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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 400 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2023
Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


sehr gut

Zwei Fälle
Auf einer Baustelle in den Tiroler Alpen werden zwei präperierte ausgestopfte Dachse gefunden. Im Inneren wurde Babykleidung versteckt. Das ruft den Chefinspektor Bernhard Krammer auf den Plan. Weshalb wurden die beiden Tiere dort vergraben und wer ist dafür verantwortlich. Zur gleichen Zeit soll sich Oberkommissarin Alexa Jahn von einer Schussverletzung in Lenggries erholen bis auf einmal ihr ehemaliger Kollege unangemeldet vor ihrer Tür steht. Er hat schlechte Nachrichten, scheinbar wurde bei einem ihrer alten gemeinsamen Fälle der Falsche verhaftet. Haben sie damals bei ihren Ermittlungen etwas übersehen? Alexa will ihren ehemaligen Kollegen bei der Suche unterstützen.

Bei diesem Grenzfall "In der Stille des Waldes" handelt es sich um den dritten Teil der Reihe mit der Deutschen Alexa Jahn und dem Österreicher Bernhard Krammer. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert die beiden Vorgänger zu kennen, damit man auch der Geschichte um Alexa und Bernhard folgen kann.

Dieser Teil hat mir leider nicht ganz so gut gefallen, wie seine beiden Vorgänger. Ich fand es etwas schade, dass es sich hierbei um zwei unabhängige Fälle gehandelt hat und die sowohl auf deutscher Seite als auch auf österreichischer Seite nur vor sich hingeplätschert sind ohne großartige Spannung. Habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie sich im Verlauf treffen, aber das war leider nicht so. Zudem war auch die ein oder andere Handlung etwas unlogisch oder auch an den Haaren herbei gezogen.

Das Zusammenspiel zwischen Alexa und Krammer habe ich dadurch auch ein wenig vermisst. Ihr Verhältnis spielte bis auf ein paar misglückte Anrufe sogar kaum eine Rolle.

Trotzdem fand ich es durch die wechselnden Perspektiven zwischen Alexa und Bernhard sehr abwechslungsreich und es wurde dadurch auch eine gemächliche Spannung aufgebaut, weil man doch immer wissen wollte was als Nächstes passiert oder aufgedeckt wird.

Den Schreibstil fand ich auch wieder sehr schön. Es lässt sich locker und flüssig lesen, sodass man sehr schnell durch die Seiten kommt. Auch die tollen Beschreibungen der Handlungsorte haben mir wieder sehr gefallen, so konnte ich mir alles gut bildlich vorstellen.

Mein Fazit:
Der dritte Band war ganz okay. Man kann ihn für mal eben so zwischendurch lesen sehr gut empfehlen, wenn man mal kein Nervenkitzel braucht und kein Fan von großartigem Blutvergießen ist. Von mir gibt es 3,5 Sterne. Ich bleibe aber trotzdem ein Fan von Alexa und Krammer und bin schon ganz gespannt wie es weiter gehen wird und ich hoffe, dass sie das nächste Mal wieder zusammen ermitteln werden.

Bewertung vom 24.04.2023
SØG. Dunkel liegt die See / Nina Portland Bd.1
Jensen, Jens Henrik

SØG. Dunkel liegt die See / Nina Portland Bd.1


weniger gut

An Deck eines Schiffes werden Blutsspuren gefunden, doch die Besatzung nicht mehr aufgefunden. Der einzige Überlebende scheint der Seemann Vitali Romaniuk zu sein. Hat er seine Kameraden mit einer Axt ermordet? Aufgrund fehlenden Beweisen wird der freigesprochen und der Fall "Das Axtschiff" wird zu den Akten gelegt. Dieser Fall liegt nun etwas mehr als 10 Jahre zurück und die junge Kommissarin Nina Portland beschäftigt sich noch immer damit. Als sie dem Seemann in Talinn wieder begegnet, klemmt sie sich noch mehr hinter die Aufklärung und erkennt viel zu spät, dass sie damit in ein Wespennest gestochen hat.

"SØG. Dunkel liegt die See" ist der erste Teil der Reihe mit Nina Portland und den Auftakt in diese Reihe fand ich äußerst langatmig.

Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich einen düsteren und spannenden Thriller erwartet, aber leider wurde ich schon mal dahingehend enttäuscht, dass es sich nicht um einen aktuellen Fall handelt sondern um einen Cold Case. Zudem plätscherte die gesamte Handlung nur vor sich hin. Es wurde mehr der Tagesablauf von Nina und ihrem Sohn Jonas erzählt, als dass sich mal in dem Fall "Axtschiff" etwas getan hatte. So wurde es sehr kaugummiähnlich, was ich schade fand.

Den Schreibstil fand ich flüssig zu lesen, aber hatte durch die Handlung doch nichts fesselndes an sich. Die Beschreibungen der Handlungsorte waren gut ausgearbeitet, sodass man sich gut ein Bild davon machen konnte. Allerdings fand ich die Dialoge zwischen den Protagonisten zum Teil sehr aufgesetzt. Es las sich wie als wenn der Darsteller seinen Text auswendig gelernt oder vorgesagt bekommen hätte.

Zur Hauptprotagonistin Nina ist meine Meinung etwas zwiegespalten. Zum Einen konnte ich ihre Beweggründe verstehen, aber dann habe ich mich gefragt warum sie sich dermaßen in Gefahr begibt und auch noch ihre Familie damit hineinzieht.

Mein Fazit:
Leider anders als erwartet. Es war mir zu langatmig und ich habe ein paar Mal damit gerungen, dass Buch nicht zuzuklappen. Sehr schade, denn es steckte durchaus mehr Potenzial drin. Wenn man im Vorfeld weiß, dass es mehr ein Cold Case und Ninas private Ermittlung ist, hat man evtl. eine andere Meinung.

Bewertung vom 16.04.2023
Bildrauschen / David Bronski Bd.4
Aichner, Bernhard

Bildrauschen / David Bronski Bd.4


sehr gut

Bronski nimmt sich in einer abgelegenen Blockhütte in den Tiroler Bergen eine Auszeit. Auf einer Schneewanderung stolpert er quasi über eine Frauenleiche. Er macht Fotos von ihr und begibt sich auf die Suche des Täters. Seine Suche führt ihn in ein Luxus-Chalet, in dem fünf Social-Media-Stars ihr Wochenende verbringen um ihre Followerzahlen zu steigern. Die Polizei kann nicht zu ihnen hochkommen aufgrund des Schneesturms. Die fünf und Bronski sind in dem Chalet eingeschlossen und können nicht entkommen.

"Bildrauschen" ist Band 4 der Bronski-Reihe. Der Fall ist unabhängig lesbar aber Vorkenntnisse zu Bronski und seiner Geschichte wären doch vorteilhaft.

Der Hauptprotagonist Bronski hat mir dieses Mal nicht ganz so gut gefallen. Er hat zwar durch die Einblicke in seine Vergangenheit viel an Tiefe gewonnen, aber er war dadurch sehr wehleidig und hat sich immer selbst bemitleidet. Da hat er mir in den Vorgängerbänden definitiv besser gefallen.

Der Schreibstil war wie gewohnt wieder in kurzen, knackigen und präzisen Sätzen. Man kann sie auch als "abgehackt" bezeichnen, dennoch prägen sie sich beim Lesen. Aichner hält sich nicht mit unnötigen Dingen auf, sondern kommt gleich zum Punkt, aber trotzdem kann man sich durch die detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte ein gutes Bild davon machen.

Der Spannungsaufbau ist wieder sehr gut gelungen. Als Leser kann man miträtseln. Allerdings wollte bei mir nicht so wirklich der Nervenkitzel aufkommen. Dafür fand ich die Handlung ein bisschen zu schnell abgehandelt, kommt vermutlich auch durch das hohe Tempo durch den Schreibstil.

Die Handlung wird wieder in zwei Perspektiven erzählt, einmal die Ich-Perspektive von Bronski und die Dialoge zwischen ihm und den anderen Charakteren. Bei den Dialogen hatte ich wieder das Gefühl, als wenn ich als Zuschauer am Rand sitzen würde und das Gespräch zwischen den jeweiligen Protagonisten live mitverfolgen.

Mein Fazit:
Das war wieder ein toller Bronski-Krimi. Hohes Tempo und viel Spannung - lesenswert.

