Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lalunara
Wohnort: 
Heidesee
Über mich: 
lese fast alles

Bewertungen

Insgesamt 109 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


ausgezeichnet

Überraschung einer Zugfahrt
Ich gebe zu, ich hatte ziemlich schnell den Verdacht, dass Catrin Meyr nicht nur eine ganz normale Reisebekanntschaft ist. Das macht aber nichts. Die Gedanken von Eduard Brünhofer sind unwahrscheinlich schön und seiner Frau komplett liebevoll gegenüber und entbehren nicht einer Prise Humor.
Die Idee, ein Buch über so eine Zugfahrt von Wien nach München zu schreiben bzw. einen Podcast zu erstellen und damit dem Eduard Brünhofer eine Chance zum Wiedereinstieg in sein Autorenleben zu geben, ist genial. Denn eigentlich ist Brünhofer unterwegs nach München, um vor seinem Verleger Farbe zu bekennen, dass ihm so gar nichts Neues als nächstes Buch eingefallen ist. Unidealer Weise hat er bereits einen großen Vorschuss auf das neue Buch eingestrichen. Da kommt es nicht so gut, wenn so gar keine Idee vorhanden ist.
Der Autor ist sympathisch. Ich mag seine Art über seine Frau zu sprechen und seine Tochter. Er verrät nicht gern zu viel. Allerdings ist Catrin echt gut darin, ihm das ein oder andere Geheimnis aus der Nase zu ziehen.
Das Buch ist nicht unbedingt ein leises, manche Gedanken haben es ganz schön in sich. Ich fand die Wortspiele schön und einfallsreich und empfehle Liebhabern der deutschen Sprache dieses Buch unbedingt.

Bewertung vom 25.02.2025
Racheritual
Cross, Ethan

Racheritual


ausgezeichnet

Schwieriger Einstieg
Ich hatte mir das leichter vorgestellt, hier einen Einstieg zu finden. Ich habe mir das Hörbuch gegönnt, weil es zum einen schön lang ist, man also eine Weile etwas zum Hören hat, bei langen Autofahrten. Zum anderen mag ich den Sprecher Sascha Rotermund total gern hören.
Allerdings fand ich es stellenweise schwer, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen. Das lag nicht am Sprecher, sondern manchmal an der etwas langatmigen Erzählung. Zum Ende wurde die Geschichte allerdings immer spannender, die Figuren waren ausgeformt und ich konnte mich besser konzentrieren und reinfinden in die Geschichte.
Eine Geschichte, die sich um Wikinger Ritualmorde dreht, einen Vater und seine 3 Kinder und den Ermittler Baxter Kincaid, den ich persönlich in der Story am meisten mochte und seine Mitarbeiterin. Auch Humor, wenn der zum Teil auch auf Kosten von Baxter ging, musste ich nicht vermissen. Dass Hühner eine Schallplatte schreddern, kann ich mir zwar vorstellen, hatte dies aber noch nicht gehört. War irgendwie putzig. Auch Hühner im Wohnzimmer kenne ich bislang nur von Peterson und Findus.
Zum Sohn Moody muss ich sagen, dass ich diesen trotz seiner schrecklichen Familiengeschichte immer etwas naiv und blauäugig fand. Der ist buchstäblich in Fallen getappt, die noch gar nicht aufgestellt waren.
Trotzdem solide Thrillerarbeit zu einem Thema, dass ich mir zwar schwer vorstellen kann in der Realität, aber was ist schon unmöglich? Empfehlenswert ist das Werk auf jeden Fall und der Sprecher Sascha Rotermund war einfach wieder super.

