BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 406 BewertungenBewertung vom 08.04.2021 | ||
Schön führt dieses Buch in die Küche der Provence ein: "Die Küche der Provence. Genießen wie in Südfrankreich" ist bei Dorling Kindersley erschienen und wurde von Giu Gedda und Marie-Pierre Moine erarbeitet. Ausführlich werden die wichtigsten Zutaten beschrieben, begleitet von schönen Bildern, die Appetit machen. Der Band gliedert sich in Vorspeisen, Hauptgänge mit Fisch oder Fleisch, in Beilagen, Desserts und Käse. Die Rezepte sind durchweg verständlich, man würde sich nur ein paar mehr Bilder wünschen. Insgesamt bietet dieser Band aber eine schöne Balance zwischen großen und kleinen Gerichten, zwischen Fisch, Fleisch und Gemüse. Dieser Band macht Lust auf Urlaub - und kann gerade in diesen Zeiten auch ein wenig dazu helfen, den Urlaub nach Hause zu holen. |
||
Bewertung vom 08.04.2021 | ||
"Giulia und der Wolf. Die Geschichte eines sexuellen Missbrauchs in der Kirche" ist ein bewegendes, erschütterndes, aufreibendes Buch. Eine italienische Ordensschwester berichtet vom Missbrauch, den sie als Jugendliche erlebt hat: Ein Priester hatte sich ihr immer mehr angenähert. Was Giulia - übrigens nicht der echte Name der Ordensschwester - damals erlitt, interpretierte sie zunächst als eine Art von Beziehung. Erst später merkte sie, dass es das nicht war; dass es keine Beziehung auf Augenhöhe geben kann zwischen einem erwachsenen Mann und Priester und einer Jugendlichen. Erst später wurde ihr vollends bewusst, dass sie sexuellen Missbrauch erlitten hatte. Erschütternd ist, was Giulia über ihren Missbrauch berichtet. Ebenso erschütternd ist aber, dass sie bis heute unter den Erlebnissen leidet. Seit sie sich mit den Erlebnissen aus ihrer Jugend beschäftigt, tut sie sich schwer mit der Gottesbeziehung, schwer mit dem täglichen Gottesdienst. Dieses Buch macht deutlich: Sexuellen Missbrauch können die Betroffenen nicht einfach hinter sich lassen. Die Wunden begleiten, jeden Tag. Erstaunlich ist, wie nüchtern Giulia berichtet. Ihre Worte wurde von der Journalistin Luisa Bove zusammengetragen. Dieses Buch prägt den Blick auf die Betroffenen sexuellen Missbrauches und zeigt, wie tief die Wunden sind. |
||
Bewertung vom 03.04.2021 | ||
Fester Grund / Doggerland Bd.3 Kommissarin Karen Eike Hornby hat einiges zu tun auf "Doggerland", dem fiktionalen Inselstaat zwischen Großbritannien und Dänemark. Eigentlich fahndet die Polizei mit Hochdruck nach einem Gewaltverbrecher, der Frauen überfällt und im Intimbereich schwer verletzt. Doch gleichzeitig gerät Karen in eine andere Ermittlung: Die berühmte Sängerin Luna ist in ihre Heimat zurückgekehrt, um nach etlichen Jahren wieder Musik aufzunehmen. Das Projekt muss vor der Presse streng geheim gehalten werden - und auch die Ermittlungen, als Luna plötzlich spurlos verschwindet. Zwei Ermittlungen gleichzeitig zehren an den Kräften der Polizistin, nehmen sie bald auch sehr persönlich mit. "Fester Grund" von Maria Adolfsson ist ein grandioser Krimi. Die Autorin schafft es, die Spannung immer weiter aufzubauen; gleichzeitig zeichnet sie sehr sorgfältig die Charaktere, ohne den Roman lediglich zum Porträt werden zu lassen. "Fester Grund" ist spannend, aber auch gesellschaftskritisch. Es geht um Vorurteile und Isolation, um die Ausgestoßenen der Gesellschaft und jene, die vermeintlich in ihrem Mittelpunkt stehen. Der Stil ist hervorragend, die Geschichte ebenfalls - ein Krimi, den man nur schwer aus der Hand legen kann. |
||
Bewertung vom 03.04.2021 | ||
