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MelB
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Eppelheim

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2025
Fräulein Florentines Gespür für Mord
Fischer-Hunold, Alexandra

Fräulein Florentines Gespür für Mord


ausgezeichnet

Florentine Falkenberg, eine 17jährige Tochter aus gutem Haus ist ganz und gar nicht so, wie es sich für ein Mädchen ihrer Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, im deutschen Kaiserreich schickt. Sie schreibt heimlich Zeitungsartikel zu feministischen Themen, verkleidet sich als Mann und besucht Anatomie Vorlesungen in der Berliner Charité und vor allem will sie niemals heiraten. Als auf der Hochzeit ihrer Cousine Charlotte der Bräutigam mit einem (Torten-)Messer im Rücken gefunden wird, kurz darauf stirbt und dann noch ihr Bruder ins Visier der Ermittler gerät, macht sich die toughe junge Dame auf, den Fall selbst zu lösen. Mithilfe ihrer jüngeren Schwester und ihrem treuen fast gleichaltrigen Hausmädchen Elise begibt sich Florentine auf Spurenjagd - und bringt sich dabei auch selbst in Gefahr....
Der Roman hat mich absolut perfekt unterhalten. Mit Florentine Falkenberg ist mal wieder eine Protagonistin geschaffen worden, die mutig, stark, feministisch und sehr sympathisch ist. Ich liebe es sehr, dass solche Frauenfiguren immer mehr im Fokus stehen! Als Mutter von Töchtern freut es mich sehr, ihnen Lektüre empfehlen zu können, die eine Identifikation mit der Hauptfigur absolut einfach machen.
Das historische Berlin und die Zeit, in der der Roman spielt, ist sehr gut getroffen und macht beim Lesen zusätzlich Spaß. Alle Nebenfiguren sind gut skizziert und die Geschichte entwickelt sich sehr spannend. Ich für meinen Teil habe das Ende nicht vorhergesehen und bin mit der Auflösung und besonders dem Schluss absolut zufrieden!
Als Bonuspunkt ist die Gestaltung des Buches mit Farbschnitt und die Kapiteleinfassung noch außerordentlich schön gelungen und das Buch damit nicht nur eine wirklich tolle Lektüre, sondern ein Blickfang im Bücherregal.
Uneingeschränkte Leseempfehlung nicht nur, aber auch für (junge) Mädchen und Leser, die Enola Holmes lieben wie meine Tochter und ich das tun.

Bewertung vom 15.02.2025
Portrait meiner Mutter mit Geistern
Edel, Rabea

Portrait meiner Mutter mit Geistern


sehr gut

Porträt meiner Mutter mit Geistern ist ein autofiktionaler Roman, der wirklich eine besondere Herausforderung zum Lesen bedeutet. In 15 Teilen wird durchsetzt mit vielen, vielen Zeitsprüngen dieGeschichte einer Familie erzählt, die sich mit Traumata und vor allem Schweigen umgibt.

Dina, Selma, Martha und Raisa sind Frauen, die geliebt haben, die Mütter waren oder sind, die zum Teil Kinder verloren haben.

Die Geschichte bleibt bis zum Schluss nicht linear und viele Stränge werden nicht geschlossen, viele Fragen blieben am Schluss bei mir offen - aber das passte zur Geschichte und tat ihr keinen Abbruch.

Mir war an manchen Stellen das Buch ehrlich gesagt etwas zu abgehoben, wenn ich auch die Sprache wirklich sehr mochte. Bildhaft und besonders beschreibt die Autorin eigentlich die ganze Zeit - und das ist große Stärke wie auch Schwäche des Buches. Es ist auf jeden Fall kein Buch, das man der Handlung wegen einfach mal so "weg" liest, sondern ein Buch, mit dem ich mich aktiv beschäftigen musste und das - ehrlicherweise - anstrengend war zu lesen.

Einen Punkt Abzug dafür, dass ich es einfach nicht immer gern in die Hand genommen habe und mich mit der Geschichte und der Erzählweise einfach ab und an überfordert gefühlt habe.

Bewertung vom 14.02.2025
Die Allee
Anders, Florentine

Die Allee


sehr gut

Die Allee ist eine Familiensaga, geschrieben von Florentine Anders, einer Enkelin des DDR-Architekten Hermann Henselmanns, den ich vor der Lektüre nicht kannte. Die Geschichte zu lesen, hat einerseits diese Bildungslücke geschlossen und war andererseits eine Zeitreise in eine Welt, die gar nicht sooo weit entfernt ist. Florentine Anders ist 10 Jahre älter als ich, ihre Familie lebte allerdings hauptsächlich in der DDR, wenn auch einige Familienmitglieder in den Westen gegangen sind vor dem Mauerbau, bzw. später dorthin ausreisten.

