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Sandra

Bewertungen

Insgesamt 157 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2023
Der Kuss des Kaisers
Neumeyer, Christine

Der Kuss des Kaisers


ausgezeichnet

Willkommen im Wien der Kaiserzeit!

Das Buch fällt optisch und haptisch durch seine Bindung und den Kartoneinband auf.

Herbst 1908: eine zerstückelte Leiche taucht in den Brunnen des Schlossparks Belvedere auf, allerdings ist der Kopf nicht auffindbar. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor einem Rätsel. Wer ist der Tote? Wo ist der Kopf? Wo ist das Motiv? Warum auf dem Anwesen das Thronfolger Franz Ferdinand bewohnt? Steht es im Zusammenhang mit der anstehenden Präsentation von Gustav Klimts Gemälde "Der Kuss" in der Modernen Galerie? Fragen über Fragen.

Die Autorin schafft es durch ihre Wortwahl (z.B. Polizeiagent) und den immer wieder eingestreuten Wiener Dialekt den Leser ins Wien der Kaiserzeit zu entführen. Der Krimi besticht neben Spannung v.a. durch den historischen Hintergrund: die damaligen Probleme von Familien (wenn z.B. der Hauptverdiener ausfällt) werden genauso schonungslos dargestellt wie das Leben und die Ansichten der gehobeneren Schichten, das Leben am Hof etc. Die gut zu lesende Geschichte überrascht mit einem aus meiner sich unerwartetem Ende.

Fazit: ein schöner Ausflug nach Wien für Krimifans, die ein bisschen historisch angehaucht sind

Bewertung vom 14.03.2023
Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10
Dutzler, Herbert

Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10


ausgezeichnet

Man sieht sich immer zweimal im Leben

"Letzter Tropfen" von Herbert Dutzler ist der 10.Band der Reihe um Franz Gasperlmaier. Ich kenne bis dato die Vorgängerbände nicht, werde das aber nachholen, da mir die Geschichte und der Erzählstil des Autors super gefallen haben.

Gasperlmaier ist im Stress. Seine Tochter heiratet eine Frau, die Eltern der Zukünftigen - eine Klasse für sich - sind angereist, sein Sohn mit Frau und Kind sind aus Kanada angekommen und sorgen für "Action" im Hause, eine Model-Castingshow findet in Altaussee statt und sorgt für Trubel und dann wird auch noch der Fotograf dieser Truppe tot aufgefunden. Gasperlmaier muss sich - zusammen mit Frau Doktor Kohlross - in die Ermittlungen stürzen und in die Vergangenheit abtauchen.

Die Geschichte ist schön geschrieben, einige unerwartete Wendungen lassen den Leser ab und an im Dunkeln tappen, wer denn der Mörder sein könnte. Trotz der langen Kapitel wird es nie langweilig, weil es der Autor permanent schafft durch seine Szenenbeschreibungen, durch humorvolle Einlagen, durch Spannung etc. den Leser bei der Stange zu halten. Perfekt fand ich die Schlussszene von Gasperlmaier mit seinem Sohn - sehr persönlich! Ein gelungenes und würdiges Buchende für den Jubiläumsband.

Neben der spannenden Geschichte bilden das Cover und die abgerundeten Ecken des Buches ein gelungenes Gesamtpaket.

Fazit: toller Regionalkrimi! Ich freue mich auf Fortsetzungen!

Bewertung vom 12.03.2023
Tote Lämmer lügen nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.10 (MP3-Download)
Franke, Christiane; Kuhnert, Cornelia

Tote Lämmer lügen nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.10 (MP3-Download)


