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Benutzername: 
PeLi
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2020
Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alice Lindstedt hat vor kurzem die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant nun eine sechsteilige Dokumentarserie und einen begleitenden Blog über die Dreharbeiten. Bei der Serie soll es um Silvertjärn gehen, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung in Mittelnorrland. Dort verschwanden vor 60 Jahren alle 900 Einwohner des Ortes von einem Tag auf den anderen, spurlos. Auf dem Marktplatz fand man damals eine übel zugerichtete Leiche und in einem der leeren Häuser wurde ein neugeborenes Mädchen als einzige Überlebende gefunden. Ansonsten gab es in den vergangen 60 Jahren von keinem der verschwundenen Bewohner ein Lebenszeichen und man hat bis heute nicht erfahren, was aus ihnen wurde .

Alice hat einen persönlichen Bezug zu diesem Ort, denn ihre Großmutter verbrachte ihre Kindheit in Silvertjärn, verließ das Dorf dann allerdings für ihre Ausbildung, während ihre Eltern und ihre jüngere Schwester dort blieben und dann, wie der Rest der Bewohner, spurlos verschwanden. Alice , die Silvertjärn nur von den Erzählungen ihrer Großmutter kennt,macht sich nun mit einem vierköpfigen Team auf den Weg, um einen Trailer für ihre geplante Dokumentarserie zu drehen.

Schon bei der Ankunft der Fünf passieren allerdings beunruhigende Dinge.Ihre Handys haben keinen Empfang mehr, aus ihren Walkie-Talkies hören sie ungewöhnliche Geräusche und Stimmen und einige von ihnen haben das Gefühl, beobachtet zu werden. Alice , die diesen Film unbedingt drehen will, wischt alle Bedenken ihres Teams beiseite , wodurch innerhalb der Gruppe die Stimmung immer schlechter wird und es zu ersten Streitereien untereinander kommt.

Und dann gibt es die erste Leiche und keiner im Team hat eine Ahnung, woher die Gefahr eigentlich kommt. Ist außer ihnen doch noch jemand im verlassenen Dorf, oder kommt die Gefahr vielleicht sogar aus der eigenen Gruppe? Irgendwie wird das Misstrauen untereinander immer größer und irgendwann geht es dann nur noch darum, diesen Ort wieder lebend verlassen zu können.

Da ich die Bücher von Viveca Sten sehr gerne lese , war ich natürlich sehr gespannt, auf das erste Buch ihrer Tochter Camilla Sten und ich bin wirklich begeistert von "Das Dorf der toten Seelen". Die Handlung verläuft parallel in zwei Zeitebenen und so fiebert man nicht nur mit dem Filmteam bei der Erkundung des verlassenen Dorfes, mit , sondern erfährt auch nach und nach, was damals vor 60 Jahren geschah. Gerade diesen Wechsel in die Vergangenheit, fand ich besonders spannend.
Die Auflösung fand ich nicht ganz so glaubwürdig, aber wenn ich das jetzt begründe, verrate ich zu viel vom Ende, deshalb gehe ich jetzt nicht ins Detail. Und an meiner Bewertung ändert das sowieso nichts, denn für mich war dieses Buch, trotz dieser klitzekleinen Schwäche am Ende, ein absolutes Lesehighlight. Ich finde es fast schade, dass man nur fünf Sterne geben kann. Also von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.04.2020
Alfie und der Clownfisch
Bell, Davina

Alfie und der Clownfisch


sehr gut

Ein Buch über den schüchternen kleinen Jungen Alfie, der sich so sehr wünscht, etwas mutiger zu sein, denn er findet es gar nicht schön, wenn sein Bauch grummelt, in für ihn unbekannten Situationen.
Als nun in der Schule eine Kostümfest stattfinden soll, nimmt er sich eigentlich fest vor, sich diesmal zu trauen. Doch, als es dann soweit ist und er sein Seesternkostüm anziehen soll, um in die Schule zu gehen, da verlässt ihn wieder der Mut.
Seine Eltern sind sehr verständnisvoll und unternehmen an dem Tag etwas anderes, schönes mit ihm. Dabei stellt er dann fest, dass es sogar bei Tieren , schüchterne Exemplare gibt und dass es völlig okay ist , schüchtern zu sein. Und vielleicht ist ja bei der nächsten Verkleidungsparty alles schon anders. Ein passendes Kostüm für das nächste Fest, hat er sich jedenfalls schon mal überlegt.

