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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 569 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2024
Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3
Graf, Lisa

Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3


ausgezeichnet

Fesselnder Abschluss

Worum geht’s?
München 1933: Statt nur Delikatessen weiterzuverkaufen, soll Dallmayr nun eine eigene Kaffeerösterei bekommen. Dafür heuern Paul und Lotte einen Kaffeeröster aus Hannover an. Doch als die NSDAP an die Macht kommt, werden bald schon die Waren rationalisiert und auch Kaffee soll es nur noch in geringen Mengen auf Bezugsschein geben. Eine weitere Herausforderung für das Delikatessengeschäft.

Meine Meinung:
Mit „Dallmayr – Das Erbe einer Dynastie“ beendet Lisa Graf ihre Dallmayr-Trilogie. Und es ist ein wirklich schönes und spannendes Ende. Ich glaube, für mich war es sogar der schönste Band von allen.

Auch hier lesen wir wieder eine wundervolle Mischung aus Fakten und Fiktion. Besonders gut gefallen haben mir die Abschnitte, als Fiete verschiedene Kaffeeröstungen und -mischungen ausprobiert hat. Ich konnte den Kaffeeduft beinahe riechen und die Mischungen schmecken! Aber auch so geht es spannend weiter. Die nächste Generation mit Paul und Hermann führen Thereses Geschäfte fort und auch die Kinder, Johanna, Gregor, Marie etc. sind erwachsen geworden, suchen ihren Weg im Leben und es ist einfach schön zu sehen, wie sich alles entwickelt und wie es mit allen weitergeht.

In diesem Band steuern wir nun mitten hinein in den 2. Weltkrieg. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir diesen aus Sicht der Händler sehen. Eine Sicht, die ich so aus Büchern noch nicht kenne. Wir erhalten spannende Einblicke, wie die damalige Regierung agiert hat. Und auch die Kapitel um Elsa in Palästina haben mir gut gefallen. Den Blick von außen auf das erstarkende Nazi-Deutschland. Diese andere Perspektive war außergewöhnlich. Das zusammen mit der Weiterentwicklung der Randlkofers und ihren Freunden und Bekannten hat das Buch zu einem wahren Lesegenuss gemacht. Es war spannend, aber auch erschreckend. Ich war ans Buch gefesselt und konnte nicht aufhören, zu lesen. Selma, die Halbjüdin, die an den Olympischen Spielen teilnimmt und ihre Gedanken – wirklich krass. Wir haben schöne Erlebnisse gehabt, traurige Erlebnisse und ich habe mit den Charakteren des Buches mitgelitten und mitgelacht. Im Laufe der Bücher bin ich einfach irgendwie hineingewachsen in die Familie und ihr Schicksal wurde auch ein bisschen zu meinem. Und am Schönsten war das Ende, das ein Neuanfang für alle war. Und auch wenn es traurig ist, dass mit diesem Buch die Geschichte fertigerzählt ist, so ist es doch schön, in Gedanken weiterfantasieren zu können. Und ein bisschen der Geschichte lebt ja noch fort. Das Dallmayr in München gibt es ja noch immer. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit ihrem historischen Roman „Dallmayr – Das Erbe einer Dynastie“ findet Lisa Graf einen wundervoll runden Abschluss für ihre Trilogie. In ihrer wundervollen Schriftsprache malt sie eindrucksvolle Bilder. Beim Lesen erleben wir die Emotionen der Protagonisten fast selbst mit. Es ist schön, traurig, erschreckend und hoffnungsvoll. Ein Auf und Ab, das die Zeit um und während dem 2. Weltkrieg vorwiegend aus Sicht der Händler wiederbelebt. Dieses Buch zu lesen, war wirklich ein Genuss – vor allem die Beschreibung von Fietes Kaffeerösterei hat mir gut gefallen und es ist schade, dass mit diesem Band die Trilogie abgeschlossen ist.

Aber ganz klar 5 Sterne und es war schön, für kurze Zeit Teil der Familie Randlkofer sein zu dürfen!

Bewertung vom 26.05.2024
Arsch voll Geld / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.9
Matthies, Moritz

Arsch voll Geld / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.9


ausgezeichnet

Es geht heiter weiter

Worum geht’s?
Im Erdmännchenbau herrscht der Beziehungs-Blues und jeder benötigt etwas Me-Time. Da kommen Phil und der neue Fall mehr als gelegen. Diesmal geht es zu den Reichen und Schönen an die Côte d’Azur, wo Phil & Friends die Augen nach „Samtpfote“ offenhalten sollen.