Todesrauschen / Jula Ansorge Bd.3 Jula Ansorge betreibt einen True-Crime-Podcast. Im Gerichtssaal muss sie erleben, wie der forensische Phonetiker Matthias Hegel vom Vorwurf des Mordes freigesprochen wird, obwohl Jula selbst von seiner Schuld überzeugt ist. Als sich die beiden vor dem Gericht treffen, werden sie entführt. Bald ist klar, wer dahintersteckt: Die Verbrecher-Organisation Remus, der Julas Bruder einst angehörte und vor der er sich nun verstecken muss. Die Entführer wollen nur eines: Den Aufenthaltsort von Julas Bruder. Und sie werden alles tun, um ihn zu bekommen - auch vor Folter schrecken sie nicht zurück. Jula und Hegel müssen ihre Feindschaft nun überwinden, um überleben zu können. Hilfe kommt aus Julas Familie und von ihrem Exfreund. Nur: Wem kann sie vertrauen? Wer arbeitet für sie, wer gegen sie? Die Fronten verwirren sich immer mehr, die Lage wird immer heikler. |
||
Bewertung vom 01.04.2021 | ||
Eine Frau taucht an der französischen Küste auf. Sandrine ist mit Blut überströmt und berichtet von einer verstörenden Geschichte: Sie sei auf einer abgelegenen Insel gewesen; dort treibe der "Erlkönig" sein Unwesen. Der zugezogenen Psychologin Véroronique und dem zuständigen Polizisten Damien ist schnell klar, dass die Geschichte nicht stimmen kann: Eine wie von Sandrine beschrieben Insel gibt es nirgends. Die Psychologin weiß bald: Sandrine hat sich ein "Refugium" gebaut. Um einer traumatischen Erfahrung begegnen zu können, baut ihr Gehirn eine neue Realität. Nur: Welche Erfahrung könnte das sein? Bald führen erste Spuren zu einem Bauernhof, zu einem Mann, der über Jahre junge Kinder gefangen gehalten und missbraucht hat - auch Sandrine. Doch noch immer stimmt etwas nicht. Was an der Geschichte von Sandrine ist Realität, was Erfindung? |
||
Bewertung vom 30.03.2021 | ||
"Wage zu träumen! Mit Zuversicht aus er Krise" ist ein Buch, das im Dialog von Papst Franziskus mit Austen Ivereigh enstand. Es reflektiert unsere Welt, unser menschliches Zusammenleben im Angesicht der Coronakrise. "In Krisen bekommst du beides, Gutes und Schlechtes. Menschen zeigen sich, wie sie wirklich sind", schreibt der Papst am Beginn des Bandes. Er folgt in seinem Aufbau drei Schritten: "Eine Zeit zum Sehen", "Eine Zeit zum Wählen", "Eine Zeit zum Handeln". Dieser Dreischritt ist in der Pastoraltheologie bekannt, schon die Pastoralkonstitution "Gaudium et Spes" des Zweiten Vatikanischen Konzils greift ihn auf. Es geht dem Papst und Ivereigh darum, die Situation der Welt erst wahrzunehmen, dann Gutes und Schlechtes voneinander zu unterscheiden und schließlich Handlungsanweisungen für die Zukunft zu entwerfen. Vieles in diesem Band erinnert an andere Aussagen von Papst Franziskus. Die Themen, die sein Denken und sein Pontifikat prägen, scheinen auch in "Wage zu träumen!" auf - etwa, wenn es heißt: "Das Abstrakte lähmt, aber die Konzentration auf das Konkrete eröffnet mögliche Wege." Es geht um ein Gehen an die Ränder, darum das Leid in der Welt wahrzunehmen, die Ungerechtigkeiten, die Entrechteten. "Wage zu träumen" ist ein Plädoyer für eine Welt danach; für eine Welt, deren Schwächen während der Corona-Krise wie unter dem Brennglas sichtbar werden. Papst Franziskus beweist einmal mehr seine Gabe, soziale Probleme nicht nur zu identifizieren, sondern sie auch in einfachen und verständlichen Worten seinen Leserinnen und Lesern nahezubringen. |
||
Bewertung vom 29.03.2021 | ||
