BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 3573 BewertungenBewertung vom 12.01.2025 | ||
2024 wurde die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang mit dem Literaturnobelpreis geehrt. In ihrem Roman „Unmöglicher Abschied“, einem Hauptwerk ihres vielseitigen Schaffens, greift sie erneut die oft verschwiegene Gewaltgeschichte ihres Landes auf. erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen. Die Erzählerin Gyeongha wird von einer langjährigen Freundin, die im Krankenhaus liegt, gebeten, auf einer tiefverschneiten Insel sich um ihren geliebten Papagei zu kümmern. Auf der Insel fand 1948 ein Massaker, als koreanische Truppen einen angeblich kommunistischen Aufstand niedergeschlagen hatten. Ganze Dörfer wurden damals ausgelöscht und mehr als 30.000 Menschen brutal getötet. |
||
Bewertung vom 07.01.2025 | ||
Charles Nodier (1780-1844) war ein französischer Schriftsteller, Übersetzer und bedeutender Bibliothekar, der mit Abenteuerromanen, mit romantisch-fantastischen Novellen sowie Gothic- und Vampirgeschichten zu Lebzeiten einen großen Zuspruch beim damaligen Lesepublikum hatte. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und war Mitglied der Nationalen Gesellschaft der Altertumsforscher Frankreichs. Sein Ruhm erlitt jedoch nach seinem Tod einen drastischen Rückgang. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse an Nodier wieder. |
||
Bewertung vom 17.12.2024 | ||
Die Ausstellung ECCENTRIC in der Pinakothek der Moderne feiert vom 25.10.2024 bis zum 27.04.2025 die Vielfalt und Vielschichtigkeit der zeitgenössischen Kunst. Unter dem Titel „Ästhetik der Freiheit“ setzt sich die Ausstellung mit der Exzentrik in der bildenden Kunst auseinander. Im Mittelpunkt steht die zeitgenössische bildende Kunst des gesamten Gattungsspektrums seit 1980 mit Werken aus Malerei, Skulptur, Installation, Medienkunst und Performance. In fünf Ausstellungskapiteln werden mutige Überschreitungen der Normen, Offenheit gegenüber anderen Perspektiven und die Unabhängigkeit des Exzentrischen gezeigt. |
||
Bewertung vom 16.12.2024 | ||
Die österreichische Dichterin Friederike Mayröcker, am 20. Dezember 1924 in Wien geboren, hat von jeher in ihrer Poesie auf die Zusammenhänge von Zeit, Ort und Kausalität verzichtet. Ihre Gedichte sind virtuose Montagen von Dialogen, Assoziationen, Reflexionen, Erinnerungsfragmenten, Zitaten und Wortneuschöpfungen, womit immer wieder neue Bezüge hergestellt werden. Hauptthemen sind die Magie der Sprache und die Bildende Kunst. Friederike Mayröcker war 46 Jahre lang die Lebensgefährtin von Ernst Jandl. Sie waren "das Paar" der dichterischen Avantgarde, beide auf unverwechselbare Weise genial. Sie beeinflussten einander und gingen trotzdem jeder seinen eigenen Weg. Obwohl Mayröcker sehr zurückgezogen lebte, hat sie das Draußen stets in ihre Gedichte aufgenommen. |
||
Bewertung vom 08.12.2024 | ||
Im Vorjahr startete der Diogenes Verlag eine schöne und umfassende Ausgabe der Werke von Jeremias Gotthelf, die seine sämtlichen Erzählungen und Romane in 15 Bänden bringen wird. Nach dem Band „Die schwarze Spinne“ ist mit „Barthli der Korber“ ein weiterer Band mit Erzählungen des Schweizer Schriftstellers erschienen. Die Neuerscheinung versammelt weitgehend die späten Erzählungen Gotthelfs. |
||
Bewertung vom 08.12.2024 | ||
