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erul

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Emotional und fesselnd

Das Cover mit den kleinen Mädchen gefällt mir sehr gut und hat mich zusammen mit dem Klappentext neugierig auf das Buch gemacht. Zumal ich bereits von dem ersten Band begeistert war.

Der Schreibstil der Autorin Antonia Blum ist wieder einmal großartig, sehr flüssig und fesselnd.
Ihr Erzählstil ist sehr bildhaft und angenehm. Ich konnte mich wieder schnell in das Klinik-Geschehen und in die Charaktere der Lindow-Schwestern Marlene und Emma hineinversetzen.

Berlin 1918: Marlene tritt in der Kinderklinik Weißensee ihr Praktikum an - ihr langersehnter Traum ist es, als Kinderärztin zu arbeiten. Von den Ärzten und auch von männlichen Patienten bekommt sie heftigen Widerstand - eine Frau als Ärztin ist zu der Zeit undenkbar.

Der Roman hat mich voll überzeugt. Das Buch ist sehr berührend und absolut lesenswert!!!

Bewertung vom 22.11.2021
Die Klänge der Freiheit
Haigh, Tara

Die Klänge der Freiheit


sehr gut

DRK-Schwester Inge im 2. Weltkrieg - dramatisch und berührend

Das Cover - die junge Rotkreuzschwester im Feld mit Klatschmohn - gefällt mir gut. Man ahnt sofort, in welcher Zeit dieser Roman spielt. Ich liebe Historische Romane der Vierziger Jahre.

Der Schreibstil der Autorin Tara Haigh ist flüssig, fesselnd und gefühlvoll. Sie hat einen tollen bildlichen Erzählstil. Ich konnte mich schnell und gut in die Geschichte über Inge hineinversetzen.
Es beginnt im Jahr 1943 in Nürnberg. Der Vater der jungen Inge hört heimlich die Radiosender der Alliierten und erfährt schriftlich von einem Freund aus der Schweiz, was die Russen senden. Darum macht er sich große Sorgen, als Inge hat sich zur Rotkreuzschwester ausbilden lässt, die sie mit Auszeichnung besteht. Sie hat in ihrer Bewerbung den Wunsch, das sie nach Afrika möchte. Dann erhält sie den langersehnten Einberufungsbefehl - Charkow, an die Ostfront nach Russland.

Die Geschichte um Inge und die Dramatik der Arbeit im Lazarett in den Kriegszeiten ist spannend erzählt und hat mich voll überzeugt. Eine Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 29.10.2021
Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2
Izquierdo, Andreas

Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Drei wahre Freunde - Spannend

Das Cover mit dem Brandenburger Tor ist passend zu dem Historischen Roman.

Der Schreibstil des Autoren Andreas Izquierdo ist sehr flüssig und fesselnd. Er hat einen angenehmen wortgewaltigen Erzählstil.
"Revolution der Träume" ist nach "Schatten der Welt" (2020) der zweite Band des Schriftstellers Andreas Izquierdo aus der Reihe "Wege-der-Zeit".

Ich konnte mich schnell und gut in die Geschichte über die Freunde Carl, Artur und Isi hineinversetzen, obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe. Die Geschichte beginnt Ende 1918 in Berlin und wird überwiegend aus der Perspektive von Carl erzählt. Carl, Artur und Isi sind die Hauptfiguren und werden sehr anschaulich, detailliert und sympathisch beschrieben.

"Revolution der Träume" hat mir sehr gut gefallen - sehr spannend, gut recherchiert und mit politischem Hintergrund. Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Polizeiärztin Magda - eine starke tüchtige Frau

Das Cover ist wunderbar passend. Romane über die 20er Jahre finde ich immer wieder toll.

Der Schreibstil des Autoren-Ehepaars, Pseudonym Helene Sommerfeld, ist sehr flüssig und packend. Ein toller lebendiger Erzählstil - auch über die schlimmen Verhältnisse der damaligen Zeit.
Ich war sofort in der Geschichte der ehrgeizigen Polizeiärztin Magda Fuchs, die für die medizinische Versorgung von Opfern zuständig ist, aber keine polizeilichen Ermittlungen durchführen darf.
Magda hat ihre eigene gynäkologische Praxis eröffnet mit Agnes Fahrland als Assistentin.
Berlin, Silvesternacht 1922. Die junge Schauspielerin Doris wird niedergestochen. Magda und Kommissar Kuno Mehring kümmern sich um die Aufklärung der Überfälle des "Schlitzers" mit Stichverletzungen an jungen Frauen. Magda und Kuno sind ein "Paar" und wollen heiraten. Ob es mit der Hochzeit klappt, verrate ich nicht ...

