Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
badwoman
Wohnort: 
Osterwald

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


ausgezeichnet

Leni kommt aus Sandhausen, einer dörflichen Gegend, nach Hamburg, wo sie ein Praktikum in einem Verlag antreten möchte. In einer Villa an einem Kanal bekommt sie ein überraschend schönes Zimmer, was ihr den Tag nach einer anstrengenden Anreise etwas versüßt. Schnell lernt sie ihre Zimmernachbarin Vivien kennen und freundet sich mit ihr an. Doch am nächsten Morgen ist Vivien verschwunden und Leni fängt an, nach ihr zu suchen. Dabei trifft sie auf Freddy, einen Obdachlosen, der ebenfalls auf der Suche ist – allerdings nach einem Mörder. Zufällig hatte er das Verbrechen beobachtet und befürchtet nun, das nächste Opfer zu werden. Kann es einen Zusammenhang geben zwischen Viviens Verschwinden und dem Mord an einem jungen Mann? Leni und Freddy geraten in einen Strudel aus Indizien, Verdächtigungen und Angst…
Andreas Winkelmanns Thriller „Haus der Mädchen“ ist ein rasanter Thriller mit ungeahnten Wendungen. Der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, dass der Spannungsbogen jederzeit gehalten wird und der Leser durch das Buch eilt. Leni und Freddy als Protagonisten sind außergewöhnliche Charaktere, gerade Freddy hat schon ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Die Ortsbeschreibungen lassen konkrete Bilder im Kopf des Lesers entstehen, tragen zum spannenden Kopfkino bei. Teilweise sind die Szenen schon sehr gewalttätig, aber mir als begeisterter Thriller-Leserin hat das sehr gut gefallen - wer sehr zart besaitet ist, hat vielleicht Probleme damit.
Das Cover zeigt ein blutiges Klingelschild an einer grauen Mauer, das passt bestens zum Buch. Auch der Titel ist passend gewählt, zudem klingt er etwas geheimnisvoll.
Für mich war es das erste Buch von diesem schon recht bekannten Autoren, der Thriller hat alle meine Erwartungen erfüllt. Ich empfehle ihn gerne weiter.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2018
Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4
Vries, Mel Wallis de

Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4


sehr gut

An einer Schule in Amsterdam scheint ein Spuk umzugehen: Junge Mädchen nehmen sich, scheinbar grundlos, das Leben. Tess ist erst vor Kurzem in diese Stadt gezogen und fühlt sich noch nicht wohl in ihrem neuen Umfeld. Als sie bedrohliche anonyme Briefe bekommt, setzt sie alles daran, herauszufinden, was hinter dieser Post steckt. Und sie befasst sich auch näher mit den mysteriösen Selbstmorden, nachdem sie zufällig zum Bergungszeitpunkt am Fundort einer Leiche vorbei gekommen ist. Doch sie fühlt sich immer mehr bedroht und kann diese Bedrohung überhaupt nicht einordnen. Ist wirklich jemand hinter ihr her oder erzeugen ihre Nachforschungen Gefühle der Angst und Beklemmung bei ihr? Die Polizei zumindest nimmt ihre Ängste nicht wirklich ernst…
Die niederländische Autorin Mel Wallis de Vries hat mit „Mädchen, Mädchen, tot bist du“ einen tollen Jugendthriller geschrieben. In einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt sie eine mysteriöse Geschichte um unerklärliche Selbstmorde. Der Leser fliegt nur so durch das Buch bis zum überraschenden Ende. Der Spannungsbogen flacht nur im Mittelteil etwas ab, das ändert sich jedoch schnell wieder. Empfohlen wird das Buch ab 14 Jahren, früher würde ich es auf keinen Fall empfehlen, an manchen Stellen ist es doch recht unheimlich. Ich bin der Zielgruppe zwar schon lange entwachsen, hatte aber trotzdem ein sehr kurzweiliges Leseerlebnis. Von dieser Autorin hatte ich bisher noch nicht gehört, ich werde aber definitiv meine Augen nach weiteren Büchern von ihr offen halten.
Das Cover gefällt mir gut, es lässt auf die vermeintliche Willkür der Todesfälle schließen. Auch der Titel geht in diese Richtung, beide zusammen machen den Eindruck eines makabren Spiels.