Bewertung vom 24.02.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

Ein super spannender Roman mit Krimi und Tiefgang
Die ersten 40 bis 50 Seiten des Buches fand ich schwierig. So viele Namen und Beziehungen. Dann nahm ich Zettel und Stift und schrieb kurze Hinweise für mich selbst und so ab Seite 50 brauchte ich das nicht mehr. Vielleicht hätte ein Personenregister hier sofort für den Durchblick sorgen können, aber es ging auch so.
Mir hat Der Gott des Waldes wahnsinnig gut gefallen. Ich konnte mich gut hineindenken in die Geschichte. Betroffen gemacht hat mich das Leben von Alice. Und auch Louise war auf dem besten Weg, ihr Leben an einen reichen Taugenichts zu verschleudern. Beide Frauen sind zu perspektivlos und unmotiviert, ein eigenes Leben zu leben. Kein Selbstbewusstsein und kein Ziel im Leben – das war eine ganz furchtbare Zeit für Frauen. Ich kann das nur sehr schwer nachvollziehen.
Alice ist die Mutter der beiden verschwundenen Kinder. Ihren kleinen Sohn Bear hat sie über alles geliebt und trotzdem konnte sie ihn nicht vor sich selbst schützen. Ihre Tochter Barbara, Ersatz für den verlorenen Sohn, konnte sie nie so richtig lieben. Barbara hat mir so schrecklich leidgetan, in diesem großen, kalten, reichen Haus groß werden zu müssen. Logischerweise entwickelt sie ganz eigene Strategien zum Überleben. Hier gefällt mir der Schluss außerordentlich gut.
All die anderen Protagonisten sind ebenfalls interessante Charaktere. Besonders deutlich werden die Arroganz und Selbstzufriedenheit der sehr gut situierten Familie Van Laar und deren Freunden und Geschäftspartnern beschrieben. Eine Kaste, die von sich denkt, über den Dingen zu stehen und sich alles herausnehmen zu können. Und die das Gesetz auch gern zu eigenem Nutzen biegt und andere Unschuldige über die Klinge springen lässt. Einfach, weil sie es können. Ein wenig versöhnt dann immer, wenn es nicht klappt und dieses Buch rückt alles irgendwann wieder gerade.
Super spannend geschrieben, ein dickes Buch, aber unbedingtes Lese – Muss!

Bewertung vom 20.02.2025
Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


ausgezeichnet

Ein Politthriller, der Angst macht
Was kann Politik für ein Abgrund sein? Ich war gefesselt von diesem Thriller ab der ersten Seite. Allerdings fand ich es beängstigend, wie viel von Norwegens Abgründen, man ohne große Anpassungen auch nach Deutschland importieren könnte.
Die Lügen und Unwahrheiten, die Intrigen, die gesponnen werden und das „Über Leichen gehen“, um Machtpositionen zu erreichen, koste es, was es wolle, lassen mich deprimiert und ratlos zurück.
Was die Terroristen planen, ist skrupellos und ohne Beispiel. Dass man so leicht Rizin herstellen kann, besorgt mich. Aber Fakt ist auch, dass diese ganze politische Lage, das Machtgeschacher, diesen Menschen erst Tür und Tor öffnen.
Auch hier in Deutschland kann man einen Wal-O-Mat benutzen, um seine persönlichen Prämissen zur Wahl herauszufinden und welcher Partei dies am nächsten kommt. Muss ich denken, hier wird genauso betrogen. Wem kann man noch glauben.
Natürlich ist dies ein Buch und rein fiktiv. Aber es lässt mich schon ein wenig zweifelnd zurück.
Nebenbei, das Buch hat einen gelben Farbschnitt. Ich war immer der Meinung, das brauche ich nicht, aber es gefällt mir gut.

Bewertung vom 09.02.2025
Der große Riss
Henríquez, Cristina

Der große Riss


ausgezeichnet

Geschichte packend und berührend erzählt
Eine der Hauptprotagonisten dieses Buches ist Ada. Ada war mir in der Leseprobe schon so sympathisch und weil doch meine jüngste Tochter so heißt, da war klar, dieses Buch will von mir gelesen werden.
Das war eine sehr gute Entscheidung. Wir haben es hier mit einem Roman zu tun, der uns durch Erzählungen aus dem Leben verschiedenster Leute viel über den Bau des Panamakanals berichtet und was es für die einzelnen Menschen bedeutet, dort zu arbeiten, dort zu wohnen oder dort geboren zu sein.
Hier ist zuerst natürlich Ada. Sie verlässt Mutter und kranke Schwester auf Barbados, um beim Kanalbau Arbeit zu finden. Denn die Schwester ist sehr krank und benötigt Geld für eine Behandlung bzw. Operation. Die Familie ist nicht reich, hat aber ihr Einkommen und die Mädchen hatten eine Schulbildung. Einen Vater gibt es nicht. Ada ist wirklich couragiert mit einem Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn das jetzt sehr pathetisch klingt.
Omar ist ein Fischersohn, der nie Fischer werden wollte. Er wohnt mit dem Vater allein, die Mutter ist tot. Er arbeitet hart für den Panamakanal, sehr zum Verdruss seines Vaters, der diese Invasoren seines Landes alles andere als gut findet. Omar erkrankt an Malaria und lernt dadurch Ada kennen. Sie sorgt dafür, dass er in ein Krankenhaus kommt und rettet ihm damit das Leben. Und wie das so ist, die beiden werden ein Paar.
John, ein Arzt, will gegen die grassierende Malaria vorgehen. Seine Frau Marian langweilt sich und beginnt ihrerseits das neue Land zu erforschen. Und so gibt es noch viele andere Menschen, deren Leben verbunden ist mit diesem Wahnsinnsprojekt, welches nicht nur das Land geologisch gesehen spaltet, sondern auch die Menschen zerreißt. So gesehen ist der Titel des Buches doppelt gelungen.
Die Erzählweise ist berührend, ohne rührig zu sein. Ich fand das Buch auf leise Weise sehr spannend. Geschichte wird oft weniger packend erzählt. Dies ist bei diesem Buch mitnichten der Fall. Es hat mich nicht losgelassen bis zur letzten Seite und ich empfehle es uneingeschränkt.

