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Rana
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Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.02.2014
Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1
Terrill, Cristin

Die Jägerin / Zeitsplitter Bd.1


ausgezeichnet

Em befindet sich in Gefangenschaft in einer zukünftigen grausamen Welt, die mit Hilfe einer Zeitmaschine zum Schlimmsten verändert wurde. Marina, vier Jahre zuvor, ist ein normaler, wenn auch aus reichem Hause stammender, Teenager, der sich mit den üblichen Unsicherheiten des Heranwachsen beschäftigt. Ist ihr bester Freund, der hochintelligente James, auch in sie verliebt? Ist sie überhaupt hübsch genug, damit sich jemand in sie verlieben könnte? Doch dann passiert etwas, dass ihre Welt plötzlich und grundlegend verändert. Sie, James und James Freund Finn werden niemals mehr diesselben sein. Das ist auch der Grund, warum Em in die Vergangenheit vier Jahre zurück reist - um die Geschehnisse aufzuhalten, die die Zukunft zu einem Horrorszenario werden lassen. Und es ist nicht das erste Mal, dass sie das versucht...

Im Gegenwartsform geschrieben wechselt die Erzählung zwischen Em in der Zukunft und Marina vier Jahre zuvor. Sie sind zwar ein und diesselbe Person, doch die für Marina kommenden Geschehnisse haben Em zu einer jungen Frau geformt, die sich in vielen Dingen unterscheidet. Zum einen ist der Prozess des Erwachsenwerdens bei Em abgeschlossen, während zum anderen Marina noch sehr unsicher ist. Beide verbindet jedoch auch einiges, auch wenn Em das oft nicht wahr haben will.

Der Wettlauf mit der Zeit ist unheimlich spannend, die Autorin schafft es, den Leser oft im Unklaren zu lassen, und man weiß nicht was oder wer hinter der nächsten Seite lauert. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen mit einem nervenaufreibenden Showdown, bietet aber definitiv Potential für weitere Folgebände.

Fazit:
Ein spannender und stimmiger Zeitreise-Roman, der auch einiges fürs Herz bietet!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2013
Das Buch aus Blut und Schatten
Wasserman, Robin

Das Buch aus Blut und Schatten


sehr gut

Es ist die Geschichte von Nora und ihren Freunden Chris, Adriane und Max, die eines Tages blutig endet – mit einer Leiche, einer Verrückten und einem spurlos Verschwundenen. Die Wurzel allen Übels scheint das geheimnisvolle Voynich-Manuskript zu sein, an dessen Übersetzung Chris und Max für ein Projekt arbeiteten.

Nora, die Hauptfigur der Geschichte, schildert rückblickend aus der Ich-Perspektive die Ereignisse, die zu dieser schrecklichen Situation führten und auch die folgenden Geschehnisse. Nachdem ihr Bruder vor einigen Jahren ums Leben kam, wechselte Nora die Schule und lernte dort den witzigen Chris und die perfekte Schönheit Adriane kennen, die im Laufe der Zeit ein Paar wurden. Der eher verschlossene Max kommt schließlich auch hinzu und so bildeten die vier eine Clique. Für ein Highschool-Projekt erhielten Nora und die beiden Jungen die Aufgabe, ein Manuskript zu übersetzen, Nora durfte zudem im Speziellen die begleitenden Briefe von Elizabeth Weston an ihren Bruder bearbeiten, da sie über ausgezeichnete Latein-Kenntnisse verfügt. Und so tauchen die Jugendlichen in die Vergangenheit, eine Zeit voller Mysterien und gelebten Aberglaubens, lesen über Alchemie und das Lumen Dei und bringen sich unbewusst mit ihrem Wissen in tödliche Gefahr… eine Gefahr, die einige von ihnen bis nach Prag bringt, eine Stadt, in der die dunkle Zeit noch überall spürbar ist.

Schaut man sich das Cover von „Das Buch aus Blut und Schatten“ an, so erwartet man einen modernen Thriller mit historischen Elementen, die auf einer Art Ziffernblatt zu sehen sind. Mir kam sogar der Gedanke, dass Zeitreisen das Thema sein könnten, da die strahlenförmigen Linien bei genauerer Betrachtung einen gewissen Sog entwickeln. Dies wird nur bedingt erfüllt, tatsächlich ist die Geschichte weniger modern und vor allem sehr auf (reale und fiktive) historische Begebenheiten begründet.