Bewertung vom 02.07.2018
Fiona: Den Toten verpflichtet / Fiona Griffiths Bd.1
Bingham, Harry

Fiona: Den Toten verpflichtet / Fiona Griffiths Bd.1


sehr gut

Die junge Polizistin Fiona Griffiths ermittelt in einem schrecklichen Verbrechen: Eine junge Frau wird in einer völlig verwahrlosten Wohnung tot aufgefunden, neben ihr ihre brutal ermordete kleine Tochter. Ein Indiz, das gefunden wird, ist die Kreditkarte eines lange zuvor bei einem Flugzeugabsturz getöteten Mannes, dessen Leiche nie gefunden wurde. Fiona versucht alles, um dieses furchtbare Verbrechen aufzuklären, oft wandelt sie dabei auf einem schmalen Grat am Rande der Legalität, sehr zum Verdruss ihres Chefs. Doch Fiona ist eine außergewöhnliche Polizistin mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, die sie scheinbar nicht loslässt.
„Fiona Den Toten verpflichtet“ ist der erste Teil einer Thriller Trilogie vom britischen Autor Harry Bingham. Mit Fiona hat der Verfasser eine außergewöhnliche und geheimnisvolle Figur geschaffen. Sie ist liebenswert, ehrlich und verfolgt ihr Ziel unbeirrt. Manchmal allerdings möchte man ihr zurufen:“Fiona, mach das nicht!“ Doch das würde sie nicht von ihrem Weg abbringen. Dadurch, dass dieses Buch aus Fionas Sicht geschrieben ist, lernt der Leser sie außerordentlich gut kennen. Der Schreibstil ist flüssig und mit einer guten Portion trockenem und manchmal makabrem Humor gewürzt. Der Spannungsbogen wird leider nicht konstant gehalten, ein paar wenige Längen schleichen sich dann doch ein, gerade dann, wenn Fionas Verhalten thematisiert wird.
Das Cover wirkt recht nüchtern und klar, das gefällt mir ganz gut. Besonders gelungen finde ich die Frauenfigur, die das „i“ im Titel darstellt. Der Titel und auch das Cover passen gut zum Buch und auch zu den anderen beiden Bänden der Trilogie.
Im Großen und Ganzen ist dieses Buch ein gelungener Start in die Reihe „Fiona“.

Bewertung vom 24.06.2018
Stille Feinde / Isaiah Quintabe Bd.2
Ide, Joe

Stille Feinde / Isaiah Quintabe Bd.2


gut

Isaiah Quintabe, in jeder Beziehung verständlicherweise IQ genannt, verdient sein Geld – oder auch Naturalien – als sehr privater Privatdetektiv. Doch er ermittelt nicht nur im Auftrag anderer: Nachdem er auf einem Schrottplatz das Auto entdeckt hat, das seinen Bruder überfahren hat, sucht er auch intensiv nach dem Fahrer und damit Mörder seines Bruders. Als dann auch noch die damalige Freundin seines Bruders um Hilfe für ihre Halbschwester bittet, bekommt IQ es mit vielen unangenehmen Leuten zu tun, die nicht unbedingt sein Bestes wollen. Glücklicherweise steht ihm sein Freund Dodson zur Seite, zumindest, solange dieser Zeit hat – seine Frau ist hochschwanger und möchte natürlich nicht lange auf den werdenden Vater verzichten.
„Stille Feinde“ ist ein actionreicher Thriller aus der Feder des amerikanischen Autoren Joe Ide. Es ist der zweite Band um den meist sympathischen Ermittler IQ, man kann ihn aber problemlos lesen, auch wenn man den ersten Teil nicht kennt. Ide schreibt in einem flüssigen, schnellen Schreibstil, an manchen Stellen gab es für meinen Geschmack aber zu viele sehr derbe Ausdrücke: „Motherfucker“ z. B. brauche ich als Leser nicht mehr als einmal pro Seite… Das Buch ist voller Action, da sind Messer, Pistolen und alles, was sich als Waffe eignet, immer schnell bei Hand. Da und auch bei der Anzahl der handelnden Personen wäre weniger manchmal vielleicht mehr gewesen. Ich zumindest hatte Schwierigkeiten, die Personen und auch die Clans auseinanderzuhalten. Manche Hintergrundgeschichten der verschiedenen Personen sind etwas langatmig, sonst ist Handlung recht spannend. Die Orte – Long Beach und Las Vegas – werden anschaulich dargestellt, als Leser hat man relativ genaue Bilder im Kopf. Das Cover passt gut dazu, es wirkt allerdings durch das etwas verschwommene Bild sehr vage.