Das Buch führt einem vor Augen, wie es damals den Frauen im Leben und im Beruf schwer gemacht wurde, ganz zu schweigen vom Hass gegen die Juden, der horrenden Inflation und der Armut und Not der Menschen.

Gut fand ich die Kapitelübersicht und die Liste der handelnden Personen.

Der Roman hat mich voll überzeugt. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Widerstand im Zweiten Weltkrieg - Großartig und berührend

Das Cover ist wunderbar! Den Roman "Das letzte Licht des Tages" der Autorin habe ich bereits gelesen - ebenfalls sehr spannend und emotional geschrieben.

Der Schreibstil von Kristin Harmel gefällt mir wieder sehr gut, er ist flüssig und packend. Sie erzählt die ergreifende Geschichte über die Résistance total fesselnd, einfühlsam und lebendig - es ist inspiriert von der wahren Geschichte einer kleinen Stadt in der unbesetzten Zone in Frankreich.

Der Roman wechselt über zwei Ebenen - 1942 bis 1945 und das Jahr 2005. Romane, die über zwei Ebenen spielen, finde ich sehr gut. Ich konnte mich schnell in die Personen hineinversetzen.

Es fängt im Jahr 2005 an. Eva lebt in den USA, sie sieht einen Bericht mit Foto in der New York Times über das Buch mit ihrem geheimen Code. Ein Berliner Bibliothekar sucht den wahren Besitzer. So fliegt sie nach Berlin und erzählt über ihr Leben:
Es ist das Jahr 1942. Die junge Jüdin Eva lebt mit ihren Eltern im von den Deutschen besetzten Paris. In einer Nacht wird bei einer Verhaftungswelle auch ihr Vater verhaftet. Durch Zufall kann Eva mit ihrer Mutter in das Dorf Aurignon in die freie Zone fliehen. Den Widerstandskämpfer Rémy lernt sie dort kennen und Eva beginnt im Auftrag der Résistance für viele jüdische Kinder Ausweispapiere zu fälschen, um sie in die Schweiz in Sicherheit zu bringen.
Eva möchte die wahren Namen der Kinder erhalten. Die meisten Kinder sind so jung, dass sie Angst hat, sie könnten sich nach dem Krieg nicht mehr an ihre echten Namen erinnern. Darum hält sie in einem Buch durch einen Verschlüsselungscode deren wahre Identitäten fest.

Ein ergreifender Roman über den tapferen Widerstand im Zweiten Weltkrieg - einfach erschütternd. Gerne würde ich 6 Sterne vergeben. Lesenswert!!!

Bewertung vom 24.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Hamburg 1946/47 Der Hungerwinter - Zwei starke Frauen

Das Cover mit der total zerbombten Stadt Hamburg ist sehr passend zu dem Roman. Ich liebe Historische Romane.

Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann ist flüssig und packend. Die Geschichte ist spannend und emotional, sie hat mich gleich total in den Bann gezogen.

Es beginnt im Jahr 1946. Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie waren nach der Flucht aus Danzig auf einem Bauernhof untergebracht, wo sie wenig zu Essen bekamen und sehr hart arbeiten mussten. Als der Bauer wollte Rosemarie vergewaltigen wollte, flüchten die beiden von dort und schlagen sich nach Hamburg durch. Die Stadt ist völlig zerstört und von den Briten besetzt. Es ist DER Hungerwinter in Hamburg! Die beiden Schwestern schlagen sich auf dem Schwarzmarkt durch, um nicht zu verhungern. Sie lernen den Friseur Hans und dessen Freund Gustav kennen, mit denen sie sich gut verstehen.

Die Autorin gibt einen Einblick über die Grausamkeit, die Ungerechtigkeit und die Not der Menschen in dieser Zeit.

Ein sehr bewegender Historischer Roman, der einem aufzeigt, welche Dramen und Schrecken die Menschen auch nach dem Krieg noch durchleben mussten. Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.09.2021
Die letzte Tochter von Versailles
Stachniak, Eva

Die letzte Tochter von Versailles


ausgezeichnet

Versailles - Paris - Historisches Drama - sehr spannend

Das Cover - die junge Frau sich im Spiegelsaal von Versailles - ist umwerfend schön!!