Fazit:
„Das Buch aus Blut und Schatten“ ist ein Jugendroman im Stil einer Schatzsuche à la Dan Brown in der faszinierenden Stadt Prag, garniert mit Thrillerelementen, tragischen Liebesgeschichten, historischen Anleihen und überraschenden Wendungen. Leider geht die Spannung aufgrund des großen Umfangs des Buches hin und wieder verloren, man hätte die Geschichte durchaus etwas straffer und konstanter erzählen können.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2013
Der kleinste Riese der Welt / Munkel Trogg Bd.1
Foxley, Janet

Der kleinste Riese der Welt / Munkel Trogg Bd.1


ausgezeichnet

Kleiner Riese ganz groß!

Munkel Trogg der kleinste Riese im ganzen Rumpelberg, denn er misst nur ungefähr ein Drittel der Größe eines ausgewachsenen Riesen und ist so groß wie ein Kleinling, wie die Riesen die verhassten Menschen nennen. Obwohl er kurz vor der Gigantur, ähnlich dem Menschen-Abitur, steht und sich dann einen Job suchen muss, ist schon jetzt klar, dass es in der Welt der Riesen nichts für ihn zu tun gibt, denn er ist einfach zu klein für Riesenwerkzeuge. Von seinen Mitschülern schikaniert und seinem eigenen jüngeren, aber größeren Bruder immer geärgert, zieht er sich immer mehr zurück und schwänzt die Schule. Doch dann nimmt er an einem schicksalhaften Schulausflug teil, bei dem er in der Kleinlingsausstellung Kleinlingskleider anprobiert und sie passen ihm wunderbarerweise wie angegossen! Ein aberwitziges und überraschendes Abenteuer nimmt seinen Lauf...

Die Geschichte von Munkel lässt sich wunderbar flüssig lesen und locker-flockig geschrieben, passend zur jungen Zielgruppe. Außerdem wird sie im Innenteil des Buches von zahlreichen Bildern im Collagenstil mit Handzeichnungen illustriert. So erfährt man auch nebenbei mehr von den absonderlich schaurigen Lieblingsgerichten und Schönheitsidealen der Riesen. Gerade für Rabaukenjungs wird einiges an Wortwitz geboten und trotz der fantastischen Riesenwelt kann man sich mit vielen Eigenschaften und Handlungen identifizieren. Man fiebert mit Munkel mit, leidet, freut sich und hofft immer darauf, dass der kleine, unterschätzte und doch sehr clevere Held endlich seine große Stunde hat. Der erste Band von Munkel Trogg ist in sich abgeschlossen, wird aber auf jeden Fall fortgesetzt, wie eine Leseprobe am Ende des Buches verrät, Potential ist dafür zur Genüge vorhanden.

Fazit: Kleiner Riese ganz groß! "Munkel Trogg - Der kleinste Riese der Welt" ist eine Geschichte über das Anderssein, Mut, Freundschaft und Chancen, die einem das Leben unverhofft bietet, wenn man sich nur traut, zuzugreifen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2013
Für immer die Seele / Für immer Bd.1
Omololu, Cynthia J.

Für immer die Seele / Für immer Bd.1


sehr gut

Trilogie-Auftakt um Seelenreisen mit viel Potenzial!

Zur Handlung:
Seit einigen Wochen hat die 16-jährige Ausnahme-Cellistin Cole immer wieder Aussetzer, bei denen sie sich plötzlich in eine andere Person und Zeit hinein versetzt fühlt. Besonders schlimm ist es auf einer Konzertreise in London, als sie plötzlich in Ohnmacht fällt und ihre eigene Enthauptung in der Vergangenheit wieder durchlebt. Aufgefangen wird sie dabei von Griffon, der seine Ferien bei seinem Vater, einem Wächter im Tower, verbringt, und die beiden spüren gleich eine besondere Verbindung. Doch war es wirklich nur ein Zufall, dass Griffon ausgerechnet dann zur Stelle war, als die Vision Cole überwältigte?