Meine Meinung:
Endlich ist mit „Arsch voll Geld“ der nächste Fall für unsere Erdmännchen-Gang da! Und das Autorenduo hinter dem Pseudonym Moritz Matthies hat wieder ganze Arbeit geleistet! Nach den historisch-politischen Versuchen in dem vorletzten und drittletzten Band sind seit dem letzten Teil unsere flauschigen Fellfreunde wieder on fire!

Und was soll ich sagen? Ich mag sie einfach, die kleinen Nagetiere. Diesmal bekommen Rufus und Ray mit der Ratte JJ sogar noch einen Sonderagenten dazu. Und ich mag auch Montgomery, die Phil immer wieder für neue Aufgaben anheuert. Ich stelle sie mir wie ein echtes Vollweib vor, das alles tut, um sich an Phil ranzuschmeißen, der doch glücklich verliebt ist. Aber sie ist immer höflich und eben eine ganz eigene Marke, von der ich gerne noch mehr lesen würde. Genauso unsere Bösewichte und die Randcharaktere in diesem Band: Ob Weddingplanner oder Bardame, alle perfekt gewählt und eingepflegt in diesen Erdmännchen-Krimi.

Ja, und auch hier ist es, wie wir es kennen und lieben: Rufus mit seinen Gadgets, lustige Situationen und Situationskomik. Es gab immer wieder Stellen, an denen ich schmunzeln musste. Es geht um Betrug, um Mord, um Manipulation. Und es wurde auch hier wieder spannend. Bis zum Ende habe ich mitgerätselt, wer sich hinter Samtpfote verbergen könnte. Und so unglaublich es immer wieder ist, beim Lesen kommt es mir so realistisch vor, dass Erdmännchen ermitteln und sich mit Phil unterhalten und es ist oftmals spannender, als ein „normaler“ Kriminalroman. Auch hier haben wir am Ende richtige Spannungspeaks und es geht hoch her. Wir haben einen fulminanten Showdown, es wird ums Überleben gekämpft, gibt Verfolgungsjagden und das alles vor der wundervollen Kulisse eines Anwesens am Meer, auf dem eine märchenhafte Hochzeit gefeiert wird. Kurz gesagt, ein weiterer erfolgreicher Roman, in dem unsere Freunde einen weiteren Fall lösen und ich freue mich schon so sehr auf das nächste Buch! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Arsch voll Geld“ setzt das Autorenduo hinter dem Pseudonym Moritz Matthies die Erfolgsreihe um die kleinen Fellfreunde fort. Auch hier ist es wieder lustig, spannend und fesselnd. Obwohl ein Tierkrimi, wirkt alles normal und real. Ich konnte schmunzeln, aber am Ende wurde es auch richtig mitreißend! Wir hatten Fälle von Betrug, Mord, Mordversuch und einen wirklich rasanten Showdown!

Ich freue mich schon so auf den nächsten Fall für unsere kleinen Freunde und ganz klar, dieser knuddelige Pageturner kann nur 5 Sterne bekommen!

Bewertung vom 19.05.2024
Teuflisches Spiel / Kate Burkholder Bd.5
Castillo, Linda

Teuflisches Spiel / Kate Burkholder Bd.5


ausgezeichnet

Spannend und unerwartet

Worum geht’s?
Der Mann und zwei Kinder von Kates besten Freundin aus Kindheitstagen kommen bei einem Autounfall ums Leben. Als Kate am Unfallort eintrifft, kommen ihr jedoch schnell Zweifel: War es wirklich ein Unfall? Oder war das Ganze eine geplante Tat?

Meine Meinung:
Linda Castillo schickt in dem Thriller „Tödliche Wut“ ihre Ermittlerin Kate Burkholder bereits auf ihren 5. Fall. Und was soll ich sagen? Für mich setzt sie den Erfolg um ihre Serie fort! Auch dieses Buch habe ich verschlungen, war sofort wieder drin im kleinen Painters Mill. Der Schreibstil ist eingängig und lebendig und ich war auch hier wieder von der ersten Seite an gefesselt.

Und nicht nur der Fall selbst, sondern auch Kate und John Tomasetti dürfen wir weiter kennenlernen und erleben, wie die Beziehung der beiden auf eine harte Probe gestellt wird. Es sind eben beides Charaktere mit einer dunklen Vergangenheit, die jeder auf seine Art und in seinem Tempo verarbeitet und wenn bei zwei Menschen einer schneller ist, kommt es eben zu Spannungen. Aber wir kennen ja unsere Kate und unseren John – die werden das schon schaukeln!

