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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dingsbaer
Wohnort: 
Iserlohn

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2022
Ein Panda zieht ein
Horne, Sarah

Ein Panda zieht ein


sehr gut

Die Pandadame Pudding ist die Attraktion im Zoo von Edingburg. Wenn alle Besucher gegangen sind, schaut Pudding am liebsten Mary Poppins. Sie wäre gerne wie sie in einer richtigen Familie und würde dort Probleme wieder in Ordnung bringen. Als sie nach China soll, erhält sie zufällig eine Mail vom 9 jährigen Callum Campbell, der sie um Hilfe bittet. Pudding lässt sich nicht zweimal bitten, sondern macht sich direkt auf den Weg zu Cal und seiner Familie und sorgt dort erst einmal für Trubel.

Das Cover gefällt uns sehr gut, es zeigt den Panda und ist dezent gestaltet. Im Buch selber gibt es sehr viele Illustrationen in schwarz-weiß und am Kapitelanfang jedes Mal viele kleine Pandabären. Sehr niedlich. Die Illustrationen passen überwiegend sehr gut zur Geschichte. Einige fanden wir sehr toll, zb. als Pudding sich verkleidet, oder das Familienfoto. 
Obwohl das Buch seitens des Verlages für Kinder ab 7 Jahre ist, würde ich die Zielgruppe doch höher ansetzen. Gerade zum Selberlesen ist das Buch für Leseanfänger nicht geeignet. Dafür sind die Sätze und Kapitel einfach zu lang und schwierig. Wir haben es abends auf der Couch vorgelesen. Etwas schwierig fanden wir die Anspielungen auf Mary Poppins, die man ohne die Figur zu kennen nicht verstehen kann.
Auch einige Gags, wie das mit den Pfannkuchen sind im Original vielleicht lustig, aber durch die Übersetzung schwer zu verstehen.

Die Pandabärin besticht durch ihre lustige Art, ist aber auch sehr mitfühlend. Wer hätte nicht gerne so ein tierisches Kindermädchen? Auch die anderen Charaktere wurden gut dargestellt. 

Die Geschichte behandelt nicht ganz so schöne, aber reale Themen im Leben wie Streit, Einsamkeit und Mobbing. Aber es geht auch um wichtige Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt. 
Es ist zwar nicht so real, das Pandabären sprechen können, aber dies dient ja nur dem Zweck, und Fantasie ist immer wichtig.
Insgesamt würde ich sagen ist dies eine liebenswerte Geschichte mit kleinen Schwächen. Uns würde gerne interessieren, wie Pudding zu ihrem Namen gekommen ist. Aber vielleicht wird das im zweiten Teil aufgeklärt.

Als wir das Buch zu Ende gelesen haben, haben wir uns dann gemeinsam Mary Poppins angeschaut.

Bewertung vom 02.08.2022
Liebe funkelt apfelgrün
Mai, Pauline

Liebe funkelt apfelgrün


sehr gut

Als Mila sich unglücklich in den verlobten Theo verliebt, flüchtet sie kurzerhand in das kleine Dorf Applemore in Schottland und passt dort 2 Monate auf ein schönes Cottage als House-Sitterin auf. Da sie anfangs keinen Anschluß im Dorf findet, und es vor Ort kein vernünftiges Brot zu kaufen gibt, fängt sie aus Langeweile an, sich ihr eigenes Brot zu backen. Das hat sie von ihrem Vater, der Bäcker ist gelernt. Als sie dann aber den jungen Pubbesitzer Ian und dessen Freundin Ellie kennenlernt und Ellie auf die Idee kommt, das Brot gegen andere Sachen zu tauschen, so wie es früher im Dorf üblich war, beginnt eine neue Zeit für Mila. Nach und nach erobert sie die Dorfbewohner mit ihrem leckeren Brot und findet viele Freunde. Als dann Finnley, der Sohn der Hausbesitzer im Cottage auftaucht, geht er Mila gehörig auf die Nerven. Doch die beiden finden über das Brotbacken zueinander und haben jede Menge Spaß zusammen. Doch plötzlich taucht Theo in Applemore auf und Milas Gefühlswelt gerät erneut durcheinander. 

