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Juli

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2022
Das Bitcoin-Komplott
Brandhorst, Andreas

Das Bitcoin-Komplott


ausgezeichnet

Wie viel Realität steckt in der Fiktion?

Martin Freeman schreibt ein Buch über Bitcoins. Bei seinen Recherchen stößt er auf Geheimnisse, die besser unentdeckt geblieben wären. Geheimnisse, die ihn und seine Freunde in Gefahr bringen.

Zeitgleich versuchen die wichtigsten Finanzmächte der Welt einen Plan umzusetzen, um den unmittelbar bevorstehende Finanzcrash so unbeschadet wie möglich zu überstehen. Eine wichtige Komponente dabei: Bitcoins.



Man merkt, dass sich Andreas Brandhorst beim Schreiben seines Thrillers sehr stark mit dem Thema Finanzen und vor allem Bitcoins auseinandergesetzt hat. Er setzt hier auf die Liebe zum Detail und geht dabei bei vielen Dinge stark in die Tiefe. Auch wenn ich mich mit diesem Thema nicht so gut auskenne, habe ich doch das Gefühl bekommen, einiges besser verstanden zu haben als zuvor. Erschreckend waren die teils auch sehr realitätsnahen Ereignisse, die so durchaus in naher Zukunft auf uns zukommen könnten.

Der Autor erzählt die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der Finanzmächte und aus der von Martin Freeman. Dabei war es vor allem zu Beginn des Buches ein wenig unübersichtlich und man musste mit den vielen Namen und verschiedenen Schauplätzen erst einmal zurechtkommen. Mit der Zeit hatte ich dann aber einen sehr guten Überblick. Weniger Überblick hat man dagegen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, ein sehr gelungenes Verwirrspiel. Bis fast zum Schluss zweifelt man immer wieder an der Schuld und Unschuld einiger Charaktere und so ist es kaum verwunderlich, dass ich gegen Ende der Geschichte das Buch kaum noch zur Seite legen konnte, da ich unbedingt das große Ganze in allem erkennen wollte. Die Auflösung an sich war sehr stimmig, dennoch blieb die ein oder andere kleine Frage für mich offen. Dabei handelt es sich aber nicht um Dinge, die zum grundlegenden Verständnis der Geschichte beitragen.

Alles in allem ein sehr gelungener Thriller mit packendem Schreibstil, der auch ohne großes Hintergrundwissen zum Thema Bitcoin gelesen werden kann. Allerdings sollte schon ein gewisse Interesse am Thema Finanzen vorhanden sein, da sich das Buch sonst eventuell in die Länge ziehen könnte.

Bewertung vom 06.03.2022
Querbeet ins Glück
Kirsch, Lisa

Querbeet ins Glück


ausgezeichnet

Glück zwischen Gemüsebeet und Hühnerstall

Maddie ist vor kurzem nach Berlin gezogen, um ihren Traum zu verwirklichen, eine erfolgreiche Musicaldarstellerin zu werden. Und dieser Traum ist gar nicht mal so fern, denn für die nächste Spielsaison hat sie die Hauptrolle in Tanz der Vampire. Doch das Leben läuft nicht immer wie geplant und so steht sie schon bald im Gemeinschaftsgarten. Und das, obwohl sie doch überhaupt keine Ahnung von Pflanzen hat und auch gar keine Zeit dafür. Noch weniger Zeit hat sie für eine Beziehung, da kommen Mo und sein Sohn Elvis total ungelegen.



Lisa Kirsch erschafft in ihrem Roman einen kleinen Wohlfühlort mitten in der hektischen Großstadt Berlin. In der grünen Freiheit geht es um ein Miteinander, zu dem auch Maddie sehr schnell dazu gehört. Dabei stößt sie immer wieder auf die großen und kleinen Probleme des Lebens und steht öfters vor schwierigen Entscheidungen. Was tun, wenn man eigentlich keine Zeit für eine Beziehung hat, aber die Liebe einfach so vor der Tür steht? Ganz spontan und ungewollt und noch dazu mit einer kleinen Familie im Anhang.

Ich habe das Buch verschlungen und mich mehr als einmal in den Gemeinschaftsgarten gewünscht. Die Charaktere werden super beschrieben und man kann sie einfach nur gernhaben. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und durch die großartigen Beschreibungen hat man das Gefühl selbst unter den Apfelbäumen zu sitzen. Ich hätte mich an der ein oder anderen Stelle auch über ein wenig mehr Szenen rund um das Musical gefreut. Das Buch ist super für Hobbygärtner und alle anderen wollen es nach der Lektüre sicherlich gerne werden. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.02.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


ausgezeichnet

In Hamburg macht ein Video die Runde, darin zu sehen ein totes Mädchen, das in einem weißen Kleid am Elbufer liegt. Bei ihren Ermittlungen stoßen Kommissarin Sina Claasen und Eric Bartels aber nicht auf die Leiche eines Kindes, sondern die eines hochrangigen Politikers. Dabei keimt schnell ein Verdacht auf, mit dem sich die beiden selbst in Gefahr bringen.

