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Asaviel

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2012
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


gut

Meine Meinung:
Der Klappentext verrät nicht viel über die genaue Handlung dieses Thrillers, wohin uns die Reise führt. Zwei tote Frauen werden angekündigt, doch es werden nicht schon vor Beginn der Lektüre erste Hinweise gestreut. Hinweise, Möglichkeiten und Verdachtsmomente entstehen dann im Buchinneren umso mehr. Die Geschichte beginnt stark. Obwohl es wechselnde Perspektiven gibt, wird meistens mit dem Ich-Erzähler aus Glens Sicht beschrieben. Schnell kann man sich in diesen besorgten Ehemann und Vater hineinversetzen und schnell ist man ebenso davon überzeugt, dass seine Frau Sheila nicht bei einem (selbstverschuldetem) Unfall ums Leben gekommen ist. Welche Möglichkeiten gibt es dann?
Durch einige Verwicklungen und etwas Nachforschen durch Glen, aber auch andere Charaktere kommt einiges zu Tage: Medikamentenhandel, Markenfälschung, Banken- und Imobilienkrise, Eheprobleme, Affären, mafiöse Strukturen, Steuerhinterziehung und zum Schluss wird sogar kurz der Irak-Krieg thematisiert. Selbst für ein Buch mit gut 500 Seiten sind das meiner Meinung nach ein paar Punkte zu viel auf der Liste. Jeder Charakter, wirklich jeder, der hier auftaucht, schein eine Leiche im Keller vergraben zu haben. Jeder hat etwas zu verbergen, was über eine Höflichkeitslüge hinausgeht. Die beiden Kinder, die auftreten, sind hiervon einmal ausgenommen. Das ließ mich über weite Teile nur mit dem Kopf schütteln. War es nötig so viele Fässer aufzumachen?
Es entstehen gerade dadurch Längen, die anders hätten vermieden werden können. Immer wieder muss der Erzähler weiter ausholen, um Situationen zu erklären. Das ist zwar meistens noch ganz interessant, aber Spannung ist das dann nicht mehr.
Sehr schön ausgearbeitet sind und mein Herz erfreut haben wiederum die Charaktere. Einige bleiben etwas verwaschen dargestellt, was ich der Absicht des Autors unterstelle. Andere wie insbesondere Glen und seine Tochter werden dem Leser sehr nahe gebracht und sie wachsen einem auch schnell ans Herz. Hier sei aber die Frage nach Kellys, Glens Tochter, Alter erlaubt. Sie ist 8, verhält sich in weiten Teilen aber nicht so. Oft wirkt sie eher wie 11 oder gar 12. Dieses Alter hätte aber eine Schlüsselszene zu Beginn der Handlung unmöglich gemacht. Dies ist also schwierig miteinander zu vereinbaren und so muss eine sehr reife achtjährige in Kauf genommen werden.
Nach einem guten bis sehr guten Start muss sich der Leser über einen gewöhnungsbedürftigen Mittelteil retten, um dann mit einem großen Showdown belohnt zu werden. Die Auflösung war für mich nicht vorhersehbar, wenn auch vielleicht eine Ahnung vorhanden war. Im Ganzen kann mich das Ende aber trotz der gefunden und oft vermissten Spannung nicht vollkommen überzeugen. Es ist etwas fragwürdig. Hier muss ich aufgreifen, was ich zu Beginn sagte: Es stellt sich eben am Ende raus, dass wirklich jeder irgendwie mit drin hängt.

Fazit: Alles in allem ist „Weil ich euch liebte“ ein mittelmäßiges Buch, das man lesen kann, aber keineswegs muss. Über weite Teile weckt die Handlung Interesse, aber nur wenig Spannung. Die überladenden Konflikte können durch einige gut gezeichnete Charaktere ausgeglichen werden. Trotzdem würde ich für einen Thriller mehr handfeste Spannung erwarten.

