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Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
Die Kunst des achtsamen Putzens
Matsumoto, Shoukei

Die Kunst des achtsamen Putzens


gut

Es geht hier weniger darum, wie man lernt, achtsam zu putzen. Nur am Rande wird immer wieder auf das Alltagsleben des klassischen "Ottonormalbürgers" eingegangen. Der Großteil ist eine Beschreibung, wie das Leben und vor allem Putzen in einem buddhistischen Tempel in Japan abläuft, wo anscheinend wenig anderes getan wird als Putzen.
Das war sehr interessant zu lesen, wenngleich es auf mich befremdlich wirkt, wenn man sein Seelenleben und den Zustand der Reinheit seines Herzens vom Sauberkeitsgrad seiner vier Wände abhängig macht. Wie man zu solchen unbelegten Aussagen kommt, wundert mich ein Bisschen. Putzzwang hat nicht unbedingt was mit Freiheit zu tun, wie in dem Buch aber suggeriert wird. Und leider geht es weniger um eine saubere Wohnung, und wie man Achtsamkeit auch in den Akt des Reinigens steckt, als vielmehr um eine fast sterile Atmosphäre, die es zu schaffen gilt, und welcher Ort noch reinlicher zu sein hat, wie der vorige, was evtl. nicht jedermanns Sache ist.
Nichtsdestotrotz war es ein guter Einblick in eine andere Kultur und ist in einer ruhigen unaufgeregten Weise geschrieben, die es zu einer kurzweiligen Lektüre macht.

Bewertung vom 01.04.2025
Intuitiv essen
Knop, Uwe

Intuitiv essen


sehr gut

Der bisweilen sehr trockene Humor hat mir richtig gut gefallen und ist eine gute Methode mit dem Ernährungswahnsinn und den dazugehörenden sich ständig widersprechenden Aussagen und Beobachtungsstudien der Ernährungs"experten" umzugehen. Ab und an musste ich so sehr lachen, dass die Katze auf meinem Bauch ein mittleres bis starkes Erdbeben zu erleben glaubte.
Der Titel hält nicht ganz, was er verspricht. Wie man sich nun selbst am besten intuitiv ernährt, kam meiner Meinung nach viel zu kurz. Pauschalaussagen wie auf sein Hungergefühl und seinen Körper zu hören, greifen zu kurz, wenn unser Mikrobiom sich ungesunder Lebensweise angepasst hat und die dort inzwischen dominierenden Lebewesen die "falschen" Nahrungs- und Genussmittel verlangen, wie das bei Zucker der Fall ist. Den muss man sich wie bei einem Entzug abgewöhnen und hat entsprechende "Entzugserscheinungen". Das wird aber z.B. nicht erwähnt.
Ich mag es dennoch mit vier Sternen bewerten, weil es im Ganzen doch ein informatives und kurzweiliges Buch ist und ich es gern gelesen habe.

Bewertung vom 15.03.2025
Die Amino-Revolution
Strunz, Ulrich

Die Amino-Revolution


sehr gut

Die Bücher vom Dr. Strunz sind leicht lesbar, sein Wissen weiß er dem Laien verständlich zu vermitteln. So auch hier.
Inhaltlich bin ich zwiegespalten. Eine Beobachtungsstudie als Beweis herzunehmen für die eigene, lang angewendete Theorie, wo Kausalität und Korrelation nicht so klar sein können, ist sicher etwas unglücklich, zumal Aminos, die bei früherem Sterbealter erhöht sind, nur Biomarker sind, Aminos, die bei einem längeren Leben erhöht sind, aber der Beweis für die These... Auf Seite162 erscheint die Behauptung, die Studie würde Werte hervorbringen, an der man ablesen kann, wie lange wir noch leben werden - als wenn das jemand wüsste. Von einem Arzt erwarte ich solche Aussagen nicht. Auch keine Pauschalaussagen a la: wenn wir eine Aminosäure nicht haben, sind wir tot. Das generiert unnötig Angst. Der Mensch ist zu vielem fähig, vielleicht kann er in Notzeiten mit Mangel auskommen, denn wann in der Geschichte war die Mehrheit der Menschen vollständig versorgt? Trotzdem sind wir nicht ausgestorben...
Andererseits scheint es logisch, viel Eiweiß zu essen. Auch, dass (v.a.industriell verarbeitete) Kohlehydrate in größeren Mengen nicht gesund sind, ergibt einen Sinn. Und ich möchte die Erfolge gar nicht abstreiten, die dadurch zu gewinnen sind. V.a. wenn wir an allen Nährstoffen genug haben. Wer heilt hat recht. Und auch, wer für mehr Lebensqualität sorgt :-)
Darum finde ich es trotz teilweise dogmatischen Charakters im Großen und Ganzen ein sehr lesenswertes Buch, bereichernd und nützlich.