Wie auch bei seinen anderen Büchern, fesselt mich Gunnar Schwarz direkt von Beginn an die Geschichte. Die Kapitel des Buches sind ziemlich kurz (3-5 Seiten) und erzählen die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, überwiegend aus Sinas Sicht. Ich hatte recht schnell eine Vorahnung, wer hinter den Taten stecken könnte, habe jedoch auch nicht alles durchblicken können. Der Autor spielt ein sehr gutes Verwirrspiel, bei dem man aber keineswegs den Durchblick verliert.

Das Buch bietet Spannung bis zum Ende und ein sehr gutes Ermittlerduo, auch wenn man von Eric leider nicht so viel erfährt. Vielleicht bekommt er bei einer Fortsetzung mehr Aufmerksamkeit. Ich bin jedenfalls Fan von Schwarz‘ Büchern und habe auch diesen Thriller regelrecht verschlungen. Das Kopfkino, dass durch die Details ausgelöst wird, sorgt für richtige Gänsehautmomente. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.02.2022
Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


sehr gut

Bernardine Evaristo wächst in den 60ern als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters im Süden Londons auf. Von klein auf wurde sie als Mensch der unteren Schicht gesehen und behandelt. Nicht nur ihre Hautfarbe, sondern auch ihr Geschlecht und ihre sexuelle Orientierung machten es ihr nicht leicht. Dennoch kämpfte sie von Anfang an, verwirklichte ihren Traum vom Theater und dem Schreiben und unterstützt heute vielzählige Projekte zur Förderung benachteiligter Menschen. Ihren Lebensweg hält sie in ihrem Buch Manifesto fest.

Das Buch ist unterteilt in sieben Abschnitte, die sich jeweils mit verschiedenen Dingen aus Bernardines Leben befassen (z.B. ihre Herkunftsgeschichte, ihre Wohnsituationen oder ihre Beziehungen). Dabei ist der Schreibstil angenehm zu lesen und fesselt an das Buch.

Leider haben mir nicht alle Abschnitte gleichermaßen gefallen und ich hätte über manche Bereiche gerne mehr gelesen, andere wiederum kürzer gefasst bevorzugt. Dennoch bekommt man ein gutes Gefühl über das Leben der Autorin und auch über die ein oder anderen Hindernisse, die sie in ihrem Leben gemeistert hat.

Alles in allem bildet das Buch eine starke Frau ab, die auch bei Rückschlägen weitergekämpft hat und ihren eigenen Weg in dieser Welt gefunden hat, der nur vor positiver Energie strotzt. Oder wie Bernardine selbst sagen würde: „Vor den Miesmachern müssen wir uns schützen“. Durchaus eine interessante Biografie, die nicht nur die Schwierigkeiten einiger Personengruppen aufzeigen, sondern auch die Privilegien anderer Gruppen aufzeigen.

Bewertung vom 04.02.2022
The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Amelia ist glücklich mit ihrem Job im Café, ihrer Musik und der gemeinsamen Zeit mit ihrer Schwester Maisie. Dachte sie zumindest. Bis eines Tages der erfolgreiche Autor Jasper Haven im Café auftaucht. Er versteht ihren Schmerz und auch sie blickt schnell hinter seine unnahbare Fassade. Auf einem Roadtrip durch die schottischen Highlands kommen sich die beiden Näher. Doch dann kommt Jaspers Vergangenheit ans Licht und alles verändert sich.

Der Schreibstil der Autorin hat mich direkt gefesselt und die Spannung zwischen den beiden Protagonisten spüren lassen. Die Geschichte handelt vor allem von den Schattenseiten der beiden und den Tiefs, die sie in ihrem Leben schon bewältigen mussten, ohne dass die Stimmung dauerhaft bedrückend ist. Dabei werden Themen wie Liebe, Familie, Freundschaft und Vertrauen behandelt. Es wird gezeigt, wie schwer es ist, seine jahrelang um sich errichteten Mauern wieder einzureisen und einen neuen Menschen in sein Leben zu lassen. Die Geschichte wird überwiegend aus Amelias Sicht geschrieben, einige Kapitel (gegen Ende des Buches vermehrt) werden aber aus Jaspers Sicht geschildert.