Bewertung vom 07.02.2025
Schmerz (eBook, ePUB)
Jónasson, Jón Atli

Schmerz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bitte mehr davon
Ich bin begeistert von diesem Krimi und definitiv ein neuer Fan des Autors. Das nächste Buch mit Rado und Dora im Herbst 2025 werde ich definitiv nicht verpassen. Ich ärgere mich bloß, dass ich voreilig nach der Leseprobe das E-Book gekauft habe, denn dieser Krimi ist definitiv auch etwas für meinen Mann und meine Mutter. Ich werde also zum Erscheinungstermin dieses Buch noch einmal als Broschur kaufen. Soviel zu meiner Begeisterung.
Rado und Dora suchen ein Mädchen, dass während einer Klassenfahrt verschwunden ist und geraten in einige spannende Situationen. Dora selbst ist seit einem Einsatz weit vor dieser Suche bereits einmal so am Kopf verletzt, dass sie Mühe hat, sich normgerecht in der Gesellschaft zu bewegen. Zum Ende des Buches geht es ihr noch einmal schlechter, aber da es ein nächstes Buch geben soll, bin ich optimistisch, dass sie dort nicht als Pflegefall oder Leiche fungiert.
Wie immer werden auch hier korrupte Stellen in der Polizei entdeckt und auch Verbindungen zwischen kriminellen Vereinigungen und der Polizei kommen ans Tageslicht und schaden oft auch guten Polizisten.
Der Autor schreibt spannend und verständlich. Selbst bei den vielen typischen isländischen Namen, die mir eigentlich schwerfallen, diese auseinander zu halten, sind immer in einem Kontext, die diese Person verständlich macht und so konnte ich das E-Book innerhalb von 2 Tagen lesen.
Fazit: absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 05.02.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


sehr gut

Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein

Und in Ellens Heimatdorf ist offensichtlich niemand ohne Schuld. Jeder hat irgendwas von dem gewusst, was Ellen während der Abifeier passiert ist.
Mit welchen Dämonen wegen dieses traumatischen Erlebnisses Ellen bislang permanent zu kämpfen hat, wird schnell klar, auch wenn einige Zeit vergeht und sich in der Geschichte alles nur in wagen Andeutungen ergeht.
Ellen geht nach erfolgreichem Studium, sogar mit Doktortitel und erfolgreicher Arbeit an einer Klinik in Hamburg wieder zurück in ihr Heimatdorf in den Bergen. Und dort holen sie die Schatten der Vergangenheit sofort ein. Es kommt zu Tötungsverbrechen und es ist offensichtlich, dass diese mit ihrer Vergangenheit zu tun haben.
Ich dachte mir ziemlich schnell, wie die ungefähre Auflösung aussehen könnte und so kam es dann auch.
Das Buch ist spannend geschrieben, weißt meiner Meinung allerdings nach einige Lücken im Handlungsablauf auf und die Handlung ist teilweise so überzogen, dass man dies nicht mehr glauben kann. Aber letztendlich liest sich das Buch sehr spannend, so dass ich es trotzdem gern weiterempfehlen möchte. Es ist kurzweilig und einige überraschende Wendungen sind dabei.
Außerdem ist die düstere Atmosphäre in diesem Dorf gut beschrieben. Ich hatte den Eindruck, dabei zu sein.

