BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 1382 BewertungenBewertung vom 09.01.2019 | ||
Der Marvel-Film „Ant-Man“ hat mir 2015 überraschend gut gefallen, und auch der Gastauftritt des sympathischen Underdogs Scott Lang an der Seite (fast) aller Superhelden in „The First Avenger: Civil War“ war klasse. Keine Frage also, dass ich mir auch das zweite Solo-Abenteuer mit Ant-Man holen musste. Wobei solo hier nicht ganz stimmt: Hope van Dyne, die Scott schon im ersten Teil trainierte, steht ihm im modifizierten Anzug ihrer Mutter als Wasp schlagkräftig zur Seite. Wie der Vorgänger ist „Ant-Man and the Wasp“ ein turbulenter, charmanter Filmspaß, der mit viel Action, grandioser CGI-Technik und nicht zuletzt einer gehörigen Prise Humor überzeugen kann. Hier wird wild geschrumpft und vergrößert, die Ausflüge in die subatomare Ebene auf der Suche nach Janet van Dyne und die Auftritte der rätselhaften Gegenspielerin Ghost sind visuell gelungen umgesetzt, die Chemie zwischen den Figuren stimmt, die Dialoge sprühen vor Witz und v.a. Scotts Kumpel Luis, Dave und Kurt sorgen wieder für Lacher (Wahrheitsserum!). Dass die Bösewichte hier einfach nur dämlich sind und die Handlung teilweise etwas sinnfrei, stört nur bedingt, „Ant-Man and the Wasp“ ist einfach bestes Popcorn-Kino. Wer den 20. Film im MCU chronologisch einordnen will: Der Film spielt kurz vor bzw. parallel zu „Infinity War“ (siehe Mid-Credit-Szene) und ich vermute, dass Ant-Man im nächsten Avengers-Film „Endgame“ eine wichtige Rolle spielen wird (im Trailer taucht er ja bereits auf). |
||
Bewertung vom 17.12.2018 | ||
Frau Rettich, die Czerni und ich Wer schon den Film "Frau Rettich, die Czerni und ich" mit u.a. Iris Berben und Martina Gedeck kennt, wird im Buch von Simon Borowiak nicht viel wiedererkennen. Der Film basiert nur in Grundzügen auf diesem Bestseller, das Buch ist noch viel witziger! Bitterböse kommentiert die Ich-Erzählerin ihren Trip in den Süden, durch Frankreich nach Spanien. Sowohl Frau Rettich als auch die Czerni, eigentlich die besten Freundinnen der Erzählerin, bekommen dabei gehörig ihr Fett weg, aber auch mit sich selbst geht sie selbstkritisch und -ironisch hart ins Gericht. So können wohl nur Frauen lästern ;-) |
||
Bewertung vom 17.12.2018 | ||
Drei Männer und drei Frauen verbringen ein langes Wochenende auf einer abgelegenen Skihütte - in einer normalen Geschichte erwartet man bei so einer Konstellation ein munteres bis tragisches Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Nur sind in Simon Borowiaks glänzend geschriebener "Sommerbeichte" zwei Teilnehmer des Ausflugs alles andere als normal: Der Ich-Erzähler und sein Freund Cromwell haben sich in der Geschlossenen kennengelernt. Und Cromwells Freundin Alexandra weiß gar nicht, welche Abgründe sich auftun, wenn sie den Erzähler dämlich fragt "Hast Du Deine Tabletten heute schon genommen?" So nehmen die Dinge ihren Lauf ... "Wer Wem Wen" ist sehr, sehr böse, sehr, sehr zynisch, aber auch berührend, melancholisch und klug. Und leider viel zu kurz. |
||
Bewertung vom 13.12.2018 | ||
Wer Constanze Derhams Blog „Nahtzugabe“ folgt weiß, dass die Autorin selbst eine Schwäche für Handarbeitsbücher hat. Daher weiß sie wohl auch, worauf es bei guten Nachschlagewerken zum Thema Nähen ankommt, denn ihr kleines Stofflexikon „Stoff und Faden“ macht alles richtig. Kurz und knapp werden hier von A bis Z alle gängigen Bekleidungsstoffe beschrieben. Erstaunlich, wie viele Informationen in so ein kleines Büchlein passen: Neben den technischen Informationen zu Material, Beschaffenheit und Verwendung gibt es auch noch kurze Einblicke zur Geschichte eines Stoffes oder zur Herkunft eines Stoffnamens. Dazu Tipps, worauf man bei den einzelnen Stoffen beim Zuschnitt, Nähen und Bügeln achten sollte, oder wie man eine Stoffart identifizieren kann (Brennprobe). Schwarz-weiße Illustrationen lockern die Lexikon-Einträge auf. Ein Nachschlagewerk, das jede Hobbynäherin griffbereit haben sollte. |
