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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2024
Drei Wasserschweine brennen durch
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine brennen durch


gut

Zuviel erwartet

Die drei Wasserschweine Emmy, Tristan und Raul wohnen in ihrer Herde in einem Zoo. Sie sind beste Freunde und ein bisschen abenteuerlustig. Als sie sich fragen, ob es wohl außerhalb ihres Geheges mehr gibt als ihre bekannte kleine Welt, sind sie neugierig auf dieses „Mehr“. Es gelingt ihnen, aus ihrem Gehege zu entwischen und die weitere Welt zu erkunden. Dabei lernen sie die benachbarten Tiere kennen. Doch dann wird es gefährlich…

Das Vorlesebuch für Kinder ab 6 Jahren erzählt von drei neugierigen Wasserschweinen, die wissen wollen, wie das Mehr außerhalb ihrer bekannten Welt ist. Es gibt immer wieder kleinere Wortspiele um das Wörtchen Mehr, das fand ich ganz schön lustig, wie auch die Abenteuer der drei Tiere um die neuen Freundschaften, die sie bei ihren Ausflügen schließen. Ich finde es wunderbar, dass sie dabei Freunde gewinnen, von denen sie nie geahnt hätten. Etwas bedrohlich empfinde ich die Darstellung der Meerschweinchen sowie der Affen – beides zudem Tiere, die bei Kindern sehr beliebt sind, im Zoo oder sogar im eigenen Haushalt. Der fröhliche Ton der Geschichte kippt im zweiten Teil der Geschichte und wird sehr bedrohlich. Ob das wirklich die geeignete Lektüre für Kinder ab dem Vorschulalter ist? Und auch noch als Gute-Nacht-Lektüre? Zudem gibt es einige Beleidigungen wie z.B. „verdammte Sau“, die mir sauer aufgestoßen sind. Ich erinnere mich daran, wie mühsam ich es meinen Kindern abgewöhnt habe, selbst solche Beleidigungen auszusprechen. Die Illustrationen sind ein Augenfänger in der Geschichte, davon hätte es noch mehr im Buch geben können.

Mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen, es gab zu vieles, was mich an und in der Geschichte gestört hat. Zum Selberlesen ist das Buch sicher nicht geeignet, zum Vorlesen nur dann, wenn man die Zeit hat, darüber zu sprechen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.03.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Nichts für schwache Nerven

In Hamburg wird eine bekannte Umwelt-Influencerin tot aufgefunden, getötet wie Schlachtvieh. Die Ermittlungen sind zunächst wenig gewinnbringend, nichts hilft wirklich weiter. Auch als sich die Ermittlungen in Richtung eines Fleischkonzerns bewegen, gibt es keinen echten Durchbruch. Jagoda Milosevic, genannt Milo, und ihr Kollege Vincent Frey lassen dennoch nicht locker. Erst als es weitere Tote gibt, scheint es neue Erkenntnisse zu geben.

Das Buch beschreibt den zweiten Fall der beiden Ermittler, die bereits einen harten Fall hinter sich haben. Vince ist noch nicht ganz wiederhergestellt seither, dennoch ist er genauso wie Milo mit Leib und Seele bei den Ermittlungen dabei. Man kann übrigens auch ohne Kenntnis des ersten Falles in das vorliegende Buch einsteigen. Es dauert eine Weile, bis das Team um Milo und Vince den entscheidenden Hinweis findet, der sie auf die richtige Spur bringt. Dann allerdings überschlagen sich die Ereignisse, der Spannungsbogen, bisher schon recht straff, wird nochmal angezogen, so dass man kaum vor der letzten Seite aus dem Buch herausfindet. Spannend ist der Handlungsfaden um den Täter, der Leser ist hier den Ermittlern immer einen kleinen (spannenden) Schritt voraus. Das Privatleben von Milo sowie von Vince spielt auch eine Rolle in diesem Buch, wobei ich hier des öfteren nur den Kopf schütteln konnte. Mich hat ein bisschen das Ausmaß dieses Handlungsfadens gestört, in meinen Augen hätte das ruhig etwas gestrafft werden können. Viele der Schilderungen über die Taten sind recht detailliert, man sollte also als Leser nicht unbedingt zartbesaitet sein. Gut gefallen hat mir, wie der vorliegende Fall den Finger auf die „Wunden“ in der Fleischindustrie gelegt hat. Wer bisher noch nicht vegetarisch lebt, könnte hier durchaus Gründe zum Überwechseln finden.

