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Nici
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Lauf

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2025
Ich schenk dir einen Regenbogen
Verena Keil

Ich schenk dir einen Regenbogen


ausgezeichnet

Auf 133 Seiten hat die Herausgeberin eine Sammlung an Gedanken, Zitaten, Bibelversen und Geschichten zusammengestellt, die Lesenden ein Lichtblick in schwierigen Situationen schenken können.
Das kleine Buch, das sich auch gut als Mitbringsel eignet, ist hübsch gestaltet und liest sich flüssig. „Aber dann – in genau dem Moment, wo wir die Hoffnung vollends aufgeben wollen – geschieht etwas … Ja, der Himmel bleibt grau, aber es scheint ein warmes Licht darauf. Und dann flüstert uns jemand ins Ohr: ‚Dreh dich mal um.‘ Über den gesamten wolkengrauen Himmel strahlt in den leuchtendsten Farben ein Regenbogen … Eine Zusage: Ja, ich bin immer noch da. Ich habe alles in der Hand … Vertrau mir.“ So beginnt Verena Keil mit ihrem Vorwort und beschreibt damit die Absicht der folgenden Textsammlung: „In schwierigen Zeiten den Blick auf das Licht und die Hoffnung zu richten“.

Bewertung vom 12.04.2025
Mein kleines Abendbuch
Delia Holtus

Mein kleines Abendbuch


ausgezeichnet

„…herzlich willkommen zu einer ruhigen Viertelstunde am Abend! Dieses Büchlein entstand
aus der Sehnsucht heraus, am Ende eines Tages die vergangenen Stunden in Gottes Hände
zu legen und im Herzen zur Ruhe zu kommen.“
Mit diesen Worten beginnt die Herausgeberin ihr Vorwort und holt mich direkt ab. Eine
ruhige Viertelstunde am Abend, das müsste machbar sein. Und wie gut kann ich ihre
Sehnsucht nach einem Tagesabschluss verstehen, an dem die Seele zur Ruhe kommen kann,
egal was in den vergangenen Stunden geschehen ist.
Jedes Kapitel ist gleich aufgebaut. Am Beginn steht ein kurzes Gebet, gefolgt von einem Text
aus der Bibel. Dem schließen sich vier Fragen an, die mir helfen, den vergangenen Tag zu
reflektieren, Gutes dankbar anzusehen und Schweres versöhnt bei Gott abzugeben.
Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einem Gebet, deren Autoren von Aurelius Augustinus
über Martin Luther oder Dietrich Bonhoeffer bis hin zu zeitgenössischen Autorinnen, wie
Sharon Garlough Brown oder Christina Schöffler reichen.
Zwischen den so aufgebauten Kapiteln von Tag 1 bis Tag 40 gibt es neun Texte, die sich
ebenfalls in verschiedener Form mit dem Tagesende bzw. dem Übergang zur Nacht befassen.
Hier reichen die Themen von „Mit Unperfektem versöhnt sein“ über „Gebet in Zeiten von
Krankheit“ bis hin zu „Beten mit Kindern“ oder einer „visuellen Dankbarkeitsübung“.
Besonders angesprochen hat mich hier der Text „Prioritäten-Check“, in dem Ellen
Nieswiodek-Martin ihre EdJe-Box beschreibt, eine kleine Kiste, in der sie Zettel aufbewahrt,
auf denen sie Themen und Umstände schriftlich festgehalten hat, die ihr Sorge bereiten, auf
die sie jedoch keinen Einfluss hat. Dabei steht „EdJe“ für „Etwas, das Jesus erledigt“.
Das 221seitige Abendbuch ist klein und handlich, so dass es die Lesenden auch gut auf
Reisen begleiten kann. Neben den sehr ansprechenden und lebensweltbezogenen Texten
enthält es wunderschöne Aquarellzeichnungen in abendlichen Blautönen.
Ich mag das kleine, sehr schön gestaltete Buch sehr gern und kann mir auch gut vorstellen,
es an liebe Menschen zu verschenken.