Aufgrund des Klappentextes ist klar, dass Jasper versucht seine Vergangenheit vor Amelia zu verbergen. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber definitiv etwas anderes, daher kamen die Wendungen für mich teils sehr unerwartet, was ich super fand. Besonders gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, Freunde und Familie von Amelia und Jasper.
Alles in allem hat das Buch sehr viel Tiefgang und eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die an einigen Stellen ein wenig rasant ist.

Insgesamt ist die Liebesgeschichte zwischen den beiden im ersten Band der Edinburgh Reihe abgeschlossen. Ich freue mich aber bereits auf den zweiten Band, indem es um Amelias Schwester Maisie gehen wird, und bin mir sicher, dass wir auch Jasper und Amelia wieder sehen werden.

Bewertung vom 02.02.2022
Fast am Ende der Welt
Schroeder, Bernd

Fast am Ende der Welt


ausgezeichnet

In München treffen zwei Männer aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Josef hat sein ganzes Leben lang einen strukturierten Alltag gehabt und geht nun in den wohlverdienten Ruhestand. Attila hingegen hatte ein Leben mit Höhen und Tiefen und war Teil der Münchner Schickeria. Doch beiden haben den selben Traum: Raus aus dem Trott der Großstadt und rein ins Paradies. Irgendwo im Nirgendwo möchten es sich die beiden so richtig gemütlich machen.

Bernd Schroeder erzählt eine Geschichte über zwei Männer die hoffen ‚Fast am Ende der Welt‘ ihr eigenen kleines Paradies zu finden. Dabei tauchen die Leser*innen ein, in das Leben von zwei grundverschiedenen Münchner Urgesteinen, bei denen man gar nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen.
Während die beiden versuchen aus einem heruntergekommenen Aussiedlerhof ein Paradies zu errichten, treffen sie immer wieder auf Menschen, die sie auf ihrem Weg mal kürzer und mal länger begleiten. Dabei geht es in der Geschichte auch um Familie, Freunde, das Älterwerden und den Tod. Von dem Mut noch einmal ganz neu anzufangen und den Höhen und Tiefen, die so ein Projekt mit sich bringt.
Mich hat die Geschichte der beiden und die bayrische Art, die in dem Buch super widergespiegelt wird, direkt begeistert. Ich habe die beiden Graddler jedenfalls gerne auf ihre Reise und der Suche nach dem Paradies begleitet. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.01.2022
Swing High
Franz, Cornelia

Swing High


ausgezeichnet

Rebellion der anderen Art

1939 rückt der Krieg immer näher. Die Swingheinis in Hamburg können mit den Einstellungen der Nazis nichts anfangen, stattdessen hören sie verbotene Jazzmusik und träumen von Freiheit. Mittendrin: Henri und seine Freunde, Jazzfans durch und durch. Und während an den Grenzen Krieg herrscht, feiern sie in Hamburg die Nächte durch. Sehr zum Unmut der Gestapo.


Ich muss zugeben, dass ich über die Swing Bewegung nicht viel wusste, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Für mich ist es ein sehr interessantes Thema, das Cornelia Franz in ihrem Buch beleuchtet und zeigt die Zeit des zweiten Weltkrieges einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Die Swingheinis waren rebellisch und sie feierten das Leben. Ob ich selbst auch so gehandelt hätte? Ich weiß es nicht. Aber ich finde es interessant zu sehen, wie Henri und seine Freunde versucht haben das Leben trotz der schweren Zeit zu feiern und an ihren Freiheiten festzuhalten, auch wenn sie das in die Fänge der Gestapo getrieben hat. Die Swing Bewegung war eine ganz eigene Art des Wiederstandes, die den Leser*innen durch Henris Geschichte nähergebracht wird.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Schilderungen zeichnen ein ziemlich realistisches Bild der damaligen Zeit. Dabei habe ich während des Lesens einerseits die Freiheit spüren können, nach der sich die Jugendlichen gesehnt haben und anderseits das Engegefühl und die Ängste, die die Menschen (vor allem Juden) damals gehabt haben mussten. Cornelia Franz schafft es die Leser*innen an die Geschichte zu fesseln, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.01.2022
EVENTORRA - Das schwarze Herz der Liebe (Band 1)
C. Schenk, Ella

EVENTORRA - Das schwarze Herz der Liebe (Band 1)


sehr gut

Ein Kampf gegen die Dunkelheit

Eventorra wird von der Dunkelheit heimgesucht und durch eine arrangierte Bluthochzeit zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin aus dem Finsteren Tal würde diese Dunkelheit sich noch weiter ausbreiten. Vier Hexenschwestern sollen diese Ehe verhindern und den Kronprinzen mit dem Kuss des Todes auslöschen. Doch der Auftrag verläuft alles andere als nach Plan: Immer mehr Geheimnisse kommen ans Licht, die die Schwestern auf eine harte Probe stellen und der Kronprinz und sein Bruder sind eigentlich auch gar nicht so übel. Noch dazu geraten sie in die Fehde dreier Göttinnen, welche das ganze Königreich vernichten könnte.