Sprache, Stil, Figuren:
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive in der Gegenwartsform. So ist man schnell inmitten der locker-leichten Geschichte von Cole, der Hauptfigur, die ihre Sichtweise in flüssiger, authentisch jugendlicher Form schildert. Sie wird seit geraumer Zeit von Aussetzern geplagt, bei denen sie, ausgelöst durch einen bestimmten Ort, Gegenstand oder Geruch, zunächst zusammenhangslos Visionen früherer Leben hat. Bei ihrem Urlaub in London birgt nahezu jede Ecke eine neue Wahrnehmung und im Tower fällt sie sogar in Ohnmacht und direkt in die Arme von Griffon. Schnell wird klar, dass Griffon nicht einfach nur ein gut aussehender Junge ist, als er kurze Zeit später in Coles Heimatstadt San Francisco auftaucht und Coles Nähe sucht. Denn die beiden verbindet das Wissen um frühere Leben – während Griffon schon erfahrener ist und sich das Wissen vieler Jahrhunderte zu eigen gemacht hat, beginnt Cole sich erst langsam zu erinnern. Doch kann sie Griffon wirklich trauen?

Der Schwerpunkt des ersten Teils der Trilogie liegt klar auf der sich entwickelnden Liebesbeziehung zwischen Cole und Griffon, die sich erst aneinander herantasten und kennen lernen, und der Entdeckung der Wiedergeburt. Während Cole noch recht naiv ist, wirkt Griffon oft geheimnisvoll und verschlossen. So ist es unvermeidlich, dass Missverständnisse zwischen den beiden entstehen, die für dramatische Verwicklungen und einen finalen Showdown sorgen. Denn die beiden sind nicht die einzigen Seelenreisenden auf der Welt und manche führen nichts Gutes im Schilde. Im Verlauf der Geschichte gerät Cole ein ums andere Mal in Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie glauben und auf wen sie sich verlassen kann. Der Autorin gelingt es, den Leser über viele Seiten im Dunkeln zu lassen, und überrascht mit der Auflösung am Schluss. Die Nebenfiguren bleiben eher im Hintergrund, bergen aber einiges an Potenzial für die Folgebände, sei es Coles unglücklich verliebte Schwester Kat, die esoterisch angehauchte Rayne, Griffons alternativ-lockere Mutter Janine, die Cello-Schülerin Veronique oder Coles getrennt im gleichen Haus wohnenden Eltern. Toll sind die Rückblicke, die Cole immer wieder erlebt, sie werden sehr lebendig und detailreich beschrieben, sodass man die früheren Zeiten bestens vor Augen hat.

Aufmachung des Buches:
Das gebundene Buch mit mattem Schutzumschlag ist wunderschön und ansprechend gestaltet. Auf dem Cover ist ein ganz in schwarz gehaltenes Mädchen auf einen blau-weiß-lila changierenden, kristallartig wirkenden Hintergrund zu sehen. Das Haar scheint im Wind zu schweben, während viele kleine bunte Schmetterlinge um sie herum flattern. Diese und der Schriftzug "Seele" wurden zusätzlich lackiert und wirken so sehr hochwertig. Unter dem Umschlag befindet sich ein bedruckter Einband, auf dem sich der kristalline Hintergrund und das Wort "Seele" wieder finden. Der Innenteil ist schlicht und ohne Schnörkel gesetzt, nur die Visionen von Cole wurden in einer kursiven, hellgrauen Schrift gesetzt, um sich vom restlichen Text besser zu unterscheiden.

Fazit:
"Für immer die Seele" ist ein viel versprechender, in sich geschlossener, Auftakt um Wiedergeburt, Schicksal und die große Liebe, die Leben überdauert.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2011
Blutrote Lilien
Weise, Kathleen

Blutrote Lilien


sehr gut

Wunderbar leichte, historische Jugendlektüre

Zum Inhalt:
Die junge Charlotte de Montmorency wird im Jahre 1609 am Pariser Königshof eingeführt und ist zunächst begeistert von all der Pracht und der Schönheit, die sie hier umgibt. Sie möchte vor allem ihren Verlobten, den Marquis de Bassompierre, vor der Hochzeit näher kennen lernen. Schon schnell muss sie aber lernen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, und jeder ihrer Schritte am Hofe überwacht wird und fatale Konsequenzen haben kann. Zunächst erweist die Königin Charlotte ihre Gunst durch die Aufnahme in ihre Ballettgruppe, doch dann wirft der König höchstpersönlich ein Auge auf sie und macht sie zu einer seiner Favoritinnen, mit der er sich vorzugsweise umgibt. Für Charlotte beginnt eine gefährliche Zeit, die einem Balanceakt gleicht, denn zum einen möchte sie weder König noch Königin verstimmen, geschweige denn ihre eigene Familie durch ein politsch unkorrektes Verhalten in Gefahr bringen. Und dann gibt es noch den Prinzen Condé und seinen Narren Angoulevent, den König der Spielleute, mit den beiden Charlotte mehr verbindet, als es auf den ersten Blick erscheint...

