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Weinlachgummi

Bewertungen

Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2017
Secret Sins - Stärker als das Schicksal
Lee, Geneva

Secret Sins - Stärker als das Schicksal


ausgezeichnet

Geneva Lee war mir durch ihre Royal Reihe schon ein Begriff. Doch diese hat mir nicht so gut gefallen, trotzdem wollte ich, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, unbedingt ihren neuen Roman lesen und ich bin sehr froh darüber.

Gut gebaute Männer mit Tattoos und meist mit Bart sind im Moment ein Trend auf Cover in diesem Genre Bereich. Mal ein Trend, gegen den ich nichts auszusetzen habe. Ich finde die ganze Gestaltung des Covers stimmig, vom blauen Hintergrund bis zur Schriftart. Auch der Klappentext ist zutreffen.

....Manchmal glaube ich, dass ich keinen Glauben mehr haben kann....
...Ich glaube an dich, bis du es selbst wieder kannst....
Seite 138

Zum Inhalt: Faith und Grace sind Zwillinge, nachdem Unfalltod ihrer Eltern wachsen sie bei der Großmutter auf. Beide entwickeln sich sehr unterschiedlich. Jahre später. Faith ist wie jede Woche bei dem Treffen der NA, doch dieses Mal ist etwas anders. Er ist anders. Jude Mercer geht ihr direkt unter die Haut. Nicht nur weil er sehr attraktiv ist, sondern auch weil sein Blick sie durchdringt. Doch sie muss auch an Max denken, ihren vierjährigen Sohn. Sie kann es sich nicht erlauben Jude zu vertrauen, oder etwa doch?

Geneva Lees Schreibstil ist fast mein einziges Manko an diesem Buch. Wie schon bei Royal lies sich das Buch sehr schnell und flüssig lesen. Doch zu Beginn hat sie es in meinen Augen mit den bedeutungsschwangeren Worten übertrieben. Man könnte sagen, es ist schon fast poetisch, doch für mich was es zu viel. Dabei mag ich diese Art zu schreiben eigentlich (Stichwort: Wie die Luft zu Atmen) doch es wirkte für mich etwas zu gewollt. Doch im Verlauf der Handlung legte sich dies und somit stellte sich bei mir auch mehr Lesespaß ein. Geneva Lee erzählt die Geschichte auf unterschiedliche Arten. Meistens wird aus der Ich-Perspektive von Faith erzählt. Doch hin und wieder schwenkt sie in die Vergangenheit und dort wird die Perspektive eines Erzählers eingenommen.

Jude sammelte Menschen und versuchte, sie wieder zusammenzusetzen.
Er glaubte nicht einfach an aussichtslose Sachen, er ist selbst eine.
Seite 232

Zu den Charakteren. Jude Mercer ist einer von diesen Buchcharakteren, die unweigerlich die Erwartungen an Männer hochschrauben. Nicht nur, weil er verdammt gut aussieht, sondern weil er auch so liebenswert ist. Man erfährt als Leser zunächst nicht viel von ihm. Doch man merkt recht schnell, dass er der Helfer Typ ist. Alleine schon sein Umgang mit Max ist zuckersüß. Faith Kane hat mich mit ihrer pessimistischen Art und selbst geißelnden Gedanken am Anfang etwas genervt. Doch nach und nach, besonders durch die Rückblicke merkt man, was dahinter steckt. Ich mochte sie dann immer mehr. Zum Glück hat ihr ihre beste Freundin Amie öfters mal den Kopf zurecht gerückt.

Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick recht durchschaubar. Doch dann kommen die Rückblenden, welche ich sehr interessant fand. Ich hatte dann auch recht schnell eine Vermutung, die sich bewahrheitet hat, trotzdem blieb der Schockeffekt nicht aus und Gänsehaut stellte sich ein. Das Thema Sucht ist sehr zentral, deswegen warnt die Autorin auch am Anfang, dass diese Geschichte Menschen die damit Erfahrungen gemacht haben evtl. verstört werden könnten. Und sie offenbart auch, dass es ein sehr persönliches Buch ist. Ich finde, die Autorin hat die ganze Thematik gut in die Geschichte einfließen lassen, es wird nichts beschönigt oder romantisiert. Natürlich gibt es auch erotische Szenen, doch diese halten sich (Vergleich Royal) in Grenzen, die Handlung steht im Vordergrund.Und diese hat mich wirklich positiv überrascht.