ausgezeichnet

tolle und spannende Unterhaltung

"Tote Lämmer lügen nicht" ist der mittlerweile 10. Fall vom Autorenduo Christiane Franke und Cornelia Kuhnert, in dem Rosa wieder ermittelt, weil die örtliche Polizei nicht in die Erfolgsspur kommt.
Für mich war es das erste Aufeinandertreffen mit Rosa, Henner, Rudi und Co. Ich kannte die Reihe bis dato nicht, konnte aber schnell in die Geschichte einsteigen. D.h. aus meiner Sicht muss man nicht die ersten Fälle kennen, damit man sich zurechtfindet.
Der Häkelbüdel-Club veranstaltet regelmäßig ein Wohltätigkeitsessen um v.a. den älteren, alleinstehenden Menschen eine warme Mahlzeit und ein geselliges Beieinandersein zu ermöglichen. Aber dieses Mal fehlt Lenny Kramer, der sonst immer in Neuharlingersiel mit von der Partie ist. Das kommt Rosa komisch vor und nach der Veranstaltung macht sie sich gemeinsam mit einem Freund auf den Weg zu Lennys Haus und findet ihn dort tot im Wohnzimmer - ermordet. Was war geschehen? Rosas Ermittlerinstinkt erwacht und zwischen Wolfsfreunden, Wolfsgegnern, toten Lämmern, Immobilienhaien, der wild spekulierenden Polizei rund um Dorfpolizist Rudi, dem Kripo-Menschen Schnepel und dessem Chef und weiteren "Baustellen" hat sie alle Hände voll zu tun in Ostfriesland.
Das Autorenduo schaffte es eine spannende Geschichte zu schreiben, in der es immer wieder unerwartete Wendungen gibt. Neben Spannung und der sehr zum Nachdenken anregenden Thematik "Ansiedelung des Wolfes" kommt aber auch der Humor und die Kulinarik nicht zu kurz, egal ob Mutter Steffens vielfältige Koch- und Backgerichte oder Tante Hildegard mit der Eierlikörtorte. Ich habe beim Zuhören Appetit bekommen.
Schade fand ich allerdings, dass von der Immobilienmaklergeschichte final nichts mehr zu hören war. Dubios waren der Makler und seine Angestellte und Geliebte, die zugleich in der Wolfsfürsprecher-Gruppe war aus meiner Sicht schon.


Tetje Mierendorf war als Sprecher eine Klasse für sich - im Fußball würde man wohl sagen "Champions league" - egal ob er Rosa, Henner, Rudi, Adelheid, Tante Hildegard oder die weiteren Beteiligten gesprochen hat. Er schlüpft jedes Mal super schnell in die jeweilige, passende Tonlage, den Dialekt und gibt einem das Gefühl mitten in Ostfriesland zu sein.

Fazit: ein tolles Hörbuch mit einer spannenden aber auch humorvollen Geschichte, die genial vorgelesen wird. Kann ich nur empfehlen! Super Unterhaltung!

Bewertung vom 11.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


sehr gut

Willkommen im Land von Graf Dracula!

Paul Schwartzmüller, ein Journalist aus Deutschland, muss in seine alte Heimat Siebenbürgen, weil er einen Brief von einer Anwaltskanzlei erhalten hat. Seine Tante sei verstorben und sie hätte ihn als Erben für den Bauernhof eingesetzt. Aber wie kann das sein? Als 14jähriger musste er mit seinem Vater die Heimat verlassen, die Tante blieb zurück und ein paar Jahre später sei diese laut seinem Vater gestorben. Warum musste er damals überhaupt mit seinem Vater die Heimat verlassen? Das hat dieser ihm nicht beantwortet und nun kann er ihn nicht mehr fragen, da er ebenfalls schon verstorben ist. Paul macht sich also auf die Reise in ein Dorf in Rumänien. Dort angekommen trifft er seinen Jugendfreund Sorin wieder, der als Touristenführer auf Schloss Bran arbeitet. Bei einer Führung gibt es einen unschönen Zwischenfall und am nächsten Tag gibt es einen Toten und Sorin wird verhaftet. Paul macht sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und taucht ein in ein Geflecht aus einem angeblichen Dracula-Park, der sich als Giftmülldeponie entpuppt, Aberglauben, Dorfbewohnern, die ihn meiden, Kindheitserinnerungen und die Suche nach der eigenen Vergangenheit.

Die Autorin besticht in dem Roman vor allem durch ihre klare Sprache, den Beschreibungen der Landschaft, des Dorfes, den geschichtlichen Hintergrundinformationen (u.a. zu den Siebenbürger-Sachsen) und den kulinarischen "Einwürfen". Man spürt als Leser die Begeisterung von Lioba Werrelmann für diesen Landstrich. Auch ein Umweltskandal und dessen Auswirkungen werden sehr deutlich thematisiert. Allerdings finde ich keinen wirklichen Zugang zum "ermittelnden" Paul, der sich u.a. durch Alkoholkonsum etc. mehrfach "benebeln" lässt anstelle als ernsthafter Ermittler zu wirken, der seinem Freund helfen will. Stattdessen versucht eine junge Frau ihm mit untergeschobenen Hinweisen auf die richtige Spur zu lenken, später gibt sie sich ihm auch zu erkennen. Durch die in kursiver Schrift eingestreuten Abschnitte findet immer ein Wechsel zwischen der Geschichte und der Sichtweise der jungen Frau auf die Geschichte und Paul statt. Am Anfang hat mich dies verwirrt, weil ich nicht wusste, wer ist hier "am Werk", später wurde es dann klarer. Die Anspielung auf Graf Dracula mit wehenden schwarzem Umhang, der an der Burgmauer entlang nach unten klettert fand ich gelungen.

