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Isaopera
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Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2017
Ein fauler Gott
Lohse, Stephan

Ein fauler Gott


sehr gut

"Ein fauler Gott" ist der Debütroman des Autors Stephan Lohse und wirklich ein beachtliches Werk. Der Autor nähert sich einem sehr sensiblen Thema sehr angemessen, denn es geht um den Tod eines Kindes. In diesem Jahr gab es bereits einige tolle Bücher zum Thema Tod und Verlust in den Neuerscheinungen zu lesen, gerade dieses Buch beschreibt jedoch durch den plötzlichen und unverständlichen Tod des kleinen Jonas eine echte Tragödie.
Zurück bleiben Ben, 11 Jahre alt, und seine Mutter. Obwohl die Geschichte vorwiegend mit Bezug zu Ben geschrieben ist, wird auch die Trauerverarbeitung der Mutter ausreichend beleuchtet.
Wie der Titel schon vermuten lässt, ist es ein besonderes Buch. Es steigt sehr stark ein und hat mich spontan unglaublich gepackt. Die Beerdigung des kleinen Jonas hat mich so berührt, dass ich wirklich in Tränen aufgelöst war. Im Verlauf wurde die Geschichte dann nicht weniger interessant, aber teilweise schon etwas merkwürdig. Hierbei hat mich gestört, dass viele Handlungsstränge aufgenommen und dann nicht so recht weitergeführt werden, da alles sehr episodisch wirkt. Es gibt einige wunderbare Nebenfiguren wie den Nachbar Hr. Gäbler, die für mich noch mehr genutzt werden könnten. Gerade die Gespräche mit diesem Nachbarn sind toll geschrieben, beinahe poetisch, und insgesamt ist es ein Buch, aus dem der interessierte Leser viele tolle Zitate mitnehmen kann und wird!
Ich muss sagen, dass ich zwischen dem 2. und dem letzten Drittel des Buches einen kleinen "Hänger" hatte, da die Geschichte schon etwas absonderlich wird und teilweise sehr viele Details genannt werden. Das hat den Lesefluss für mich etwas gestört, daher 1 Stern Abzug.

Insgesamt ein starker Debütroman mit kleinen Schwächen, der nicht unbedingt leicht zu lesen, aber für literarisch interessierte Leser sehr empfehlenswert ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2017
Die Sehnsucht der Inselärztin (eBook, ePUB)
Deckner, Anni

Die Sehnsucht der Inselärztin (eBook, ePUB)


gut

(0)
Dieser Insel-Roman war mein erstes Buch der Autorin Anni Deckner und hat mich aus verschiedenen Gründen angesprochen: zum Einen bin ich ein großer Norderney-Fan und habe seit meiner Kindheit viele Reisen auf die Insel gemacht. Ich erhoffte mir nach dem Klappentext ein tolles Inselfeeling und konkreten Bezug zu den Schauplätzen auf Norderney. Dies wurde für mich teilweise erfüllt - gerade zu Beginn kommt eine tolle Atmosphäre auf und es wird als besonderer Platz die "Weiße Düne" genannt, die ich sehr gut kenne. Später rückte dies dann zunehmend in den Hintergrund und wurde auch am Ende nicht mehr aufgegriffen. Das fand ich ein wenig schade, denn gerade Norderney bietet wirklich viele gut erkennbare Merkmale und diese hätte man zumindest am Rande noch einmal einfließen lassen können.
Außerdem fand ich die Geschichte über die junge Ärztin sehr interessant. Dieser Teil wurde gut umgesetzt, denn sowohl der Alltag in der Klinik am Anfang als auch später in der Praxis wird lebensnah geschildert.
Natürlich interessierte mich auch die Liebesgeschichte - diese kam nicht zu kurz, hatte aber die eine oder andere Wendung, die nicht ganz nachvollziehbar war. Für mich wirkte gerade eine gewisse Szene, in der die Protagonistin sich in die Vergangenheit versetzt fühlt, weil ihr Partner sie früher bereits einmal betrogen hat, sehr konstruiert. Das Ende war für mich dann wieder einen Tick dick aufgetragen ;)
Die Kerngeschichte - anders als im Klappentext angegeben - ist jedoch die Entführungsgeschichte um den kleinen Leo. Diese hat mich zunächst verunsichert, dann aber sehr gepackt und ich habe richtig mitgefiebert. Die Ereignisse überschlugen sich und ehrlich gesagt war Vieles für mich ein wenig dick aufgetragen - dafür ziehe ich einen Punkt ab. Es gab bestimmte Handlungsstränge, wie Simone oder Rüdiger, die die ganze Zeit gut gepflegt wurden und dann durch eine überraschende Wendung kurz vor Schluss eigentlich ihre Berechtigung verloren.
Für mich wirkte das Ende etwas schnell zusammengeschrieben - auf einmal war es da und hätte für mich ruhig noch etwas mehr Raum einnehmen können. Ich war hierbei zwar emotional durchaus eingebunden und auch gerührt (2 kleine Tränchen :)), aber ich hätte mir etwas mehr Handlungsführung und weniger göttliche Fügung gewünscht.
Der Erzählstil gefiel mir insgesamt gut, allerdings wurden mir die Selbstgespräche der Protagonistin manchmal etwas viel.
Die Figuren waren sehr liebevoll gestaltet und das war für mich ein klarer Pluspunkt!!
Insgesamt: eine interessante und gut geschriebene Geschichte mit Insel- und Krimiflair, die jedoch nicht ganz perfekt ist. Solide 3 Sterne!