Sprache, Stil, Figuren:
Der Stil ist flüssig und angenehm zu lesen, dadurch, dass die Schrift auch ziemlich groß gehalten ist, fliegen die Seiten nur so dahin, und man hat das Buch innerhalb weniger, unterhaltsamer Stunden durch. Die Geschichte wird in der ersten Person aus der Sicht von Charlotte in der Vergangenheitsform erzählt. So sieht man Paris und den königlichen Hof mit ihren Augen, zu Beginn noch etwas naiv und überschwänglich, und dann doch etwas kritischer und hinterfragend. Charlotte ist ein sehr sympathischer Charakter, eigentlich ein junges Mädchen vom Land, muss sie sich in einem Haifischbecken der königlichen Intrigen und Verstrickungen behaupten, die sie zunächst noch gar nicht wahr nimmt. Doch gerade aufgrund ihrer frischen, unvoreingenommenen und ehrlichen Art, die von Schlagfertigkeit geprägt ist, schließt sie wichtige Freundschaften und beeindruckt schließlich den König selbst. Ihr zur Seite steht ihre Kammerzofe Manon, sie sorgt für ihr persönliches Wohl und gibt ihr immer eine ordentliche Portion Realismus mit auf den Weg, wenn Charlotte sich in den Wirren des Hofes zu verlieren scheint. Prinz Condé ist der Gegenpart zu Charlotte - für meinen Geschmack hätte ich gern mehr von ihm gelesen. Er ist mürrisch, rebellisch und ein absoluter Einzelgänger, der nur zu seinem Narren Angoulevent Vertrauen hat. Der wiederum hat seine Augen, Ohren und Verbündete überall und somit eine nicht zu unterschätzende Machtposition. Im Fokus der Geschichte steht meiner Meinung nach das Erwachsenwerden von Charlotte und das verwinkelte Treiben am Hofe, aber natürlich gibt es mit Prinz Condé auch etwas fürs Herz, auch wenn man das noch etwas ausweiten hätte können, deshalb auch einen Stern Abzug. Das Buch hätte für mich noch gut und gern 100 bis 200 Seiten länger sein können!

Fazit:
Wunderbar leichte, historische Jugendlektüre nach wahren Begebenheiten voller sympathischer, interessanter und auch liebenswerter Charaktere, die Lust auf mehr macht!

Ausstattung:
Der Umschlag wirkt wie ein antikes Stück Stoff, auf den viele kleine liebevolle Details wie Ranken, Herzen und Vögel aufgedruckt wurden. Diese schon fast niedliche Gestaltung wird erst auf den zweiten Blick mit Blutstropfen gebrochen, die wie aufgetropt aussehen, und so den ernsten Hintergrund der Geschichte unterstreichen. Der Einband unter dem Umschlag ist blütenweiß, zu dem die blutrote Schrift einen tollen Kontrast bildet. Öffnet man das Buch, findet man zu Beginn direkt einen eingeklebten Brief, und sobald man diesen liest, wird man direkt in die Geschichte hineinkatapultiert und kann sich dem Lesefluss kaum noch entziehen. Auf jeder Seite findet man neben der Seitenzahl eine kleine Ranke und die Kapitel werden ebenfalls von einem Detail des Umschlags eingeleitet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2010
Wilder Zauber / Hex Hall Bd.1
Hawkins, Rachel

Wilder Zauber / Hex Hall Bd.1


sehr gut

Ein zauberhaft-witzig-spannendes Lesevergnügen!