Im Vordergrund des Romans stehen einmal ihr berühmter Großvater Hermann Henselmann und seine Frau Isi, die heiraten und 8 Kinder haben werden. Außerdem stellt die Autorin ihre Mutter Isa, eine Tochter der beiden, in den Mittelpunkt der Geschichte.
Beiden Frauen sind viele Dinge gemein - und für beide Frauen ist Herrmann sehr wichtig für ihr Leben, im Guten und im Schlechten. Isi leidet unter Hermanns Affären und bleibt ihr Leben lang in seinem Schatten, Isa leidet unter dem Jähzorn ihres Vaters.

Die Geschichten der beiden Frauen werden parallel erzählt und der Roman entwickelt sich chronologisch von 1931 bis 1995. Es gibt Stellen, die mich sehr mitgenommen haben, die aber fast sachlich erzählt wurden, wie Vergewaltigungen, Nötigungen, Abtreibungen. Die Autorin zeigt auf, dass vor allem Herrmann, ihr Großvater, anfangs überzeugt war vom System der DDR und dem Sozialismus. Hier wurde dann vor allem anhand der Art, wie gebaut wurde - Stichwort Plattenbau - klar, wie er mehr und mehr enttäuscht wurde von dem System und der Art, wie die Menschen zu leben hatten. Seine eigene Tochter nimmt er dann auch u.a. als Beispiel dafür, dass das Wohnkonzept Plattenbau nicht gut ist für die Menschen.
Alles, was sich um Wohnen und Leben drehte, gefiel mir gut - hier wurde auf jeden Fall ein Schwerpunkt gesetzt.

Der Stil ist absolut gut lesbar und wirklich dicht erzählt. Ich bin nicht soooo sehr interessiert an theoretischem Hintergrund zu Architektur, daher waren mir manche Stellen dann doch etwas zu viel. Die Einbettung der Familiengeschichte in die historische Zeit und die Namen, Fakten, Ereignisse aus der genannten Zeit, die immer wieder eingeflochten werden, haben mir die Lektüre aber wirklich nochmal besonders gemacht.

Klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch - und für mich persönlich ein Must-Have, weil das Cover von der wunderbaren Kat Menschik gestaltet wurde, deren Bilder ich einfach nur liebe!

Bewertung vom 05.02.2025
Frau Hempels Tochter. Roman
Berend, Alice

Frau Hempels Tochter. Roman


ausgezeichnet

Frau Hempels Tochter von Alice Berend ist im Jahr 1913 erschienen - und damit 25 Jahre später als Theodor Fontanes Irrungen, Wirrungen, welches ein ähnliches Thema hat. Laura, die titelgebende Tochter der Portiersfrau Lina Hempel, verliebt sich unstandesgemäß in einen verarmten Grafen.
Die Geschichte beginnt mitten in Berlin in der Portierswohnung der kleinen Familie Hempel. Die Mutter wird mehrfach als robust und zupackend, äußerst tatkräftig und vor allem als eine Mutter beschrieben, die für ihre Tochter eine bessere Zukunft erträumt als die ihre. Die Eltern Hempel wirken aber an sich zufrieden mit sich und ihrem Leben. Er arbeitet als Schuster zuhause in der Kellerwohnung, sie ist der gute Geist des ganzen Hauses und den ganzen Tag beschäftigt. Es ist wirklich eindrucksvoll beschrieben, wie viel harte, körperliche Arbeit verrichtet werden musste - und wie oft! Jeden Tag, sommers wie winters, außer Sonntags, wird von früh bis spät gefegt, geschrubbt, gewaschen, geflickt, gebügelt, ausgebessert usw.

Laura arbeitet zunächst als Kindermädchen, dann als Hausmädchen - bis ihre Mutter eines Tages fast ihr ganzes erspartes Geld für ein Grundstück mit Haus, Wiese und Seezugang steckt und die Familie gemeinsam umzieht.

Die Liebesgeschichte Lauras spielt durchaus eine wichtige Rolle in dem Roman. Im Mittelpunkt aber steht ganz klar ihre Mutter, Lina Hempel. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und ich habe sie von Herzen lieb gewonnen.