Dann der 5. Fall: Es beginnt blutig aber scheinbar harmlos und entwickelt sich schnell zu einem absolut grausamen Fall. Ein Mord, zu dem scheinbar niemand ein Motiv hat. Ein Mord an einem allseits geschätzten Familienvater und zwei behinderten Kindern. Aber dann kommen wir schnell zu wieder mal krassen Themen: Kindesmisshandlung, Stalking und der Versuch, sich andere hörig zu machen und für die eigenen Zwecke zu nutzen. Vor allem Themen, die man so bei den Amischen um Kate nie erwartet hätte, was es noch intensiver macht. Die Ermittlungen beginnen langsam, doch dann wird es immer schneller und rasanter und am Ende wird es ganz, ganz knapp! Die Spannungskurve steigt ins Unendliche und das Lesetempo zieht so krass an, dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen kann! Und auch hier wartet die Autorin wieder mit einem Twist zum Schluss auf, den ich nicht hätte kommen sehen. Ein Twist, der mich mindestens so entsetzt hat, wie Kate und der einen fast ungläubig zurücklässt. Und zusätzlich wird es auch für Kate kritisch, da Dinge wieder ans Licht kommen. Ich fand auch diesen Teil wieder mehr als genial, kann die Serie von Herzen weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band!

Fazit:
„Tödliche Wut“ beginnt relativ harmlos mit einem Unfall, einem blutigen Unfall, aber eben scheinbar nur ein Verkehrsunfall. Aber Linda Castillo wäre nicht Linda Castillo, wenn Kate Burkholder nicht auch in diesem 5. Fall wieder vor rasante Ermittlungen, gefährliche Observierungen und schwierige Beziehungsentscheidungen gestellt werden würde. Ein perfekter Mix aus Thriller und Persönlichkeit, der alles noch fesselnder und mitreißender macht. Und in diesem Buch fand ich das Ende besonders krass! Das war wirklich absolut unvorhersehbar und hat sicher auch Kate in ihren Grundfesten erschüttert!

Ganz klar 5 Punkte und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall!

Bewertung vom 19.05.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Einfach genial

Worum geht’s?
Schweden: Henrik und Nora machen mit ihrem 5jährigen Sohn Urlaub in dem Ferienhaus von Henriks Großvater. Dieser verbindet mit dem Haus viele Erinnerungen an die Urlaube der eigenen Kindheit und möchte diese an seinen Sohn weitergeben. Doch als er mit Fynn im Wald ist, ist dieser plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und in Henrik kommen verschollene Erinnerungen wieder hoch.

Meine Meinung:
Vera Bucks Thriller „Das Baumhaus“ ist ein Thriller, der es wirklich in sich hat! Endlich mal wieder ein richtiger Pageturner, der sich aus vielen Twists, unterschiedlichen Erzählperspektiven und einem unter die Haut gehenden Schreibstil zusammensetzt.

Wir lesen aus Sicht von Henrik, Nora, Marla und Rosa. Unterschiedliche Charaktere, die durch die Erlebnisse zusammengeführt werden. Besonders krass empfand ich die Perspektive von Marla und auch deren Entwicklung im Laufe des Buches. Aber am interessantesten war mir Rosa, der der Tod näher ist als das Leben. Gerade ist es ja in, außergewöhnliche Charaktere in den Mittelpunkt eines Buches zu stellen, aber Rosa Lundqvist ist nochmal ein ganz eigener Fall. Allein ihr Charakter schreit förmlich danach, aus dem Buch eine Thrillerserie zu machen!

Und ja, der Fall selbst: Das Buch war von der ersten Seite an der Hammer! Kindesentführung als Thema geht mir sowieso immer mehr unter die Haut, als andere Themen, womit ich wohl nicht die Einzige bin. Und das Ganze vor einer harmonischen Bullerbü-Szenerie, wodurch alles noch krasser wirkt. Dann der Verlauf des Falls: Wir bekommen Einblick in die unterschiedlichen Köpfe der Beteiligten, dadurch entstehen noch mehr Wendungen und wir meinen oftmals, mehr zu wissen, als andere. Und plötzlich kommt dann ein Twist nach dem anderen. Hinter jeder Türe wartet etwas Neues. Verdächtige werden harmlos, der beste Freund plötzlich unglaubwürdig. Wo man glaubte, Sympathien zu haben, zweifelt man jetzt an der eigenen Wahrnehmung und selbst am Ende war alles nochmals ganz anders! Dieses Buch überrascht, fesselt und erschreckt! Wer das Unerwartete erwarten möchte, ein bisschen Psycho braucht und Gänsehaut pur wünscht, der ist hier genau richtig. Auch der geniale Twist am Ende hat mich absolut unerwartet getroffen und ja – lest das Buch, es ist wirklich ein Thriller-Highlight!