Bewertung vom 15.03.2025
Schöner Sichtschutz selbst gemacht
Weigelt, Lars

Schöner Sichtschutz selbst gemacht


sehr gut

Es sind sehr schöne Ideen dabei. Für jeden etwas, würde ich sagen.
Der Text ist frisch und fluffig geschrieben und hat Freude gemacht, zu lesen.
Leider sind die Anleitungen teilweise sehr allgemein gehalten und für mich, die ich alles andere als eine Hobbyhandwerkeren bin, nicht gut nachvollziehbar. Das könnte man vielleicht besser machen, darum den Stern Abzug ;-)

Bewertung vom 15.03.2025
HSP - bin ich hochsensibel? Hochsensibilität im neuen Licht
Haintz, Dr. Michelle

HSP - bin ich hochsensibel? Hochsensibilität im neuen Licht


schlecht

Der Doktortitel der Autorin suggeriert (wissenschaftlich) fundierte Informationen und Hilfe.
Was man bekommt, ist leider pseudoesoterisches Geblubber.
Das ist im Klappentext nicht erkennbar.
Es gibt auch keinen richtigen Test, wie versprochen, sondern Listen mit "Ich..." Aussagen, wo man sich dann selbst reinfühlen kann, ob man HSP ist oder nicht, aber nichts ankreuzt und keineswegs eine Auswertung erwarten darf. Diese Aussagen selbst scheinen teilweise sehr subjektiv, aber alles andere als wissenschaftlich.
z.Bsp.: Ob man zu Allergien neigt, liegt sicher eher an den vielen Umweltgiften, denen wir ausgesetzt sind und nicht an der Anlage HSP.
Da kommt die Autorin dann zu der Aussage, dass 1/4 der Weltbevölkerung HSP ist. Wenn dem so wäre, wären wir ja nicht so einsam mit dem Problem sondern in guter Gesellschaft, weil es ein Massenphänomen wäre. Dann wäre jeder 4. eine HSP und Hilfsliteratur unnötig.
Dominant ist das Thema "Alleingeborener Zwilling", eine neue Mode in der Pseudoeso-Ecke, die in dem Buch an jeder Ecke lauert und permanent suggeriert, dass es da Zusammenhänge gibt mit HSP.
Die Autorin - auch eine behauptete Alleingeborene (nicht nachgewiesen, sondern durch Aurasehen, Familienaufstellung und gechannelt, also durchweg Quellen, wo leider viele schwarze Schafe unterwegs sind) legt Ihren Fokus darauf, ohne das es in dem Klappentext zu erkennen gewesen ist.
Es gibt viele Menschen, die sind einfach "nur" HSP und möchten allgemeine Hilfe . Das hätte man also besser erkenntlich machen können. Und statt Doktortitel für diese Art von Buch ein Pseudonym verwenden, sonst grenzt es an arglistiger Täuschung...
Und das für diese Art Literatur typische: "Du musst mir nicht glauben, aber dann bist Du noch nicht soweit" ist auch wenig produktiv.
Mir hat das Buch jedenfalls nicht geholfen, ich konnte eh nach 30 Seiten nicht weiterlesen, weil es mir zu schwurbelig war, aber das mag jeder anders sehen.
Das Titelbild ist sehr süß, hat mich angesprochen und rechtfertigt wohl den einen Stern, den ich vergeben muss.
Fazit: Wer nichts hinterfragt und alles glaubt, der mag sich dran versuchen.
Wer fundierte Hilfe benötigt und wirkliche Informationen möchte, sowie einen richtigen Test, für den ist es eventuell nicht das Richtige.