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Insgesamt 1213 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2023
Atlas der Alpen, Autoatlas 1:150.000 Laufzeit 2021 - 2024

Atlas der Alpen, Autoatlas 1:150.000 Laufzeit 2021 - 2024


ausgezeichnet

Navi? In dem Fall nein danke!

Der spiralgebundene 'Atlas der Alpen' ist genau das Richtige für all diejenigen, die sich von ihrem elektronischen Helfer nicht über die schnellstmögliche Verbindung ín Kolonnenfahrt über irgendwelche Autobahnen, für Wohnanhänger, Reisebusse und Sattelschlepper geeignete Alpenüberquerungen führen lassen wollen.

Der Atlas ist für diejenigen gedacht, die aus einer Fahrt durch die Alpen ein Erlebnis machen wollen. Kleine Pässe, teils unbefestigt, so schmal, dass bei Gegenverkehr einer der Beiden auch mal zurück setzen muss. Natur, auf der einen Seite der Straße steile Felswände, auf der anderen Seite zig Meter Abgrund... Alpen eben.

Dank des richtig guten Maßstabes von 1:150.000 für den auf 290 Seiten verteilten Kartenteil Alpen lässt sich wirklich jedes Sträßchen finden. Ideal für die Planung im Vorfeld einer Fahrt. Sei es noch zu Hause oder sei es beim Essen in einem Lokal am Mittag oder Vorabend des kommenden Tages.

Über den Julier-, der Ofen- oder den Maloja-Pass fahren? Geht natürlich, ist aber nicht so der ultimative Genuss. Etwas ganz anderes ist dann doch die SP 3 von Mori (ein paar Kilometer süd-östlich von Rovereto) nach Caprino Veronese auf der Ostseite des Monte Baldo entlang. Auf der Strecke gibt es einige Stellen mit einem grandiosen Blick auf den Gardasee.
Oder wie wäre es mit dem Passo di Croce Domini von Breno nach Bagolino (Blatt 189)? Das ist ein Pass, nein, ein Pässchen, wie man ihn sich vorstellt. Und wie ihn jedes Navi vermutlich meidet.
Anstatt im Bernhardino-Tunnel die Abgase eines vorausfahrenden Sattelschleppers einatmen zu müssen doch lieber den Passo del San Bernardino oder den Passo dello Splugo geniessen? Das muss jeder für sich entscheiden.

Oder wie wäre es mit der Fahrt von Piovene Rocchette nach Asiago durch das Val d'Assa den Kaiserjägerpass runter nach Caldonazzo..? Nichts anderes als nur SCHÖN!

Da lassen sich Strecken, Landschaften entdecken, an die man sich noch jahrelang erinnert!

Ein nach Ländern und dann Ortschaftsnamen sortiertes umfangreiches Register ist vorhanden. 17 Pläne von Innenstädten, eine Aufstellung von Camping- und Wohnwagen-/Wohnmobilstellplätzen. Diese allerdings nur mit Angabe der Anschrift, Rufnummer und Internet-Adresse. Natürlich auch mit der Angabe, auf welchem Kartenblatt die Lage des jeweiligen Platzes zu finden ist.

Sozusagen als Zusatz gehören die letzten Seiten einigen Karten der EU-Länder, Massstab 1:3.500.000. Wer also unbedingt auf der Brenner-Autobahn von Innsbruck nach Bozen will, der findet auch diese Strecke.

Wenn man unbedingt 'das Haar in der Suppe' finden will: die Spiralbindung bringt es zwangsläufig mit sich, dass zwischen den linken und den rechten Seiten ein kleiner weisser unbedruckter Abstand ist. Wer aber genau hinschaut und auch die geistige Flexibilität aufbringt, sieht beispielsweise auf den Kartenseiten 197/198 die letzte Ecke des letzten Buchstabens 'A' von auf der linken Karte abgedruckten Stadtnamens 'GORÍZA'. Wer das als Manko bezeichnet, sollte sich erstens überlegen, wie sonst eine solche notwendige Spiralbindung realisiert werden soll. Und zweitens sollte er/sie sich überlegen, ob der Besuch eines Optikers wegen einer Lesebrille nicht doch langsam angebracht wäre...