Zu Beginn des Buches ist man direkt mitten im Geschehen und es entstehen erst einmal viele Fragezeichen, die im Laufe der Geschichte gelöst werden. Durch die offenen Fragen möchte man unbedingt weiterlesen, um die ganzen Hintergründe zu erfahren. Ich habe allerdings ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Als ich dann aber mal drin war, konnte ich kaum aufhören zu lesen.
Erzählt wird das ganze aus den wechselnden Perspektiven von zweien der vier Schwestern, welche man dann auch tiefgründiger kennen lernt. Immer wieder geschehen überraschende Wendungen und vor allem das Ende steigert noch einmal mehr die Spannung auf den zweiten Band. Alles in allem eine sehr tolle Geschichte, mit viel Magie und Liebe und dem gewissen Reiz durch die Dunkelheit im Königreich.

Bewertung vom 18.01.2022
Als die Tage leiser wurden
Cantrell, Josephine

Als die Tage leiser wurden


ausgezeichnet

Cecilia ist vor vielen Jahren nach London gekommen, wo sie mittlerweile zusammen mit ihrer Freundin Cat ein kleines Café in der Half Moon Street betreibt. Seit kurzer Zeit kommt Lukas Tanner täglich ins Cinnamoon für Tarte & Tea. Die beiden kommen sich näher, doch irgendetwas steht zwischen ihnen. Und neben der verzwickten Liebesgeschichte hat Cecilia auch noch mit einem Geheimnis ihres Vaters zu kämpfen, welches er ihr durch seinen plötzlichen Tod nicht mehr verraten konnte.

Josi Cantrell schafft eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohl fühlt. Dabei erzählt sie eine Geschichte voller Emotionen und Poesie. Gleich von Beginn an ist Cecilia eine sympathische Protagonistin und eine herzliche Gastgeberin, dass man sich am liebsten selbst in das gemütliche Café setzen möchte. Die verzwickten Geschehnisse werden authentisch und tiefgründig erzählt. Dabei geht es neben der Liebe auch um Familie und darum, sich selbst treu zu bleiben.
Ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen und wurde direkt gefesselt. Es ist schwer die passenden Worte finden, um dieses großartige Buch zu beschreiben. Man muss es einfach selbst lesen, um den Zauber dahinter zu spüren. Daher gibt es von mir auch eine absolute Leseempfehlung.
Tipp an alle, die während des Lesens Lust auf Zimtschnecken bekommen: Am Ende des Buches findet man das Rezept für die Spezialität des Cinnamoons.

Bewertung vom 06.01.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

In den letzten Jahren wurden in Berlin immer wieder kleine Mädchen entführt und getötet. Mit Hilfe von roten Bändern offenbarte der Mörder die Verstecke der toten Mädchen. Nach über 14 Jahren Ermittlungsarbeit wird Anns Vater beschuldigt der Schleifenmörder zu sein. Doch sie glaubt an seine Unschuld und fängt an eigene Nachforschungen zu betreiben. Dabei wird sie in die Tiefen der menschlichen Seele geführt.


Für mich war es das erste Buch von Romy Hausmann und sofort merkt man, was mit ihrem außergewöhnlichen Schreibstil gemeint ist. Mir hat er sehr gut gefallen, allerdings hat mir in der ersten Hälfte des Buches ein wenig die Spannung gefehlt. Zum Ende hin war der Spannungsbogen aber perfekt ausgebaut und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Perfect Day besteht aus drei Erzählsträngen: Anns Sicht um Weihnachten 2017, als sie sich auf die Suche nach dem eigentlichen Täter begibt; Tonaufnahmen vier Jahre später, scheinbar ein Interview mit dem Täter; und WIR zu einer unbestimmten Zeit.

Auch wenn sich im Laufe des Lesens die ein oder anderen Vermutung aufstellen lassen, so wird das Ganze doch erst am Ende so richtig aufgelöst. Ich hatte bereits zu Beginn eine Vorahnung, von der ich zwischenzeitlich aber immer wieder abkam, da die Autorin ein perfekt gelungenes Verwirrspiel mit ihren Leser*innen schafft. Einige Handlungen in der Geschichte waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar und auch die Spannung hat mich nicht sofort gepackt. Trotz alle dem ist Perfect Day eine Geschichte, die in die tiefen Abgründe menschlicher Gefühle schaut, überraschende Wendungen beinhaltet und am Ende perfekt abgerundet wird. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.