Das Cover ist sehr farbenprächtig, sommerlich und fröhlich gestaltet, und gefällt mir sehr gut. Allerdings finde ich, dass dieses und auch der Titel keinen richtigen Bezug zur Handlung haben. Das finde ich schade.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und leicht zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, was einen schnell dazu verleitet, doch mehr zu lesen, als man eigentlich noch vor hatte. Die Autorin schafft es, das man sich die Personen, Orte und Handlungen gut vorstellen kann. Man schließt die Personen aus Applemore mit allen ihren Eigenheiten sofort ins Herz. Auch wenn die Geschichte nicht sehr tiefgründig ist, und ein paar Schwachstellen aufweist, vermittelt sie doch eine angenehme Atmosphäre und ist für mich eine romantische Liebesgeschichte zum Abschalten. Ich habe die Lesezeit mit Mila genossen.

Am Ende des Buches findet man dann auch noch ein paar leckere Rezepte zum Ausprobieren.

Bewertung vom 26.07.2022
Der verzauberte Hexenbesen / Flora Flitzebesen für Leseanfänger Bd.2
Livanios, Eleni

Der verzauberte Hexenbesen / Flora Flitzebesen für Leseanfänger Bd.2


ausgezeichnet

"Flora Flitzebesen - Der verzauberte Hexenbesen" ist der 2. Teil für Leseanfänger. Über die Geschichte selbst werde ich jetzt nichts schreiben, denn da es ein Buch für Leseanfänger ist, ist die Handlung natürlich nicht allzu lang. Aber trotzdem ist die Geschichte liebevoll und schön geschrieben. Wir hatten viel Spaß mit der aufgeweckten und liebenswerten kleinen Hexe.

Besonders hervorzuheben sind das tolle Cover und die zauberhaften Illustrationen im Buch. Diese wurden liebevoll von der Autorin selbst gestaltet, sind detailverliebt und ausdrucksstark. Auch wenn alles schön bunt ist, wirken die Illustrationen nicht unruhig, ode rüberladen. Man verweilt gerne länger bei den Illustrationen, oder wirft noch gerne einen weiteren Blick in das Buch. Es gibt überall viele kleine Details zu entdecken und die Illustrationen passen immer super zur Handlung. Meine Tochter hat vor mehreren Monaten mal die Hörspiele der normalen Bücher gehört und fand zB auch die Illustration mit den unterschiedlichen Stadtteilen ganz toll und hat gleich alles erkennen können.
Nach jedem Kapitel gibt es ein kleines Quiz, was viel Spaß macht. Allerdings findet man die Lösungen dafür nicht im Buch, sondern nur online. Das fanden wir persönlich nicht ganz so gut.

Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und kindgerecht, die Schrift etwas größer und die Sätze nicht zu lang.
Da die Kapitel etwas länger sind als in anderen Erstlesebüchern, bin ich der Meinung, dass die Reihe sich entweder super zum Vorlesen eignet, oder für Grundschüler, die schon ein wenig geübter im Lesen sind (ggf. 2. Klasse, oder fitte 1. Klässler). Meine Tochter hat die 1. Klasse beendet und hat das Buch mit mir gemeinsam gelesen und wir hatten viel Spaß. Wir haben nun auch den ersten Band gelesen und werden bestimmt auch den im Herbst erscheinenden 3. Band, und die bereits veröffentlichten "normalen" Bücher lesen.

Von uns gibt es für dieses Buch natürlich die volle Punktzahl!

Bewertung vom 14.07.2022
Die Champagnerfürstin
Fabiani, Annette

Die Champagnerfürstin


ausgezeichnet

"Die Champagnerfürstin" ist ein fesselnder Roman mit einer guten Mischung aus historischen Fakten und Fiktion.Die Autorin Annette Fabiani gewährt einen guten Einblick in das Leben zweier starker Frauen des 19. Jahrhunderts. Über die Handlung selbst werde ich jetzt nicht viel schreiben, da dies einfach den Rahmen sprengen würde.