Fazit:
Mit ihrem Thriller „Das Baumhaus“ hat mich Vera Buck komplett gefesselt. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die spannenden Charaktere und die Einblicke in den Kopf des entführten Kindes - es war unglaublich spannend und fesselnd und mitreißend. Dann kam plötzlich Twist auf Twist, Wendung auf Wendung. Man wusste nicht mehr, wem man vertrauen kann – nicht mal, ob man sich selbst vertrauen kann. Ein geniales Buch, ein wirklicher Pageturner und ein Fall, der Gänsehaut und Alpträume garantiert!

Ganz klar 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 12.05.2024
Tödliche Wut / Kate Burkholder Bd.4
Castillo, Linda

Tödliche Wut / Kate Burkholder Bd.4


ausgezeichnet

Rasant mit einem unerwarteten Ende

Worum geht’s?
In unterschiedlichen Orten verschwinden amische Jugendliche spurlos. Es gib keine Zeugen. Keine Beweise. Und plötzlich ist auch Kate Burkholders Nichte verschwunden.

Meine Meinung:
In „Tödliche Wut“ schickt Linda Castillo ihre Protagonistin Kate Burkholder bereits auf ihren 4. Fall. Und dieser war für mich noch spannender, noch fesselnder und noch mitreißender, als die Fälle davor. Diese Serie hat es mir wirklich angetan. Und obwohl ich sonst nach einem Thriller immer z.B. einen historischen Roman lese, musste ich diesmal direkt mit dem 5. Teil beginnen.

Aber zu unserem 4. Fall: Ich finde es schön, wie sich die Beziehung von John Tomasetti und Kate entwickelt. Beide haben ihre Vergangenheit und eine Dunkelheit in sich, aber zumindest bei John scheint sich einiges zu tun, was mich sehr freut. Und auch die Zusammenarbeit der beiden ist wieder toll. John und Kate sind einfach in allen Lebensbereichen ein gutes Team. Ebenso gefallen mir Kates Team und die Kollegen vom BCI.

Und der Fall ist wirklich genial! Wir bekommen wieder Einblicke in die mir eher unbekannte Lebensweise der Amischen. Wir haben es mit Wahnsinn und Wahn zu tun. Ja, fast schon mit Fanatismus. Viel mehr kann ich gar nicht zum Thema sagen, ohne schon zu spoilern. Aber es ist einfach der Hammer! Wir haben wieder solide Ermittlungsarbeit, die uns immer tiefer hinein in einen Abgrund und näher heran an die Lösung führt. Am Ende im – ich nenne es mal Untergrund – wird es richtig atmosphärisch. Es ist gefährlich, es ist absolut fesselnd und man traut sich kaum zu Blinzeln, um ja nichts zu verpassen, so ging es zumindest mir; so tief drin war ich mit Kate in den Ermittlungen! Der Fall hatte mich ebenfalls von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen, bis wir ein absolut krasses Finale erleben durften. Und nicht nur das – wir haben auch noch einen Cliffhanger, von dem ich sehr hoffe, dass wir ihn in einem der künftigen Bücher noch gelöst bekommen. Es war ja bereits in der Vergangenheit so, dass wir offene Enden hatten, dass der Fantasie freien Lauf gelassen und bis jetzt nichts aufgelöst wurde. Ich bin sehr gespannt und wie gesagt bereits mitten drin im nächsten Fall. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir – diese Serie muss man gelesen haben!

Fazit:
In ihrem Thriller „Tödliche Wut“ setzt Linda Castillo erfolgreich ihre Serie um Kate Burkholder fort. Besonders gut gefallen mir die Einblicke in das Leben der Amischen. Das ist mal etwas anderes. Und Frau Castillo hat es einfach drauf! Wir erleben das einfache Leben, solide Ermittlungen und rasante und gnadenlose Fälle. Es ist von Anfang an spannend und auch hier flogen die Seiten wieder nur so dahin. Das Finale und der Ort des letzten Showdowns haben mir aufgrund der atmosphärischen Stimmung diesmal besonders gut gefallen und ja, auch der Epilog am Ende hatte es in sich. Ob wir hierauf in einem der künftigen Fälle nochmals zurückkommen werden? Ich hoffe es sehr!