Bewertung vom 31.07.2011
Die Rebellion der Maddie Freeman / Maddie Bd.1
Kacvinsky, Katie

Die Rebellion der Maddie Freeman / Maddie Bd.1


gut

Ausstattung: Das Cover ist völlig in Pink gehalten und das Mädchen, das vorne zu sehen ist, passt eigentlich keineswegs zu der Maddie, die der Leser dann im Buch kennen lernt. Es ist ein Lesezeichen-Bändchen vorhanden, was ich sehr zu schätzen weiß. Dieses ist farblich äußerst stimmig. Der Titel klingt vielversprechend, aber er passt keineswegs so gut zum Inhalt wie der Originaltitel „Awaken“ – also „Aufwachen, Erwachen, Erwecken“

Meine Meinung:
Durch den Buchtrailer, der wirklich äußerst überzeugend war, wurde die Erwartung an dieses Buch ziemlich hochgeschraubt. So ist es im ersten Moment nicht allzu verwunderlich, dass es nicht alles halten kann.
Wir befinden uns ungefähr 50 Jahre in der Zukunft und lernen zu Beginn Maddie und ihren Alltag kennen. So wird dem Leser sehr schnell klar, dass sich in diesen fünfzig Jahren einiges geändert hat. Gleichzeitig wird auch bald deutlich, dass Maddie sich nur schwer in dieser digitalen Welt einfindet.
An einigen Punkten denke ich, geht das Buch zu weit. 50 Jahre sind keine so lange Zeit, als dass sich wirklich alles so völlig drastisch ändern wird oder kann. So wirkt diese Dystopie immer wieder deutlich surrealer als sie eigentlich müsste, wenn sie manchmal einen Gang zurückschalten würde.
Mit Justin taucht der männliche Hauptcharakter auf, der derzeit so beliebt ist. Ein scheinbar allwissender, überaus mächtiger und äußerst geheimnisvoller Typ, der Maddie von der Welt offline, unverkabelt, ohne Computer und ähnliches überzeugen will.
An dieser Stelle entstehen mehrmals hochphilosophische Gespräche. Gerade Justin äußerst sich sehr gesellschaftskritisch und vieles lässt sich auch auf die heutige Welt übertragen. Dies hat mich zum Nachdenken angeregt und sind sicherlich Fragen, mit denen sich das Zielpublikum (14-17jährige) einmal beschäftigen sollten – auch damit es nicht so weit kommt wie es in dieser Geschichte beschrieben wird.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Maddie und Justin entwickelt, könnte aber für die älteren Jugendlichen schon etwas zu anspruchslos sein. Wir haben es mit einem schwärmenden Mädchen zu tun und dem Helden, der sich vor Freunden abschottet, der nur für die Arbeit leben will. Hier reicht es leider nicht für mehr als kurzweilige Unterhaltung.

Fazit: Ein Buch, von dem ich deutlich mehr erwartet habe. Es schwankt zwischen Teenager-Kitsch und hochphilosophischen Überlegungen zu unserem Umgang mit der Welt, mit anderen Menschen und dem hochtechnologisiertem Zeitalter.
Ich vergebe 3 von 5 Punkte.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2011
Prinz der Dunkelheit / The Broken Empire Bd.1
Lawrence, Mark

Prinz der Dunkelheit / The Broken Empire Bd.1


sehr gut

Ausstattung: Die Anlehnung des Covers an „Das Lied der Dunkelheit“ ist durch den Kapuzenmann, als der der Protagonist hier dargestellt wird, nicht zu übersehen. Ebenfalls sehe ich die Anlehnung an das „Der Name des Windes“ durch die Zierde im Hintergrund des Titels. Obwohl der Titel auf den ersten Blick einen eher unscheinbaren Charakter hat, weist er sehr gut auf das Geschehen hin, denn der „Prinz der Dunkelheit“ ist hier der Protagonist und keineswegs sein Gegenspieler, wie man im ersten Moment annehmen könnte.