Insgesamt hat mich der Fall von Anfang bis Ende fesseln können, bei weiteren Ermittlungen der beiden bin ich sicher dabei. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.03.2024
Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
Thomas, Angie

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt


ausgezeichnet

Eine Prophezeiung und ein äußerst spannendes Abenteuer

Nic Blake wohnt mit ihrem alleinerziehenden Vater zusammen. Die beiden sind fantastisch begabte Ungewöhnliche, und sie mussten immer wieder umziehen – weil die Gewöhnlichen nicht erkennen sollten, dass die beiden die Gabe haben. An ihrem 12. Geburtstag hofft Nic, dass ihr Vater sie nun endlich lehrt, die Gabe zu benutzen, doch wie schon in den Jahren zuvor vertröstet er sie auf später. Dann überschlagen sich die Ereignisse, eine alte Prophezeiung taucht auf, und Nic findet sich mit ihrem Freund JP und ihrem Bruder Alex auf der Suche nach einer mächtigen Waffe. Dabei stehen sie unter größtem Zeitdruck.

Es ist eine spannende Welt, in der Nic mit ihrem Vater wohnt, und noch spannender ist das, was sie bisher noch nicht kennt. Die Autorin Angie Thomas verknüpft die Legende um die Underground Railroad mit einer rasant erzählten Geschichte voller magischer Elemente. Sie schöpft dabei aus einem enormen Ideenreichtum. Es gilt, ein magisches Artefakt zu finden, dabei spielt eine Prophezeiung und ein großes Familiengeheimnis noch mit rein. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt, sehr gerne bin ich auf das Abenteuer mit Nic, Alex und JP aufgebrochen. Und ließ mich dabei von einer äußerst interessanten Welt und vielen überraschenden Wendungen überraschen.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne allen Fantasy-Begeisterten ab 10 Jahren. Selbstverständlich vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 19.03.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Atemberaubend spannend

Anna und ihr Verlobter fahren jedes Jahr mit ihrer besten Freundin Milena in den Norden Schwedens zum Wandern. Dieses Jahr hat Milena darum gebeten, dass ihr neuer Freund Jacob sich der Gruppe anschließt. Kaum ist dies geklärt, schlägt er vor, statt der ursprünglich geplanten Wanderung eine andere Strecke zu nehmen, in den wilden und einsamen Nationalpark Sarek. Es ist keine einfache Tour, und Jacob schlägt immer wieder neue, gefährliche Herausforderungen vor. Bald liegen die Nerven blank, es scheint nur noch um die Frage zu gehen, heil wieder von der Wanderung zurückzukehren – wenn es denn überhaupt alle schaffen, wieder nach Hause zu kommen…

Vor der beeindruckenden Kulisse der Wildnis im Sarek-Tal erzählt der Autor Ulf Kvensler die dramatische Geschichte einer Wanderung, die nicht nur durch die wilde Natur führt, sondern auch zu den eigenen Emotionen und Ängsten der Teilnehmer. So ist es leicht nachvollziehbar, wie die erwartungsvolle Haltung der Wanderer umschlägt in einen Kampf gegen die erbarmungslose Natur und gegen eine gefährliche Atmosphäre in der Gruppe. Die verschiedenen Zeitebenen geben nach und nach einen Einblick in das, was untergründig abläuft, lässt erahnen, dass nicht nur die Natur gefährlich werden kann bei einer solchen Wanderung. Der Spannungsbogen bleibt von Anfang bis Ende straff, ich konnte mich kaum aus dem Buch lösen. Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt, man ahnt, wie hier Welten aufeinanderprallen. Zum Ende hin nimmt die Geschichte allerdings einen Wendung, die mir etwas zu kurz dargestellt wurde: ein erstaunlicher Kunstgriff, der so manches in einem neuen Licht erscheinen lässt, gleichzeitig aber auch so manche bisherige Schlussfolgerung in Frage stellt. So kurz angerissen hat mich das nicht ganz zufrieden hinterlassen.

Die Geschichte ist insgesamt höchstspannend erzählt, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.03.2024
Der rechte Pfad
Sozio, Astrid

Der rechte Pfad


sehr gut

Kein einfaches Leben

Nach einem Unfall reist Benjamin zu seinem Vater in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort war er als Kind in den Sommerferien zu Gast. Er lernte dort die strengen evangelikalen Regeln der Brüdergemeinde kennen. Als Kind war er mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet. Nun war er seit 25 Jahren nicht mehr dort gewesen, seit Hannas Tod hatte er keinen Kontakt mehr zu den damaligen Freunden. Mit den Augen des Erwachsenen erlebt er die Atmosphäre in der Gemeinschaft der Brüdergemeinde neu.

