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Benutzername: 
carowbr
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2022
The Moment of Lift
Gates, Melinda French

The Moment of Lift


ausgezeichnet

Melinda Gates schreibt in ‚The Moment Of Lift‘ auf persönliche und eindrückliche Weise darüber, wie die Unterstützung und Förderung von Frauen zu besseren Lebensbedingungen für alle führt.

Im Vordergrund des Buches stehen sowohl die persönlichen Erfahrungen, die Melinda Gates bei ihren Reisen auf der ganzen Welt in Gesprächen gemacht hat als auch die Daten und Fakten, die sie während ihrer Arbeit für die Bill & Melinda Gates Foundation gesammelt und umgesetzt hat. Dabei geht es um Armut, Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung, Rollenbilder, Gesundheit und auch um ihren persönlichen Weg in ihrer eigenen Ehe und ihr Selbstbild als Frau.

Obwohl es ein Sachbuch ist, fand ich die englische Sprache gut verständlich und angenehm zu lesen. Das Buch in ein eindringlicher Appell und man spürt den starken Charakter von Melinda Gates durch ihre einfühlsame, wissensdurstige und empathische Art. Die Geschichten der Frauen mögen vielleicht für manche schwer zu ertragen sein, aber Melinda Gates schafft es, mit diesem Buch die Lebensrealität jedem Leser zugänglich zu machen, damit diese das Wissen weitertragen können und wir so unsere Welt zusammen besser machen können.

Bewertung vom 26.03.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Auf der italienischen Insel Capri wird eine Frau tot aufgefunden und die Polizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ermitteln in ihrem bereits dritten Fall. Schnell finden sie heraus, wer die Tote war, aber was wollte sie auf der Insel?
Das Buch bietet einen sommerlichen Krimi mit unerwarteten Wendungen und nahbaren Protagonisten, die Schreibweise ist leicht und angenehm zu lesen. Man fühlt sich durch die Beschreibungen der Landschaft und des Lebensgefühls direkt auf die Insel versetzt und verfolgt die Ermittlungen der Polizisten gespannt.
Die Mischung aus Krimi und Urlaubsgefühl hat mir gut gefallen und auch wenn ich die ersten beiden Bücher nicht gelesen hatte, kam ich gut in die Story rein und werde dies nun sicherlich nachholen.
Bereits das Buchcover verspricht einen schönen Sommerkrimi und genau das trifft es: die perfekte Urlaubslektüre.

Bewertung vom 21.03.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


gut

Die junge Greta lebt als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert, die sie nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen haben. Richtig zugehörig fühlte sie sich nie, auch die Hellerts zeigen ihr immer wieder, dass sie nur geduldet ist und ihre eigenen Interessen zuerst kommen.
Als sie dem Familiensohn Robert immer näher kommt, muss sie sich Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch die Beschreibungen des Weinbaus fand ich interessant. Die Andeutung des Erbes im Klappentext ist allerdings ein recht großer Spoiler, da dies erst in den letzten Seiten des Buches behandelt wird und ich dann ab Mitte des Buches schon geahnt habe, auf was es hinausläuft. Etwas platt fand ich die landschaftlichen Beschreibungen der Pfalz und der Orte, die man nur verstehen kann, wenn man aus der Gegend kommt, die jedoch der Schönheit der Natur und Umgebung gar nicht gerecht werden.
Die Schreibweise ist recht einfach, was auch durch das Einfügen klassischer Gedichte bekannter Literaten nicht besser wurde. Gretas Charakter fand ich sehr gelungen beschrieben, auch die anderen Figuren wirkten realistisch.
Alles in allem ein leichter Roman über eine starke junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen wird. Ich bin gespannt, was die weiteren Teile der Trilogie zu bieten haben, da am Ende einige Erzählstränge offen sind.

Bewertung vom 21.03.2022
Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7
Nesser, Håkan

Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7


sehr gut

Das Rätsel um die verschwundenen Schriftsteller nimmt erst ganz gegen Ende des Buches Fahrt auf, davor tappt der Leser und auch Kommissar Barbarotti ziemlich im Dunkeln.
Literarisch gesehen empfand ich die Erzählweise von Håkan Nesser wie immer als fesselnd, präzise, wortgewandt und unterhaltsam.

Bewertung vom 16.03.2022
Ein erhabenes Königreich
Gyasi, Yaa

Ein erhabenes Königreich


gut

Yaa Gyasi schreibt in ‚Ein erhabenes Königreich‘ über das Leben von Gifty, die zwischen Glaubensfragen und ihrer wissenschaftlichen Arbeit ihren Weg und ihr Selbst sucht.
Ihr Vater ist verschwunden als sie klein war, ihren Bruder hat sie an seine Drogensucht verloren und ihre Mutter ist depressiv.
Der Schreibstil hat mir wie in Gyasi‘s ersten Buch sehr gut gefallen, sie schreibt einfühlsam und nahbar und erweckt die Charaktere zum Leben. Die Thematik fand ich allerdings sehr düster und bedrückend und der dauerhaften Thematisierung Gottes konnte ich wenig abgewinnen. Auch die Beschreibungen der Labortätigkeit als Neurowissenschaftlerin sind sehr ausführlich und für mich als Fachfremde uninteressant und teilweise zu brutal.
Zusammenfassend hat mir der Stil sehr gut gefallen, auch das Cover fand ich sehr schön und hochwertig gestaltet. Wer die Thematik interessant findet, ist hier auf jeden Fall richtig.