Bewertung vom 03.04.2017
Die Verseflüsterin
Fougerousse, Nicolas

Die Verseflüsterin


sehr gut

Bei der Bewertung der Verseflüsterin schwanke ich zwischen 3,5 und 4 Sternen. Da mir aber einige Aspekte doch sehr gut gefallen haben, gebe ich insgesamt 4 Sterne!
Dieser Roman ist ungewöhnlich, das stimmt. Man kann auch sagen, er polarisiert, denn viele Leser finden ihn wunderbar und viele andere finden ihn völlig daneben.
Ich bin ohne Erwartungen an den Roman herangegangen, hatte aber von der Leseprobe erstmal einen positiven Eindruck. In dieser geht es vor allem um die Rahmenhandlung mit den Protagonisten Marcus und Isabelle. Diese Geschichte hat mir über das ganze Buch hinweg gut gefallen und gerade Isabelle war für mich ein sehr sympathischer und auch greifbarer Charakter. Beide wirkten authentisch und lebensnah.
Zusätzlich gibt es ziemlich bald eine Hinwendung zur Psychologie. Marcus erhält nicht nur mysteriöse Glücksbotschaften, sondern macht auch die Bekanntschaft mit Angelo, der ihn coacht und ihm neue Dinge aufzeigt. Durch ihn kommt er beispielsweise zum Yoga. Dieser Teil der Geschichte ist sehr speziell. Die Themen sind eigentlich alle interessant, aber es wird dann teilweise doch etwas viel "Lebensberatung". Der Stil schwankt hier plötzlich zwischen Ratgeber, Sachbuch und Roman und für mich passen die Stellen nicht immer gut in den Erzählfluss.
Daher war ich im ersten Teil etwas irritiert von diesem Buch.
Etwa ab der Hälfte gibt es dann eine Wendung. Ohne spoilern zu wollen verändert sich die Beziehung der Figuren durch ein gelüftetes Geheimnis drastisch und es gibt auf einmal eine tiefgreifende neue Geschichte. Diese fand ich wirklich interessant und spannend - auch, wenn das Ganze gegen Ende dann wieder ein wenig ins Spirituelle abdriftet.

Bei diesem Buch war ich hin und her gerissen, allerdings mochte ich den Stil des Autors einfach gern. Jeder Leser sollte sich hier sein eigenes Urteil bilden. Stellt euch auf Stoff zum Nachdenken ein!