Auch, wenn der Roman über 100 Jahre alt ist, er ist so lesbar und hat mich wirklich bezaubert. Ich konnte die Welt der Familie Hempel richtig sehen und riechen und schmecken. Der Text ist voller lustiger und ans Herz gehender Szenen, voller Aphorismen und - das kommt nicht zu kurz - Gefühl. Ich bin wirklich begeistert!

Sehr lesenswert auch das Nachwort mit den Informationen zur Autorin - wie so viele ist sie leider aus dem Gedächtnis verschwunden und umso mehr freue ich mich darüber, dass der Reclam Verlag diese Reihe verlegt - von Autorinnen, die in Vergessenheit geraten sind, vollkommen zu Unrecht.
Absolute Leseempfehlung für einen Roman, der ein Klassiker werden sollte, wie er zum Zeitpunkt seines Erscheinens auch ein Bestseller war.

Bewertung vom 03.02.2025
Shanghai Story
Min, Juli

Shanghai Story


gut

Zunächst einmal - die Ausgangssituation und der Klappentext des von einem wirklich wunderschön gestalteten Cover umhüllten Buches lesen sich viel versprechend. Rückwärts, beginnend mit dem Jahr 2040, wird in Schlaglichtern das Leben der Familie Yang geschildert - Vater Leo, Mutter Eko und die drei Töchter Yumi, Yoko und Kiko.
Der Stil ist wirklich sehr gut lesbar, bis auf ein paar kleine (übersetzungs-?)Fehler.
Die Kapitel sind jeweils spannend betitelt und unterschiedlich lang, von sehr kurzen bis langen Kapiteln ist alles dabei. Die Kapitel lesen sich wie in sich abgeschlossene Episoden und der angepriesene Kunstgriff des Rückwärtserzählens hat sich mir im Sinn nicht erschlossen. Es gibt keinen roten Faden oder besondere Ereignisse oder Nebenpersonen, die in der Zukunft und der Vergangenheit wichtig sind und die Episoden verbinden würden. Die Familie selbst bleibt mir beim Lesen emotional fern - die Töchter entwickeln sich alle in verschiedene und nicht gute Richtungen, die Eltern sind schwierig im Umgang miteinander, die ganze Familie kommuniziert viel zu wenig oder falsch - und ich spüre einfach keine Verbundenheit. Ein Strang war für mich emotional stark, aber nur einer, und die Hauptpersonen blieben mir so fern, dass ich sie weder mochte, noch nicht mochte, sie waren mir einfach egal und ich weiß, ich werde sie und die Geschichte leider schnell vergessen haben.
Leider keine klare Leseempfehlung - wenn auch die Sprache wirklich gut zu lesen ist und ich einige schöne Zitate gefunden habe, aber für eine sehr gute Bewertung war es mir leider zu wenig und ich habe einfach nicht hineingefunden und bleibe am Ende des Buches ratlos zurück.

Bewertung vom 02.02.2025
Vom Leuchten der Sterne
Schnellbächer, Wolfgang

Vom Leuchten der Sterne


gut

Vom Leuchten der Sterne handelt von 4 jungen Menschen, die gerade ihr Abitur gemacht haben. Laura, Marie, Leon und Matthias. Sie sind verbunden durch Gefühle miteinander. Laura hat gerade einen Suizidversuch hinter sich. Marie ist Leons Freundin, Matthias ist seit Jahren in Laura verliebt. Nach Lauras Selbstmordversuch machen sie sich gemeinsam auf den Weg nach Norden zu den Nordlichtern - und sie nähern sich der Frage danach, was Glück ist. 

Das Cover und Format des Buches mag ich auf jeden Fall sehr gerne und einige Ansätze haben mich auch durchaus nachdenklich gestimmt. Leider wirken auf mich die Figuren streckenweise nicht tief genug und ihre Handlungen und - manchmal etwas schwierig lesbaren Dialoge der jungen Erwachsenen wirken wenig glaubhaft und manchmal etwas langweilig, leider.
Der philosophische Ansatz hat bei mir nicht sooo gezündet und ich war am Ende nicht so berührt, wie es vermutlich die Absicht war.