Richtig toll ist das Buchcover mit einer in leichten Nebel, Sonnenstrahlen und blauem Himmel getauchten Burg vor der Landschaft der Karpaten in Siebenbürgen. Ein echter Hingucker!

Fazit: ein etwas "anderer" Krimi, der leider nicht durch seinen Ermittler sondern durch die Begeisterung der Autorin für Siebenbürgen punkten kann und mich daher unterhalten hat. Daher werde ich dem Ermittler Paul Schwartzmüller noch eine zweite Chance geben.

Bewertung vom 06.03.2023
Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3
Laban, Barbara

Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3


sehr gut

Tolle Geschichte!

Der König der Federträger ist der dritte Band der Reihe um die Mitternachtskatzen von Barbara Laban. Nova und Henry, die beide in einem Internat im London Tower leben, müssen sich zusammen mit den anderen Felidix (= "Katzenversteher") und natürlich mit tierischer Unterstützung auf Vierpfoten auf die Suche nach einem geheimnisvollen Halsband machen um damit die Schreckensherrschaft des schottischen Katzenkönigs Fergus Finnigan beenden zu können. Zudem sitzt Novas Vater unschuldig im Gefängnis und das junge Mädchen möchte ihn mit Hilfe ihrer Freunde schnell befreien, während ihre Mutter sich nach Schottland zu Fergus aufmacht.

Die Geschichte ist schön und zugleich spannend erzählt und für die jungen Leser aufgrund der Wortwahl leicht zu lesen. Das Schriftbild und die -größe und auch die tolle Gestaltung der einzelnen Buchseiten runden diesen Band gelungen ab. Neben dem toll gestalteten, farbigen Cover das Nova, Henry und einige der Katzen zeigt, ist auch das Halsband inkl. der Anhänger, die in dem Buch eine große Rolle spielen, abgebildet. Im Buch erwarten den Leser an der ein oder anderen Stelle zum Teil ganzformatige in schwarz-weiß gehaltene Abbildungen mit zur Geschichte passenden Szenen. Im ersten Moment dachte ich - aufgrund der vielen Seiten - und der damit verbundenen Buchdicke "puh, das könnte für den jungen Leser eine längerwierige Geschichte werden" aber weitgefehlt, das Buch war im nu ausgelesen, weil es durch seine spannende Geschichte, aber auch das Schriftbild und die Abbildungen erstens schnell gelesen werden wollte und zweitens etwas "größer" wirkte (was wir aber keinesfalls als Nachteil empfinden).

Wir kennen die ersten beiden Bände nicht, konnten uns aber Dank der v.a. hinten abgedruckten Auflistung der Katzen inkl. der kurzen Beschreibung sehr schnell zurecht finden und einordnen "wer wohin gehört". Sicherlich wäre es aber noch einfacher gewesen in die Geschichte hineinzukommen, wenn wir die ersten beiden Bücher im Vorfeld gelesen hätten, denn an der ein oder anderen Stelle wurde auf die früheren Abenteuer Bezug genommen.

Fazit: ein schöner, kindgerechter Katzenkrimi

Bewertung vom 28.02.2023
Madame Bonheur und die Tote von Toulouse (eBook, ePUB)
Favreau, Lilou

Madame Bonheur und die Tote von Toulouse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Wohlfühl-Cosy-Crime in Südfrankreich!

Maggie, die sich als "Möchte-Gern"-Wahrsagerin Madame Bonheur ihren Lebensunterhalt verdient trifft auf Xavier, einen Privatdedektiv, der ihre Hilfe in einem ausweglosen Fall von ihm in Anspruch nehmen will. Beide machen sich quer durch Südfrankreich auf die Suche nach der vermissten Adele.
Die Beiden sind echt ein "herziges" Ermittlerduo und Maggies Wahrsagekünste werden auch ganz schön gefordert. Es gibt sehr viele amüsante Szenen, aber auch die ein oder andere ernste bzw. traurige ist dabei, wobei der Humor ganz klar überwiegt.
Neben der tollen Geschichte mit vielen unvorhersehbaren Wendungen begeistert mich der sehr angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin und ihre Situationsbeschreibungen. Bei der Reise durch Südfrankreich wurden mir als Leser immer sehr detailreich, aber keineswegs überladen und zum Teil bildgewaltig die jeweiligen Handlungsorte beschrieben. Toll! Ich hatte das Gefühl kurz mal im Urlaub zu sein!
Das Buchcover rundet die Geschichte perfekt ab!