Bewertung vom 30.03.2017
Die Kirschvilla
Caspian, Hanna

Die Kirschvilla


ausgezeichnet

Hanna Caspian - dahinter steckt laut Verlag eine bekannte deutsche Autorin, die irgendwo am Rhein zu Hause ist. Wer es sein mag? Keine Ahnung, aber ihre Liebe zur Stadt Köln liest sich auf jeden Fall aus den Zeilen heraus :)

"Die Kirschvilla" hat einen sehr romantischen Titel und ein ebensolches Cover, allerdings steckt in diesem Roman nicht nur Romantik, sondern auch eine Fülle an düsteren Ereignissen und Geheimnissen, die mich immer wieder ziemlich überraschen konnten! Unvorhersehbare Wendungen sind in diesem Buch nicht allzu selten und ich finde, dass gerade die Rückblenden eine große Stärke des Romans sind. Ohne zu viel darüber verraten zu wollen, hat mich die Geschichte der Familie wirklich sehr berührt und ist wunderbar vielschichtig angelegt worden!

In der Gegenwart handelt die Geschichte von Isabell und ihrer Großmutter. Natürlich gibt es auch einen gutaussehenden (und netten!) Herren, der ihre Gefühle gehörig durcheinander bringt und sie tatkräftig unterstützt. Hierbei haben mir vor allem die Beschreibung der engen Beziehungen zwischen den Personen und die Schilderungen der Schauplätze gefallen - alles wirkt sehr plastisch und authentisch und bildete eine super Grundlage für den Film in meinem Kopf ;)

Für mich ein gut geschriebener und spannender Familienroman. Ich hoffe, die unbekannte Autorin schreibt noch weitere Romane dieses Kalibers!

Bewertung vom 30.03.2017
Das geheime Leben des Monsieur Pick
Foenkinos, David

Das geheime Leben des Monsieur Pick


ausgezeichnet

David Feonkinos, der vielen Lesern durch "Nathalie küsst" bekannt sein könnte, hat in diesem Buch nicht nur seine Liebe zu Frankreich, sondern auch seine Liebe verewigt.
Monsieur Pick - dieser Name steht nicht nur für ein ganz und gar durchschnittliches Leben, sondern auch für so manches Geheimnis, wie Delphine, eine junge Lektorin, im Laufe dieses Romans feststellen darf. Begleitet wird sie hierbei von vielen liebevoll beschriebenen und für mich tief durchdrungenen Nebencharakteren, die alle für sich die Geschichte sehr bereichern.
Hierbei wird das Erzähltempo teilweise gedrosselt, ja, bewusst herausgenommen, das stimmt. Für mich hat die Geschichte dadurch aber keineswegs verloren - ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen und mich keine Sekunde lang gelangweilt :)
Trotz ihrer Schwächen ist Delphine für mich ein Lieblingscharakter geblieben, denn ich konnte mich in sie von Anfang hineinversetzen und verstehe sie.
Am menschlichsten war für mich wahrscheinlich Magalie, die einerseits einen Stereotyp einer Frau in ihrer Altersklasse darstellt, andererseits aber immer wieder überraschen kann.

Wer Lust hat, sich von französischem Lebensgefühl, einem ganz tollen Schreibstil und einer bewegenden Geschichte mit viel Humor und Liebe zur Literatur anstecken zu lassen, der ist hier genau richtig! Von mir eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 30.03.2017
Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1
Watt, Erin

Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1


weniger gut

"Paper Princess" ist der Auftakt einer neuen Trilogie des Autorinnen-Duos "Erin Watt" und bewegt sich an der Grenze zwischen erotischer Literatur und Jugendroman. In das erstgenannte Genre passt es meiner Meinung nach auf jeden Fall - allerdings gibt es sicherlich Bücher, in denen es deftiger zugeht.

Ich muss direkt zu Beginn sagen, dass ich Bücher wie dieses nur höchst selten lese und sonst in der Belletristik zu Hause bin. Leider wie erwartet, ist der Hype um diese Serie für mich daher nicht wirklich nachvollziehbar und vor allem die teilweise wirklich gruseligen Dialoge brachten mich zum Schaudern.