Fazit:
Eine berührende Geschichte darüber, was Sucht mit einem Menschen und seinen Nächsten anstellen kann.
Emotional und einfühlsam erzählt. Zu Beginn war es mir etwas zu viel des Guten, dies legte sich aber.
Sehr schöner Spannungsbogen, mit " Nicht mehr aus der Hand legen" Potenzial.
Liebes Schicksal, ich wäre bereit für einen Jude Mercer in meinem Leben.
4,5 Sterne

Bewertung vom 19.03.2017
Morgen lieb ich dich für immer
Armentrout, Jennifer L.

Morgen lieb ich dich für immer


sehr gut

Jennifer L. Armentrout gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, deswegen war ich natürlich gespannt auf ihr nächstes Buch. Morgen lieb ich dich für immer ist mir schon im Original aufgefallen. Den Titel finde ich auch besser, The Problem with Forever passt einfach so schön. Außerdem mag ich auch das Original Cover lieber, die Farbe passt zur Handlung und die Gesichter hier auf dem Cover finde ich nicht so schön. Aber ich mag die Schrift Art und den Stil des Bildes. Ein tolles Detail ist, dass es bei jedem Kapitel drei Herzen gibt. Und diese verändern im Verlauf der Handlung ihre Farbe. So ist am Ende das größte Schwarz, wohin gegen am Anfang alle Grau waren.

Zum Inhalt. Mallory und Rider wachsen unter sehr schlechten Bedienungen auf. Ihre Pflegefamilie ist alles andere als ein Zuhause. So lernen sie aufeinander aufzupassen, oder eher gesagt. Rider passt auf Mallory auf. Doch dann passiert etwas, das auch er nicht verhindern kann und die beiden werden getrennt. Vier Jahre vergehen und dann treffen sie sich zufällig in der Highschool wieder. Doch beide haben sich verändert. Mallory kämpft jeden Tag für ein halbwegs normales Leben und Rider, Rider weiß nicht so recht für was er kämpfen soll.........

Worte waren weder meine Freunde noch Monster, die mir Angst machten,
aber trotzdem hatten sie ungeheurer Macht über mich.
Sie waren wie der Geist eines geliebten Verstorbenen, der mich heimsuchte.
Seite 101

Jennifer L. Armentrout gehört nicht umsonst zu meinen Lieblingsautoren. Ich mag ihre lockeren und flüssigen Schreibstil unheimlich gerne. Auch hier hat sie es geschafft, dass ich die fast 550 innerhalb Kurzer zeit gelesen hatte. Dies lag aber leider nicht an der von ihr eingebauten Spannung, diese kam in meinen Augen viel zu kurz. Viel mehr lag es an den tollen Charakteren. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Mallory. Dadurch lernt der Leser sie sehr gut kennen. Da wirkt Rider im Vergleich fast ein bisschen blass. Dies liegt aber eher daran, dass der Leser nicht so viel über ihn bzw. seine Gefühle weiß.

Mallory ist ein ganz besonderer Charakter. Als Kind wurde sie darauf konditioniert still zu sein, damit sie keine Aufmerksamkeit auf sich zieht und somit in ihrer Pflegefamilie sicher ist. Und im Verlauf der Handlung arbeitet sie daran, dieses Verhalten abzulegen. Ich fand es sehr schön und auch berührend diese Fortschritte zu begleiten. Zum einen, weil sie so detailliert und authentisch erzählt wurden. Aber auch, weil ich mich in vielen davon wieder gefunden habe. Mittlerweile habe ich, genau wie Mallory meinen Weg gefunden, aber es ist ein stetiger Prozess und mich hat ihre Geschichte dazu motiviert, wieder eine Etappe in angriff zu nehmen. Und ich hoffe, dass auch viele andere Leser etwas aus diesem Buch mitnehmen könne. Den alleine deswegen lohnt es sich schon die Geschichte zu lesen.