Bewertung vom 10.04.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


gut

Mülltüten-Killer

In Hamburg wird eine Männerleiche gefunden mit einer Mülltüte über den Kopf. Die Augen wurden ausgestochen und liegen daneben. Ein Mörder der kein Souvenir mit nimmt? Was steckt dahinter? Die Mordermittlerin Jagoda Milosevic, genannt "Milo", und ihr Kollege Vincent Frey übernehmen die Ermittlungen und stoßen recht schnell auf Hinweise, dass der Tote in der Vergangenheit Frauen sexuell missbraucht hat. Ist das möglicherweise ein Motiv? Kurz darauf wird noch eine Männerleiche gefunden und auch dieser Tote hat Frauen sexuell missbraucht. Der Verdacht erhärtet sich. Milo folgt ihren Instinkten und fühlt sich dabei nach kurzer Zeit beobachtet. Hat es etwas mit den Ermittlungen zu tun?

"Stigma" ist der erste Band mit dem Ermittlerteam Milosevic & Frey.

Bei diesem Thriller fehlte mir die Spannung. Die Handlung plätscherte so mehr oder weniger vor sich hin. Als Leser konnte man zwar miträtseln wer hinter den Morden steckt, nur als geübte Leserin bin ich auch schon sehr schnell hinter die Lösung gekommen. Falsche Fährten und unerwartete Wendungen blieben so mehr oder weniger aus. Die Ermittlungserfolge kamen auch mehr zufällig ohne große Ermittlungsarbeit. Selbst am Ende blieb der große Showdown aus bzw. war recht schnell entschärft.

Die Hauptprotagonistin Milo konnte bei mir nur sehr wenige Sympathiepunkte wecken. Ich fand sie sehr ungeduldig, forsch und vorpreschend wenn es nicht nach ihrer Nase gelaufen ist. Ihr Partner Vincent Frey blieb ihr gegenüber noch sehr blass bis auf den Aspekt, dass er Essen liebt und eine Schwäche für schöne Frauen hat.

Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und durch die guten Beschreibungen konnte man sich auch ein gutes Bild machen. Teilweise waren die detaillierten Beschreibungen, vor allem wenn es um die Männerleichen ging, vielleicht nicht unbedingt etwas für einen schwachen Magen.

Mein Fazit:
Ein solider Debüt-Thriller eines neuen Autorinnen-Duos hat aber noch sehr viel Luft nach oben, was die Spannung und die Sympathie der Hauptprotagonisten angeht. Nur eine bedingte Leseempfehlung, aber lasse mich mal überraschen, was der zweite Band bringt.

Bewertung vom 09.04.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


sehr gut

Verschwundene Frauen

Hoch oben in den Bergen, fernab der modernen Welt, liegt die Siedlung Jakobsleiter. Den Bewohnern wurde eingetrichtert, dass unten im Dorf das Böse wohnt. So glaubt zumindest der 17-jährige Jesse. Seine Freundin Rebekka glaubt nicht so ganz dran und möchte die Siedlung verlassen. Dann ist sie auf einmal verschwunden. Jesse geht davon aus, dass ihr etwas zugestoßen ist und begibt sich auf die Suche. Rebekka ist auch nicht die einzige Verschwundene. Immer wieder verschwinden in der Bergregion Frauen. Die Journalistin Smilla vermutet einen Zusammenhang zu ihrer damals verschwundenen Freundin Juli, erst recht als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft. Das Misstrauen der Dorfbewohnern gegenüber Jakobsleiter wächst und nicht nur Jesse wird Opfer vor brutalen Angriffen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonisten im Wechsel in der ICH-Perspektive erzählt. Durch die schnellen Wechsel und kurzen Kapitel ist es mir am Anfang etwas schwer gefallen in die Handlung hineinzufinden. Auch die Bindung zu den Protagonisten wollte sich nicht so ganz aufbauen.

Den Hauptprotagonisten Jesse fand ich sehr stark. Ich fand ihn sehr sympathisch und habe auch mit ihm mitfühlen können. Die anderen Charaktere dagegen fand ich ihm gegenüber etwas blass.