Fazit: nicht nur für Frankreichliebhaber absolut lesenswert! Die perfekte Feierabendlektüre! Ich werde die Geschichte definitiv noch mehrmals lesen und würde mich über eine Fortsetzung von Madame Bonheur sehr freuen!

Bewertung vom 28.02.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


sehr gut

Emotionen pur!

Das Buch "Lichte Tage" von Sarah Winman fällt schon alleine durch den Einband und das Buchcover auf. Die Sonnenblumen spielen auf das Gemälde von Van Gogh an.
Dora gewinnt auf einer Tombola und anstelle sich für den Hauptpreis (eine Flasche Schnaps) zu entscheiden, wählt sie die Reproduktion des berühmten Gemäldes als Gewinn und begehrt damit auch erstmals und vorallem in aller Öffentlichkeit ihrem Mann gegenüber auf. Sehr mutig! Auch zu Hause, als der tobende Mann dann erscheint stellt sie sich schützend vor das Bild und gibt ihm unmissverständlich zu verstehen, dass er davon die Finger lassen soll.
Dann wird die Geschichte von Ellis, Doras Sohn erzählt sowie von dessem besten Freund Michael, der Halbwaise ist. Beide kenne sich nicht nur aus Kindertagen und es verbindet sie nicht nur eine tiefe Freundschaft sondern auch Liebe. Aber dann verliebt sich Ellis in Annie. Diese Dreiecksbeziehung löst sich aber irgendwann auf und Michael taucht in die Schwulenszene ab und als dann Annie bei einem Unfall stirbt, fällt Ellis in eine tiefe Trauer.

Die Autorin besticht durch einen besonderen Schreibstil: klare Sprache, ohne Ausschmückungen, treffsicher und doch sehr emotional. Es geht um Freundschaft, Liebe, Träume, Wünsche und gesellschaftliche Anschauungen.
Durch diese interessante Geschichte und durch den Schreibstil war es ein sehr schönes Lesevergnügen sich von Seite zu Seite und von Satz zu Satz zu bewegen.

Fazit: es gehört zu den Büchern, die ich nicht nur einmal lese

Bewertung vom 27.02.2023
Miss Pinky und der tote Pastor
Young, Caitlyn

Miss Pinky und der tote Pastor


sehr gut

perfekt zum Abschalten am Feierabend!

Das Buchcover mit seinem schönen dörflich geprägten Abbild, den Steinhäuser, dem Fluss, den Blumen und den Blick auf das Grün sowie der Buchtitel passend dazu in Szene gesetzt, zieht die Blicke auf sich und passt meines Erachtens perfekt zur Geschichte.

Doch was verbirgt sich hinter dieser dörflichen Idylle?

Diese findet nämlich schnell ein Ende, nachdem der allseits beliebte Pastor Gray Guss tot vor dem Kirchenaltar aufgefunden wird. Schon ist es mit der Ruhe vorbei in der kleinen englischen Ortschaft Hollowfield und lange hinter den Fassaden gehütete Geheimnisse gilt es nun zu entdecken.
Da die Ermittlungen durch die Polizei den Anschein erwecken nicht vorwärts zu kommen, nimmt Miss Pinky zusammen mit ihrer Freundin Jamie die Ermittlungen selbst in die Hand, da sie zudem schnell ins Rampenlicht gerät, da der Pfarrer einen mit Maschine geschriebenen Liebesbrief - angeblich von Miss Pinky verfasst - an ihn adressiert, dabeigehabt hat. Diese - glücklich verheiratete Amerikanerin, die mit ihrem Mann und ihren Kindern in dem kleinen Ort wohnt und durch ihre pinke Perücke, ihren Kleidungsstil (pink ist meist die Farbe der Wahl) und ihr scheinbar grenzenloses Engagement und ihr Multitalent alles unter einen Hut zu bekommen, auffällt, hat sich anscheinend in dem kleinen Dorf nicht nur Freunde gemacht.

Die Geschichte ist angenehm geschrieben und daher leicht zu lesen. Die Szenen und Dialoge sind treffend dargestellt und haben eine passende Länge. Die Handlung bringt die ein und andere unerwartete Wendung und spannende Phasen. Es gibt aber auch Szenen, wo das Ganze mal kurz vor sich "hinplätschert", was ich aber keinesfalls als störend empfunden habe.

Fazit: ein schöner Cosy-Crime, der sich das Thema Zölibat und die "dörflichen" Vorbehalte gegenüber Menschen, die anders sind (vom Aussehen, von ihrer Mentalität etc.) vornimmt.