Ich finde dieses Buch sehr schön und auch wichtig, denn es zeigt den Kindern, die etwas zurückhaltender und schüchtern sind, dass das völlig in Ordnung ist und dass auch sie ganz normal sind.
Die Illustrationen gefielen mir nicht ganz so gut, ich hätte sie mir etwas bunter und detailreicher gewünscht. Aber das ist einfach mein persönlicher Geschmack und sie sind auf jeden Fall passend zur Geschichte.

Bewertung vom 10.04.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


gut

Ein junges Mädchen wird während einer Zugfahrt von einer Gruppe Jugendlicher überfallen und bestialisch getötet. Und dieser brutale Mord bleibt nicht der einzige und jede, der extrem blutigen Taten wird von , noch nicht strafmündigen, Teenagern verübt. Die LKA- Beamtin Clara Vidalis und ihr Team sollen diese grausigen Fälle bearbeiten und sie kommen schnell dahinter, dass ein Psychopath, der sich selbst Blutgott nennt, im Hintergrund die Strippen zieht und die Jugendlichen zu diesen grausigen Taten anstachelt.
Da die strafunmündigen Täter selbst, nicht für ihre Taten bestraft werden können ( obwoh ich das ja irgendwie bezweifle, dass man solche Täter wirklich gar nicht bestrafen kann und sie einfach wieder heim schickt, ohne Kontrolle von Ärzten oder Psychologen) konzentrieren sich die Kriminalbeamten hauptsächlich darauf, den Blutgott aufzuspüren. Und das möglichst schnell, denn die Gemetzel der aufgestachelten jungen Mörder nehmen kein Ende.

Obwohl ich "Blutgott " teilweise schon spannend fand, konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Ich bin eigentlich, was Thriller angeht, schon hart im Nehmen, aber das, war sogar mir zu blutig. Bei einigen, schon sehr detailreichen Beschreibungen der Taten, wurde mir richtig übel. Außerdem störten mich die sehr vielen Hinweise auf irgendwelche Serienmörder und die häufig, völlig unnötigen und belanglosen Dialoge. Vieles der Infos über Serienmörder kannte ich bereits aus der Presse und die muss ich dann nicht nochmal zusammenfasst in einem Thriller lesen.
Für mich war einiges auch schlichtweg unglaubwürdig. Jugendliche, die vorher noch nie gemordet hatten und mehr oder weniger von einem Unbekannten aus dem Internet, dazu überredet oder ,in manchen Fällen, sogar dazu erpresst werden, werden dann plötzlich alle zu blutrünstigen Bestien, die zu unvorstellbar brutalen Morden fähig sind? Und die dann sogar bei der Vernehmung durch die Polizei, eiskalt bleiben? Für mich ist das zu unrealistisch.
Und das Ende hat mir dann auch überhaupt nicht gefallen, erstens, weil dann alles zu schnell ging und zweitens weil auch das mir zu unglaubwürdig war.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2020
Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1
Gehm, Franziska