Bewertung vom 02.02.2025
Wenn wir lächeln
Unterlehberg, Mascha

Wenn wir lächeln


sehr gut

Die Freundschaft der beiden Mädchen Anto und Jara beginnt, als sie 13 Jahre alt sind. Sie besuchen verschiedene Realschulen in Düsseldorf. Jara spielt Fußball im Verein. Antos Vater ist gestorben, sie lebt mit ihrer Mutter in einem großen Haus und ihre Familie scheint reich/wohlhabend zu sein, während Jaras Mutter kein Abitur hat, viel arbeitet und wenig Geld zur Verfügung steht. Diese Informationen werden nicht linear erzählt, der Leser wird im Gegenteil mit vielen Zeit- und Themensprüngen durch die Geschichte geleitet. 
Der Stil ist auf jeden Fall ungewöhnlich und hat mich sofort gepackt - ich habe das Buch in einem Tag ausgelesen. 
Jara und Anto sind Freundinnen, die sehr aufeinander fixiert sind. Zu Beginn sitzen sie mit Baseballschlägern an der Ruhr und Anto springt in den Fluss. Jara erinnert sich an ihre Freundschafts-Momente und ist unsicher, was sie tun soll. 
Die meiste Zeit ist es Anto, die auf mich als Leserin schwierig und als schlechter Umgang wahrgenommen wurde (immerhin bin ich Mutter von Teenagern, da liest man ungern von Alkoholexzessen, Ladendiebstahl und dem nächtlichen Laufen auf Bahngleisen oder dem Abhängen auf Spielplätzen mit Alkohol und Zigaretten...). 
Ab und an blitzen aber auch Dinge durch, die Jara in einem schlechten Licht dastehen lassen - bis zum leise erzählten, aber absolut schockierenden Punkt am Ende, der auch das Ende der Freundschaft der beiden Mädchen bedeuten wird. 
Mein Fazit: Ein faszinierendes Debut, ein besonderer Schreibstil und ein Buch, das mich wirklich mitgenommen hat....

Bewertung vom 30.01.2025
Digitale Diagnosen
Wiesböck, Laura

Digitale Diagnosen


sehr gut

Digitale Diagnosen ist ein Sachbuch, das sich dem Thema annimmt, wie Selbstdiagnosen, gestützt durch die viele Möglichkeiten des Internet und der sozialen Medien Einfluss nehmen auf unser Leben - und welche Gefahren davon ausgehen, sich dem Hype um Health Care und Co. anzuschließen.
Ich habe in dem schmalen Band, der allerdings wirklich viel Inhalt hatte, sehr viel für mich und meine Kinder mitnehmen können.
Auch ich neig(t)e dazu, schnell mit Begriffen um mich zu schmeißen wie triggern, Trauma, toxisch, Depression und ja, auch Selfcare und Mental Health zähl(t)en zu meinem aktiven Wortschatz. Das werde ich nach der Lektüre jetzt auf jeden Fall ändern!
Der Ansatz, dass wir durch diese Selbstoptimierung ein verzerrtes Bild auf echte psychische Krankheiten bekommen, dass wir uns in den Mittelpunkt stellen und zu einem Menschen machen, der optimiert werden kann und muss, das ist wirklich spannend! Einer der ausgeführten Aspekte ist auch, dass man sich gut hinter vermeintlichen Diagnosen verstecken kann und damit nicht mehr die Verantwortung für das eigene Handeln tragen muss. Und - ebenso wichtig - besonders Frauen, seien sie jung/Teenager, frisch gebackene Mütter oder in der Phase des Alltags zwischen Job und Familie werden durch die vielen "Routines", die uns empfohlen werden, besonders stark unter Druck gesetzt. Auch die übliche Vorgehensweise, Männer, die einen Amoklauf oder eine Terrortat begangen haben, direkt mit einer psychischen Krankheit in Verbindung zu bringen, ist absolut fragwürdig - Radikalisierung ist doch das eigentliche Problem, nicht die psychische Krankheit, die vielleicht auch vorhanden ist.
Die Sprache ist klar, mich nervte allerdings das Gendern leider etwas und ich bin einfach kein Freund von Ausdrücken wie "weiblich gelesene Person", vor allem, wenn es nicht durchgehend, sondern nur ab und zu genutzt wird.
Abgesehen von den kleinen Abstrichen aber ein sehr gut lesbares Sachbuch, aus dem ich wirklich viel gezogen habe und das mich sehr interessiert hat!