Zum Inhalt:
Die junge Hexe Sophia Mercer, genannt Sophie, ist die Tochter einer Menschenfrau und eines Zauberers, den sie dank der Trennung ihrer Eltern schon vor ihrer Geburt nie kennen gelernt hat. Mit ihrer Mom schlägt sie sich durchs Leben und wechselt von einem Bundesstaat in den nächsten, wenn ihre Hexenkunst an der jeweiligen Schule auffliegt. Schließlich wird sie aufgrund eines dramatisch verpatzten Liebeszaubers, den sie aus Mitleid für eine Klassenkameradin wirkte, auf Hekate Hill geschickt, einem Internat für Hexen, Gestaltwandler und Elfen, die auffällig geworden sind. Vor Ort wird sie direkt von einem Gestaltwandler, der sich beleidigt fühlt, angegriffen, der arrogante und unverschämt gut aussehende Zauberer Archer eilt ihr zu Hilfe, und als Zimmergenossin wird ihr die einzige Vampirin unter den Schülern, Jenna, der man nachsagt, sie habe vor kurzem eine Mitschülerin umgebracht. Und um Chaos komplett zu machen, unterbreiten drei dunkle machtvolle Hexen Sophie das Angebot, sie in ihren Zirkel aufzunehmen, was sie vehement ablehnt und ihr drei gefährliche Feindinnen einbringt. Unbedarft wie Sophie aufgewachsen ist, fällt es ihr sehr schwer, sich in den Internatsalltag einzuleben und Archer gefällt ihr doch viel besser, als sie es sich eingestehen möchte, vor allem weil er an eins der Mädchen aus dem Zirkel vergeben ist. Dann legt sich ein tödlicher Schatten über Hex Hill und erneut werden Schülerinnen fast getötet und Jenna, die Sophie inzwischen lieb gewonnen hat, gerät wieder unter Verdacht...

Sprache, Stil, Figuren:
Der Grundton der Geschichte ist sehr umgangssprachlich und modern gehalten. Aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheitsform erzählt, lernt man schnell Sophie und ihre Umgebung kennen, die man so durch ihre Augen betrachtet und genau wie sie sich erst in der Zauberwelt rund um Hexen, Gestaltwandler, Vampiren und Elfen zurecht finden muss. Es wird die authentische Sicht einer 16-jährigen vermittelt, die mit ihren Unsicherheiten, Ärgernissen und aufblühenden Gefühlen zu kämpfen hat. Da Sophie vieles aus einem ironischen Blickwinkel betrachtet und entsprechend kommentiert, wird neben Spannung und Romantik auch einiges an Witz geboten.

Der Kosmos von Hex Hall birgt einige vielschichtige und interessante Figuren. Da ist zuerst Sophie, die Hauptfigur, die völlig unvoreingenommen und unkontrolliert als Hexe aufgewachsen ist und bislang etwas naiv war, in dem was sie gezaubert hat, jedoch das Herz am rechten Fleck hat und redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist.

Die lesbische Vampirin Jenna bezeichnet sich selbst als die äußerste Außenseiterin, da sie in ihrer Art bis auf einen Lehrer die einzige ist und von allen mit Misstrauen und Verachtung gestraft wird. Nichtsdestotrotz geht sie offen auf Sophie zu, die hinter ihrer demonstrativ pinkfarbenen Fassade ein liebenswertes Mädchen entdeckt und sich mit ihr anfreundet. Fürs Herz ist der arrogante Archer mit von der Partie, der eigentlich mit der hübschen und gemeinen Elodie zusammen ist, jedoch ebenfalls Sophies Nähe sucht und ihr beim gemeinsamen Kellerstrafdienst immer näher kommt. Die Gegenspielerin von Sophie ist Elodie, eine machtvolle dunkle Hexe, die Sophie zwar widerwillig in ihren Hexenzirkel aufnehmen will, zugleich aber keine Gelegenheit auslässt, um ihr Steine in den Weg zu legen.

Fazit:
Hex Hall ist der spannende Auftakt zu einer fantastischen Internatsserie, die den Vergleich mit bereits bekannten und berühmten Reihen nicht scheuen muss. Originelle Charaktere und neuartige Ideen machen die Geschichte um Sophie Mercer absolut empfehlenswert - ein zauberhaft-witzig-spannendes Lesevergnügen!

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2010
Ballade
Stiefvater, Maggie

Ballade


ausgezeichnet

Wie die Musik zweier Herzen im Schatten der Herbstfeuer...

Zum Inhalt:
James und Deirdre gehen inzwischen auf die Thornking-Ash School of Music, einer Schule für musikalisch Hochgegabte mit übersinnlichen Fähigkeiten, doch die dramatischen Ereignisse der Vergangenheit und vor allem James Liebesgeständnis haben die ehemals besten Freunde entzweit. Von der einstigen Verbundenheit ist nicht mehr viel übrig und so versuchen beide, allein an der neuen Schule klar zu kommen. James wird es schnell langweilig, vor allem als er merkt, dass ihm niemand mehr was beibringen kann, um sein Dudelsackspiel zu verbessern. Währenddessen versinkt Deirdre in Selbstmitleid und Liebeskummer, da ihre große Liebe Luke nicht mehr bei ihr ist. Doch wo ein Kleeauge ist, sind Feen nicht weit, und der Dornenkönig selbst singt jeden Abend sein Lied der Toten auf dem Schulgelände und kündigt damit Unheil an. James trifft schließlich auf die wunderschöne Leanan Sidhe Nuala, die ihm ein verlockendes Angebot unterbreitet: für ein paar Jahre seiner Lebenszeit schenkt sie ihm Inspiration und macht ihn zu einem berühmten Musiker, wenn er einwilligt. Doch James erinnert sich nur zu gut an seine bisherigen Erfahrungen mit Feen und lehnt dankend ab. Nuala bleibt trotzdem hartnäckig bei ihm und entdeckt im Laufe der Zeit, dass sie plötzlich ernsthafte Gefühle für ihn entwickelt, die ihre Pläne zu vereiteln drohen...