Das Cover des Buches ist ein schöner Blickfang. Es ist wunderschön und passend zur Lektüre gestaltet. Ich finde den Schreibstil flüssig und fließend. Manche Stellen waren zwar etwas langatmig, da konnte ich aber drüber weg sehen, denn das Buch konnte mich sonst überzeugen. Auch die Haupt-Charaktere des Buches sind sehr gut dargestellt. Sowohl Barbe-Nicole als auch Jeanne gehen geradlinig ihren Weg, sind mutig, großzügig, beschützend und ihrer Zeit voraus. Auch die männlichen Personen wie Francois, Marcel und Ludwig Bohne wurden gut dargestellt.

Die Geschichte springt zwischen der Geschichte der Witwe Barbe-Nicole Cliquot und der Witwe Jeanne Pommery, was ich sehr abwechslungsreich finde. Den Großteil des Buches nimmt dabei die Vergangenheit der Witwe Cliquot ein, was ich persönlich sehr interessant fand. Denn aus ihren Erzählungen lernt Jeanne und kann dadurch besser entscheiden, ob auch sie den Weinhandel ihres Mannes und damit eine große Verantwortung übernimmt.

Die Autorin schafft es meist, die historischen Hintergründe dezent in diese fesselnde, tragische, aber auch romantische Geschichte einzuarbeiten. Außerdem erfährt man viele Informationen zum Weinanbau und dem sozialem Leben damals, was ich wiederum sehr spannend fand. Für mich war dies komplett neu, denn ich kenne mich mit Champagner überhaupt nicht aus, und in der Schule habe ich über diese geschichtliche Epoche gar nichts gehört.
Man erfährt beim Lesen in welch schwierigen Zeiten diese beiden Grande-Damen der Reimser Gesellschaft lebten und es durch ihre persönliche Stärke und ihr Durchsetzungsvermögen trotz aller Widrigkeiten geschafft haben, ihre Unternehmen durch die Krisen zu führen und überaus erfolgreich zu sein. Denn fast im ganzen Buch über herrschen Kriege und Unruhen. Mich hat nur ein wenig die große Anzahl an Namen gestört, vor allem die der Offiziere etc.
Für mich war "Die Champagnerfürstin" eine wunderbaren Kombination aus historischem Roman, Lebens- und Liebesgeschichte.

Bewertung vom 12.07.2022
Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1
Joshi, Alka

Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1


sehr gut

Lakshmi entflieht ihrem gewaltätigem Ehemann und lässt sich irgendwann in Jaipur nieder. Dort ist sie erfolgreich als Hennakünstlerin, und im Geheimen auch in "Frauenproblemen" tätig und schafft es, sich einen großen und festen Kundenstamm aufzubauen. Geschickt schafft sie es sogar bis an den Hof der Maharani und kann diese mit ihrem Wissen auch rund um Heilkräuter aus ihrer Melancholie und Traurigkeit heilen.
Alles scheint perfekt, doch plötzlich taucht ein Mädchen auf, das behauptet ihre Schwester zu sein. Lakshmi weiß nichts von einer Schwester. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Mädchen die Wahrheit sagt und die gemeinsamen Eltern gestorben sind. Lakshmi nimmt sich ihrer 13 jährigen Schwester Rhada an und kommt schnell an ihre Grenzen und muss sogar um ihre Zukunft und die der Schwester bangen.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, ich mag die Farbkombinationen und das Bild der Frau im Sari.
"Die Hennakünstlerin" ist eine fesselnde Geschichte, die den Leser in eine fremde Welt entführt. Man erfährt viel über das Leben, die Riten, Regeln und das soziale Gefüge; den Kasten in Indien. Der Schreibstil ist flüssig und fließend. Lakshmi ist eine starke, selbstbewusste und intelligente Frau, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hat und ihr Schicksal nicht einfach so hingenommen hat. Ihre Schwester Rhada ist auch nicht dumm, aber schon sehr dickköpfig und naiv und möchste sich nichts von Lakshmi sagen lassen.
Positiv fand ich die Zusammenfassung der Personen am Anfang des Buches. Hier habe ich immer mal wieder nachgeschaut, um den Überblick nicht zu verlieren. Viel öfters musste ich aber in dem kleinen "Wörterbuch" am Ende des Buches nachschauen, denn es kamen viele indische Begriffe vor. Das hat das Lesen immer etwas unterbrochen und störte mich.