Bewertung vom 02.02.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Spannender geheimnisvoller Krimi
Ganz ehrlich, den nächsten Jan Beck, und es wird einen nächsten geben, kaufe ich lieber als Buch, statt E-Book. Dann hat man schneller die Möglichkeit zurück zu blättern und zu gucken, wer wohin gehört. Das finde ich beim E-Book immer nicht so komfortabel und hatte deshalb hin und wieder Probleme mit dem Zuordnen der Figuren. Zur Mitte des Buches hin, wusste ich dann Bescheid. Da war das dann auch kein Problem mehr.
Eine Person mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung mordet. Mir war das bis zum Schluss nicht klar und ich bin mir auch nicht sicher, ob das eher zur Sprache kam, dass Mörder / Mörderin und Opfer eine Person waren.
50 Seiten mehr hätten dem Buch nichts von seiner Spannung genommen und dem Leser wäre vielleicht das ein oder andere Licht mehr aufgegangen.
Aber letztendlich habe ich auch die Lösung begriffen.
Die Schreibweise von Jan Beck ist sehr kurzweilig. Hat man Zeit, kann man diesen Krimi hintereinander weglesen, ohne dass man einschläft.
Die Idee mit dem Kriminalpsychologen Simon Dorn, der als letzter Erbe im alten Familienhotel Dornwald wohnt und dort alte ungelöste Fälle bearbeitet, finde ich allein für sic schon spannend und ich hoffe, hier gibt es demnächst eine Fortsetzung mit Dorn und Lea Wagner.
Wer spannende Krimis mag mit geheimnisvollen Wendungen, sollte zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 01.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Ein schöner liebenswerter Roman mit Krimifeeling

Mit Middletide habe ich mir genau das richtige Wohlfühlbuch ausgesucht. Hier wurde ein großer Roman mit großen Gefühlen, großem Ziel und Krimi geschrieben. Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Die Hauptprotagonisten sind Elijah und Nakita. Die beiden verbindet schon im Jugendalter eine große Liebe. Während Nakita dies schon weiß, muss Elijah erst einmal seinem vermeintlichen Erfolg und Glück hinterherlaufen, welches er jedoch nicht zu fassen bekommt. So kommt er entmutigt und allein gelassen nach Jahren wieder zurück in seinen Heimatort und muss feststellen, dass Nikita nicht ewig auf ihn hat warten wollen. Allerdings ist sie wieder frei, weil ihr Mann leider verstorben ist. Es spielen noch ein Unfall, eine rachsüchtige Ärztin, ein vermeintlicher Mord, Elijahs Buch und andere Sachverhalte eine Rolle. Das Buch ist leise geschrieben, kein Reißer in dem Sinne, aber spannend trotzdem von Beginn an. Ein Wohlfühlbuch im wahrsten Sinne des Wortes. Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 27.01.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Selbstfindung?
Ich hatte vom Roman von Nikoletta Kiss die Leseprobe gelesen und fand sie so toll, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Ich hatte allerdings nun auch hohe Ansprüche, die das Buch dann doch nicht ganz erfüllt. Anfang und Ende des Buches haben mich gefesselt, die Mitte empfand ich als etwas langatmig.
Die wichtigste Protagonistin des Buches ist Marta. Wir erleben sie als Kind mit ihrer Cousine Theresa, die ihr auch eine tolle Freundin war.
Später geht Marta auch noch nach Berlin, ins Vorwendeberlin und nun kommt auch noch Politik und Verrat ins Spiel.
Marta sucht ein Leben lang nach der großen Liebe. Sie leibt hoffnungslos einen DDR-Schriftsteller, der einen kritischen Roman geschrieben hat. Sie entzweit sich mit Theresa und diese Verbindung ist nicht mehr zu kitten.
Mir ist Marta einfach zu naiv. Statt sich auf sich zu besinnen, rennt sie zeitlebens vergeblich Konstatin hinterher.
Zum Ende des Romans wächst sie dann doch über sich hinaus und bekommt endlich auch Lorbeeren umgehangen.
Ich bin zwiegespalten. Schlussendlich ist Rückkehr nach Budapest aber doch ein Buch, dass sich zu lesen lohnt.