||
Bewertung vom 27.11.2018 | ||
Mit der Bestsellerverfilmung „Ready Player One“ ist Steven Spielberg ein kunterbuntes, rasantes SciFi-Abenteuer gelungen, das mich trotz anfänglicher Skepsis voll überzeugen konnte. Die simple, aber spannend erzählte Geschichte spielt im Jahr 2045, die meisten Menschen fliehen vor ihrem tristen Alltag in die virtuelle Welt „Oasis“. Wie der junge Wade alias sein Avatar Parzival dort nach vom genialen Erfinder verborgenen Schlüsseln und einem Easter Egg sucht, sich mit anderen Guntern, v.a. der entschlossenen Art3mis, zusammenschließt und gegen den mächtigen Konzern IOI kämpfen muss, ist mitreißend in Szene gesetzt. Die Schauspieler sind klasse, und während die elende, reale Welt kaum gezeigt wird (und wenn, dann ist sie von Menschen mit VR-Brillen bevölkert), setzt die farbenprächtige virtuelle Welt in Sachen Grafik und Detailreichtum neue Standards. Da James Halliday, der Erfinder der Oasis, offenbar in den 80ern aufgewachsen ist, steckt der Film voller Referenzen auf die Popkultur dieser Jahre, angefangen beim Soundtrack bis zu vielen Querverweisen auf Videospiel-Klassiker und Filme (Highlight: Shining). Das macht einfach Spaß, so dass man den etwas einfach gestrickten Kampf „Gut gegen Böse“ gerne verzeiht. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 15.11.2018 | ||
"Stolz und Vorurteil“ ist sicherlich Jane Austens berühmtester und beliebtester Roman. Auch ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und einige Verfilmungen der Geschichte gesehen. Mit diesem Hörbuch konnte ich "Stolz und Vorurteil" aber trotzdem ein weiteres Mal neu entdecken. Zum einen ist die Grundlage dieser ungekürzten Lesung die Übersetzung von Christian Grawe, die ich noch nicht kannte, aber wirklich gelungen finde. Und zum anderen ist Eva Mattes eine hervorragende Sprecherin, deren angenehme, sanfte Stimme den Hörer voll und ganz in die Lebens- und Gefühlswelt des Romans eintauchen lässt. Eva Mattes versteht es, die feine Ironie in Jane Austens Geschichte hervorzuheben und die ausgefeilten Satzkonstruktionen und geschliffenen Dialoge fehlerfrei und mit perfekter Betonung wiederzugeben. Und sie trifft auch für jeden der doch so unterschiedlichen Charaktere in der direkten Rede den richtigen Ton – sei es (neben vielen anderen) die törichte Mrs. Bennet, der bornierte Mr. Collins oder die hochmütige Lady Catherine de Burgh. Ein absoluter Hörtipp für Austen-Fans! |
||
Bewertung vom 13.11.2018 | ||
Ich mag (fast) alle Bücher des Schweizer Schriftstellers Alex Capus. Seine Sprache, sein Stil und sein Umgang mit historischen Persönlichkeiten, v.a. die gekonnte Verknüpfung von Fakten und Fiktion, gefallen mir außerordentlich gut. Auch "Reisen im Licht der Sterne" - kein Roman, sondern laut Autor eine "Vermutung" - ist sehr gelungen. Es geht um Robert Louis Stevenson, den berühmten Autor der "Schatzinsel", der seine letzten Lebensjahre auf Samoa verbrachte. Capus geht der Frage nach, warum sich der lungenkranke Schriftsteller ausgerechnet im tropischen Klima niedergelassen hat. Seine Vermutung: Stevenson hat auf einer Nachbarinsel tatsächlich einen Piratenschatz gesucht. Ob er ihn je gefunden hat? Capus kann diese Frage nicht beantworten, aber seine gesammelten Indizien, die Beschreibung des Lebens des Stevenson-Clans auf Samoa, und die zahlreichen Exkurse über andere (allesamt erfolglose) Schatzsucher in der Südsee sind äußerst kurzweilig. Eine spannende Geschichte: auch wenn man - wie ich - "Die Schatzinsel" nie gelesen hat, packt einen das Fieber der Schatzsuche! |
||