Meine Meinung: Es war die Kurzbeschreibung und nicht der eigentliche Klappentext, der mich dazu gebracht hat dieses Buch zu kaufen. Prinz Jorg musste mit ansehen wie sein kleiner Bruder und seine Mutter brutal ermordet wurden und er schwört Rache. Mit kaum zehn Jahren nimmt er Reißaus und schließt sich einer Gruppe Gesetzloser an. Bald darauf erlangt er ihren Respekt und wird ihr Anführer. Bei allem, was er tut, geht er äußert listig und äußerst brutal vor.
Die Geschichte an sich ist hier nicht das Besondere. Der Prinz will Rache, nutzt die Gegebenheiten, hasst seinen untätigen Vater und nimmt die ganze Sache selbst in die Hand. Dabei kommt er mit dem Tod in Berührung und versucht auch diesen für sich auszunutzen. Selbst vor den höheren Mächten macht Jorg keinen Halt.
Das ist es auch, was diese Geschichte besonders macht: Die Charaktere und insbesondere der Protagonist, der genauso gut ein Antagonist hätte sein können. Man findet an ihm sicherlich viel mehr dunkle Seiten als man sonst von einem „Helden“ gewöhnt ist. Rücksicht ist für ihn ein Fremdwort. Themen wie Liebe oder Freundschaft werden zwar gestreift, spielen aber eine untergeordnete Rolle.
Die Handlung ist nun noch aus der Ich-Perspektive geschrieben, das heißt, der Leser erhält Einblicke direkt aus dem verdrehten, von Hass, Zorn und Vorwürfen zerfressenem Geist des jungen Prinzen. Das macht die Geschichte äußerst unterhaltsam, denn Jorg versteht es durchaus Spaß zu haben und mit Sarkasmus umzugehen.
Sehr spannend finde ich auch, dass vieles nicht einfach erklärt wird. Man sieht beim Lesen die Welt aus Jorgs Augen und muss sie zu verstehen lernen, muss nach und nach die Informationen zu einem Gesamtbild zusammensetzen, um zu verstehen, was passiert. Das gilt für das hier und jetzt ebenso, wie für den hin und wieder auftretenden Zeitsprung vier Jahre in die Vergangenheit - in die Zeit, die Jorg zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Fazit: Eine interessante Geschichte mit einem sehr ungewöhnlichen Protagonisten, dem ich lieber nicht über den Weg laufen möchte, denn er ist unberechenbar. Das macht die Geschichte auch zu etwas außergewöhnlichem und durchaus lesenswert, auch wenn die Handlung selbst mich nicht vollständig überzeugen konnte.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2011
Sieben Minuten nach Mitternacht
Ness, Patrick; Dowd, Siobhan

Sieben Minuten nach Mitternacht


ausgezeichnet

Ausstattung: Die wunderbare Ausstattung dieses Buches überzeugt auf ganzer Linie. Das Hardcover-Buch hat ein ungewöhnliches Format, liegt aber trotzdem sehr gut in der Hand. Und den zahlreichen Illustrationen wird so genug Raum zur Entfaltung gegeben. Es gibt ganze Doppelseiten, die nur für die Bilder der Geschichte freigehalten sind und so den Leser in eine andere Welt entführen.
Titel und Coverbild sind sehr treffend gewählt und geben einen ersten Vorgeschmack auf den Inhalt, den der Leser erwartet.

Meine Meinung:
Es gibt mehrere Faktoren, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderes machen. Das beginnt schon mit der Vorgeschichte, das heißt, der Entstehung dieses Buches. Die Grundidee stammt von Siobhan Dowd, die schon mehrere erfolgreiche Jugendbücher veröffentlicht hatte. Ihr war aber leider nicht die Zeit vergönnt, die neue Idee als Geschichte festzuhalten. Patrick Ness nahm dann die Idee auf und verknüpfte das, was von Siobhan Dowd begonnen wurde, mit seinem eigenen Ton und schrieb die vorliegende Geschichte, die der Schöpferin dieser Idee gewidmet ist.
Unser Protagonist ist ein Teenager, der über die normalen Probleme des Erwachsenwerdens hinaus nicht nur mit einem immer wiederkehrenden Alptraum zu kämpfen hat, sondern auch mit einer Mutter, die schwer krank ist. Dies verändert sein Leben, obwohl er das so gar nicht wollte. Er wird nun anders behandelt, von seinen Freunden, in der Schule, von Mitschülern und Lehrern.
Dieses nicht einfache Thema behandelt der Autor mit einer Eindringlichkeit und Ernsthaftigkeit, die mich von Beginn an sehr berührt hat. Die Themenauswahl, die in diesem Buch angesprochen werden, ist vielschichtig. Und das Monster, das auftaucht, um… ja, um was zu tun? Ist es wirklich da, um zu erschrecken oder um zu helfen? Dieses Monster hat zwar einige Lehren mit im Gepäck, doch dabei wird nicht der Zeigefinger erhoben.
Die Entwicklung, die Conor im Laufe der Geschichte verändert, ist äußerst bewegend und zum Schluss habe ich einige Tränen vergossen. Trotzdem wird der Leser mit einem Gefühl der Wärme und des Trostes zurückgelassen.