Ganz klar 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 09.05.2024
Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)


ausgezeichnet

Amüsant und kurzweilig

Worum geht’s?
Cressi Catterberg steht kurz davor, das Evvie’s zu eröffnen. Eigentlich läuft alles gut und sie ist im Zeitplan – wenn da nicht das verschwundene Klo und noch immer die Urne ihrer Mutter wären, deren Asche noch nicht verstreut ist, sondern die stattdessen von der Polizei beschlagnahmt wurde.

Meine Meinung:
Mit „Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)“ schreibt Beate Teresa Hanika unter ihrem Pseudonym Mimi Steinfeld den zweiten Roman um ihre Protagonistin Cressi Catterberg. Ich gebe zu, bei dem ersten musste ich öfters herzlich lachen, aber auch dieser Roman war wieder von einem leicht zu lesenden und amüsant vor sich hinplätschernden Schreibstil geprägt, in dem immer wieder lustige Szenen und Details versteckt waren.

Cressi ist eben Cressi. Kann nicht nein sagen, weiß nicht unbedingt, was sie will und versucht trotz allem, sie selbst zu sein. Daneben haben wir noch ihren Freund Mika, Pum, die Inhaberin ihres Lieblingsasiaten und natürlich ihre Schwestern Eva und Anna sowie das Tanten-Trio. Ach ja, auch Pfarrer Drews ist wieder mit dabei – ihr neues Sozialprojekt.

Und was kann man zu der Geschichte sagen? Es ist einfach wieder eine amüsante Aneinanderreihung vieler Anekdoten, die sich miteinander zu einem kurzweiligen und unterhaltsamen Roman verknüpfen. Wie Cressi sich immer wieder neu in unangenehme und damit für uns lustige Situationen manövriert, ist einfach genial. Dann auch die Charaktere selbst – alles absolute Marken, die hier perfekt hineinpassen und mit denen man nur Spaß haben kann. Das Buch definitiv wieder eine große Menge an Szenen, die zum Schmunzeln sind. Und auch das Ende der Urne ist gut gelöst. Ich hatte sehr viel Freude am Lesen des Buches und ich hoffe doch sehr, dass wir nochmals von Cressi hören werden. Die Bücher sind die perfekte Lektüre für Zwischendurch. Sie sind geschwind durchgelesen und erheiternd! Eine klare Leseempfehlung von mir, das ist die perfekte Urlaubslektüre oder ein passendes Buch, wenn ihr etwas zum Schmunzeln für Zwischendurch sucht.

Fazit:
In „Mein unfassbar kompliziertes Leben (Männer nicht mitgezählt)“ nimmt uns Mimi Steinfeld mit auf den zweiten Roman mit Cressi Catterberg. Auch hier steht die Urne wieder im Mittelpunkt und um diese ranken sich eine Menge amüsanter Szenerien. Das Buch ist luftig leicht zu lesen, die Charaktere sind einfach jeder eine Marke für sich und im Gesamtpaket die perfekte Mischung für das Buch. Für mich war es nicht ganz so lustig wie der erste Teil, aber ich habe mich total gut amüsiert.

5 Sterne von mir und ich hoffe, dass wir nochmals von Cressi hören werden!

Bewertung vom 09.05.2024
Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2
Graf, Lisa

Der Glanz einer neuen Ära / Dallmayr Saga Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung

Worum geht’s?
München 1905: Theresa Randlkofer will immer höher hinaus mit ihrem Dallmayr Delikatessenhaus. Nicht nur die Vergrößerung des Geschäftes strebt sie an, sondern auch einen eigenen Bauernhof soll es sein. Doch dann beginnt der Krieg und es sind nur noch deutsche Waren erhältlich. Alles wird auf Kriegswirtschaft umgestellt. Das Ende für Dallmayr?

Meine Meinung:
Auch im zweiten Teil der Dallmayr-Saga „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ war ich sofort drin im München Anfang 1900. Lisa Graf beweist auch hier wieder einen lebendigen und bildhaften Schreibstil, der die Gefühle der Menschen und das Sein der damaligen Zeit treffend darstellt und nimmt ihre Leser mit auf eine unglaubliche Zeitreise.