Das Buch taucht ein in Benjamins Erinnerungen und spielt so in zwei Zeitebenen, die ein gutes Abbild der Geschehnisse in der Brüdgermeinde ergeben. Es ist keine leichte Lektüre, die Geschichte wird eher langsam erzählt, sie lässt sich Zeit, eingängige Bilder zu erschaffen, so dass der Leser sich selbst seine Gedanken machen kann. Dazu passt, dass viele der Charaktere Dialekt sprechen, an den man sich als Leser sehr schnell gewöhnt. Vieles scheint sich zwischen den Zeilen zu verstecken, und hier erlebt sich der Leser genauso wie Benjamin selbst in dieser von Regeln durchgetakteten Gemeinschaft. Manches davon wirkt richtig verstörend, und doch bleibt Benjamin seltsam gelassen, als könnte er gar nicht verstehen, was hier passiert. Die Erzählung wirkt sehr authentisch.

Für mich war dies ein erster Einblick in eine derart reglementierte Gemeinschaft. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


sehr gut

Lebensgeschichte

Der Schauspieler Jörg Hartmann erzählt aus seinem Leben und aus dem seiner Eltern und Großeltern. Seine Kindheit und Jugend hat er im Ruhrpott verbracht, mit all dem, was ein Leben dort bedeutet. Es sind tragische und komische Situationen dabei, immer eingebettet in den historischen Hintergrund seiner Zeit.

Das Buch erzählt seine Geschichten in mehreren Handlungssträngen, schweift immer wieder in die Vergangenheit ab. Damit ergibt sich oft nur ein äußerst loser roter Faden, ich musste ihn für mich immer wieder suchen. Zudem ist nicht immer klar, in welchem Jahr das Geschehen gerade stattfindet, was mich immer wieder irritiert hat. Dennoch gerät die Erzählung sehr persönlich, man erfährt recht viel über Jörg Hartmann und seine Familie, immer wieder wird die Erzählung sehr nachdenklich und zieht auch den Leser in diese Gedankenwelt hinein. Ausführlicher empfand ich die Sequenzen aus dem Ruhrpott, das hat mir immer wieder gut gefallen. Dennoch hat mir letztendlich der im Titel versprochene „Lärm“ gefehlt, so ganz hat mich das Buch nicht überzeugen können. Es ist jedoch sehr flüssig geschrieben, ich könnte mir also durchaus vorstellen, noch weitere Bücher des Autors zu lesen.

So richtig überzeugt kann ich das Buch nicht weiter empfehlen: hier muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich vergebe äußerst knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.03.2024
Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3
Engel, Henrike

Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3


sehr gut

Spannende Fortsetzung

Hamburg, 1911. Die Ärztin Anne Fitzpatrick behandelt immer öfter chinesische Frauen und ist regelmäßig in den Bordellen am Hafen unterwegs. So wird sie zufällig Zeugin davon, dass eine Frau ermordet wurde. Sie meint, den Täter erkannt zu haben. Sie zieht den Kommissar Berthold Rheydt hinzu, der ihr glaubt, auch wenn die Tote plötzlich verschwunden ist. Der Kommissar ist fest entschlossen, den Täter zu finden.

Das Buch ist bereits der dritte Band um die Hafenärztin, und es gibt des öfteren Referenzen an die vorhergehenden Geschehnisse. Doch man kann das Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Die historischen Hintergründe des Buches sind gut recherchiert und spiegeln das Leben im Hamburger Hafenviertel zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Krimi um die Toten aus der chinesischen Arbeiterwelt im Hafenbereich ist sehr spannend, spielt er doch in einem fremden Kulturbereich. Auch der private Bereich der Ärztin und des Kommissars sind gut dargestellt.

Die Geschichte um die Hafenärztin konnte mich bestens unterhalten. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.03.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


ausgezeichnet

Wichtige Themen äußerst humorvoll verpackt

Frieda wohnt in Elend, genauer gesagt in Südelend. Denn durch das Dörfchen geht mittendurch eine Grenze, und die Nord- und die Südelender sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Da bringt die Kuh Angela aus Südelend genau auf der Grenze ihr Kälbchen zur Welt. Angela ist aus Südelend, der Kalbsvater Bronco aus Nordelend – wem also gehört das Kälbchen? Kein Wunder, dass der Streit eine weitere Eskalation erfährt. Und dann verschwindet Friedas Freund Nikki mitsamt dem Kalb, und sowohl die Nord- wie auch die Südelender müssen sich gemeinsam auf die Suche nach ihm machen.