Bewertung vom 12.06.2018
Der magische Dolch / Podkin Einohr Bd.1
Larwood, Kieran

Der magische Dolch / Podkin Einohr Bd.1


sehr gut

Der Kaninchenjunge Podkin lebt mit seiner Familie friedlich in einem großen Bau. Er ist der Sohn des Stammesführers und soll diesen Posten später von seinem Vater übernehmen. Doch erstmal lebt er ein bequemes Leben, hat nur wenig Lust zum Arbeiten und Lernen. Als eines Tages böse Kaninchen, die Gorm, in den Bau von Podkins Stamm eindringen, muss er mit seinen beiden Geschwistern fliehen. Den magischen Dolch Sternenklaue nehmen sie mit, er ist das, wonach die Gorm suchen. Eine abenteuerliche und gefährliche Flucht beginnt, bei der die drei Geschwister lernen müssen zu unterscheiden: Wer ist Freund und wer Feind?
Der begeisterte und begeisternde Geschichtenerzähler Kieran Larwood hat mit „Podkin Einohr – Der magische Dolch“ ein spannendes Kinderbuch mit liebenswerten Protagonisten geschrieben. Die sehr bildhafte Sprache lässt tolle und manchmal auch unheimliche Bilder im Kopf entstehen. Das Buch ist flüssig geschrieben, für Kinder ab zehn Jahren sicher gut zu lesen. Allerdings gibt es einige gewalttätige und blutige Szenen in der Geschichte, die für manche Kinder vielleicht zu heftig sind. Andererseits gibt es in unseren Märchen auch viele brutale Szenen, ich denke, da wissen die meisten Kinder schon zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Sehr schön wird erzählt, wie die Kaninchen zu einem Team zusammenwachsen und wie auch neue Freunde mit speziellen Fähigkeiten dazu stoßen und die Truppe komplett machen.
Das Cover möchte ich hier ganz besonders positiv hervorheben, es ist einfach sehr schön gemacht, in Wirklichkeit ist es noch um Einiges schöner als z.B. auf der Amazon-Produktseite. Der Titel mit Untertitel weist schon darauf hin, dass es bald einen zweiten Band mit Podkin & Co geben wird – wir freuen uns drauf!

Bewertung vom 12.06.2018
Gleis der Vergeltung
Korten, Astrid

Gleis der Vergeltung


sehr gut

Lynn Elisabeth von Raaben freut sich auf ihre Hochzeit mit Benedikt, ihrer großen Liebe. Doch dann geschieht das Unfassbare: Benedikt verunglückt auf dem Weg zu ihr tödlich. Dieses Ereignis wirft Lynn völlig aus der Bahn. Sieben Jahre später hat sie den Schicksalsschlag immer noch nicht ganz verkraftet. Und dann erhält sie einen ominösen Anruf, der Zweifel am Unfall aufkommen lässt. Was fängt sie mit den neuen Informationen an? Sie muss eine Entscheidung treffen, und das tut sie – mit dem Ergebnis, dass die Ereignisse drohen, sie zu überrollen.
Die erfolgreiche Autorin Astrid Korten hat mit „Gleis der Vergeltung“ einen neuen besonderen Thriller geschrieben, dem eine wahre Begebenheit zu Grunde liegt. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, die einzelnen Handlungsstränge in Zusammenhang zu bringen, doch im Laufe der Geschichte fügen sich die Teile zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Das Ende fand ich überraschend, auf diese Lösung wäre ich niemals gekommen. Der Schreibstil ist, wie in all ihren Büchern, flüssig und einfach zu lesen. Der Spannungsbogen steigt zum Ende des fast 300 Seiten starken Thrillers enorm an, zu Anfang machten mir die rätselhaften Zusammenhänge etwas Probleme. Die Protagonisten wirken menschlich, jeder hat auch seine dunkle Seite. Einiges hat mich in diesem Buch wirklich erschüttert, immer, wenn es um Kinder geht, bin ich etwas zart besaitet. Vor dem Hintergrund der wahren Begebenheit sind diese Geschehnisse natürlich nochmals erschreckender.
Das Cover passt gut zum Buch. Das weiße Kleid in Kombination mit den leuchtend roten Haaren fällt vor dem etwas düsteren Hintergrund auf. Der Titel „Gleis der Vergeltung“ gefällt mir nicht ganz so gut, er wirkt irgendwie etwas konstruiert.