Commissaris van Leeuwen und der Mann mit dem eisigen Herzen / Commissaris van Leeuwen Bd.4 In Amsterdam wird an Weihnachten eine verbrannte Leiche gefunden. Schnell ist dem ermittelnden Commissaris van Leeuwen klar, dass die Spuren in den Bereich der organisierten Kriminalität führen - Menschenhandel, Prostitution und schlimmeres. Und gleichzeitig bittet ein alter Schulfreund den Kommissar, nach seiner verschwundenen Tochter Rascha zu suchen. Auch in ihrem Fall führen die Spuren schnell ins gleiche, Unheil verheißende Milieu. Van Leeuwen macht sich auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen. Sie führt ihn nach Mailand, am Ende gar in die USA - und an die schlimmsten Orte, die man sich nur vorstellen kann; dort, wo Menschen nicht mehr als Menschen, sondern nur noch als Ware behandelt werden. Claus Cornelius Fischer ist mit "Commissaris van Leeuwen und der Mann mit dem eisigen Herzen" ein sehr berührender Krimi gelungen. Am Anfang würde man den Text vielleicht etwas kürzen wollen. Doch völlig ungeschönt beschreibt der Autor die schlimmsten Seiten des Menschen - ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. |
||
Bewertung vom 15.03.2021 | ||
Es wirkt, als sei es Zufall: Milan begegnet mitten in Berlin einem kleinen Mädchen. Es sitzt mit einem Mann und einer Frau im Auto, weint und hält einen Zettel an die Scheibe: "Das sind nicht meine Eltern." Milan reagiert sofort: Wurde das kleine Mädchen etwa entführt? Er folgt dem Auto bis zu einem Haus, das er später mit seiner Freundin Andra betritt. Und tatsächlich: Es scheint, als sei das Mädchen entführt worden zu sein. Unmittelbar meldet sich der vermeintliche Vater: Es ist jetzt an Milan, das Mädchen vor dem Tod zu bewahren. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der zugleich auch eine Reise in die Vergangenheit wird, in Milans Kindheit. Immer mehr Zusammenhänge mit Milans Kindheit und Jugend hängen mit dem Entführungsfall zusammen - war es doch nicht der reine Zufall, der Milan das entführte Kind sehen und verfolgen ließ? |
||
Bewertung vom 15.03.2021 | ||
Der Tote am Leuchtturm / Die Küstenkommissarin Bd.1 An der Ostsee stirbt ein junger Mann: Er wollte eigentlich nur an einem aufgebockten Boot arbeiten; doch das Boot fällt aus seiner Sicherung und begräbt den Mann unter sich. Die Kommissare rund um Frida Beck aus Lübeck beginnen zu ermitteln und stellen schon bald fest: Hier handelt es sich nicht nur um einen Unfall; jemand muss die Aufhängung des Bootes manipuliert haben. Doch wer könnte den Tod des jungen Mannes gewollt haben? Das Motiv wird klarer, als auch der Vater stirbt - war er möglicherweise schon das Ziel des ersten, misslungenen Anschlags? Der Mann ist ein einflussreicher Investor der Gegend. Es gefällt nicht jedem, dass er Grundstück für Grundstück aufkauft. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, die Kommissare sind auf der Suche nach einem Motiv: Neid, Eifersucht, Habgier? Spätestens als der zweite Sohn des Investors stirbt, ist klar, dass jemand an der ganzen Familie Rache nehmen möchte. |
||
Bewertung vom 12.03.2021 | ||
Viel wird dieser Tage über den Kurs der Kirche in die Zukunft diskutiert und gestritten. Wie kann eine Kirche der Zukunft aussehen? Einen Beitrag dazu leistet der Pfarrer Stefan Jürgens in einem bei Herder erschienenen Buch: "Ausgeheuchelt! So geht es aufwärts mit der Kirche". Im Vorwort schreibt der Pfarrer: "Die Kirche ist weltfremd geworden - und die Welt kirchenfremd. Oftmals steht die Kirche dem Evangelium geradezu im Weg. Und dabei fordert der Glaubenssinn des Volkes Gottes längst Reformen. Neue Zugangswege zum Amt, selbstverständlich auch für Frauen, sowie die Freistellung des Zölibats". Und als Leser fragt man sich an dieser Stelle: Ist das ein weiterer Band, der Reformen einfach postuliert, ständig wiederholend, sie seien nötig, nie begründend, wie das auch theologisch möglich sein soll? Man wird eines Besseren belehrt. |
||