Stil, Sprache, Figuren:
Die Geschichte wird im Wechsel zwischen Nuala und James aus der Ich-Perspektive erzählt, wodurch beide Figuren eine unheimliche Tiefe erlangen und man bei beiden wunderbar die Entwicklung ihrer Gefühle füreinander beobachten kann. James ist dem Leser zwar aus Lamento noch bekannt, doch jetzt lernt man ihn richtig kennen und sein Tick, sich die Hände und Arme mit Wortfetzen und Notizen zu beschreiben, gewinnt erst jetzt an Bedeutung. Seine witzige Art, die Dinge um sich herum zu beschreiben und wahrzunehmen, ist sehr unterhaltsam und sein Gegenüber, die Fee Leanan Sidhe Nuala, steht ihm da in nichts nach. Bei ihr wird deutlich, dass sie zwar selbst eine Fee, aber doch eine Außenseiterin ist, die zwischen den Welten und so ihren Sehnsüchten steht. Zwischendurch sind SMS an James eingefügt, die Deirdre nicht losschickt, und Zeilen aus dem Werk "Die Goldene Zunge" von Steven Slaughter, welches ich leider nicht bei meiner Internet-Recherche entdecken konnte. Die Hauptfigur aus Lamento, Deirdre, bleibt die ganze Geschichte über ziemlich blass und im Hintergrund, was ich ein wenig schade finde. Dafür hat die Autorin mit James Mitschüler Paul und dem Englischlehrer Patrick Sullivan neue, interessante Figuren erdacht, die die Handlung bereichern. Sprachlich sind sowohl sehr poetische Elemente als auch humorvolle Aspekte zu finden, so dass die Lektüre zu einem besonderen Genuss wird.

"Als ich aufwachte war mein Mund vollgestopft mit goldener Musik. Es war, als ginge mir ein Lied durch den Kopf, das aber eine Farbe hatte und das ich schmecken und spüren konnte. Holzrauch und Regenperlen an Eichenblättern und schimmernde goldene Fäden erstickten mich fast." (Seite 53)

Fazit:
Mit dem zweiten Teil hat Maggie Stiefvater die Messlatte noch ein Stückchen höher gelegt - die beiden Protagonisten James und Nuala sind gerade aufgrund ihrer Schwächen und Fehler besonders liebenswert. Ballade ist wie die Musik zweier Herzen, die im Schatten der Herbstfeuer zu einer himmlischen Komposition verschmelzen!

Ausstattung:
Passend zum ersten Teil wurde auch dieses gebundene Buch wunderschön gestaltet. Auf dem Schutzumschlag befindet sich ein Mädchen mit nachdenklichem Gesicht, um das sich kleine, verspielte Schnörkel und Blumenelemente ranken. Diese und der Ballade-Schriftzug wurden zusätzlich lackiert. Der Einband unter dem Umschlag ist wieder in einem tiefen Kleeblatt-Grün gehalten und unterstreicht so den klassischen Bezug zu Irland.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2010
Sturmtochter / Dark Swan Bd.1
Mead, Richelle