Durch die Abgeschiedenheit der Bergsiedlung kam eine düstere, geheimnisvolle und mysteriöse Atmosphäre beim Lesen auf. Nach und nach hat sich immer weiter die Spannung aufgebaut. Für einen Thriller fehlte mir nur noch etwas mehr der Nevenkitzel, aber es war bis zum Schluss sehr rätselhaft und alle Ungereimtheiten wurden erst ganz am Ende aufgeklärt.

Mein Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller - sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre in einer abgeschiedenen Bergregion. Es hat mich gut unterhalten und daher finde ich es auch sehr lesenswert.

Bewertung vom 02.04.2023
Verschwunden
Thiesler, Sabine

Verschwunden


sehr gut

In der Toskana verschwinden immer wieder Menschen auf eine mysteriöse Weise. Manche von ihnen bleiben verschwunden, aber einige tauchen nach einer gewissen Zeit traumatisiert und verstört wieder auf. Commissario Donato Neri ermittelt in dem Fall, aber träumt auch schon von seiner Pensonierung und seinem Altersruhesitz am Meer. Die Maklerin Elena Ludwig wohnt im Herzen von Siena und ist von ihren Mitmenschen leicht gelangweilt. Daher hat sie sich bei einer Agentur angemeldet und lebt so ihre sexuelle Leidenschaft auf eine gefährliche Art und Weise aus. Sie soll Neri auch den Altersruhesitz am Meer vermitteln, doch dann ist auch sie auf einmal verschwunden...

Die Handlung lässt sich wunderbar leicht und schnell lesen. Durch die kurzen Kapitel und die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und dazu noch der sehr flüssige Schreibstil kommt man auch sehr schnell durch die Seiten. Allerdings dauert es ziemlich lange bis die Handlung endlich mal an Fahrt aufnimmt. Wirklich schade fand ich, dass der Klappentext so gut wie die ganze Handlung schon erzählt. Es plätscherte alles nur vor sich hin, wurde künstlich in die Länge gezogen und erst auf den letzten 100 Seiten, da passierte dann endlich mal etwas mehr. Für einen Thriller hab ich nach dem Klappentext auch eindeutig mehr Nervenkitzel erwartet.

Bisschen die Spannung genommen hat auf jeden Fall auch, dass der Täter bereits dem Leser ziemlich früh namentlich sogar bekannt war. Er hatte sogar eine eigne Perspektive, wo der Leser seinen Handlungen verfolgen konnte. Als Leser konnte man da noch nicht mal mehr miträtseln, wer hinter den Verschwinden steckt und warum. Auch die Ermittlungsarbeit von Commissario Neri ist hier deutlich in den Hintergrund gerückt.

Viel mehr ging es um die Maklerin Elena und ihrem Ausleben ihrer sexuellen Leidenschaft. Zu ihr konnte ich absolut keine Bindung aufnehmen und hatte auch nicht wirklich ein Mitgefühl, als sie dann auch "Verschwunden" war.

Ein bisschen Italien-Flair bekommt man als Leser durch die vielen italienischen Wörter, die immer wieder in den Dialogen mit einfließen. Aber mir fehlten auch ein wenig die detaillierten Beschreibungen der Orte.

Mein Fazit:
Ich finde es immer schade, wenn der Klappentext quasi schon die ganze Handlung erzählt. Das nimmt immer die Spannung und den Reiz an der Handlung. War hier ein bisschen enttäuscht, aber da ich den Schreibstil so sehr mag, werde ich andere Bücher von ihr auch noch lesen. Von mir gibt es daher hier nur 3,5 Sterne - wer das Buch lesen mag kann es gerne tun, man sollte sich aber bewusst sein, dass es in die Länge gezogen wird.

Bewertung vom 31.03.2023
Die stille Mörderin / Kommissar Tom Simon Bd.2
Kirves, Thorsten

Die stille Mörderin / Kommissar Tom Simon Bd.2


sehr gut

Claudia Hilser hatte schon viele Jobs in ihrem Leben. Sie hat nun beschlossen als Supermarktkassiererin zu kündigen und ab morgen Mörderin zu sein. Doch als sie die Pistole auf ihr Opfer richtet, schaut sie selbst in den Lauf einer Pistole. Doch was hat das ganze mit dem neuen Fall von Kommissar Tom Simons und seiner neuen Partnerin zu tun? Tom Simons hatte sich für eine Auszeit nach St. Peter-Ording zurückgezogen als ihn seine neue Partnerin zu einem neuen Fall dort wegholt. Der Bestseller-Autor und Rechtspopulist, Neil Krambach, wurde ermordet. Tom und seine Partnerin gehen auf Spurensuche. Schnell hat Tom auch eine persönliche Spur - hat es etwas mit seinem Bruder Marco zu tun?