Du alleine hast die Macht darüber.
Die Leute können sagen, was sie wollen.
Sie können denken, was sie wollen, aber nur du alleine kontrollierst, was du dabei empfindest.
Seite 240

Doch leider fehlte mir auch etwas die Handlung an sich. Die Geschichte wirkte auf mich, als würde etwas fehlen. Versteht mich nicht falsch, Mallory und Rider sind wirklich ein süßes Paar und ich habe sehr gerne über sie gelesen. Da ihre Geschichte nicht gerade typisch ist. Rider ist mal nicht der typische Bad Boy, er ist ein sehr liebenswerter Junge, der sich leider selbst aufgegeben hat und er tat mir so unglaublich leid. Die beiden zusammen sind einfach süß, besonders wenn er rot wird. Aber beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, da müsste noch was kommen.

Fazit:
Eine wirklich süße und berührende Geschichte.
Trotz über 500 Seiten lies es sich sehr flüssig lesen.
Ich mochte Mallory sehr gerne und fand es schön ihren Werdegang zu begleiten.
Doch fehlte mir etwas die Handlung.

Bewertung vom 19.03.2017
Spinnengift / Elemental Assassin Bd.7
Estep, Jennifer

Spinnengift / Elemental Assassin Bd.7


ausgezeichnet

Schon zum siebten Mal begleiten wir Gin Blanco bei ihren Abenteuern. Wie schon die Male davor habe ich mich sehr auf die neue Geschichte aus Ashland gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Nur leider war es wieder viel zu schnell vorbei.

Ob es dir nun gefällt oder nicht,
manchmal zerbrechen Leute einfach und nichts und niemand kann sie heilen.
Seite 371

Mittlerweile haben wir uns wohl alle an die neuen Cover und die Änderung zur Taschenbuch Ausgabe gewöhnt. Ich finde die neue weiße Version nicht schlecht, nur die Format Änderung schaut im Regal einfach nicht so toll aus.

Zum Inhalt. Gins Leben könnte so schön sein. Den abgesehen von ein paar Kleinkriminellen, die sich durch ihre Ermordung profilieren wollen, läuft alles gut. Doch dann taucht die Ex Freundin von Owen auf. Salina Dubois ist nicht nur wunderschön, sondern auch verdammt tödlich. Und leider möchte sie Owen zurückerobern, koste es, was es wolle. Doch da hat sie die Rechnung ohne die Spinne gemacht.

Wie gewohnt schreibt Jennifer Estep schön flüssig und einfach. Ich habe das Buch innerhalb 2 Tage gelesen und liebe ihren Schreibstil einfach. Falls man die Vorgänger nicht mehr so gut im Kopf hat, gibt es immer wieder Rückblicke, sodass dann alles wieder präsent ist. Erzählt wird wie immer aus der Ich-Perspektive von Gin. Dieser Band konnte mich wieder total fesseln, natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dass Gin versagt. Aber ich war trotzdem so neugierig, wie der Showdown am Ende ablaufen wird und ob auch ihre Freunde und Familie es unbeschadet überstehen.

Ich liebe die Charaktere. Es ist so schön zu lesen, wie Gin in ihren Freunden eine Familie gefunden hat und wie auch immer mehr dazu kommen. Mittlerweile habe ich fast das Gefühl sie auch zu kennen. Finn der immer noch mit allem Flirtet was Brüste hat, obwohl er total in Bria verknallt ist. Die ungleichen Schwestern Jo-Jo und Sophia. Und natürlich Owen, der in diesem Band mehr Screen Time bekommt. Owen gehört durch seine liebenswürdige Art zu meinen Book Boyfriends. Ich mag ihn und Gin unheimlich gerne, deswegen habe ich auch nur das Beste für die beiden gehofft. Gin Blanco alias die Spinne, Auftragsmörderin im Ruhestand und trotzdem noch recht aktiv, gehört zu meinen Lieblingsprotagonistinnen. Sie ist eine Kämpferin, witzig und nicht auf den Mund gefallen.