Bewertung vom 29.01.2025
Die Politik von morgen
Husemann, Philip;Weimann, Caroline

Die Politik von morgen


sehr gut

In weniger als 4 Wochen wird die nächste Bundestagswahl stattfinden, nachdem am 06. November 2024 die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP zerbrochen ist. Ich habe -  wie vermutlich viele andere auch -  sprachlos vor dem Fernseher gesessen und mit angeschaut, wie sich der noch amtierende Bundeskanzler in einer seltsam aggressiven Rede blamiert hat und sehe seitdem zu, wie der angeblich faire Wahlkampf immer wieder ausufert und sich gestandene und prominente Politiker und teilweise Amtsträger auf offener Bühne Gefechte liefern, die einem Kindergartenkind eher zu Gesicht stehen würden. Ich bin 3fache Mutter und muss sagen, meine Kinder haben diese Phase längst hinter sich gelassen.... 
Auf das Buch war ich also mehr als neugierig und ich wurde nicht enttäuscht. Die beiden Autoren sind Gründer und Geschäftsführer von JoinPolitics, einem Startup, das die Förderung politischer Talente als Geschäftszweck hat. Sie suchen diese aus, beteiligen sich am Netzwerken und vermitteln Mentoren und Mentees - und zwar parteiübergreifend und sogar für parteilose Aktive. 
Im Buch werden 7 politische Talente persönlich vorgestellt im Mittelteil. Der Anfangsteil ist eine Art Fazit, wie aktuell in Deutschland die Stimmungslage in Bezug auf Politik ist (nicht wirklich überraschend - eher schlecht...) und der Schluss beschreibt zunächst eine utopische Vision einer nahen politischen Zukunft Deutschlands im Jahr 2040 und stellt dann realistische Thesen auf, mit denen die Sachlage wirklich verbessert werden könnte. 
Ich habe das Buch wirklich gut lesen können, obwohl ich kein extremer Fan von Sachbüchern bin. Der Stil ist gut lesbar und nimmt mit - man merkt, dass die Autoren kommunikative Profis sind und - und das ist wirklich noch viel wichtiger - für ihre Sache brennen. Die Begeisterung für ihr Unternehmen, aber auch dafür, welche Menschen sie kennenlernen durften, wie diese sich entwickelt haben und was jetzt schon alles geschehen ist, das springt einem wirklich fast auf jeder Seite entgegen. Und mal im Ernst - ist es nicht wirklich der viel bessere Ansatz, statt immer nur auf "die Politik" zu schimpfen, sich zu überlegen, was helfen und verbessern könnte und das dann auch umzusetzen? Ich jedenfalls habe mit einem guten Gefühl das Buch geschlossen und ich wünsche den Autoren aus tiefstem Herzen weiterhin Erfolg bei ihrer Sache! Die Politik in Deutschland hat eine Chance und ich hoffe sehr, dass viele solche inspirierende Menschen weiter machen!

Bewertung vom 27.01.2025
Die drei !!!, Maries Channel, #endlich_online
Flammang, Sina

Die drei !!!, Maries Channel, #endlich_online


ausgezeichnet

Ich habe als Kind weder die Drei !!! noch die Drei ??? gelesen. Meine Töchter sind allerdings Fans, vor allem von dem Mädchen-Detektivclub und so habe ich mittlerweile ein bisschen mehr Vorwissen - und eine Lieblingsfolge (Tatort Paris!). Und so kam ich auch zu den Drei !!! und habe das neue Buch gespannt erwartet. 
Maries Channel - endlich online ist wirklich toll geschrieben und ich habe es sehr gerne vorabgelesen, bevor meine jüngste Tochter es geschenkt bekommen hat. Marie geht wie im Titel ersichtlich online mit einem Musik-Channel, teilt also vor allem ihre Liebe zur Musik und zum Songwriting mit den anfangs überschaubaren Followern. Als sie erfährt, dass es einen Wettbewerb gibt, bei dem der/die Gewinner/in mit einer ihrer liebsten Sängerinnen ein Duett singen darf, ist sie sofort dabei. 
Und - was wäre ein Drei !!! Buch ohne einen Fall?! Es gibt natürlich mysteriöse Dinge, die nach dem Detektivclub rufen.... 
Der Stil war wirklich sehr lustig und leicht lesbar, die Illustrationen gefielen mir sehr gut, es gab auch nicht zu viele Insider, im Gegenteil, ich kam sehr gut mit allen Figuren klar und ihren Beziehungen untereinander. Was ich als Mutter gerne gelesen habe, waren die Hinweise auf Sicherheit im Internet - beispielsweise, dass Kettenbriefe nicht weitergeleitet werden sollten, dass man nie auf Links klicken sollte, die von unbekannten Nummern geschickt werden oder auch wie beginnende Influencer von vermeintlichen Sponsoren getäuscht und betrogen werden können. 
Klare Leseempfehlung für ein sehr gut lesbares Buch, das die Zielgruppe mit Sicherheit begeistern wird.