Fazit: Mit wunderschönen und äußerst gelungenen Illustrationen wird in diesem Büchlein eine sehr bewegende und ernste Geschichte erzählt, die sicher dafür geeignet ist, Jugendlichen und auch Erwachsenen ein sehr schwieriges Thema nahe zu bringen, ohne dass die Lehren, die jeder für sich daraus ziehen kann, zu moralisch oder aufdringlich wirken.
Ein bewegende Handlung und ein Muss für jeden Buch-Liebhaber! Ich vergebe ganz klare 5 von 5 Sterne.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.07.2011
Inside the Cage
Whyman, Matt

Inside the Cage


ausgezeichnet

Ausstattung: Mit einem Bild, das einen Jugendlichen vor unbestimmten Hintergrund zeigt, der hinter stilisiertem Maschendrahtzaun scheinbar gefangen ist, greift das Cover sehr schön den Titel „Inside the Cage“ – „Innerhalb des Käfigs“ auf. Das Format ist passend gewählt und liegt gut in der Hand. Ebenso ist die Gestaltung der Kapitelanfänge ansprechend.

Meine Meinung: Der Klappentext stellt nur unzureichend dar, was tatsächlich in diesem Buch geschieht. Der Fluchtversuch wird tatsächlich gewagt, aber erst nachdem es dramatische und unvorhersehbare Entwicklungen gab, die nicht nur Carls Vergehen, sondern auch seine Mithäftlinge in völlig neues Licht tauchen.
Mich hat diese Thematik aber sofort angesprochen. Im Jugendbuchgenre lese ich sehr gerne die Geschichte, die brisante Themen anpacken, wie es die Reihe 21century trhill von Gulliver macht. Hier stehen nicht die typischen Pubertätsprobleme wie Frauen, der eigene Körper oder die besten Freunde im Mittelpunkt, sondern spannende und teils auch haarsträubende Geschichten.
„Inside the Cage“ schickt der Autor voraus, dass dieses Geschehen auf einer wahren Begebenheit beruht. Nachzuprüfen ist dies natürlich nur schwer, aber dieser Hinweis verstärkte in mir während des Lesens oft noch das Grauen.
Matt Whyman gelingt es von Beginn an, dass sich der Leser immer genauso fühlt, wie der Protagonist Carl. Die Geschichte wird vollständig aus seiner Sicht erzählt, jedoch nicht im Ich-Erzähler, was mir persönlich den Einstieg sogar noch erleichterte. Zu Beginn ist also nicht nur Carl völlig unwissend und verunsichert, sondern auch der Leser. Dies steigert sich nach und nach zu einer Panik, dann zu Entsetzen und purer Verzweiflung. In dieser Phase kann man das Buch dann kaum noch zur Seite legen.
Die Geschichte nimmt Wendungen an, die überhaupt nicht vorhersehbar sind. Zwar stehen von Beginn an, alle wichtigen Personen immer wieder im Mittelpunkt des Interesses, aber die Verbindung zwischen diesen, ist dann überraschend, doch gut erklärt und kommt ohne jegliche logischen Brüche aus.
Der einzige Punkt, der mir etwas negativ ins Auge gefallen ist, ist das Ende. Dies ist doch sehr offen und klärt für mich sehr wichtige Fragen nur unzureichend. Die Handlung innerhalb des Lagers wird zwar zu einem Höhepunkt und einem Ende gebracht, doch wie es mit Carl genau weitergeht, wird nicht geklärt.

Fazit: Ein äußerst spannendes Jugendbuch, das mich von der ersten Seite in seinen Bann zog. Es sollte jedoch auf jeden Fall die Altersempfehlung beachtet werden. Einige Szenen sind äußerst brutal und ziemlich harte Kost, die nicht für jüngere Leser geeignet ist. Allen anderen möchte ich dieses Buch über einen Teenager, der die schlimmsten Tage seines Lebens erlebt, sehr ans Herz legen.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2011
Benjamin Franklin
Demisch, Ernst-Christian