Fazit:
eine Fahrt, eine Reise in den Alpen, über die Alpen, durch die Alpen? Sofort!
Aber bitte mit diesem Atlas.
Denn nur damit hat man etwas von dieser herrlichen Landschaft und kann sie geniessen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2023
Warum funkeln die Sterne?
Fischer, Ernst Peter

Warum funkeln die Sterne?


ausgezeichnet

Regt nicht nur zum Nachdenken, Überlegen, Sinnieren an...

In einem sehr schön lesbaren Stil stellt Ernst Peter Fischer gar manche Fragen zu dem einen oder anderen "Wunder der Welt", die er stellenweise mit naturwissenschaftlich begründeten Antworten erläutert.
Wobei es sich um Fragen handelt, deren Antworten üblicherweise und irrtümlich als selbstverständlich gelten. Oder Frage, die man sich noch selten oder nie gestellt hat.

Zum Beispiel, wenn es wie aus Eimern schüttet, also ein Wolkenbruch auf die Erde prasselt, weswegen fallen diese Wolken, die ja Unmengen an Wasser mit sich führen, sonst würde es ja nicht 'schütten', nicht vom Himmel?
Wenn die funkelnden Sterne Sonnen sind, und das sind sie nicht nur unzweifelhaft, sie sind zum Großteil auch gigantisch größer als unsere Sonne, weswegen wird es Nachts dann dunkel? Kann doch eigentlich gar nicht sein bei dem Licht, welches sie aussenden.
Apropos Licht: was ist Licht überhaupt?

Und so geht es in einem fort. Ein Wunder nach dem nächsten wird vom Autoren erklärt. Wie oben gesagt zum Großteil auf naturwissenschaftlicher Basis. Hie und da aber auch mit einem Ausflug in die Philosophie, in die Literatur.

Kurzum: unbedingt lesen. Sich wundern. Und die Welt mit einem anderen Blick betrachten, verstehen.

Bewertung vom 09.03.2023
Weltunordnung
Masala, Carlo

Weltunordnung


ausgezeichnet

Die erste Auflage erschien 2016 - und schon seinerzeit hochaktuell und genau analysierend

Carlo Masala nahm und nimmt die Gründe für die 'Differenzen' zwischen der Großmacht USA, der ehemaligen (?) Großmacht Russland und der künftigen Großmacht der VR China genau unter die Lupe. Auch die sich immer deutlicher abzeichnenden Konflikte im so genannten Nahen Osten, in Afrika analysiert er sehr exakt.
Wobei das alles dazu dient und überzeugend darauf vorbereitet, sich auf ein noch weitaus schlimmeres Chaos einzustellen.

Die Feststellungen des Autoren zu den vermeintlichen Gründen des Angriffskrieges Russlands gegenüber der Ukraine sind mehr als lesenswert. Wie das ganze Buch.

Bewertung vom 09.03.2023
Die NSU-Story
Schneider, Peter

Die NSU-Story


ausgezeichnet

Als ehemaliger Quickly-Fahrer, TT-Träumer und Ro-80 Bewunderer - das Buch musste her...

Von den Strickmaschinen, die in ab 1873 Riedlingen gebaut wurden über die ersten Hochräder "Germania" ab 1886, die 7,5PS 'starken' Rennmaschinen Anfang des 20ten Jahrhunderts die reihenweise Rekorde einfuhren bis zum RO80 - alles drin!

Ferdinand Porsche bediente sich bei der Entwicklung des NSU-VW am technischen Knowhow der Neckarsulmer. Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele der NSU-Gespanne und auch als Kettenkrad mit einem Motor von Opel eingesetzt.

Nach dem Krieg unterhielt das Unternehmen den NSU-Lido-Campingplatz bei Jesolo an der italienischen Adria-Küste. Begehrtes Ziel der NSU-Lambretta-Fahrer. Die Lambretta war während der 1950er Jahre der in der jungen Bundesrepublik meistverkaufte Motorroller.

Auf den Seiten 154 ff. konnte ich dann endlich 'meine' für 40,00 DM gebraucht gekaufte Quickly finden. Und dank der ausführlichen Tabellen mit den technischen Daten im Anhang konnte ich mir ins Gedächtnis rufen, dass mich dieser Traum in Himmelblau mit donnernden 1,4 PS durch den Hegau katapultierte...