Wo es im ersten Band noch mehr um Therese selbst, Hermann, Balbina und Ludwig ging, kommt in diesem Teil neben Therese und Hermann auch Paul und Elsa eine größere Rolle zu. Überhaupt fand ich es schön, alle wiederzusehen und mitzuerleben, wie sich jeder weiterentwickelt hat. Max war ebenfalls wieder mit dabei und immer noch genauso missgünstig und intrigant, wie im ersten Teil.

Die Geschichte hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Zwang von Therese, immer weiter und weiter zu kommen und wie sie irgendwann einsieht, dass sie nicht alleine ist, diese Entwicklung war schön dargestellt. Irgendwann kann man eben nicht mehr alles alleine und muss akzeptieren, dass die jüngere Generation auch eine Daseinsberechtigung hat. Dann der Beginn des Krieges und wie auf Kriegswirtschaft umgestellt wurde. Die Gedanken und Gefühle der Menschen hierbei, nicht nur in der Großstadt München, sondern auch auf dem Land. Besonders getroffen haben mich die Szenen an der Front, auch wenn diese kurz waren, so waren sie doch sehr intensiv. Genauso Ludwig im Internierungslager. In diesem Band hat die Autorin den Glanz vor und das Leid während und nach dem Krieg unglaublich real dargestellt. Außerdem die politische Situation. Interessant waren auch die Kapitel mit Elsa und Alexej. Auch hier hat die Autorin wieder Geschichte lebendig werden lassen und anhand ihrer Charaktere war es unglaublich bildhaft und authentisch zu lesen und mitzuerleben. Es war emotional, spannend, mitreißend und wieder ein absoluter Pageturner. Ich freue mich schon sehr auf den Abschluss der Trilogie!

Fazit:
In „Dallmayr – Der Glanz einer neuen Ära“ begleiten wir nun auch etwas intensiver die jüngere Generation. Lisa Graf lässt ihre sympathischen Charaktere um den Weltkrieg lebendig werden und mit ihnen erleben wir diese unglaubliche Zeit – den Glanz vor und das Leid während und nach dem Krieg – absolut realistisch mit. Der Schreibstil hat mich auch diesmal total gefesselt und ich war sofort drin in München, Frankreich und in der Schweiz um das Jahr 1900. Die Protagonisten sind mir noch mehr ans Herz gewachsen und ich freue mich bereits jetzt auf den Abschluss der Reihe.

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 08.05.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


ausgezeichnet

Schicksalshafte Wendungen

Worum geht’s?
Als Corinna in Tansania stirbt, hinterlässt sie ihrer Familie in München nicht nur eine Kaffeeplantage und eine Villa, sondern auch eine 14jährige Tochter, von der bislang niemand wusste. Was für Geheimnisse hatte die exzentrische Kaffeemillionärin noch?

Meine Meinung:
Die Bücher von Katharina Fuchs gefallen mir immer sehr, da so viele spannende Fakten mit Fiktion vermischt sind. Genauso ist es auch in „Das Flüstern des Lebens“, ihrem neuen biografischen Roman. Ihre Schriftsprache ist einfach atemberaubend, die Szenen und die Menschen absolut eindrucksvoll.

Hier lesen wir aus der Sicht von Hannah, Isabelle, Doris und Moritz. Personen, die sich nahestehen und doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber auch tolle Menschen – bis vielleicht auf Moritz, der doch sehr egoistisch ist, ganz anders als die anderen Familienmitglieder.

Überhaupt packt die Autorin in dieses Buch unheimlich viele Themen. Aufopferung und Abhängigkeit in Beziehungen, die Rolle der Frau dabei. Leihmutterschaft. Dann die Verhältnisse in Afrika, sei es Fair Trade, Kinderarbeit und vieles mehr. Dieser Roman ist vollgepackt mit einer Menge schweren Themen und dennoch leicht und locker zu lesen. Was vielleicht auch an den eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen liegt und daran, wie liebevoll die Frauen der Familie miteinander umgehen.