Oh Schreck, ich bin weg! / Carla Chamäleon Bd.1


gut

Ich fand die Idee eigentlich gut, deshalb war ich auch sehr gespannt auf dieses Buch , nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte. Leider hat mich einiges dann aber nicht so vom Hocker gerissen. Die verrückte Fähigkeit, in unangenehmen Situationen unsichtbar zu werden, hätte ja schon gereicht. Auch Carlas Vater, der sie immer mal in peinliche Situationen brachte, fand ich noch okay und für die Geschichte ja auch passend, denn ohne Peinlichkeiten wäre Carla ja nicht unsichtbar geworden. Aber musste wirklich ihre gesamte Familie so seltsam sein? Die Mutter bringt Tiere vom Zoo, in dem sie arbeitet, zur Pflege mit nach Hause. Und was für Tiere! Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber mir war das alles dann , selbst für ein Kinderbuch , etwas zu viel.
Ich habe das Buch zusammen mit meinem Patenkind gelesen und sie fand es gut, aber nicht überragend. Vor allem, da es, als es dann endlich mal spannender wurde, leider auch schon zu Ende war.
"Carla Chamäleon - Oh Schreck, ich bin weg!" Ist der 1. Band einer Reihe, im Buch ist auch eine kurze Leseprobe des 2. Teils und vielleicht wird es darin ja dann auch spannender und die Geschichte kommt richtig in Fahrt. Aber der 1. Teil hat sich dann leider doch noch etwas gezogen.

Bewertung vom 24.03.2020
Land unter bei Samuel
Weber, Susanne

Land unter bei Samuel


ausgezeichnet

Samuels Vater ist Klimaforscher und von ihm hat Samuel auch von Kiribati erfahren. Das ist eine Inselgruppe im Pazifik und sie droht, bald völlig unterzugehen, denn durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel immer weiter an. Weil Samuels Vater jetzt eine neue Arbeitsstelle beim Klimaforschungsinstitut hat, zieht die Familie von einem Ende Berlins ans andere und deshalb müssen Samuel und seine Schwester Kiara in eine neue Schule. Dort fühlt sich der Junge zunächst gar nicht wohl, denn da gibt es einen ziemlich gemeinen Mitschüler. Aber Samuel ist ein richtig cooler Erfinder und so lässt er sich was einfallen, um sich gegen den bösen Bela zu wehren.
Und dann überlegt er, ob er nicht vielleicht etwas erfinden könnte, das Kiribati vor dem Untergehen retten könnte. Ob ihm für dieses große Problem wirklich eine Lösung einfällt?


Ein schönes Kinderbuch über ein ganz wichtiges Thema . Es erklärt den jungen Lesern, warum es so wichtig ist, dass sich jeder Gedanken um die Umwelt macht. Die kleinen Zeichnungen helfen dabei, das Thema anschaulich zu vermitteln . Obwohl es in diesem Buch hauptsächlich um das Umweltthema geht, ist es aber kein trockenes Sachbuch. Eine spannende und trotzdem informative Geschichte für Kinder ab 8 Jahren.

Bewertung vom 15.03.2020
Ein wenig Glaube
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


gut

Lyle und Peg aus Wisconsin sind glücklich, als ihre Adoptivtochter Shiloh mit ihrem fünfjähriger Sohn Isaac, nach Jahren wieder in ihr Elternhaus zurückkehrt.
Peg Und Lyle genießen es ganz besonders, endlich ihr Enkelkind so nah bei sich zu haben und den Kleinen richtig zu verwöhnen. Zunächst läuft auch alles sehr gut, doch dann lernt Shiloh den Prediger Steven kennen und schließt sich seiner radikalen Glaubensgemeinschaft an.
Peg und Lyle beobachten das zunächst zwar skeptisch aber noch nicht beunruhigt. Doch je enger Shilohs Verhältnis zu Steven wird, umso verschlossener wird sie ihren Eltern gegenüber . Für sie zählen nur noch Stevens Worte und als dann auch noch der kleine Isaac immer mehr in diese Sekte hineingezogen wird und dadurch sogar in Gefahr gerät, können die besorgten Großeltern einfach nicht mehr tatenlos zusehen und so müssen sie eine schwere Entscheidung treffen.

Das Thema finde ich sehr spannend und der Schreibstil gefiel mir auch gut, obwohl es an manchen Stellen schon sehr langatmig wurde . Trotzdem bin ich leider nicht restlos begeistert von dem Buch, denn ich konnte vieles, was Peg und Lyle taten ( oder nicht taten), einfach nicht nachvollziehen.
So viele Bedenken , die sie gegen Steven und seine Kirche hatten und so viele Sorgen , die sie sich um den Enkel machten und trotzdem haben sie mit ihrer Tochter ja nie wirklich Klartext geredet.
Einerseits konnte ich die Angst der beiden, sich einzumischen und dadurch zu riskieren, den Enkel nicht wieder zu sehen, schon verstehen aber andererseits, als sie merkten, dass es Isaac wirklich nicht gut ging, da hätten sie, meiner Meinung nach, schneller eingreifen müssen.