Die Handlung verläuft wie gewohnt. Gin muss sich einem großen Gegner stellen. Es gibt immer wieder aufeinandertreffen, doch letztendlich läuft alles auf einen Showdown hin. Erschwerend kommt hier die emotionale Komponente hinzu. Da es sich bei dem Gegner dieses Mal um die Ex Freundin von Owen handelt. Dadurch kommt noch mal ganz viel Spannung hinzu. An sich ist der Storyverlauf bekannt, aber trotzdem kommt keine Langeweile auf. Die Autorin bringt immer wieder neue Ideen mit ein und weiß die Leser noch zu überraschen. Nachdem Ende bin ich sehr gespannt, wie es in Band 8 Spinnenfalle weiter gehen wird. Und ich hoffe einfach mal, dass alles so wird, wie ich hoffe.

Fazit:
Welcome back to Ashland.
Ich liebe die Elemental Assassin Reihe rund um Gin und all ihre Freunde einfach.
Jennifer Estep hat eine flüssige und spannende Art Gins abenteuerlichen Geschichten zu erzählen.

Bewertung vom 19.03.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


ausgezeichnet

Er war ein exotischer Planet und ich war sein Lieblingssatellit. Aber er ist kein Planet, nur das erlöschende Licht eines toten Sternes. Und ich bin kein Satellit. Ich bin Weltraumschrott, der so weit wie möglich von ihm wegsaust. Seite 84

Zur Geschichte. Ist es Schicksal oder Zufall. Da haben Daniel und Natasha ganz unterschiedliche Meinungen. Beide begegnen sich an einen sehr wichtigen Tag, der über ihre Zukunft entscheidet. Natasha und ihre Familie stehen kurz vor der Abschiebung. Und Daniel ist auf dem Weg zu einem Interview für Yale, dort soll der Medizin studieren, dabei würde er viel lieber Gedichte schreiben. Für beide steht viel auf dem Spiel und eigentlich haben sie keine Zeit für die Frage, was da zwischen ihnen ist und ob es eine Zukunft hat.

Der Schreibstil sowie der ganze Aufbau des Buches ist eher eigen. Es gibt sehr viele kleine Kapitel, die oft nicht mal zwei Seiten lang sind. Dadurch und durch den lockeren Stil lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Ich habe es innerhalb von 24 Stunden verschlungen. Dies lag auch an der Spannung, die aufgebaut wurde. Ich wollte unbedingt wissen wie es endet. Über jedem Kapitel steht der Name der jeweiligen Person bzw. das Thema. So wird aus der Ich-Perspektive von Daniel und Natasha erzählt. Aber auch scheinbare Randpersonen kommen zu Wort. Außerdem werden hin und wieder ein paar Informationen eingestreut z.B über die afroamerikanische Bedeutung von Harren oder über das Multiversum. Dies war zwar ungewöhnlich, aber ich fand die ganzen Informationen sehr interessant.

Daniel und Natasha sind die beiden Hauptcharaktere. Dadurch, dass die Kapitel nicht nur von ihnen erzählen, lernt man sie eigentlich nicht so richtig kenne. Trotzdem hatte ich beim Lesen das Gefühl sie zu kennen, alleine schon durch ihre kurze und einfache Beschreibung. Beide waren mir sympathisch und ich habe mir ihnen mitgefiebert. Daniel, der Poet, er trägt sein Herz auf der Zunge. Er möchte Gedichte schreiben und nicht wie seine koreanischen Eltern wünschen Medizin studieren. Seine Leidenschaftlichkeit ist ansteckend. Den sie erreicht die pragmatische Natasha. Sie wirkt sehr verschlossen und abgeklärt, als würde sie es sich nicht erlauben Träume zu haben. Ihre Familie stammt aus Jamaika und da wird sie wohl auch bald wieder hin müssen.