Bewertung vom 12.06.2018
Der einsame Bote / Kommissar Tommy Bergmann Bd.3
Sveen, Gard

Der einsame Bote / Kommissar Tommy Bergmann Bd.3


ausgezeichnet

Seit Monaten wird in Oslo die 13jährige Amanda vermisst. Kommissar Tommy Bergmann sucht verzweifelt nach ihr, doch nun wird das Mädchen für tot erklärt und der Fall damit abgeschlossen. Doch das kann und will Tommy nicht hinnehmen: Er ermittelt trotz drohender Suspendierung weiter. Kann es sein, dass der berüchtigte Serienmörder Farberg noch am Leben ist und nicht verbrannt, wie es den Anschein hat? Tommy ermittelt in alle Richtungen, eine Spur führt ihn ins Baltikum. Seine Kollegin Susanne verfolgt währenddessen in Norwegen und Schweden weitere Spuren. Doch beide sind rechte Sturköpfe, da ist die Zusammenarbeit und der Austausch nicht immer einfach.
Nach „Der letzte Pilger“ ist „Der einsame Bote“ der zweite Fall für den außergewöhnlichen Kommissar Tommy Bergmann. Dem Autor Gard Sveen ist auch mit diesem Band wieder ein sehr gutes Buch gelungen. Der Schreibstil ist geradlinig und ohne besondere Ausschmückungen, sehr flüssig zu lesen. Die Spannung ist immer vorhanden, als Leser fiebert und bangt man bis zum Schluss mit den Ermittlern. Tommy ist eine zwiespältige Figur, sein unbedingter Wille, dieses Kind zu retten, wirkt sehr sympathisch, doch er hat auch einige sehr dunkle Wesenszüge, die man bei einem Kommissar nicht vermuten würde. Trotzdem ist er für mich eine tolle Figur, vielleicht gerade, weil er so wenig perfekt ist. Auch Susanne ist sehr ambitioniert, aber auch eigensinnig, ebenfalls eine starke Protagonistin. Zusammen sind sie ein ungewöhnlich gutes Team.
Das Cover ist düster und ähnelt dem des ersten Bandes, hier gefällt mir besonders der Farbverlauf in der Schrift, das gibt dem Titel etwas Geheimnisvolles. Auch der Titel ist gut gewählt, passt zur Geschichte. Mit „Der einsame Bote“ hat „Der letzte Pilger“ eine würdige und empfehlenswerte Fortsetzung bekommen.

Bewertung vom 22.05.2018
Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


sehr gut

Bülent Rambichler , Hauptkommissar im Nürnberger Morddezernat, mag seinen ruhigen Schreibtischjob sehr, ja er sträubt sich förmlich gegen jedweden Außendienst. Doch nun wurde in seinem Heimatort Strunzheim eine Leiche aufgefunden, bei der alles auf eine Gewalttat hindeutet. Wer wäre da der optimale Ermittler, wenn nicht Bülent? Also macht sich der Deutschtürke widerwillig auf den Weg in seine Vergangenheit, seine Assistentin Astrid Weber an seiner Seite. In Strunzheim angekommen wird Bülent direkt wieder klar, warum er damals von hier weggezogen ist: der Kleinstadtmief macht ihm sofort wieder zu schaffen. Doch wichtig ist jetzt natürlich nur der Todesfall: was ist mit der Fleischfachverkäuferin Kerstin passiert? Besonders hilfreich sind die Einwohner Strunzheims nicht gerade…
„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ ist ein Provinzkrimi aus Franken, geschrieben von Anja Bogner, einer jungen Autorin aus der Nähe von München. Die Sprache ist derb, eigentlich ganz witzig, manchmal aber zu bemüht humorvoll. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich hier um eine Autorin handelt, hätte ich eher auf einen Mann als Verfasser getippt – wahrscheinlich, weil manche Sprüche sehr nahe am Sexistischen vorbeischrammen… Aber das gilt hier glücklicherweise für Frauen genauso wie für Männer. Bülent, als bestens integrierter Deutschtürke, ist ein sympathischer Protagonist, eher ein Anti-Held als ein Superman. Seine taffe Assistentin Astrid ist ebenfalls eine sehr ansprechende Figur, ein guter Gegenpol zum etwas trägen Bülent. Seine stolzen Eltern sehe ich förmlich vor mir, so gut sind sie beschrieben. Der Todesfall spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, das Miteinander und Gegeneinander im Ort nimmt den größeren Platz ein. Trotzdem ist die Auflösung dann doch sehr überraschend…
Das Cover ist einfach toll, das hat mich auch auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Dazu passend ist auch der Titel ist sehr originell.
Liebhaber von Provinzkrimis werden hier ihren Spaß haben.