Sturmtochter / Dark Swan Bd.1


sehr gut

Aberwitziger Serienauftakt um eine toughe Schamanin

Zum Inhalt:
Eugenie Markham ist eine machtvolle Schamanin, die sich ihren Lebensunterhalt mit der Austreibung von den sogenannten "Feinen", einem anderen Begriff für Feen, verdient, die sie zurück in die Anderswelt oder auch endgültig ins Totenreich schickt, je nachdem wie gefährlich sie sind und wieviel Schaden sie in der Welt der Menschen angerichtet haben. In der Anderswelt ist sie vor allem unter dem Namen Dark Swan bekannt und gefürchtet, da ihr Geist bei den Verbannungen die Form eines schwarzen Schwans annimmt. Dank ihrer Gabe und ihrem aufreibenden Beruf hat Eugenie wenig Kontakt mit ihren Mitmenschen, die Ausnahme bilden ihre Mutter, ihr Stiefvater, selbst Schamane und ihr Ausbilder, ihr pseudo-indianisch angehauchter Mitbewohner Tim, der ihr den Haushalt schmeißt, und ihre Sekretärin Lara. Dann überschlagen sich die Ereignisse – eines Abends hat sie einen heißen One-Night-Stand mit dem geheimnisvollen Kiyo, immer mehr Feine nennen Eugenie bei ihrem bürgerlichen Namen und wollen sich mit ihr sexuell vereinigen und ein Auftrag führt sie schließlich mitten ins Reich der Feinen, um ein entführtes Mädchen zu befreien. Doch dort erwartet Eugenie die ein oder andere Überraschung, mit der sie nicht gerechnet hätte...

Stil, Sprache, Figuren:
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheitsform von Eugenie erzählt, deren Grundton sehr humorvoll und augenzwinkernd ist. Alles beginnt mit der Austreibung eines Geistes aus einem alten Turnschuh und ähnlich skurril geht es weiter, als immer mehr Feine der Schamanin an die Wäsche wollen. Die wenigen Liebesszenen sind gut in die Handlung eingebaut und sehr erotisch, jedoch ohne ins Derbe oder in reine Sinnlosigkeit abzugleiten. Für den ein oder anderen Lacher sorgt zum Beispiel Mitbewohner Tim, der trotz polnischen Backgrounds einen auf Indianer macht, um reihenweise die Mädels abzuschleppen, oder der dienstbare Geist Volusian, der konsequent danach dürstet, Eugenie auf einfallsreiche und qualvolle Art und Weise um die Ecke zu bringen, falls er jemals ihrer Knechtschaft entrinnt. Natürlich bleibt so eine attraktive Frau wie Eugenie nicht lange allein und gleich zwei Männer streiten um ihre Gunst, was ein beliebtes Motiv in diesem Genre ist, hier jedoch nicht minder unterhaltsam. Kiyo, ein Gestaltwandler mit halber Fuchsveranlagung, ist für den animalisch-leidenschaftlichen Part zuständig, während Dorian, ein König in der Welt der Feinen, durch seine Zurückhaltung und sein Einfühlungsvermögen glänzt. Man darf gespannt sein, wer das Rennen macht.

Fazit:
Mit Dark Swan 01. Sturmtochter spricht Richelle Mead Lachmuskeln und Herz der Leser zugleich an – die toughe, schlagfertige Hauptfigur Eugenie erobert nicht nur den Fuchsgeist Kiyo und den Feinen-König Dorian im Sturm! Ein toller Auftakt, für Fans von Anita Blake besonders empfehlenswert.

Ausstattung:
Die überformatige Klappbroschur ist in einem nachtblauen Grundton gehalten. Auf dem Titel ist eine Abbildung einer jungen, rothaarigen Frau in eng anliegender Kleidung zu sehen, die einen Dolch in der Hand hält. Im Hintergrund schwebt ein Lichtkreis mit geheimnisvollen Zeichen und stark abgesoftet lässt sich die Skyline einer Stadt erahnen. Der Schriftzug Dark Swan wurde dem Inhalt gemäß mit einem Schwan-Piktogramm gestaltet und zusätzlich lackiert. Ingesamt ist es eine sehr hochwertige Ausstattung, wie sie für den LYX-Verlag typisch ist.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2010
Die Unsterblichen / Evermore Bd.1
Noël, Alyson

Die Unsterblichen / Evermore Bd.1


ausgezeichnet

For ever and more...

Zum Inhalt:
Ever, kann seit einem tragischen Unfall, bei dem ihre Familie ums Leben kam, nicht nur die Auren ihrer Mitmenschen sehen, sie kann auch Gedanken lesen und erfährt durch zufällige Berührungen mehr als ihr lieb ist. War sie früher noch fröhlich und unbedarft, hatte ein Leben voller Glück und auch Oberflächlichkeiten, so lebt sie heute extrem zurückgezogen, versteckt unter weiten Kapuzenpullis, in den Ohren stets Kopfhörer mit lauter Musik, und vermeidet näheren Kontakt mit den meisten Menschen, da sie ihre Visionen nicht abstellen oder gar kontrollieren kann. Ihr einziger Trost sind die regelmäßigen Besuche von ihrer toten Schwester Riley. Bis Damen an die Schule kommt und in ihr Leben tritt. Was folgt, ist ein Wechselbad der Gefühle, bei dem Damen zuerst offenkundig Interesse an Ever zeigt, um sie im nächsten Moment wieder komplett zu ignorieren. So gerät sie schnell in seinen Bann, denn in seiner Gegenwart fühlt sie sich warm und geborgen, obwohl oder gerade weil sie an ihm keine Aura wahrnehmen kann. Doch welches Geheimnis verbirgt Damen?