Die Geschichte ist schön aufgebaut, man fühlt sich beim Lesen den Waldecks verbunden und will mehr über sie wissen bzw. für sie da sein und mit ihnen gemeinsam alles erleben und durchleben. Es gibt emotionale Momente, es geht um Neuanfänge in der Lebensmitte und um Veränderungen. Darum, Mut zu finden und Dinge anzupacken. Und das alles liest sich wirklich total eindrucksvoll. Spannend ist auch, wie sich das Bild von Corinna von Kapitel zu Kapitel ändert. Ich habe die Zeit in Tansania genossen, aber auch die Szenen in München waren spannend. In diesem Buch durften wir Teil einer Familie sein und sie ein Stück weit begleiten und ich würde zu gerne noch mehr erfahren. Das Buch schreit geradezu nach einer Fortsetzung, so viel Gutes wird in Gang gesetzt und ich würde zu gerne wissen, wie es weitergeht. Dazwischen gab es ein paar Längen, z.B. die Corona-Parts, wofür ich einen Stern Abzug geben muss, aber ansonsten ist das Buch ein weiterer absolut empfehlenswerter Roman aus der Feder der Autorin und ich freue mich schon auf weitere Lektüre von ihr!

Fazit:
In „Das Flüstern des Lebens“ verarbeitet Katharina Fuchs eine Unmenge an schweren Themen. Abhängigkeiten, Kinderarbeit, Veränderungen, Neuanfänge, Corona – und das alles erleben wir mit der Familie Waldeck, einer Familie, die so liebevoll und empathisch miteinander umgeht, dass es Spaß macht, sie zu begleiten. Lediglich Moritz schlägt hier aus der Reihe. Und bis auf einige Längen im Buch, hat es absolut Freude gemacht, zwischen München und Tansania hin- und herzupendeln und ich würde zu gerne wissen, wie es mit Isabelle, Doris und all den anderen weitergeht.

4 Sterne und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung zu diesem Buch geben wird!

Bewertung vom 05.05.2024
Fürchte die Schatten / Cyrus Haven Bd.2
Robotham, Michael

Fürchte die Schatten / Cyrus Haven Bd.2


ausgezeichnet

Geniale Fortsetzung

Worum geht’s?
Bei den Ermittlungen zum Mord eines Detectives stößt Cyrus Haven auf Hinweise zu Evie Cormacs Vergangenheit. Bislang hat das Mädchen über alles geschwiegen, was damit zu tun hatte. Cyrus nimmt die Spur auf und plötzlich sind Evies Todfeinde ihnen dicht auf den Fersen.

Meine Meinung:
„Fürchte die Schatten“ ist der zweite Psychothriller, den Michael Robotham um den Psychologen Cyrus Haven schreibt. Ich muss zugeben, dass mir der erste Teil nicht soooo gut gefallen hat und ich diesen zweiten nur gelesen habe, weil ich ansonsten die Bücher des Autors mag und Cyrus an sich eine spannende Person ist. Und zum Glück habe ich dieser Serie eine Chance gegeben, denn der zweite Teil hat mich wirklich gefesselt und mitgerissen.

Wir lesen hier aus zwei Perspektiven: Zum einen aus Evies Sicht – mal aus der Gegenwart, mal aus der Vergangenheit. Zum anderen auch der Sicht von Cyrus. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie der Autor zwischen den Personen hin- und hergeswitcht hat, als würden wir wirklich im Kopf von zwei komplett unterschiedlichen Menschen sein. Vor allem Evies Kapitel haben mir total gut gefallen. Obwohl sie auch wirklich erschreckend zu lesen waren. Evie ist schon eine ganz eigene Marke und ein Mädchen, das grausames erleben musste!

Der Fall selbst war besonders durch die unterschiedlichen Perspektiven sehr spannend. Ein krasses Thema, Kindesmissbrauch, das wirklich unter die Haut geht. Aber perfekt in diesem Psychothriller umgesetzt. Mit diesem zweiten Band hat Herr Robotham uns auf einen Fall mitgenommen, der spannend war und immer spannender wurde. Es gab Szenen, die wirklich nichts für schwache Nerven sind (und daher genau richtig für mich). Es gab rasante Verfolgungsjagden, spannende Ermittlungen, mit jeder Seite sind wir tiefer in Evies Vergangenheit eingetaucht und damit der Lösung immer nähergekommen. Wir haben erfahren, wie beeinflussbar die Politik und das Rechtssystem sind und haben immer wieder Showdowns gehabt, die mich gefesselt haben. Das Buch war wirklich ein absoluter Pageturner und ich werde auch den nächsten Band definitiv lesen! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Michael Robotham hat mich mit dem zweiten Fall für Cyrus Haven komplett gefesselt. In „Fürchte die Schatten“ geht es rasant zu. Ein wirklich guter Psychothriller, bei dem mir vor allem die Kapitel aus Evies Sicht gut gefallen haben. Die Seiten flogen nur so dahin und die Spannung stieg und stieg. Wir hatten grausame Szenen, alptraumhafte Szenen und es war ein wirklich genialer Thriller.