"Die stille Mörderin" ist der zweite Teil mit Kommissar Tom Simons und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Anfangs habe ich mich ein bisschen schwer getan in die Handlung zu kommen. Durch das hohe Erzähltempo, wechselnder Perspektiven und vielen Charakteren war es erst nicht ganz so leicht den Überblick zu behalten.

Tom und seine Partnerin Katja sind zwei sehr interessante Charaktere, aber auch etwas realitätsfern. Beide interessieren sich für Kampfsport, Tom geht sogar im Verein boxen. Durch ihre Ermittlungen geraten sie auf eine illegale Boxwettkampf-Veranstaltung und Katja fällt nichts besseres ein als da mal eben mitzumachen. Auch halten sie sich nicht wirklich an Anweisungen und werden auch mal beleidigend und das als Hamburger Polizei-Kommissare??

Der Schreibstil fand ich sehr flüssig zu lesen und durch die vielen Perspektivwechsel war es auch sehr abwechslungsreich. Die verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge wurden am Ende zusammengeführt und der Fall gut aufgelöst. Das Thema um Drogen, Alkohol, illegale Boxwettkämpfe und die rechte Szene muss man mögen, meins war es nicht unbedingt, aber trotzdem gut umgesetzt.

Mein Fazit:
Es war zwar nicht ganz so mein Thema, aber ich fand es trotzdem sehr spannend, gut zu lesen und bin gespannt wie es wohl mit den beiden Kommissaren weitergehen wird. Man kann es gut lesen, von mir gibt es 3,5 Sterne, aber man sollte sich dem Thema bewusst sein.

Bewertung vom 25.03.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


gut

Nele entführt

Am helllichten Tag wird die kleine Nele vor den Augen ihrer Mutter vom Spielplatz entführt. Nele lief Hand in Hand mit einem anderen Mädchen über den Spielplatz und alles sah danach aus, dass die beiden zusammen spielen, bis Nele dann auf einmal in ein Auto gezogen worden ist. Diese Tat ist keine Zufallstat, denn es sind bereits schon mehrere Kinder auf diese Art und Weise verschwunden. Trotz sofort eingeleiteter Ermittlungen und einer großen Suchaktion bleibt die kleine Nele verschwunden.

Der Klappentext des Buches beschreibt im Prinzip schon die komplette Handlung des Buches und dadurch wurde es teilweise sehr langatmig. Die Spannung und die Handlung selbst nahm erst auf den ca. letzten 30 Seiten des Buches an Fahrt auf und dabei war das Ende zu dem auch noch völligst an den Haaren herbeigezogen. Ja, es kam überraschend und unerwartet, aber es war auch irgendwie kontextlos, so als wenn die Autorin das Buch zu Ende bringen musste und sich etwas einfallen lassen hat wie es ganz plötzlich endet.

Vorher plätscherte die Handlung mehr vor sich hin und hatte viele Wiederholungen. Dadurch kamen auch die langatmigen Passagen. Der Leser wusste im Prinzip auch die ganze Zeit wer Nele entführt hat, denn die Handlung wurde in unterschiedlichen Perspektiven erzählt, in denen auch die "unbekannten" Täter eine Perspektive hatte.

Das Thema "Kindesentführung aufgrund Influenzen in den sozialen Medien", was hier thematisiert wurde, fand ich sehr beklemmend und hat mir Gänsehaut verursacht. Auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, ging es mir dennoch unter die Haut und ich hoffe das die ein oder anderen Eltern hier die Augen geöffnet bekommen, dass es gefährlich ist Bilder von ihren Kinden im Netz zu verbreiten.

Mein Fazit:
Ein topbrandaktuelles Thema wurde hier thematisiert, allerdings war in der Umsetzung noch sehr viel Luft nach oben. Mir fehlte etwas die Spannung und der Nervenkitzel für einen Thriller.

