Sookie wünscht sich nichts mehr als eines Tages selbst einem Vampir zu begegnen. Die Geschichte beginnt als gegenwärtig dieser Wunsch in Erfüllung geht …

Charlaine Harris ist nicht zu unrecht auf den New York Times Bestseller Listen aufgeführt. Sie versteht es einfach einen fesselnden Roman zu schreiben. Die gesamte Handlung ist so abwechslungsreich und doch natürlich verfasst, dass man meinen könnte, er wäre aus dem Leben gegriffen. Der Schlüssel dazu sind wohl die Charaktere. Allen voran natürlich Sookie, da das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Man merkt deutlich, dass Charlaine Harris aus den Südstaaten stammt (Mississippi), da sie versuchte diesen Charme in die einzelnen Persönlichkeiten einzuarbeiten, was ihr durch aus sehr gut gelungen ist. Jeder Charakter hat seine Geschichte, bringt aber auch eine Menge Witz mit, da besonders die Einzigartigkeiten hervorgehoben werden.

Mit „abwechslungsreich“ meinte ich die verschiedenen Themen, die in den 328 Seiten aufgegriffen werden. Es entstand ein spannender Mix aus Romanze, Kriminalgeschichte, Gesellschaftskritik, Erotik und einigen Thriller-Elementen zusammen eingefädelt in den Hintergrund des Mystischen, was auch nicht zuletzt an der charakteristischen Umgebung Louisianas liegt. Nicht vergessen darf man auch den Humor, der in einigen Wortspielen wie auch in vielen Situationen einen zum Lachen bringen kann.

17 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.