Bewertung vom 22.02.2023
Uns bleibt immer New York
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


sehr gut

Liebe, Tragödie, Kunst, Film und Musik

Das Buch "Uns bleibt immer New York" von Mark Miller ist eine leicht zu lesende Liebesgeschichte, die aber auch Spannung, viel kunstgeschichtliches und humorvolles aber auch traurige Szenen mit bringt.

Lorraine, deren Vater vor vielen Jahren ermordet wird, arbeitet zunächst in Paris, muss beruflich dann nach New York um dort eine neue Niederlassung zu führen. Dort ersteigert sie für viele Millionen das Lieblingsbild ihres Vaters "La Sentinelle".

Maler und Kunstfälscher Leo Van Meegeren, der nach Jahren im Gefängnis entlassen wird besucht ebenfalls diese Versteigerung, weil "La Sentinelle" sein Lieblingsbild ist, welches ihn vor vielen Jahren verleitet hat, mit dem Malen anzufangen. Nach der Auktion folgt er Lorraine, die durch den Central Park läuft und wird Zeuge, wie diese von einem Mann brutal angegriffen wird. Er kommt sozusagen als rettender Engel in letzter Sekunde. Lorraine wurde schon in Paris von einem Stalker bedroht, der ihr Nachrichten geschickt hat und sie mit dem Tod bedroht hat. Anscheinend ist er ihr gefolgt und sie ist nun also auch in New York nicht vor ihm sicher.

Und auch Leo schwebt in Gefahr, weil er sich vor seinem Gefängnisaufenthalt mit den Falschen eingelassen hat. Leo und Lorraine merken, dass sie sich beide "blind" verstehen und auf einer Wellenlänge sind. Die beiden haben ein paar wundervolle gemeinsame Tage in New York. Aber als Lorraine nach Paris zurückfliegt, meldet sich Leo plötzlich nicht mehr. Er ist nicht mal am Flughafen um sich zu verabschieden. Was ist nur los?

Die über 400 Seiten sind durch den flüssigen Schreibstil schnell und angenehm zu lesen. Mark Miller schafft durch seine bildhaften Beschreibungen der Szenen eine gelungene Darstellung der jeweiligen Orte, v.a. von New York. Neben der Liebesgeschichte um Leo und Lorraine mixt er gekonnt auch ganz viel Spannung bei, Familiengeheimnisse und unerwartete Wendungen. Ich konnte phasenweise das Buch fast nicht weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die jeweiligen - von der Länge her passenden Kapitel - beginnen immer mit einer Liedpassage. Die gesamte Playlist findet sich am Ende des Buches.

Das Buchcover ist schön gestaltet, könnte aber auch auf einen anderen Roman passen. Diese Geschichte hätte meines Erachtens etwas "kunstvolleres" verdient, wenn es schon um ein Gemälde geht, was die beiden letztlich zusammenführt.

Fazit: es ist eine kurzweilige niveauvolle Liebes- und Spannungsgeschichte mit Ausflügen in die Kunst

Bewertung vom 21.02.2023
Die kleine Rittereule
Denise, Christopher

Die kleine Rittereule


ausgezeichnet

Gigantisch!

Die kleine Eule will unbedingt ein Ritter werden und zur Überraschung aller wird ihre Bewerbung von einer Zusage gekrönt. Die Ritterausbildung ist hart für die kleine Eule, da sie das Schwert nicht halten kann und auch tagsüber immer einschläft, aber sie kämpft sich durch um ihren Traum zu verwirklichen und wird ein Ritter. Dann darf sie die Nachtwachen übernehmen, denn nachts schläft sie nie ein - im Vergleich zu ihren Ritterkollegen - und trifft prompt auf einen hungrigen Drachen. Mit ihrem starken Willen und einer tollen Idee schafft sie es, dass der Drache sie nicht frisst, sondern sich das Ganze sehr überraschend wendet.

Eine ganz tolle Geschichte, die von den liebevollen Zeichnungen der kleinen Ritter Eule gekrönt wird. Diese sind einfach gigantisch! Sie haben hier zu Begeisterungsstürmen und "ich will nochmal die kleine Ritter Eule sehen" geführt. Farblich wunderschön gestaltete Abbildungen - sowohl die Tiere (die Eulen und Drachen) als auch die Umgebung und die Ritter ziehen sich durch das gesamte Buch und setzen das sehr schöne Buchcover konsequent fort.

Fazit: ein tolles Kinderbuch, dass nicht nur die Kleinen begeistert hat! Sehr gerne mehr von der kleinen Eule!