Fazit:
Der Auftakt zu der fünf Teile umfassenden Serie ist sehr gut gelungen. Zwar kommen einem viele Aspekte der Geschichte bekannt vor, wie vor allem das Standard-Rezept "Traurige Außenseiterin trifft auf geheimnisvollen Typen", jedoch überzeugt Evermore mit frischen Denkansätzen und neuen Ideen, die spannungsgeladene und sehr poetische Erzählweise macht es besonders lesenswert. Man darf auf die Folgebände gespannt sein!

Ausstattung:
Das Cover der großformatigen Klappbroschur hebt sich positiv von all den derzeit angesagten Gestaltungen - entweder Frauengesicht mit Schnörkeln oder lustige Comicgestalten - ab: es ist schlicht schwarz mit einer roten Blüte, die in den Himmel übergeht, der von vielen Vögeln bevölkert ist. Es wirkt recht düster, wobei die Blüte und der Schriftzug Evermore trotz der Dunkelheit warm leuchten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2010
Lucian
Abedi, Isabel

Lucian


ausgezeichnet

Zum Träumen schön!

Zum Inhalt:
Solange Rebecca denken kann, gibt es jeden Mittwoch die Ladies Night In mit ihrer Mutter Janne und deren Lebensgefährtin Spatz, einem Abend nur unter Mädels, bei der eine das Abendprogramm bestimmen darf. Dieses Mal wünscht sich Janne, dass der Dachboden ausgemistet wird. Doch wie das so ist, wenn man in alten Erinnerungen kramt, fallen den dreien auch viele Schätze in die Hände, die sie bereits vergessen hatten, aber nun nicht mehr hergeben wollen. Als Rebecca ihren alten Teddybären Lu findet, spürt sie, wie sich ihrem Inneren ein kleiner Riss auftut, als würde ihr etwas fehlen, das sie nicht benennen oder gar begreifen kann. In derselben Nacht kann sie nicht schlafen und sieht draußen auf der Straße an einer Straßenlaterne einen Jungen stehen, der zu ihrem Fenster heraufschaut. Scheinbar zufällig trifft sie nun überall auf eben diesen Jungen, der eine unausweichliche Anziehungskraft auf sie ausübt. Als sie schließlich mit ihm ins Gespräch kommt, stellt sich heraus, dass er sein Gedächtnis verloren hat, jedoch ständig von Rebecca träumt, sei es aus der Vergangenheit, als sie noch ein kleines Mädchen war, oder von der Zukunft, und genauso von ihr angezogen wird wie sie von ihm. Hingegen Rebeccas Freunde und Familie halten Lucian, wie er sich selbst nennt, für einen gefährlichen Stalker und wollen die beiden voneinander fern halten. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Rebecca von ihrer Mutter nach Los Angeles zu ihrem Vater abgeschoben wird, und sie durch die Trennung unaussprechliche Schmerzen erleidet. Was ist es, das sie und Lucian so miteinander verbindet? Wird sie ihn wiedersehen, weit weg von Zuhause?

Fazit:
Zum Träumen schön – selten hat mich ein Buch so sehr bewegt wie dieses, es ist emotional, spannend und unerwartet. Wer dachte, er würde hier ein weiteres Buch nach Schema F “Mädchen trifft mysteriösen Jungen” vorfinden, wird positiv überrascht! Die Auflösung ist schlüssig und wunderschön, auch wenn das Ende dann etwas schnell und ohne weitere Erklärungen kommt, ist dies ein Buch, das ich definitiv immer wieder lesen werde.

Ausstattung:
Die Umschlagsgestaltung ist schlicht zauberhaft und passend zu anderen Titeln von Isabel Abedi aus demselben Verlag. Auf schwarzem Grund befindet sich eine Feder, die lackiert wurde, und so einen tollen Kontrast zu der rauen Struktur des Umschlagspapiers bildet.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

12