Benjamin Franklin


sehr gut

Meine Meinung:
Benjamin Franklin ist eine der wichtigsten Personen der amerikanischen Geschichte, denn er war maßgeblich daran beteiligt, dass die USA, wie wir sie heute kennen, entstehen konnte. Trotzdem kommt er im allgemeinen Schulunterricht oft zu kurz und wird nur in knappen Sätzen erwähnt.
Außerdem hat er über seine Tätigkeit während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges hinaus, viele weitere Interessen gehabt und Werke vollbracht. Er ist nicht nur der Erfinder des Blitzableiters, sondern auch die Frühform der heute bekannten Gleitsichtbrille stammt von ihm.
In diesem Büchlein wird das gesamte 84jährige Leben von Benjamin Franklin sehr anschaulich und gut verständlich dargestellt. Der Sprachstil befindet sich auf einem sehr hohen Niveau ohne dabei zu anspruchsvoll zu sein.
Mit vielen Bildern wird der Fließtext aufgelockert und auch unterstützt. Der Leser findet nicht nur einige Portraits Benjamin Franklins in verschiedenen Lebensaltern, sondern auch Ansichten seiner Heimat Boston, der Wahlheimat Philadelphia oder auch verschiedene wichtige Persönlichkeiten der Zeit.
Die Biographie ist nicht rein chronologisch angeordnet, sondern zusätzlich in Themenbereiche wie Politik, Wissenschaft, Familie und ähnliches. Das erleichtert den Lesefluss.

Fazit: Ernst-Christian Demisch ist es gelungen eine sehr informative und gut lesbare Biographie des Politikers und Wissenschaftlers Benjamin Franklin gelungen, das nicht nur Jugendlichen zu empfehlen ist, um sich näher zu informieren.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2011
Vision / Zeichen der Liebenden Bd.1
Alonso, Ana;Pelegrin, Javier

Vision / Zeichen der Liebenden Bd.1


gut

Ausstattung: Dieses Buch besticht von Anfang an mit seinem wunderschönen Cover, das sofort zum Träumen einlädt und den Leser noch vor der erste Seite in eine fremde Welt zu entführen scheint. Es gibt eine Kapiteleinteilung in Zahlen, nur die großen Sinnabschnitte sind noch mit Untertiteln versehen.
Am Ende findet sich eine Liste der verschiedenen Klane und auch der Wächter. Ich würde aber jedem empfehlen sich diese Liste NICHT vor dem Lesen anzuschauen, denn sie kann doch einiges der Geschichte vorweg nehmen.

Meine Meinung: Der Klappentext geht eigentlich nur unzureichend auf den Inhalt des Buches ein. Lediglich die ersten hundert Seiten werden dort angerissen. Die grundlegende Handlung, um die sich diese Geschichte dreht, beginnt aber gerade erst auf Seite 100.
Die Idee hinter der Geschichte konnte mich von Beginn an überzeugen. Ein Tattoo, das magische Fähigkeiten hat und den Träger verändert, ihm Kräfte gibt, aber auch Nachteile mit sich bringt. Überrascht wurde ich durch die gesamte Geschichte mit den verschiedenen Klanen, den verschiedenen magischen Fähigkeiten und der ganzen verzwickten kriegerischen Situation.
Es fällt etwas schwer sich in die Geschichte einzufinden, denn die Autoren haben darauf verzichtet, ihre Wesen tatsächlich zu klassifizieren. Alle von ihnen sind ziemlich menschlich und keiner kann genau in Worte fassen, was sie von Menschen unterscheidet. Das lässt den Leser mit einem Fragezeichen zurück.
Trotzdem entwickelt sich eine recht spannende Geschichte um Alex, Erik, Jana und David. Diese vier Charaktere stehen im Mittelpunkt der Entwicklung. Leider sind ihre Beweggründe und weiteren Vorgehensweisen oft schon im Voraus zu durchschauen, so werden viele mögliche Überraschungen vorweg genommen.
Zum Ende hin gibt es nicht nur den obligatorischen Endkampf mit einem Flüchtigen, der dann vermutlich den Grund für den zweiten Band liefert, sondern auch eine große Portion Philosophie mit dem Hinterfragen der menschlichen Lebensweise. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder Jugendliche mit diesen Lebensweisheiten etwas anfangen kann und sie eher langweilig findet. Für mich persönlich war es aber ein Highlight des Buches, denn es regt zum Nachdenken an.
Das Ende ist prinzipiell in sich geschlossen, lässt aber durchaus die Möglichkeiten einige offene Fäden in Band zwei wieder aufzugreifen. Unbedingt notwendig wäre dies jedoch nicht.