5 Sterne von mir und ich werde die Serie definitiv weiterverfolgen!

Bewertung vom 27.04.2024
Das Grab im Eis / Hildur Bd.2
Rämö, Satu

Das Grab im Eis / Hildur Bd.2


ausgezeichnet

Absolut fesselnde Fortsetzung

Worum geht’s?
Der Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson wird tot im Schnee gefunden. Erschossen. Hildur und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und müssen feststellen, dass nicht nur einer ein Mordmotiv hat. Gleichzeitig kommen auch immer mehr Hinweise zu Hildurs vermissten Schwestern ans Licht.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman „Hildur – Das Grab im Eis“ ist der zweite Fall für Hildur Rúnarsdóttir. Und auch hier bringt uns Satu Rämös atmosphärischer Schreibstil wieder tief hinein in den eisigen und dunklen Norden. Wir lesen zum einen aus der Gegenwart von Dísa und von Hildur, aber erleben auch immer wieder Rückblicke aus der Sicht von Rakel, Hildurs Mutter.

Aber bevor ich weiterschreibe: Warum zum Teufel hat sich Jakob den Bart abrasiert? Mit langen Haaren und Bart als strickender Wikinger hat er mir viel besser gefallen. Tja, gegen die Liebe und den Geschmack von seiner Freundin kommt man eben nicht an… Ansonsten hat mir das Team wieder absolut gut gefallen. Wir haben Hildur näher kennengelernt, ebenso Jakob und mehr über die Vergangenheit bzw. die aktuellen Probleme der beiden erfahren. Und auch Tinna, Hildurs Tante, durften wir wieder begegnen. Sie habe ich irgendwie besonders ins Herz geschlossen. Alles total sympathische Menschen. Menschen, die so real wirken wie du und ich, was einen ganz besonderen Charme hat.

Und auch der Fall war wieder sehr spannend. Wir hatten eine stetig steigende Spannungskurve mit mehreren Peaks und es wurde keine Sekunde langweilig. Im Gegenteil! Jeder Blickwinkel hatte etwas ganz Eigenes inne und besonders die Rückblicke in die Vergangenheit zu Rakel haben mich total gefesselt. Ob Hildur jemals erfahren wird, was damals passiert ist? Wahrscheinlich haben wir Leser ihr hier etwas voraus – seid gespannt! Und als dann die einzelnen Erzählstränge teils zusammengeführt werden, teils immer weiter voranschritten und wir immer mehr erfahren haben, wurde auch das Lesetempo immer rasanter. Ich habe mit weit aufgerissenen Augen Seite um Seite verschlungen und das Ende war einfach perfekt. Wobei ich – ohne zu spoilern – nicht sicher bin, ob wir nicht in den weiteren Bänden nochmals nach Spanien kommen werden oder Dísa nochmals begegnen werden. Aber für mich war das eigentliche Highlight Hildur auf den Färöer-Inseln. Auch hier ohne zu spoilern nur so viel: Ich hoffe sehr, dass wir auch hierüber noch mehr lesen dürfen. Die eigentlich drei Enden des Buches waren spannend, verheißungsvoll und emotional. Für mich auf jeden Fall eine Serie, die ich definitiv weiterlesen werde, das Erscheinungsdatum des nächsten Teils im Oktober 2024 habe ich mir bereits abgespeichert und ich freue mich schon sehr darauf!

Fazit:
Satu Rämö beweist mit dem zweiten Fall für „Hildur – Das Grab im Eis“, dass die Kriminalserie das Zeug hat, eine meiner Lieblingsserien zu werden. Hier lesen wir aus drei Perspektiven. Einmal gehen wir in die Vergangenheit zu Rakel, Hildurs Mutter. Dann sind wir in der Gegenwart zum einen natürlich bei Hildur und ihrem Team und zum anderen bei Dísa. Es war wieder absolut spannend und ich wurde hineingezogen ins kalte, windige, eisige Island. Aber es war nicht nur spannend, sondern diesmal auch besonders emotional und zu Herzen gehend. Und das Ende hat mir absolut Appetit auf den nächsten Band gemacht. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Mit Hildur. In Spanien. Und überhaupt.

5 Sterne von mir und ich hoffe sehr, dass wir im nächsten Band noch viel mehr erfahren. Ich freue mich schon sehr darauf!