Bewertung vom 13.03.2022
Unsichtbare Frauen
Criado-Perez, Caroline

Unsichtbare Frauen


ausgezeichnet

Caroline Criado-Perez schreibt in ‚Invisible Woman‘ über die bestehende Datenlücke zu Frauen, der Gender Data Gap, die dazu führt, dass unser alltägliches Leben nicht auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet ist. Dies führt zu Benachteiligungen in jedem Lebensbereich: Gesundheit, Infrastruktur, Politik, Gesetzgebung, Steuersystem, Design von Produkten und Dienstleistungen, Bezahlung und und und.
Trotz des wissenschaftlichen Inhalts ist das Buch nicht langatmig sondern lebensnah geschrieben. Man lernt viel Neues, wird auf Dinge aufmerksam und merkt, wie viel noch zu tun ist, bis sich Geschlechtergerechtigkeit einstellen wird.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen!

Bewertung vom 11.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


sehr gut

Das Buchcover verspricht einen sommerlichen Roman, was es definitiv ist, wenn auch die angesprochenen Themen eher schwerer sind.
Als Franziska an den Ort ihrer Herkunft zurückkehrt, um ihren alten und kranken Vater zu pflegen, werden dadurch alte Wunden wieder aufgerissen. Das Leben und die Gefühle des Vaters Heinrich sind geprägt durch seine Kindheit während des Krieges und die Sorge und Liebe um seine verstorbene Frau Johanne. Während Franziska sich immer eingesperrt fühlte in ihrem Elternhaus und jede Gelegenheit nutzte, anders zu sein und auszubrechen.
Einfühlsam und eindrücklich schildert die Autorin durch Rückblenden die Geschichten und Erlebnisse die Franziska und ihren Vater beeinflusst haben und verwebt sie mit der Gegenwart und den ungelösten Konflikten, die zwischen ihnen stehen. Dieser Generationenkonflikt ist sowohl ein persönlicher, als auch politischer Natur. Etwas schwierig fand ich beim lesen, dass man zu Anfang eines jeden Absatzes nicht wusste in welcher Zeit man ist oder um wen es geht. Inhaltlich hat mir die Geschichte gut gefallen, da man Vater und Tochter nahe kommen konnte und ich mich vor allem in Franziskas Beweggründe gut hineinversetzen konnte.
Ein ‚leichter‘ Sommerroman ist das Buch allerdings nicht, da es um Familienkonflikte, Kindheitstraumata, Trauer und Tod geht. Das Ende fand ich sehr stimmig und passend.

Bewertung vom 28.02.2022
Via Torino
Leuthner, Aja

Via Torino


sehr gut

In ‚Via Torino’ erzählt die Autorin die Geschichten dreier Generationen, die ihre eigenen Wege gehen möchten.
Eleonora schließt sich Ende der 60er gegen den Willen ihres konservativen Elternhauses in Italien den Arbeiterstreiks an und lernt dabei ihre große Liebe kennen.
Ihre Tochter Rosalia erlebt in den 90ern eine schicksalhafte Begegnung, die ihr weiteres Leben prägen wird. Im Jetzt ist Milena, Rosalias Tochter, auf der Suche nach ihrem Vater, den diese immer totgeschwiegen hat.
Leider nimmt der Klappentext schon sehr viel von der Geschichte vorweg, dennoch sind die Einzelheiten auch mit dem Wissen um das spätere Geschehen spannend gewesen.
Durch die verschiedenen Zeitebenen konnte man jede der Frauen auf ihre Art und in ihrem Jahrzehnt kennenlernen, besonders Eleonoras Jugend wurde ausführlich geschildert. Wohingegen Milenas Anteil hätte vielschichtiger sein können, da ihr Charakter fast ausschließlich auf die Suche nach ihrem Vater reduziert wurde. Rosalias Beweggründe und Verhalten empfand ich als wenig nachvollziehbar und egoistisch, dafür die anderen Personen umso nahbarer und realistisch.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ein schön sommerlicher Familienroman, der Lust auf Italien macht.

Bewertung vom 24.02.2022
Kaffee und Zigaretten
Schirach, Ferdinand von

Kaffee und Zigaretten


sehr gut

Eine Sammlung aus persönlichen Erinnerungen, kuriosen Geschichten, außergewöhnlichen Zusammenhängen, Gedanken, Gefühlen und wie immer bei von Schirach - interessanten Fällen und Menschen.
Der nüchterne und dennoch intime Stil gefiel mir sehr gut.
Einen roten Faden konnte ich zwischen den Kapiteln allerdings nicht entdecken, daher einen Stern Abzug.

Bewertung vom 21.02.2022
Die Feuer
Thomas, Claire

Die Feuer


gut

Was bei ‚Die Feuer‘ als erstes ins Auge fällt, ist das wunderschön gestaltete Cover.
Inhaltlich gesehen geht es um die drei Frauen Margot, Ivy und Summer, die unabhängig voneinander das gleiche Theaterstück besuchen während in Australien die Buschfeuer brennen. Jedes Kapitel ist einer Protagonistin gewidmet und ihre Geschichten und Gedanken verweben sich mit den Beschreibungen des Theaterstücks.
Die Erzählweise empfand ich als sprunghaft und zeitweise hektisch, da die Story zwischen Erinnerungen, Gedanken zur aktuellen Lebenslage, dem Weltgeschehen und dem Theaterstück hin- und her springt, sodass man manchmal nicht weiß, welches Thema eigentlich gemeint ist.
Die Charaktere reflektieren durch das Stück auch ihr eigenes Leben, man hat durch die zeitliche Begrenzung des Stücks jedoch das Gefühl, nur einen Ausschnitt zu kennen.
Etwas wirr kam mir auch die Schilderung des Theaterstücks an sich vor, da man es nur aus der Perspektive der Frauen eingebettet in ihre Geschichte verstehen sollte.
Das Buch hat mich nicht nachhaltig beeindruckt oder weiter beschäftigt, der Stil ist bestimmt nicht jedermanns Sache.