Fazit: Obwohl die große Begeisterung für mich ausgeblieben ist, findet der Leser hier doch eine kurzweilige Urban-Fantasy-Geschichte, die einige neue Ideen in sich vereint. An manchen Punkten wäre weniger sicher mehr gewesen und eine Steigerung nach oben ist in Band zwei durchaus möglich.
Ich vergebe 3 1/2 von 5 Punkten

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2011
Das erotische Talent meines Vaters
Kern, Björn

Das erotische Talent meines Vaters


sehr gut

Titel und Cover: Ein völlig in Weiß gehaltenes Cover mit schwarz/weiß Bildern. Zwei Frauen, ein Mann. Nur durch seine Schlichtheit kann dieses Cover Interesse wecken. Der Titel „Das erotische Talent meines Vaters“ schlägt im Vergleich dazu ein wie eine Bombe. Automatisch fragt man sich selbst, ob man über dieses Thema überhaupt etwas wissen möchte. Was gibt es da zu wissen? Gleichzeitig wirkte der Titel aber von Anfang abschreckend auf mich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich zwischen den Buchdeckeln etwas verbergen kann, das mich wirklich interessiert.

Inhalt: Phillip besucht seinen Vater Jakob einmal im Jahr für zweieinhalb Tage. Das ist Routine geworden. Diesmal kommt hinzu, dass seine Mutter – Iris – ihn beauftragt hat, möglichst viel über seinen Vater in Erfahrung zu bringen.
Bei diesem gehen zwei Damen ein und aus und das obwohl Jakob behauptet sie stören ihn nur. Warum macht er sich trotzdem schick und scherzt mit den beiden Frauen? Warum hält er sich ausgesprochen fit und wie schafft er das?
Während all dieser Fragen hadert der Ich-Erzähler auch mit seinem Leben. Mit seiner verflossenen Liebe, die ihn verließ, da er in einer Psychiatrie arbeitet und dort Menschen auch in ihren intimsten Momenten sieht.
Am Ende führen die beiden Männer tatsächlich ein klärendes Gespräch, doch der Graben zwischen ihnen bleibt weiter bestehen.
Eigene Meinung: Mit nur knapp 190 Seiten liegt das Buch weit unter der Dicke, die ich normalerweise lese. So war die Lektüre auch schnell beendet, was durch den leicht zu lesenden und oft mündlich wirkenden Stil noch unterstützt wird. Obwohl die Sätze meistens lang sind, gibt es kaum Probleme beim Erfassen des Inhalts.
Die Gedanken des Ich-Erzählers werden oft eins zu eins in Schriftform gebracht. Obwohl ich es erst kaum für möglich gehalten hatte, kam doch Spannung auf. Was ist denn nun mit dem Vater? Nimmt er tatsächlich Drogen? Obwohl die Auflösung beinahe vorhersehbar war, hatte ich doch nicht damit gerechnet.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Der Vater wirkt teilweise übertrieben und seine Beteuerungen, dass er den Besuch der Frauen nicht will, lässt einen schmunzeln, denn ganz offensichtlich genießt er ihre Anwesenheit.
Geleichzeitig wirft der Roman ein Blick auf die verschiedenen Generationen. Der Vater – ein 68er, der die Geschichten über seine ach so böse Vergangenheit, in der er scheinbar ein Rebell war, noch gerne ausschmückt und dem gegenüber sein Sohn, Pfleger von geistig erkrankten Menschen, der sich Sorgen macht, sich beim Baden im See zu erkälten. Es lässt einen Schmunzeln zu sehen, wie scheinbar die Rollen vertauscht sind: Der Junge mahnt und der Vater verlangt, dass der Sohn mal wieder ordentlich auf den Putz hauen soll.
Fazit: Es ist ein Buch, dem es gelingt humorvoll eine Vater-Sohn-Beziehung zu beleuchten und gleichzeitig Fragen zu stellen, Fragen an die Gesellschaft und an die innere Einstellung. Es sind diese Fragen, durch die das Lesen Freude bereitet.
Ich vergebe vier von fünf Sternen.