Niemand weiß genau, warum der Streit in Elend überhaupt aufgekommen ist, aber jeder Bewohner ist Teil davon, die Grenze wird strikt eingehalten. Das wirkt manchmal ganz schön seltsam für alle Außenstehenden, und das ist nun mal auch der Leser. Dabei gibt es immer wieder einige Szenen voller Situationskomik, die der Geschichte eine gute Prise Humor beimischen. Dazu passen auch die Illustrationen, die das Geschehen gut aufnehmen und die Geschichte spannend ergänzen. Die Charaktere sind teilweise recht originell ausgefallen, das gibt der Geschichte noch mehr Spannung. Das Buch spricht wichtige Themen an, die für Kinder eine große Rolle spielen, allen voran Freundschaft und Zusammenhalt.

Diese Geschichte verpackt seine Aussage so humorvoll und charmant, dass es von Anfang bis Ende spannend zu lesen ist. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 12.03.2024
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


weniger gut

Schnulzig

London 1903. Die junge Spanierin Isabel lebt mit ihrem Vater in London. Der Import der Rosinen aus der Heimat hat es den beiden ermöglicht, ein behagliches Leben in London zu führen. Zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag teilt er ihr mit, dass sie Rafael heiraten soll, ihren Cousin, den sie schon seit ihrer Kindheit nicht leiden kann. Isabel hat keine andere Möglichkeit als nach Spanien zu reisen. Doch es gelingt ihr, vor der planmäßigen Ankunft unterzutauchen, um so der Heirat zu entgehen. Sie trifft ihren Freund aus Kindertagen wieder, der schon damals geschworen hat, nur sie zu heiraten. Doch da gibt es noch ein dunkles Familiengeheimnis, das über Isabels Haupt schwebt, und es gibt einige Menschen, die mit Isabel was anderes vorhaben…

Was erlebt Isabel nicht alles auf ihrer Flucht vor der unerwünschten Heirat und der Suche nach der wahren Liebe! Sie kommt dabei ganz unten an, es gelingt ihr immer wieder, sich hochzuarbeiten, nur um auf ein weiteres Hindernis zu treffen. Dabei bleiben allerdings die Charaktere sehr flach, selbst die Hauptfigur ist mir viel zu oft zu naiv geraten. Hier wurde doch kein einziges Klischee ausgelassen und mit soviel Drama verbunden wie nur möglich. So gerät das Buch zur Trivialliteratur im Mäntelchen eines historischen Romans. Wobei man nicht wirklich viel erfährt über die Gegebenheiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dass eine Frau es schaffen soll, sich unter diesen Widrigkeiten nicht nur allein durchzuschlagen, sondern auch noch Erfolg zu haben, ist mehr als unglaubwürdig. Diese Geschichte ist in meinen Augen Schnulze von Anfang bis Ende. Die Autorin Tara Haigh schreibt sehr flüssig, und doch habe ich zu dieser Geschichte keinen Zugang gefunden.

Für dieses Buch kann ich definitiv keine Empfehlung aussprechen. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.03.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


gut

Nicht so ganz gelungen

London, 1899. Cosima lebt wegen ihrer körperlichen Behinderung in einem Heim für beklagenswerte Mädchen. Zusammen mit ihren Freundinnen Pearl, Mary und Diya hat sie sich mit den Widrigkeiten des dortigen Lebens arrangiert. Doch dann will der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy alle Mädchen des Heims zu sich holen, um seine dunklen Pläne zu verwirklichen. Cosima und ihre Freundinnen wollen dies unbedingt verhindern.

Es ist ein London, wie man es heute nicht mehr kennt, ein London, in dem behinderte Kinder schon bei ihrer Geburt aussortiert werden, sie dürfen in der Öffentlichkeit gar nicht erscheinen. Ganz im Gegensatz zu dieser Haltung schildert die Autorin Laura Noakes die Mädchen sehr einfühlsam, sie haben sich mit ihren Einschränkungen zurechtgefunden und ergänzen sich gegenseitig so, dass sie ihre Gebrechen nicht nur aufheben, sondern sich in einer eingeschworenen Gemeinschaft wiederfinden. Und doch bleiben die Mädchen eher wenig greifbar für mich, es fehlt ihnen an Tiefe. Zudem erscheinen sie sehr naiv, so manches war dann doch eher unrealistisch, so sehr mir ihre geistigen Fähigkeiten doch imponiert haben. Die Illustrationen kamen mir seltsam zweidimensional vor, mich haben sie nur eingeschränkt ansprechen können. Letztendlich ist nicht alles geklärt worden, die Fortsetzung erscheint greifbar.

Diesem Kinderbuch liegt eine besondere Idee zugrunde, doch mit der Umsetzung habe ich mich nicht so ganz wiedergefunden. Ich vergebe deshalb 3 von 5 Sternen. Schade, ich hätte gern mehr gegeben.