Lyle kam mir manchmal sehr vernünftig vor und dann reagierte er plötzlich wieder total unvernünftig und ließ sich von Peg zu sehr beeinflussen, die meistens nur still zusah und Lyles Sorgen um den Enkel oft sogar noch herunterspielte, aus Angst, Shiloh zu verärgern. Pegs Verhalten konnte ich die meiste Zeit sowieso überhaupt nicht nachvollziehen und das machte sie für mich sehr unsympathisch.

Und der Schluss hat mich dann auch überhaupt nicht zufriedengestellt, deshalb kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben, obwohl das wirklich ein Thema ist, das mich sehr interessiert, aber die Umsetzung konnte mich dann einfach nicht ganz überzeugen.

Bewertung vom 08.03.2020
Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!
Simmons, Jo

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!


ausgezeichnet

Der neunjährige Jonny wird ständig von seinem älteren Bruder Ted geärgert. Als der sich wieder mal über ihn lustig macht, hat Jonny entgültig die Nase voll und als er dann im Internet zufällig auf eine Seite stößt, auf der man sich für einen Geschwistertausch anmelden kann, überlegt er nicht lange und füllt das Formular aus. Er gibt alles an, was sein Wunschbruder haben soll und dann wartet er ganz gespannt ab. Und tatsächlich steht bald der erste Ersatzbruder vor seiner Tür. Doch leider ist der ganz und gar nicht so, wie ihn sich Jonny vorgestellt hat. Also wird der Ersatzbruder umgetauscht und der nächste Kandidat trudelt ein. Und so geht es weiter, denn Jonny merkt ganz schnell, dass es wohl keinen Bruder gibt, der wirklich perfekt ist. Und je mehr Zeit er mit den "gelieferten" Brüdern verbringt, umso mehr weiß er wieder seinen eigenen zu schätzen, denn der hat ja doch nicht nur schlechte Seiten.

Ich fand dieses Kinderbuch sehr schön und auch witzig. Die kleinen Zeichnungen und die kurzen Kapitel lassen auch ,sonst eher lesefaule Kinder, bis zum Ende durchhalten und die witzigen Erlebnisse, die Jonny mit den doch eher außergewöhnlichen Tauschbrüdern hat, mitzuverfolgen, macht einfach großen Spaß.

Das Cover gefällt mir übrigens auch sehr gut und ich finde, es sticht direkt ins Auge, wenn man es in einem Buchladen sieht. Also von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.02.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


weniger gut

Die 16-jährige Edie und ihre 14-jährige Schwester Mae müssen nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter ihr kleines Südstaaten-Kaff verlassen und nach New York ziehen, um dort bei ihrem Vater, einem berühmten Schriftsteller, zu leben.. Für die Mädchen ist der Vater eigentlich ein Unbekannter, denn er hat die Familie verlassen, als Edie gerade mal vier Jahre alt war und er hat sich auch seitdem nie bei seinen Töchtern gemeldet. Edie, die die Trennung der Eltern damals schon bewusst mitbekam, hasst ihn dafür. Außerdem gibt sie ihm alleine die Schuld daran, dass ihre Mutter psychisch krank wurde.

Aus diesem Grund und auch, weil sie sich große Sorgen um die Mutter macht, die jetzt in einer Nervenklinik untergebracht wurde, ist sie sehr unglücklich in New York und möchte so schnell wie möglich zurück in ihr altes Zuhause. Ihre Schwester Mae, die in den zurückliegenden Jahren am allermeisten unter der psychischen Krankheit der Mutter litt, sieht den Umzug und das neue Leben beim Vater allerdings als große Chance, ein ganz neues und besseres Leben zu führen und endlich dem kranken Einfluss der Mutter zu entkommen.. Diese gegensätzlichen Ansichten der Schwestern über den Vater und die unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie es weitergehen soll, sorgen für reichlich Zündstoff und die vielen Freundinnen und Verehrerinnen des Vaters, machen das Zusammenleben der "neuen Familie" auch nicht gerade leichter.