Der Prinz, Sport Prinz, Prinz S, Prinz L, der NSU Wankel Spider - heutzutage alles Garagengold, ganz besonders der Spider!! Alles kaum mehr zu finden.

Die Träume vom TT in metallic-blau und erst recht die vom TTS in giftigem orange haben es erfolgreich verhindert, dass ich dem seinerzeitigen Deutschlehrer bei seinen eintönigen Monologen folgend konnte... Die Stories über diese Traumwagen beginnen auf Seite 234.

Der Ro-80 ist ohnehin eine klassische Auto-Schönheit, auch heute noch.

Ab Seite 271 folgen Listen der NSU Motorräder aus den Jahren 1900 bis 1941 mitsamt deren technischen Daten und vielen Fotos der Modelle. Dann kommen die Bilder und Daten der Autos aus der Zeit von 1905 bis 1931. Wobei auch das von 1941 bis 1944 mit 7.813 Exemplaren für die Wehrmacht und nach Kriegsende für die Forstwirtschaft gebaute Kettenkrad Erwähnung findet.

Die zahlreichen Fotos, einige logischerweise in schwarz/weiß, die Texte, die Wiedergabe des für die Werbung eingesetzten Materials - schön, interessant, Erinnerungen weckend.

Bewertung vom 09.03.2023
Baedeker Reiseführer Provence, Côte d`Azur
Abend, Bernhard

Baedeker Reiseführer Provence, Côte d`Azur


ausgezeichnet

415 Seiten Genuss, Kultur, l’art de vivre...

Dieser Baedeker bietet all das, was die Reihe insgesamt ausmacht: eine gelungene Mischung aus Information über Land und Leute, über Geschichte, Kunst, besondere Sehenswürdigkeiten, Möglichkeiten, den Urlaub mit sportlichen Aktivitäten zu einem Erlebnis zu machen. Und natürlich auch Hinweise zu Hotellerie und Gastronomie. Wobei 'Gastronomie' eigentlich der falsche Begriff ist. Denn gutes Essen, nein, gute Speisen, Menus werden in zahlreichen Restaurants auf den Tisch gebracht.

Der erste Teil dieses Reiseführers ist vier Touren gewidmet. Zwischen 415 Kilometern, die in mindestens 3 Tagen zu er'fahren' sind und 630 Kilometern, für die das Autorenteam mindestens eine Woche, besser zwei vorschlägt. Wobei es mich etwas erstaunt, dass die herrliche Landschaft im Osten der Côte d'Azur zwischen Nizza und Menton an der Grenze zu Italien nicht mit einem Tourenvorschlag bedacht wurde.

Die einzelnen Städte, Städtchen, Ortschaften folgen dann in der bekannten nach dem Namen alphabetisch aufgeführten Reihenfolge. Mit kommentierten Auszügen aus dem jeweiligen Stadtplan. Mit Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants und Cafés.

Die Zielen folgen Hintergrundinformationen, der Abschnitt 'Erleben und Geniessen' und natürlich praktische Informationen zu Anreise, Etikette, Gesundheit, Sicherheit und so weiter.

Die beigefügte Straßenkarte (1:280.000) ist zwar auch für Autofahrer, die die Vorteile einer gedruckten Karte dem Navi vorziehen, eine recht gute Hilfe, die Landschaft abseits der Autobahnen und Nationalstraßen kennen zu lernen.
Aber als überzeugter Fan guter, detaillierter Straßenkarten muss ich die Blätter 340 und 341 der Michelin-Karten erwähnen. Der dort vorhandene Massstab 1:150.000 macht es problemlos möglich, die wunderschöne Panoramastraße Grande Corniche, seit dem Filmklassiker "Über den Dächern von Nizza" mit Grace Kelly und Cary Grant in aller Welt bekannt, zu erleben. Die auf der Karte als D 2564 ausgewiesene Route verbindet Nizza und Menton an der italienischen Grenze. Sie ist die berühmteste Küstenstraße der Côte d’Azur. Auf der Strecke liegen die Orte Villefranche-sur-Mer, Èze, Cap d'Ail, Monaco, La Turbie, Roquebrune und Cap Martin.
Die Grande Corniche ist die höchst gelegene 'Küsten'straße. 'Küste' steht hier in Gänsebeinen, weil sie nicht so dicht wie möglich an der Küste entlang führt, sondern ein paar 100 Meter bis wenige Kilometer oberhalb der Küste. Dafür bietet sie nicht nur Haarnadelkurven, sondern eine spektakuläre Aussicht folgt der nächsten.