Bewertung vom 21.05.2018
Während du schläfst
Croft, Kathryn

Während du schläfst


sehr gut

Tara führt ein wohlgeordnetes Leben mit ihrem Mann Noah und ihren beiden Kindern Rosie und Spencer. Doch als sie eines Morgens ohne jegliche Erinnerung an die Nacht im Bett ihres attraktiven, aber verheirateten Nachbarn Lee aufwacht, ist es mit der Ruhe und Ordnung vorbei – denn Tara ist nackt und ihr Nachbar tot. Er wurde erstochen. Tara schleicht sich ungesehen (so hofft sie zumindest) in ihr Haus zurück und spielt die Ahnungslose (die sie ja eigentlich auch ist). Doch nun startet die Polizei eine professionelle Jagd auf den Mörder und immer mehr gerät auch die 17jährige Rosie ins Visier der Ermittler. Und Taras Familie gerät in einen Strudel aus Lügen und Verdächtigungen.
Der Thriller „Während du schläfst“ der britischen Autorin Kathryn Croft besticht durch eine unterschwellige Spannung, die sich durch das ganze Buch zieht. Der flüssige und gut lesbare Schreibstil unterstützt dieses noch. Die Verzweiflung und das Rätseln der Protagonistin Tara (waren K.O.-Tropfen im Wein oder war es einfach zuviel desselben?) ist sehr gut beschrieben und auch der Leser rätselt mit. Ganz nachvollziehen kann ich Taras Handlungsweisen nicht immer, auch ihr Verhältnis zu Rosie ist etwas sonderbar. Nichtsdestotrotz gefällt mir dieses Buch gut, gerade die unvorhersehbaren Wendungen entfachen die Spannung immer wieder aufs Neue. Bis zum spektakulären Ende – mit dem man wirklich nicht rechnen kann! Die Geschichte ist nicht besonders blutig oder gewalttätig, wer es etwas psychologischer liebt, dem kann ich die 366 Seiten dieses Thrillers empfehlen.
Das Cover wirkt düster und unheimlich. Es passt sehr gut zum Buch. Der Titel „Während du schläfst“ wird jeden Thrillerfreund aufhorchen lassen, da steckt die Spannung schon drin und macht neugierig auf diesen Thriller.

Bewertung vom 19.05.2018
Sommernachtstod
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


sehr gut

Vera arbeitet als Therapeutin mit Menschen, die um geliebte Menschen trauern. Sie selber ist ein gebranntes Kind – ihr kleiner Bruder Billy ist zwanzig Jahre zuvor spurlos verschwunden. Bis heute ist nicht klar, was mit ihm geschehen ist. Als nun ein neues Mitglied ihrer Trauergruppe seine Geschichte erzählt, wird Vera unweigerlich an ihren Bruder erinnert. Sie macht sich auf den Weg zurück in ihren Heimatort und versucht nach all den Jahren Licht in das Dunkel um das Verschwinden ihres Bruders zu bringen. Doch es hat den Anschein, als ob nicht jeder ein Interesse an der Aufklärung dieses Falles hat. Doch Vera gibt nicht auf, glücklicherweise ist ihr älterer Bruder mittlerweile Polizist im Ort, das kann ihr doch nur nützlich sein…
Der schwedische Schriftsteller Anders de la Motte hat mit „Sommernachtstod“ einen spannenden Krimi geschrieben. Er schafft es, dass der Leser mit Vera mitfiebert, die so gerne Antworten auf ihre drängenden Fragen haben möchte. In diesem Buch gibt es einige überraschende Wendungen, zum Schluss hin steigt der Spannungsbogen nochmal stark an. Das Ende ist dann so nicht vorhersehbar, ich zumindest hatte während der Lektüre ein vollkommen andere Lösung im Kopf. Die Charaktere sind klar gezeichnet, was sie tun, erscheint im jeweiligen Zusammenhang logisch. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist flüssig und lässt den Leser nur so durch das Buch eilen. Manche Abschnitte könnten eventuell etwas gestrafft werden, aber Alles in Allem hat der Autor hier einen lesenswerten Krimi vorgelegt.
Das Cover gefällt mir sehr gut, man erahnt direkt den skandinavischen Krimi. Der Titel „Sommernachtstod“ ist nicht besonders aussagekräftig, ich mag ihn aber trotzdem, auch er lässt sofort an Skandinavien denken.