Der Narr in Christo Emanuel Quint Der Roman „Der Narr in Christo Emanuel Quint“ des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann entstand in den Jahren 1901-1902, der aber erst einige Jahre später veröffentlicht wurde. In dreißig Kapiteln wird die Geschichte von dem jungen Emanuel Quint erzählt, einem eigenbrötlerischem Tischlergesellen aus dem kleinen Dorf Giersdorf, der beschließt, sein Leben als Narr in Christus zu verbringen. Ohne Geld und nur mit einem Exemplar des Neuen Testaments zieht er als Bußprediger durch Schlesien. Er predigt auf öffentlichen Plätzen gegen Reiche und Herrscher. Angesichts des sozialen Elends prophezeit er das Jüngste Gericht. Nach und nach wähnt er sich als der von Gott erwählte Messias. Als Quintus‘ Agitation und Popularität immer größere Ausmaße annimmt, schreitet schließlich die Polizei ein, doch in einer adligen und pietistisch frommen Dame findet er eine Wohltäterin, die ihm zunächst auf ihren Besitzungen Asyl gewährt. Doch als sie ihre Privilegien bedroht sieht, bietet sie Quint keinen Schutz mehr. Er begibt sich in die Provinzhauptstadt Breslau, wo er nach einem Mordverdacht alle menschlichen Kontakte abbricht und durch ganz Deutschland irrt. In den verschneiten Alpen verliert sich schließlich seine Spur. |
||
Bewertung vom 07.12.2024 | ||
Schönes Deutschland / Beautiful Germany „Ja, wir lieben dieses Land“ – so Kurt Tucholsky in seinem Text „Heimat“, der dem Bild-Text-Bild „Schönes Deutschland“ („Beautiful Germany“) als Einleitung vorgestellt ist. Die zweisprachige (dt./engl.) Neuerscheinung präsentiert die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der sechszehn Bundesländer – von den Küstenlandschaften der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen, vom Saarland im Westen bis zur Oder im Osten. |
||
Bewertung vom 07.12.2024 | ||
Die gebürtige österreichische Journalistin Linde Rotta, die seit 2000 in Leipzig wohnt, arbeitete jahrelang für den Westdeutschen Rundfunk, den Deutschlandfunk und die Zeitschrift "Brigitte". Sie verfasste Erzählungen, Essays, Hörspiele und Features. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Preise. |
||
Bewertung vom 02.12.2024 | ||
Der Diogenes Verlag hat seine neue Jeremias-Gotthelf-Edition (auf 15 Bände angelegt) mit „Die Käserei in der Vehfreude“ fortgeführt. Erschienen 1850, war es der vorletzte Roman des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers. Vehfreude ist ein verschlafenes Dorf im Emmental, das plötzlich den Fortschritt entdeckt. In den Nachbarorten gibt es längst Käsereien und man verdient damit gutes Geld. Also wird eine Genossenschaft gegründet und statt eines dringend notwendigen Schulhauses eine Käserei errichtet. Doch die Geldgier der Vehfreudener kennt bald keine Grenzen mehr, sodass kaum etwas für den Eigenbedarf oder für die Gäste übrigbleibt. Vor allem die Frauen sind frustriert, weil sie jetzt auf ihr „Nidle“ verzichten müssen. So kommt der Kapitalismus ins Dorf. Als man aber sogar verdünnte Milch und Milch von kranken Kühen abliefert, fliegt der Betrug auf und mit dem erwarteten Profit ist es erst einmal vorbei. Das Gemeinschaftswerk droht zu scheitern. Nur langsam kommen die Vehfreudener zur Besinnung. Auch die Liebesgeschichte zwischen Felix, dem Sohn des Gemeindeamtmannes, und dem Verdingkind Änneli kommt zu einem guten Ende. Gotthelf, der ebenfalls aus dem Emmental stammte, nimmt in dem Roman, der auch durch die realistische Darstellung des bäuerlichen Lebens besticht, allzumenschliche Charakterzüge unter die Lupe. |
||
Bewertung vom 30.11.2024 | ||
Aus vollen Gläsern quillt die Zeit Die vielseitige Künstlerin Anja Sokolowski wurde 1971 in Magdeburg geboren. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft entwickelte sie eine Vorliebe für das Chanson und trat als Straßenmusikerin in Paris auf. Danach war sie Regieassistentin in Leipzig und Stuttgart. Anschließend diverse Kleinkunstprogramme und Mitglied des TangOperaProjects. 2019 Gründung der musikalischen Performancegruppe „SCHMULT“. Daneben Ausbildung zur Logopädin. 2022 dann der frühe Tod. |
||