Während Edie aus ihrem neuen Zuhause flieht, um in der Nähe der Mutter zu sein, fixiert sich Mae immer mehr und stärker auf den Vater und ist bereit, alles zu tun, was er verlangt, nur um seine Liebe zu erhalten.

Bei diesem Buch bin ich wirklich hin und her gerissen und ich weiß gar nicht so recht, wie ich es bewerten soll. Ich fange einfach mal mit dem Positiven an. Mir gefiel , dass immer abwechselnd aus Sicht verschiedener Personen berichtet wurde, und das nicht nur von den direkt Betroffenen, also Edie, Mae und ihren Eltern, sondern auch Freunde, Ärzte oder Psychologen der Nervenklinik, die Schwester des Vaters, kamen zu Wort. Es gab viele Zeitsprünge, die vom Kennenlernen der Eltern, bis in die Gegenwart reichen. Diese unterschiedlichen Blickwinkel machten die Geschichte etwas lebendiger und interessanter.

Leider fand ich den ganzen Schreibstil allerdings ziemlich seltsam und teilweise so verwirrend, dass ich oft erst überlegen musste, wer bestimmte Personen überhaupt sind und was sie mit dem Ganzen zu tun haben und , ehrlich gesagt, wusste ich leider manchmal nicht einmal so genau, was die Autorin eigentlich mit bestimmten Sätzen sagen wollte. Durch diesen etwas wirren Schreibstil und Aussagen, über die ich erst einmal gründlicher nachdenken musste, wurde leider viel zu oft mein Lesefluss unterbrochen, um mich richtig an die Geschichte zu fesseln. Und ich muss leider auch sagen, es gab in dem ganzen Buch, vielleicht eine einzige Person, die mir sympathisch war und die nicht völlig irre wirkte. Es gab für mich nichts, bei dem ich mitfühlen konnte , die ganze Geschichte fand ich einfach nur deprimierend. Für mich leider deshalb kein Buch, das ich empfehlen würde.

Bewertung vom 26.02.2020
Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


sehr gut

Der Rechtsmediziner Paul Herzfeld soll nach seinem letzten Fall, der ihn und seine Familie noch immer schwer belastet, erst einmal zur Ruhe kommen. Aus diesem Grund, versetzt in sein Chef vorübergehend von Kiel nach Itzehoe. Dort soll er in der nächsten Zeit den vor kurzem verstorbenen Pathologen ersetzen. Immer wenn Herzfeld Fragen nach seinem Vorgänger stellt, weicht man ihm aus und sein Vorgesetzter wird sogar richtig ungehalten, als Herzfeld sich, seiner Meinung nach, zu sehr für die Todesumstände des verstorbenen Pathologen interessiert. Aber gerade das weckt die Neugier von Herzfeld und so forscht er heimlich einfach selbst nach. Was er dabei herausfindet, bringt ihn und auch andere erneut in große Gefahr und schon ist Schluss mit der ruhigen Stelle, die angeblich zum Erholen geeignet sein sollte.

Mir gefiel "Abgefackelt" sehr gut. Besonders interessant ist , dass es nicht nur um diesen einen Fall geht, sondern dass man auch immer wieder kurze allgemeine Einblicke in die Arbeit eines Rechtsmediziners bekommt und viele wirklich spannende Infos darüber eingestreut wurden, was man bei einer Obduktion so alles herausfinden kann.
Den Fall selbst fand ich nicht ganz so packend, da hatte ich mir etwas mehr Spannung erhofft. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und die kurzen Kapitel und der eingängige Schreibstil ließen bei mir zumindest nie Langeweile aufkommen.