Bewertung vom 06.03.2023
Geheime deutsche U-Boot-Operationen
Mallmann-Showell, Jak P.

Geheime deutsche U-Boot-Operationen


sehr gut

Der Untertitel bringt es zum Ausdruck: Einsätze, Stützpunkte, Bunker...

Wolfang Petersens Spielfilm "Das Boot" aus dem Jahr 1981 hat eine weitverbreitete Vorstellung davon mit sich gebracht, wie sich das Dasein der U-Boot-Fahrer gestaltet hat. Zu dem Film muss nicht weiter gesagt werden.
In diesem Buch geht es um geheime Einsätze der deutschen U-Boote, um Agenten an der Küste von England, Irlands, Islands, der Küste Kanadas, der USA oder auch Afrikas abzusetzen. Das arktische Meer war genauso Ziel der U-Boot-Fahrten wie die Kanarischen Inseln.

All das beschreibt Mallmann-Showell sehr detailliert und mit sehr vielen Schwarz/Weiß-Fotos, die während der Einsätze entstanden, dokumentiert.

Die an den Atlantik-Küsten platzierten U-Boot-Bunker-Anlagen werden von ihrer jeweiligen Entstehung, also ihrem Bau bis hin zu der in vielen Fällen gescheiterten Zerstörung nach Ende des Zweiten Weltkrieges geschildert, erläutert, auf Fotos gezeigt.

Im Anhang werden einzelne U-Boot-Fahrten mit ihrer jeweiligen Zielsetzung, den Tagesdaten der Einsätze etc. aufgeführt. Auch die 'technischen Daten' der U-Bootbunker sind im Anhang zu finden.

Bewertung vom 05.03.2023
Geheimprojekte des Heeres
Kaule, Martin;Büttner, Stefan;Mebus, Klaus

Geheimprojekte des Heeres


ausgezeichnet

Militärtechnische Innovationen

Die Ingenieure, Techniker, Konstrukteure, die im Dienst des Dritten Reiches tätig waren, entwickelten eine Vielzahl an militär-technischen Neuerungen. Riesige im Grunde absurde Geschütze, die in Teilen zerlegt auf mittels Eisenbahn an den vorgesehenen Einsatzort transportiert wurden. Alleine das mehr als 30 Meter lange Geschützrohr wog samt Verschluss 400 Tonnen…
Um die ganze für den Einsatz dieser Monster notwendigen Einrichtungen zu erstellen waren angeblich etwa 5.000 Menschen notwendig: Bau der Gleisanlagen, Zusammen- und Aufbau des Geschützes als solches, damit die Granaten im Kaliber von bis zu 800 Millimetern verschossen werden konnten.
Dass die Entwicklungen in gigantischen unterirdischen Bunkersystemen streng geheim entwickelt und getestet wurden, das versteht sich von selbst. Dieser Bild-/Textband zeigt nicht nur einige der nazi-deutschen Entwicklungen im Bereich Militärtechnik. Die als ‚V2‘ bekannte Rakete wird natürlich auch erwähnt. Auch viele der hierfür genutzten Bunkeranlagen sind Inhalt des Buches.

Panzer, Raketen, Minenräumer (Abbildung auf dem Buchdeckel), per Kabel fernsteuerbare Ladungsträger – dem menschlichen Vernichtungswillen gegenüber dem Gegner sind kaum Grenzen gesetzt.

Bewertung vom 05.03.2023
Outlook 2021
Witzgall, Otmar

Outlook 2021


ausgezeichnet

Mehr als genug für Neulinge (und advanced users...)