Bewertung vom 05.07.2022
Die magische Mondreise
Heapy, Teresa

Die magische Mondreise


ausgezeichnet

Die kleine Maus möchte gerne zum Mond reisen. Obwohl ihr Freund der Bär ihr dabei helfen und sie begleiten würde, möchte sie dieses Abenteuer gerne alleine erleben. Sie erstellt sich einen Mondplan, der ihr den Weg weisen soll. Doch mit diesem verirrt sie sich im dunklen Wald und bekommt Angst. Als dann der Bär auftaucht, ist sie zunächst nicht begeistert. Doch sie ändert ihre Meinung und merkt, wie wichtig es ist, gute Freunde zu haben, die einem helfen und auf die man vertrauen kann. Gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg.  

"Die magische Mondreise" ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Vertrauen. Sie zeigt wie wichtig Verständnis ist, und das man seine Ziele auch dann erreichen kann, wenn man mal einen kleinen Umweg geht und seine Pläne ändert. Das Buch ist sehr hochwertig gemacht. Das Cover und die Illustrationen sind detailreich und liebevoll gezeichnet. Wir mögen diese "weicheren" Zeichnungen viel lieber als Bilder im Comic-Stil. 
Die Geschichte ist toll und kindgerecht geschrieben, die Texte recht kurz und verständlich. Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen zwischendurch, als Gute-Nacht-Geschichte, oder zum Selberlesen für Erstleser. Sie bietet zudem genügend Stoff zum Unterhalten. 
Am Ende gibt es dann auch noch eine tolle Bastelanleitung für ein Papierboot, wie es in der Geschichte vorkommt. 

Bewertung vom 15.06.2022
Auf Wiedersehen Leila - Loslassen ist nicht leicht / Das Kuscheltier-Kommando Bd.2
Koch, Samuel;Koch, Sarah

Auf Wiedersehen Leila - Loslassen ist nicht leicht / Das Kuscheltier-Kommando Bd.2


sehr gut

Im zweiten Teil von "Das Kuscheltier-Kommando - Auf Wiedersehen Leila" wird das Thema Loslassen und Abschied nehmen kindgerecht angesprochen. Band 2 kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden. 

Die Zeichnungen sowohl auf dem Cover auch als im Buch selbst sind sehr liebevoll, detailreichen und wunderschön gestaltet. Ein richtiges Highlight.
Es macht Spaß, sich das Buch auch einfach nur anzuschauen. Die Qualität des Buches ist auch sehr gut. Die unterschiedlichen Charaktere haben uns sehr gut gefallen. Besonders das Schaf Leila und der Esel Eduard sind sehr toll.
Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht. Insgesamt ist das Buch nicht sehr lang und daher vor allem für kleinere Kinder geeignet.

Das Buch soll den kleinen Lesern zeigen, wie schwer es für alle ist Abschied zu nehmen und das jeder damit anders umgeht. Aber es zeigt auch, wie wichtig es ist darüber zu reden und wie toll es ist, gute Freunde zu haben, die einen trösten und unterstützen. Dazu passt auch das Ende des Buches sehr gut. Trotz des Abschiedes und dem Kummer daraus gibt es ein Happy End.

Insgesamt hat mich als Mama das Buch aber nicht komplett überzeugen können. Ich fand es sehr schade, das Fred erst auf der Geburtstagsfeier vom Umzug seiner Cousine erfahren hat. Das ist von den Erwachsenen sehr unvorteilhaft gewählt worden. Warum hat man das nicht viel früher gemacht? Dann hätte man Fred besser darauf vorbereiten können. Die Cousine war ja anscheinend informiert und ging ganz anders mit der Situation um. Auch dann hätte man eine schöne Geschichte daraus aufbauen können. 

Die Geschichte bietet aber viele Anreize um dieses manchmal schwere und belastende Thema mit Kindern zu besprechen. 