Bewertung vom 19.03.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Ruhiger, düsterer Island-Krimi

In der Nähe des Leuchturms des beschaulichen kleinen Städtchens Akranes wird eine Frauenleiche gefunden. Die Polizistin Elma ist selbst in Akranes aufgewachsen und erst seit kurzen wieder zurück in ihrem Heimatort. Sie übernimmt den Fall zusammen mit ihrem Kollegen Saevar und Hördur. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Frauenleiche um keine Fremde in dem Ort handelt. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit der Toten. Die Folgen daraus wirken jetzt noch nach. Es gestaltet sich schwierig die Vorkommnisse von damals zu rekonstruieren. Es gibt nur bruchstückenhafte Erinnerungen der damaligen Zeugen.

"Verschwiegen" ist der Auftakt in eine neue Island-Krimi-Reihe mit der Polizistin Elma.

Elma ist nach ihrer Trennung von ihrem Freund aus Reykjavík zurück in ihren Heimatort gezogen. Es geht ihr nahe und hat daran sehr zu knabbern, aber als Leser erfährt man nicht was genau vorgefallen ist. Allein die persönliche Geschichte von ihr fand ich schon äußerst spannend und interessant.

Auch der Kriminalfall um die tote Frau gestaltet sich sehr geheimnisvoll. Die Handlung wird auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Der Leser bekommt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit der toten Frau und erst nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen, was damals vorgefallen ist. Ich habe auf jeden Fall immer mitgerätselt. Durch die vielen Befragungen der mitwirkenden Protagonisten bleibt der Krimi aber eher ruhig und ohne Nervenkitzel.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und durch die tollen detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte konnte ich mir die düstere und karge Landschaft zur Winterzeit in Island sehr gut vorstellen. Die Autorin hat es dadurch auch geschafft eine tolle düstere und geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen.

Mein Fazit:
Ein sehr schöner, ruhiger aber dennoch geheimnisvoller Island-Krimi ohne großartiges Blutvergießen und Nervenkitzel. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Elma und ihren Kollegen weitergehen wird. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.03.2023
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


gut

Fahrt der Angst

Nachdem ihre Mitbewohnerin durch den Campus-Killer ums Leben gekommen ist, will Charlie zurück zu ihrer Großmutter ziehen. Am schwarzen Brett findet sie eine Mitfahrgelegenheit. Josh will zu seinem kranken Vater nach Ohio. Aber irgendetwas stimmt nicht an seiner Geschichte. Charlie beschleicht ein schlimmer Verdacht. Sitzt sie womöglich neben einem Serienkiller im Auto? Ist Josh etwas der Campus-Killer? Sie ist auf sich allein gestellt, gefangen in dem Auto.

Ehrlich gesagt, habe ich mir unter "Night" etwas anderes vorgestellt. Die Handlung war total spannend, es ließ sich super flüssig lesen, aber mir fehlte hier absolut die Logik. Das war wahrscheinlich vom Autor so gewollt, aber mich hat es des Öfteren einfach nur die Augen verdrehen lassen.

Die Handlung spielt im Jahr 1991 und in einer kalten dunklen Nacht. Dadurch konnte eine düstere und beklemmende Atmosphäre aufgebaut werden.

Mit Charlie konnte ich auch absolut nicht Fuß fassen. Ihre Angst wurde durch die ganzen Schicksalsschlägen ganz gut dargestellt. Allerdings war sie auch sehr naiv, sodass ich mehr und mehr von ihr genervt war und habe auch nicht so ganz ihre Handlungen verstanden. Wenn ich doch Angst vor dem Serienkiller habe, dann steige ich doch nicht zu jemand Fremden ins Auto, auch wenn es nur eine Mitfahrgelegenheit ist - wie blöd ist das denn??

Charlie ist auch eine absolute Filmfanatikerin und in der Handlung wurde mehrmals immer wieder ausführliche über einige Filme geschrieben. Das fand ich recht nervig. Teilweise konnte ich hier auch nicht zwischen der Realität und irgendeinem Film unterscheiden.

Mein Fazit:
Vom Hocker gerissen hat mich "Night" leider nicht. Es war zwar düster und spannend, aber mit der Handlung selbst habe ich mir einfach etwas anderes drunter vorgestellt. Daher keine klare Leseempfehlung.