Bewertung vom 09.02.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


sehr gut

Die 3 Teenager Shiloh, Kat und Ruthie, schleichen sich nachts heimlich zu einem See, um dort nackt zu baden. Und das, obwohl in der Gegend gerade zwei junge Mädchen vermisst werden. Und tatsächlich werden sie von einem Mann angegriffen und eine von ihnen sogar vergewaltigt. Die drei fliehen vor dem Umbekannten und als der sie verfolgt und sie sich verteidigen, bleibt der Mann schwer verletzt auf einem Feld liegen und die Mädchen gehen davon aus, dass er tot ist.

Ruthie hat so große Angst vor ihrem strengen Vater, einem Pfarrer der Gemeinde mit ziemlich mittelalterlichen Ansichten, dass sie ihren beiden Freundinnen das Versprechen abnimmt, niemals über diesen schlimmen Vorfall zu sprechen. Und die drei halten sich daran, da sie ja sowieso davon ausgehen, dass der Angreifer tot ist und damit keine Gefahr mehr. Shiloh und Ruth verlassen kurz darauf ihren Heimatort Prairie Creek und bauen sich ihr Leben ganz woanders auf. Kat bleibt als einzige zurück, tritt später in die Fußstapfen ihres Vaters und wird Polizistin.

Nach diesem sehr spannenden ersten Teil, beginnt dann die eigentliche Geschichte. Inzwischen sind 15 Jahre vergangen und Ruth und Shiloh ziehen aus persönlichen Gründen zurück nach Prairie Creek. Dann passiert das Unfassbare - es verschwindet wieder ein junges Mädchen und man findet zur gleichen Zeit die Leiche einer jungen Frau und wie sich später herausstellt, ist es eines der beiden Mädchen, die vor 15 Jahren verschwanden.


Und als die drei Frauen sich dann auch noch selbst bedroht fühlen, wissen sie, dass sie nicht mehr schweigen können und so berichten sie der Polizei endlich von der schlimmsten Nacht ihres Lebens und hoffen, dass der Täter endlich nach all den Jahren gefasst wird.

Die Vorgeschichte, in der es um den Überfall am See und die anschließende Verfolgung der Mädchen geht, war für mich persönlich der mitreißendste Teil. Danach , also alles, was dann 15 Jahre später passiert, war leider nicht mehr ganz so spannend.
Mir gefiel, dass immer abwechselnd die Geschichten von Shiloh, Ruth und Kat erzählt wurden. Man erfuhr nach und nach, wie die drei die letzten 15 Jahre verbracht haben . Und zwischendurch immer wieder kurze Einblicke in die Gedankenwelt des Täters,man erfährt, was ihn dazu treibt, immer wieder Mädchen zu entführen und sie gefangenzuhalten, aber ohne zu ahnen, um wen es geht.

Etwas unglaubwürdig wurde es, als dann drei tolle Männer in das Leben der Freundinnen traten, die nicht nur wahnsinnig gutaussehend , heldenhaft und mutig waren, sondern alle auch noch Single ;-) In diesem Teil wurde der Thriller dann eher zum Liebesroman, doch die Spannung stieg dann zum Glück wieder an, als der Täter seinen Opfern immer näher kam.

Einige Dinge fand ich schon sehr unrealistisch, besonders , was das Verhalten von Ruth anging. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Frau, die so etwas erlebt hat und jetzt weiß, dass der Täter immer noch hinter ihr her ist, so ein Risiko eingeht, wie sie es tut. Und das, obwohl sie selbst eine Tochter hat. Ich selbst würde den Ort so schnell wie möglich, zusammen mit meiner Tochter , verlassen. Vor allem, da sie ja sowieso die letzten 15 Jahre woanders lebte und sie nie eine enge Bindung zu ihren Eltern hatte.

Am Schluss blieben für mich auch noch einige Fragen offen, zum Beispiel was die Beweggründe des Täters anging, da fand ich manches doch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Trotz dieser kleinen Schwächen, gefiel mir dieses Buch aber immer noch sehr gut und ich hatte keine Langeweile beim Lesen, deshalb ist es für mich auf jeden Fall noch 4 Sterne wert.