Bewertung vom 08.06.2022
Der Billabongkönig
Kröner, Matthias

Der Billabongkönig


sehr gut

Der Billabongkönig Ben herrscht in den Mangroven. Als Ben eines Tages Zahnschmerzen bekommt und einen Zahnarzt braucht, will er sich nicht von irgendeinem Krokodilwächter behandeln lassen. Er geht zu Kaukasius, der den besten Ruf hat. Obwohl dessen Praxis bereits geschlossen ist, fordert Ben eine Behandlung und erfragt nicht den Preis dafür. Als Bezahlung fordert Kaukasius einen freien Wunsch von Ben. Ohne zu überlegen, willigt Ben ein. Dies wird nicht nur sein Leben, sondern auch das der anderen Bewohner verändern.

Das Buch ist hochwertige verarbeitet. Das Cover des Buches ist schön und passend ausgewählt. Im Buch selbst gibt es viele schöne, ruhige Illustrationen in gedeckten Farben und auch die Buchinnenseiten sind toll gestaltet. 
Matthias Kröner hat in seinem ersten Kinderbuch einen etwas anderen, abwechslungsreichen und lockeren Schreibstil gewählt. Dieser ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man ist schnell in der Geschichte dabei. Der Dialog zwischen dem Erzähler und dem Billabongkönig Ben macht die Geschichte sehr lebendig. Der Text der beiden ist jeweils in einer anderen Farbe gedruckt, so das man immer weiß, wer gerade an der Reihe ist. Dies ermöglicht z.B. auch das abwechselnde Lesen von Eltern und Kindern. 

Matthias Kröner hat sehr viel Wissen in sein Buch gesteckt. So erfahren die Leser viele interessante und umfangreiche Informationen wie zum Beispiel, was überhaupt ein Billabongkönig ist, das es eine Symbiose zwischen den Tieren gibt, Begriffe wie Demokratie etc. werden erklärt. An einigen Stellen empfand ich das als Mutter etwas zu viel Wissen, gerade wenn man mit jüngeren Kindern liest. Aber insgesamt gut eingebaut. 
Die Danksagung am Ende des Buches ist wieder im lustigen Gespräch mit Ben und gefällt uns sehr gut. Sie bietet einen runden Abschluss.

Zwei Punkte haben uns nicht ganz so gut gefallen. Dies waren zum einen die recht langen Kapitel. Gerade wenn man abends vor dem Schlafengehen noch ein wenig lesen will, finden wir kürzere Kapitel schöner. Zum anderen das "Der Gute Rat" als Tier aufgetreten ist, mit seiner stetig wachsenden Kinderschar. Ich glaube, das verstehen jüngeren Kinder nicht so schnell. 

Fazit: Der Billabongkönig ist eine lehrreiche und spannende Geschichte, mit unverhofften Wendungen. Die Geschichte bietet viel Gesprächsstoff und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Sehr lesens- und empfehlenswert! Zum Selberlesen aber eher für etwas ältere Kinder geeignet. 

Bewertung vom 24.05.2022
Der kleine Raubdrache
Mueller, Dagmar H.

Der kleine Raubdrache


sehr gut

"Der kleine Raubdrache - Das vorschriftsmäßige Rauben von Prinzessinnen" ist der erste Teil einer neuen Kinderbuchreihe der Autorin Dagmar H. Müller. 
In diesem modernen Märchen geht es darum, warum Drachen überhaupt Prinzessinnen rauben müssen, und wie das eigentlich zu funktionieren hat. Die Drachenkinder lernen die Regeln dafür in der Schule und bekommen den Raub einer Prinzessin von ihrem alten Drachenlehrer vorgeführt. Der kleine Drache hinterfragt die Regeln aus dem Drachenhandbuch und findet diese veraltet und ungerecht. Was hat denn der Drache von dem ganzen Aufwand und Ärger? So will der kleine Drache nicht leben. Als es bei dem Prinzessinnenraub dann auch noch zu Problemen kommt und der kleine Drache seine erste Prinzessin rauben muss, geht alles drunter und drüber.