Bewertung vom 08.04.2025
In der Stille des Morgens
Sigrid Offermann

In der Stille des Morgens


ausgezeichnet

Das von Sigrid Offermann herausgegebene Buch ist eine kleine Schatzkiste. Auf 181 Seiten finden sich unterschiedlichste Texte, deren Autor*innen vom römischen Kaiser bis zu ganz normalen Menschen der heutigen Zeit reichen. Allen gemeinsam ist ein Thema: „Mit guten Gedanken in den Tag“ starten.
Die Texte sind ein bunter Blumenstrauß aus Gedichten, Liedern, Gedanken und Beschreibungen von Ritualen zu Tagesbeginn. Die Lesenden können das Büchlein chronologisch lesen oder sich nach Geschmack und Thema jeden Morgen einen anderen Text wählen. Die Überschriften finden sich zu Beginn des Buches in einem Inhaltsverzeichnis. Ein bisschen schade finde ich, dass die jeweiligen Verfasser dort nicht genannt werden.
Die Texte lesen sich gut und flüssig, über einigen kann man aber auch gut verweilen und sie meditieren. Besonders berührt war ich von „Uraufführung“. Abgeholt haben mich zunächst die ersten beiden Sätze dieses Textes: „Es war der Urlaub meines Lebens. 14 Tage Kanufahren in Mittelschweden – ein Traum.“ Dann aber zitiert die Autorin einen Text von Thomas Merton, in dem dieser den Schöpfungsmoment jeden Tages beschreibt: „… Das ist der wunderbarste Augenblick des Tages: wenn die Schöpfung in ihrer Unschuld um die Erlaubnis bittet, noch einmal ‚sein‘ zu dürfen, wie sie es am ersten aller Morgen getan hat.“ Die hier nur in Auszügen zitierten Worte Mertons haben mich dann vollends ergriffen.
Eine klare Leseempfehlung für „In der Stille des Morgens“, das sich sowohl für die eigene Lektüre als auch wunderbar als Geschenk eignet.

Bewertung vom 18.03.2025
Worte voller Leben
Jans, Armin

Worte voller Leben


ausgezeichnet

Auf 177 Seiten lässt der Theologe und PR-Berater Armin Jans insgesamt 25 Persönlichkeiten der vergangenen Jahrhunderte mit Zitaten zu Wort kommen, die auch heute noch aktuell sind und Anlass zum Sinnieren und Diskutieren geben.

Jede Person wird kurz vorgestellt, woraufhin Zitate sowie Gedanken und nähere Ausführungen des Autors folgen. Bereits im Vorwort wird die Absicht des Buches klar: „Aber eins steht fest: Wir können immer etwas lernen, wenn wir hinschauen und hinhören, nicht ausgrenzen und nicht ‚vor-urteilen‘. Wenn wir heilsame Worte aufnehmen, fragliche Worte bedenken, geheimnisvolle Worte stehen lassen, verirrte Worte retten, fremde Worte aushalten“.

Das Buch ist leicht und kurzweilig zu lesen, lädt aber auch ein, sich eingehend mit den einzelnen Zitaten zu beschäftigen. Es geht um Fehlerkultur, (Meinungs-)Freiheit, Respekt, Ambiguitätstoleranz und vieles mehr. Mich hat das Buch, besonders auch die Ausführungen des Autors, sehr abgeholt.

Ein paar Beispiele:
„Stört dich ein Fehler eines anderen, so übe an dir selbst das entgegengesetzte Gute. Denn Beispiel wirkt mehr als Worte.“ (Teresa von Avila)
Dazu Armin Jans: „Jedes Wort, das wir über einen anderen Menschen sagen, ist wie ein Pinselstrich auf einer Leinwand … Ein Menschenbild entsteht … So werden Meinungen gebildet, Stimmungen geschaffen und Schubladen geöffnet …“ und „Weniger Vorwurf – mehr Vorbild. Weniger Moral – mehr Modell. Weniger Hörprobe – mehr Kostprobe“.

„Wahre dir in allen Dingen die Freiheit des Geistes …“ (Ignatius von Loyola)
Armin Jans: „Ignatius stellt uns eine ganz neue, unabhängige Freiheit vor: mehrere Wege gehen können, mehrere Lösungen denken können, mehrere Möglichkeiten zulassen können“

„Verachte keine Religion.“ (Matthias Claudius)
Armin Jans: „Alle Religionen suchen Antworten – vielfach auf die gleichen Fragen. Sobald die Antworten festgeschrieben sind, hören viele Menschen auf zu suchen … Glaube ist Beziehung – kein Standpunkt … Christlicher Glaube ist Gott-Durst, ist Gott-Sehnsucht, ist Gott-Vermissen, ist Gott-Vertrauen. Nicht haben, sondern suchen. Nicht groß sein, sondern wachsen. Nicht wissen, sondern lernen.“

„Worte voller Leben“ ist ein kleines, leicht lesbares Buch, dem doch so viel Weisheit und Aktualität innewohnt und das nicht nur für die christliche Leserschaft eine empfehlenswerte Lektüre ist. Ich habe lediglich einen Kritikpunkt: Bei 25 Persönlichkeiten sind nur sechs Frauen vertreten. Das finde ich sehr schade, denn hier hätten sich doch noch einige zitierenswerte Personen gefunden. Aber vielleicht gibt es ja einen zweiten Band.