Was erstaunlicherweise in Seminaren immer wieder festzustellen ist: sehr, sehr viele Anwender von Outlook betrachten diese 'eierlegende Wollmilchsau' als reinen E-Mail-Client. Mails empfangen und versenden. OK, mit Anhängen kommen auch noch viele klar, einige kennen 'sogar' den Outlook-Kalender. Für einzelne Termine. Aber Serien-Termin? Suchordner? Kontaktelisten exportieren für die weitere Verwendung oder Auswertung mit Excel? Sin und Zweck der einblendbaren Favoriten im Ordnerbereich links außen? Von QuickSteps, Regeln etc. mal ganz zu schweigen.

Otmar Witzgall zeigt Bild für Bild, jedes eindeutige gekennzeichnet mit den Infos, mit welcher Maustaste wohin geklickt werden muss, um das, was im knappen erklärenden Text steht, erreichen zu können.

Woran sich der Leser nicht stören darf: die Screenshots in dem Buch sehen manches Mal etwas anders aus als das, was auf dem Bildschirm sichtbar ist. Das liegt, logo, daran, dass die Software die Darstellung auf dem Monitor entsprechend der verfügbaren Bildschirmauflösung sowie der eingestellten Größe des Fensters, in dem Outlook arbeitet, automatisch anpasst. Das sollte für Windows-Anwender mittlerweile aber wirklich Allgemeinwissen sein.

Vom Aufbau her geht der Autor logisch und Schritt für Schritt vor: erst erläutert er, wie Outlook für die notwendige Verbindung zum Netz konfiguriert wird, wie gegebenenfalls ein Konto für Outlook eingerichtet wird. Dann kommen die Möglichkeiten im Zusammenhang mit E-Mails, Kontakten, Terminen und Ereignissen, Aufgaben, Notizen etc. an die Reihe.

Auch das Sichern und Archivieren, sinnvolle Einstellungen um nach Möglichkeit Virenbefall zu vermeiden werden vom Autoren erläutert.

Das Zusammenspiel von Outlook mit Word, Excel oder auch OneNote wird zumindest gestreift.

Selbst die erfahreneren Outlooker werden manches Neues finden. Wer weiß denn schon, dass sich der Hintergrund einer Visitenkarte mit jeder gewünschten vom Rechner darstellbaren Farbe einfärben lässt? Ein weiteres schönes Organisationshilfsmittel neben der Möglichkeit, auch den erfassten Kontakten Kategorien zuweisen zu können.

Auf Seite 160f. steht, wie es geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2023
Sprachbildung für alle!
Goschler, Juliana

Sprachbildung für alle!


sehr gut

Gut zu lesen, schnell gelesen - und zum Nachdenken sowie einer gewissen Rücksichtnahme animierend

Behördendeutsch? Alltagsdeutsch? Fachchinesisch?

Die Kenntnisse all dieser Varietäten der deutschen Sprache beeinflussen den Erfolg oder Misserfolg nicht nur im Beruf, sondern im Leben.

Wer ausser den Studenten der Rechtswissenschaft kann schon auf Anhieb das Juristengeschwurbel verstehen?
Wer ist auf Anhieb in der Lage, den eigentlichen Sinn einer Frage in Behördenformularen zu durchschauen?
Schon bei verschiedenen Formulierungen des politischen 'Führungspersonals' jagt es machen kenntnisreicheren Kennern des Deutschen kalte Schauer über den Rücken - manches Mal ein Abgrund falscher Begriffswahl und/oder Grammatik.

Juliana Goschler, Professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache argumentiert sachlich für eine solidere Bildung, was den Umgang mit der deutschen Sprache betrifft. Im Sinne von Chancengleichheit.

Und, nicht minder bedenkenswert, sie verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Migranten verständlicherweise haben, sich in einem 100% korrekten Deutsch zu artikulieren. Siehe oben: Juristengeschwurbel oder Behördenformulare.

Man stelle sich nur einmal vor, dass man als Deutscher gezwungen wäre, in irgendein Land der Welt zu flüchten, in dem nicht nur andere Schriftsymbole verwendet werden, sondern eine völlig fremde Sprache gesprochen wird. Sei es eine mittelostaramäische Sprache wie in Syrien, das im Norden Iraks verbreitete Kurmandschi oder eine sinitische Sprache wie Mandarin. Von den ohne die Dialekte zu berücksichtigen mehr als geschätzt 200 Sprachen, die auf dem afrikanischen Kontinent gesprochen werden ganz zu schweigen.