Das Buch eignet sich gut für beide Geschlechter. In der Regel mögen ja eher Jungs Drachen, aber die menschlichen Hauptcharaktere sind zwei sehr unterschiedliche Prinzessinnen. Es räumt sehr gut mit Rollenklischees auf und zeigt den Lesern das man nicht immer die vorgesehene Rolle einnehmen muss, und auch mal andere Wege einschlagen darf.
Der Schreibstil ist relativ flüssig. Allerdings fanden wir die Sätze teilweise viel zu lang und verschachtelt, was meiner Leseanfängerin etwas Schwierigkeiten bereitet hat. Zum Vorlesen ist es daher besser geeignet, zum Selberlesen eher erst später in der Grundschule. Besondere Stellen, wie die Flüche der Drachen werden farblich hervorgehoben. Dadurch wirkt das Ganze etwas lockerer und ansprechender für Kinder. Das Cover des Buches ist sehr gut gestaltet, lustig und passend zur Geschichte. Es gibt sehr viele, schöne und lustige Illustrationen im Buch, wobei der "böse" Drache immer nett gezeichnet ist. Meiner Tochter ist aber sofort ein kleiner Fehler aufgefallen: die Zeichnung auf Seite 86 passt nicht zum Text. Dort heißt es "... Flammen auszuweichen, die aus den Nüstern des Drachenlehrers zischten...", aber auf dem Bild kommen diese aus dem Maul. 
Insgesamt hatten wir viel Spaß beim gemeinsamen Lesen und haben eine schöne Zeit mit Prinzessin Poppy, Prinzessin Caramella und dem kleinen Drachen erlebt und sind schon gespannt, was im zweiten Teil passiert.

Bewertung vom 20.05.2022
Die Liebe fliegt, wohin sie will
Jebens, Franziska

Die Liebe fliegt, wohin sie will


ausgezeichnet

Cleo lebt in Berlin und ist Stylistin. Sie liebt ihre Freiheit und Ungebundenheit. Als ihre "Zieh-Oma" Helene stirbt und sie deren tollen Retro-Kleidung erbt, hat sie schon ein schlechtes Gewissen, das sie so wenig Zeit für sie hatte. Doch das Erbe ist an eine Bedingung gebunden. Cleo soll in die Bretagne fahren und dort 4 Wochen auf Finns Farm; einem Bio-Bauernhof helfen. Was hat Oma Helene sich denn nur dabei gedacht? Cleo hasst das Landleben und alles was damit zu tun hat. Als Kind musste sie immer die kompletten Ferien auf dem Bauernhof von Tante und Onkel mithelfen. Trotzdem reist Cleo in die Bretagne und findet dort schnell nicht nur neue Freunde, sondern ihr Widerwille bröckelt und sie findet immer mehr auch Gefallen an dem Leben dort. Und dann ist da ja auch noch der äußerst gut aussehende und nette Famrbesitzer Finn.


Das Cover und die Farben von "Die Liebe fliegt, wohin sie will" gefallen mir sehr gut. Der Schreibstil ist locker, fließend und bildhaft. Die Kapitel haben eine gute Länge. Das Buch lässt sich dadurch schnell lesen. Die Personen sind bis auf eine Ausnahme sehr sympathisch. Wenn das doch im echten Leben auch immer so wäre.
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Cleo geschrieben. Zwischendurch gibt es Rückblicke in die Kindheit von Cleo, was immer wie eine kleine Erklärung für die Gegenwart wirkt.
Anhand des Titels geht man von einer reinen Liebesgeschichte aus. Tatsächlich geht es aber auch um Cleos Selbstfindung und die Erkenntnis was ihr wichtig ist im Leben. Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Cleo und Finn doch sehr vorhersehbar ist, hat mich das nicht gestört. Den Epilog fand ich sehr gut gelungen, er rundete die Geschichte gut ab.

Beim Lesen ist mir nur eine Ungereimtheit aufgefallen: Auf Seite 124 heißt es "... kremple meine Jogginghose hoch..." und einige Seiten später "... schlüpfe ich aus meinem Kleid...". Ist das denn beim Korrekturlesen nicht aufgefallen? Das Buch musste ja nicht übersetzt werden. Und da Cleo ja eine sehr stilsichere Frau ist, glaube ich nicht, das sie unter ihrem Kleid eine Jogginghose trägt.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein Wohlfühlbuch für Zwischendurch mit viel Humor, Romantik und sympathischen Charakteren. Eine Verfilmung könnte ich mir gut vorstellen.