Der Schreibstil von Eva Stachniak ist flüssig, spannend und sprachgewaltig. Die Geschichte wird von Véronique in der Ich-Form erzählt. In die Personen konnte ich mich schnell und gut hineindenken.
Der Roman spielt in Versailles und Paris in der Zeit von 1755 bis 1795.
Die 14jährige Véronique lebt mit ihrer Mutter und ihren jüngeren Brüdern in ärmsten Verhältnissen. Durch die Schönheit von Véronique fällt sie Lebel auf, der sie ihrer Mutter "abkauft" und in das Haus Hirschberg verbringt. Dort wird sie dazu vorbereitet, dem König zu Willen sein und seine Mätresse zu werden. Man sagte ihr nicht, dass es der König sei, sondern ein polnischer Graf.
Letztendlich wird Veronique vom König schwanger und man "entfernt" sie aus den Räumlichkeiten. Véronique bringt eine gesunde Tochter, Marie-Luise, zur Welt, die bei fremden Menschen aufwachsen muss.

Eva Stachniak hat mich mit diesem Historischen Roman voll überzeugt. Ich habe die Seiten nur so verschlungen. Fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 11.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


ausgezeichnet

Jüdische Familiengeschichte - Fesselnd und bewegend!

Das Cover in schwarz-weiß ist einfach grandios - eine junge Frau mit wunderschönen Augen.

Der Schreibstil von Constanze Neumann gefällt mir sehr gut, er ist flüssig und packend und hat mich in den Bann gezogen. Ich konnte gut in das spannende Geschehen eintauchen. Die Personen und Orte beschreibt sie sehr bildhaft und authentisch.
Sie erzählt mit Feingefühl das Leben und Schicksal der jüdischen Familie Reichenbach. Teil I Anna 1864 - 1905 und Teil II Marie 1905 -1957.
Anna ist die wohlbehütete Tochter eines jüdischen Tuchhändlers in Leipzig. Sie möchte später gerne die Fabrik übernehmen, aber das bleibt ihr - als Frau - versagt. Sie heiratet den "kranken" Adolph Reichenheim, doch er verstirbt viel zu früh. Dann heiratet sie Julius, den Bruder von Adolph. 1881 kommt ihr Sohn Heinrich zur Welt, in den Anna große Hoffnungen setzt. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er genießt das Berliner Nachtleben, ist spielsüchtig und macht Schulden.
Marie kommt aus einem ärmlichen Zuhause und arbeitet in Berlin als Garderobenmädchen. Dort trifft Heinrich die "gewöhnliche" Marie, verliebt sich in sie und heiratet sie schließlich. So wird Marie die Schwiegertochter von Anna. Allerdings wird sie ihr gesamtes Leben von Anna nie akzeptiert.

Der Roman ist großartig geschrieben und hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Buch kann ich absolut empfehlen.

Bewertung vom 08.09.2021
Flucht nach Patagonien
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


ausgezeichnet

Historischer biografischer Roman - Sehr berührend

Das Cover - die winkende Protagonistin an der Schiffsreeling mit Kleid und Hut im Stil der Dreißiger Jahre - hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil der Autorin Jana Revedin ist flüssig. Sie erzählt die Geschichte spannend, einfühlsam und melancholisch, manchmal mit leichter Ironie.

Es beginnt am 23. Februar 1937. Ich liebe Romane, die in dieser "dunklen" Zeit spielen. Jean-Michel Frank und Eugenia Errázuriz, die Kunstmäzenin, sind mit dem Postschiff unterwegs nach Patagonien - eine Flucht aus Europa und vor dem Nationalsozialismus.
Jean ist jüdischer Innenarchitekt und zudem noch homosexuell. Er soll das von Eugenia geplante Grandhotel in Patagonien einrichten. Auf der Überfahrt macht Eugenia die Berechnungen für das Grandhotel und Jean schreibt sein gesamtes Leben in ein neues rotes Kassenbuch auf.
Seit seiner Kinderlähmung hat Jean einen krummen Rücken und verkrüppelte Füße. Eugenia wurde auf Jean aufmerksam, entdeckte und förderte sein großartiges Talent - Inneneinrichtung mit einfachsten Materialien, aber sehr beeindruckend - die "Frank‘sche Leere". Er wird schließlich in Paris und in den USA ein ganz bekannter Möbeldesigner und Innenausstatter. Von Eugenia wurden auch Coco Chanel und Picasso gefördert.
Jean und Eugenia sind für mich sehr authentisch.

Die Quellenhinweise am Ende des Buches finde ich auch sehr gut.

Der Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, hat mich sehr berührt, er ist absolut lesenswert. Fünf Sterne!!