Die 62 Seiten sind schnell gelesen - und fördern das Verständnis hinsichtlich dieser Problematik.

Bewertung vom 22.02.2023
Kognitive Apokalypse
Bronner, Gérald

Kognitive Apokalypse


ausgezeichnet

Sehr frankophil und sehr lesenswert

Gérald Bronner, Professor für Soziologie an der Universität Paris VII, zitiert verständlicherweise die Ergebnisse vieler Studien, die am Ende von an weiteren französischen Instituten durchgeführten Forschungen und Tests festzustellen waren. Was nicht weiter stört, denn diese Ergebnisse sind durchaus nicht nur auf Deutschland, sondern auf nahezu alle Länder der Welt übertragbar.

Beim Lesen des Buches sollte ein Fremdwörterbuch griffbereit liegen: einfach und flüssig zu lesen ist es nicht.
Aber schon eine der ersten Feststellungen des Autors weckt das Interesse:
"Ein Schatz von unschätzbarem Wert - Auf lange Sicht weist in der menschlichen Geschichte alles auf eine ständige Zunahme der verfügbaren Gehirnzeit hin." (S. 46)

Und was geschieht in zunehmendem Maß mit dieser verfügbaren Gehirnzeit, also der Zeit, während der man eigenständig nachdenken oder auch die Natur geniessen könnte? Sie wird mit im Grunde genommen sinnlosem Starren auf den Bildschirm des PC oder in noch weitaus grösserem Maß Starren auf das Display des Smartphones vergeudet. Mit immer raffinierteren Tricks gelingt es den Beherrschern des Medien- und EDV-Marktes den Anwendern diese Zeit zu stehlen. Wer kennt sie nicht: die Fahrgäste in Bussen, UU-, S- und Straßenbahnen, Kinderwagen schiebende Mütter, Fußgänger, nahezu alle starren auf das Display, viele wischen wie die Wilden auf dem Mäuseklavier, 'Tastatur' genannt, ihres Smartphones rum. Als ob es nichts Wichtigeres, Schöneres, gäbe als zu erfahren, wie viele 'Likes' während der vergangenen paar Minuten hinzu gekommen sind. Von wildfremden Menschen...

"In den letzten Jahren sind fast 300 Menschen durch «Selficide» ums Leben gekommen. So nennt man es, wenn Menschen den Versuch, ein Selfie zu machen, mit dem Leben bezahlen, weil sie dabei zu nah an einem Abgrund oder einem vorbeifahrenden Zuf stehen oder sich zum Spaß eine Pistole an die Schläfe halten. [...] Manche natürlichen Landschaften werden von Millionen Instagram-Nutzern verunstaltet, die unbedingt 'das' außergewöhnliche Foto aufnehmen und verbreiten wollen." (Seite 122f.)

"In öffentlichen Verkehrsmitteln, im Wartezimmer, ja selbst in unseren Betten beim Aufwachen oder Einschlafen vergeht kein Augenblick der Ruhe, in dem wir nicht versucht wären, uns die Leere durch einen Blick auf diese Geräte zu vertreiben. [...] ... Studie hat gezeigt, dass sich Versuchspersonen lieber Elektroschocks zufügen ließen als gezwungen zu sein, einen Augenblick der Stille (von 6 bis 15 Minuten Dauer) zu ertragen, die sie doch einfach mit Nachdenken hätten verbringen können." (Seite 246f.)

Der Autor analysiert auch, wie es beispielsweise Donald Trump durch massive Nutzung seines seinerzeitigen Lieblingsmediums Twitter gelungen ist, trotz seiner abertausenden Lügen Präsident der USA zu werden und die Nation zu spalten.

Es wird immer gefordert, den Kindern und Jugendlichen einen sinnvollen Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln. Eine gerechtfertigte Forderung angesichts der alles durchdringenden Macht dieser Medien. Es ist jedoch keine schlechte Idee, sich nach der Lektüre dieses Buches selbst zu hinterfragen, ob man nicht selbst schon auf dem Weg in die 'kognitive Apokalypse' ist.