Eine Stärke des Bandes ist für mich die Protagonistin Ella, die wirklich eine starke junge Frau und nicht auf den Kopf gefallen ist. Auch den einen oder anderen Haupt-/bzw. Nebencharakter mag ich eigentlich ganz gern, vor allem Easton und Valerie. Reed - nun ja. Der Mann ist ein laufendes Klischee, aber die Anziehung zwischen den beiden hat auf jeden Fall etwas für sich.

Meine Kritikpunkte an diesem Buch sind vor allem sprachlicher und natürlich auch inhaltlicher Natur - für mich ist die Geschichte einfach zu passe-par-tout-mäßig, zu stereotyp. Allerdings denke ich, dass Fans des Genres das Buch sicherlich schätzen werden und hoffe, dass durch die taffe Ella ein emanzipierteres Frauenbild in diesem Genre Einzug hält. Leider gibt es so einige Szenen, die diese Hoffnung widerlegen.

Den 2. Band würde ich prinzipiell irgendwann lesen, allerdings eilt es für mich nicht. Der 1. Band endet zwar recht offen, für mich aber nicht mit einem echten Cliffhanger. Da der 2. und 3. Band ja sehr zeitnah erscheinen, können echte Fans direkt die Buchhandlungen stürmen ;) Viel Spaß dabei, ich stürme nicht mit!

Bewertung vom 21.03.2017
Unsere Seelen bei Nacht
Haruf, Kent

Unsere Seelen bei Nacht


sehr gut

"Unsere Seelen bei Nacht" ist die Geschichte zweier Menschen, die trotz fortgeschrittenem Alter und gewissen Schicksalsschlägen in ihrem Leben ihr Recht zu behaupten versuchen, ein spätes Glück zu leben.
Addie und Louis waren für mich zwei sehr liebenswerte und authentische Charaktere, die wunderbar miteinander harmonieren.
Man muss sagen, dass viele der Episoden (wie ich es in manchen Rezensionen als Kritik entdeckt habe) in der Tat sehr alltäglich sind. Für mich macht aber gerade diese scheinbare Alltäglichkeit das Buch aus - man denkt, es seien eigentlich banale Handlungen, aber unter der Oberfläche schlummert ganz viel! Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel, als Addie vom Tod ihrer Tochter berichtet. Am Anfang des Buches hätte ich nicht erwartet, dass sich die Handlung überhaupt der Vergangenheit der Figuren zuwenden würde bzw. diese eine solche Erfahrung gemacht haben könnten. Und diese Überraschung, die aus den eigentlich dahinfließenden Episoden entsteht, hat mich immer wieder gefesselt.
Der Schreibstil ist sehr schlicht, aber überzeugt dadurch nicht weniger. Die fehlenden Anführungszeichen sind für mich sonst häufig störend, aber durch die vielen passenden Absätze ist es kein Problem, dem Dialog zu folgen. Ich mag es gerne, dass der größte Teil der Geschichte durch wörtliche Rede dargestellt wird - das hat die Figuren für mich irgendwie greifbar gemacht.
Das Ende war für mich sehr unerwartet und hat mich mit etwas Wehmut erfüllt. Ich hätte es so nicht erwartet und es mir anders gewünscht, vor allem, dass eine einzige Figur nicht den ganzen Ausgang der Geschichte dominieren kann. Aber so kann das Leben natürlich auch spielen, daher wirkte es für mich nicht unauthentisch.

Eine schöne & auch in ihrer leisen Alltäglichkeit berührende Geschichte, die ich gerne mit 4-4,5 Sternen bewerten möchte und für Fans des Diogenes-Verlags weiterempfehlen kann :)

Bewertung vom 19.03.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


ausgezeichnet

Da ich im Genre Jugendbuch nur sehr selten unterwegs bin, war mir Nicola Yoon bisher zwar ein Begriff, aber dies war mein erstes Buch von ihr.
Und ich muss sagen - es hat mich auf ganzer Länge überrascht und überzeugt!
Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, da ich die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere, vor allem Daniel, spontan mochte und der Erzählstil mir zugesagt hat.
Die Geschichte lebt in der Tat von den beiden Protagonisten, die ich sehr gut gezeichnet finde. Daniel mochte ich nach wie vor einen Tick mehr, obwohl ich ihn auch oft aus Natashas Augen gesehen habe und etwas pathetisch fand, aber auch sie ist wirklich eine tolle Figur. Der häufige Perspektivwechsel hat mich hierbei nicht gestört, sondern war reizvoll, da häufig die gleichen Situationen aus verschiedenen Perspektiven erfahrbar wurden, ohne, dass es sich wiederholte. Die Motive und Gefühle der Figuren sind für mich sehr deutlich geworden und ich konnte das Buch nur schwerlich aus der Hand legen!
Die Geschichte bietet Momente zum Schmunzeln, aber auch berührende Szenen und es gab die eine oder andere Wendung, die ich wirklich nicht erwartet hatte. Einige Nebencharaktere werden in eigenen Kapiteln kurz und charakteristisch dargestellt, teilweise auch mit Zukunftsperspektive, und das habe ich als sehr bereichernd empfunden - ebenso wie die kleinen Exkurse zu wissenschaftlichen und kulturellen Themen, die aber immer nah an der Story blieben.
Das Thema des Buches hat mich sehr gepackt und ich bleibe nach dieser Geschichte irgendwie nachdenklich, aber auch sehr zufrieden zurück. Für mich geht es in dem Buch um Heimat oder das, was wir darunter bestehen, die Wichtigkeit des richtigen Moments und die Möglichkeit, Chancen zu nutzen. Irgenwie hat mich die Autorin hiermit sehr erreicht und ich werde sicherlich noch eine Weile über die Geschichte nachdenken. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2017
Mrs. Alis unpassende Leidenschaft
Simonson, Helen

Mrs. Alis unpassende Leidenschaft


gut

"Mrs Alis..." ist ein gutes Beispiel für ein häufiges Problem bei Büchern und Hörbüchern: der Klappentext verrät entweder zu viel oder eigentlich gar nichts über die Geschichte. In diesem Fall war für mich Letzteres gegeben: Als Leser des Klappentextes erwartet man eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte mit britischem Humor. Eigentlich hat die Geschichte aber deutlich mehr Tiefgang, Irrungen & Wendungen und einige ernste Themen.
Dies war für mich unerwartet, obwohl ich den ersten Unterton der Geschichte in jedem Fall mochte. Major Pettigrew ist eine sehr sympathische und authentische Figur, in die ich mich wirklich hineinversetzen konnte. Man merkt, wie seine Werte und Erziehung seine Persönlichkeit geprägt haben und dass er häufig hart mit sich selbst ins Gericht geht. Leider tut er dies kaum mit seinem wirklich unmöglichen Sohn, was mich zunehmend gestört hat.
Eine zentrale Figur in diesem Buch ist Mrs. Ali, eine Ladenbesitzerin im Dorf, mit der sich eine leichte Romanze entspinnt. Hierbei ergeben sich jedoch eine Menge Hindernisse, vor allem durch die Religion und Familie von Mrs. Ali.
Zudem gibt es noch die eine oder andere Nebenhandlung, die ich jetzt nicht einzeln aufzählen möchte.

Man muss sagen, dass die Geschichte mir schon irgendwie gut gefallen hat und sowohl teilweise berührt als auch unterhält. Gerade der britische Einschlag zeichnet die Geschichte aus und das Hörbuch ist durch den tollen!!! Sprecher wirklich sehr empfehlenswert.
Leider hatte die Handlung für mich dann doch die eine oder andere Länge und es wurde mir gerade im Mittelteil und zum Ende etwas viel. Ein bisschen weniger Wendungen oder Figuren wären für die Geschichte vielleicht nicht schlecht gewesen. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte einfach zu viel hineinpacken.
Nicht schlecht, aber auch kein Knaller, daher von mir 3,5 Sterne!