Wir sind dazu bestimmt, zusammen durch diese Welt zu gehen. Ich sehe es in ihren Augen. Wir sind füreinander bestimmt. Ich bin mir dessen so sicher, wie ich mir über alles andere unsicher bin. Seite 125

Die Handlung spielt, abgesehen vom Epilog an einem einzigen Tag. Da war ich erst skeptisch. Zwei Jugendliche, die sich an nur einem Tag ineinander verlieben und somit die große Liebe finden? Doch die Autorin hat es sehr gut geschafft, dies realistisch beim Lesen rüber zu bringen. Die Gefühle und auch Zweifel der Protagonisten werden so gut geschrieben, dass die ganze Handlung sehr authentisch ist. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, etwas sei zu überzogen. Wie dann noch die Schicksale der anderen Beteiligten in die Geschichte mit eingeworben wurden, fand ich auch sehr schön. Gegen Ende hin wurde die Geschichte dann auch emotional, sodass ich ein paar Tränchen verdrückt habe.

Tatsache ist: Ich glaube nicht an Magie.
Tatsache ist: Wir sind magisch. Seite 205

Fazit:
Schicksal oder Zufall?
Kann man die große Liebe an nur einem Tag finden?
Hier erzählt die Autorin sehr fesselnd und authentisch die Geschichte zweier Jugendlicher, die nicht viel Zeit haben, um diese Frage zu klären.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch, es war spannend ihre Begegnungen zu verfolgen und hat mich gegen Ende hin auch Emotion bewegt.

Bewertung vom 12.03.2017
Die Prinzen
Pacat, C.S.

Die Prinzen


ausgezeichnet

Um zu erreichen, was man will, muss man wissen, was man zu opfern bereit ist.
Seite507

Um was es geht: Die Geschichte spielt in einer erdachten Welt, es gibt aber keinerlei Fantasy Elemente. Aufgrund der Namen, Sitten und Kleidung könnte die Geschichte genauso gut im Alten Rom spielen. Besonders das Lasterhafte wird hervorgehoben. Gerade im ersten Band geht es stark um Sklaven, Dominanz und auch Missbrauch. Ich war teilweise richtig geschockt. Im zweiten und dritten Band ließ dies zum Glück nach und die Handlung wurde dynamischer. Da sie zum einen verlagert wurde, aber auch die Verhältnisse innerhalb sich geändert haben. Hier steht Krieg und Kampf mehr im Vordergrund. Das Buch umfasst so einige Seiten und da ist natürlich noch um einiges mehr dabei. Nämlich jede Menge Intrigen. Bei den ganzen Intrigen hier könnten sich Varys und Co. sogar noch eine Scheibe abschneiden. Man könnte dem Buch anlasten, dass es von diesen Verstrickungen einfach zu viele gibt, oder man lässt sich einfach darauf ein und hat Spaß an der Geschichte.

Innerhalb eines Moments alles gewinnen und alles verlieren zu können,
ist das Schicksal eines jeden Prinzen, der für den Throne bestimmt ist.
Seite 556

Ich war so gefesselt von der Geschichte, dass ich diesen 860 Seiten Koloss innerhalb von 4 Tagen gelesen habe. Dies spricht für den leichten Schreibstil von C.S. Pacat. Sie verwendet zwar auch einige altertümliche Begriffe, aber diese passen gut in die Geschichte hinein. Etwas schade fand ich, dass nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Der Leser begleitet, bis auf zwei ausnahmen nur Damen. Dies fand ich auch schade, da ich gerne mehr von Laurent mitbekommen hätte. Aber dies hätte nicht funktioniert, da ein besonderer Reiz der Geschichte ist, dass man keine Ahnung hat, was in Laurent vorgeht. Außerdem hat sie es geschafft mir den ein oder anderen Lacher zu entlocken, einmal hatte ich sogar beim Lesen einen Lachanfall.

Es gibt zwei Protagonisten und viele Nebencharaktere. Damen, der mit vollen Namen Damianos heißt, ist der Prinz von Akielos. Sein Gegenstück ist Laurent der Prinz von Vere. Beide leben in verfeindeten Königreichen, was ein bisschen etwas von diesem Romeo und Julia Feeling hat. Damen ist ein hervorragender Kämpfer, körperlich in Topform, groß und stark. Es ist nicht auf den Kopf gefallen, doch vertraut er den falschen Menschen, weil er loyal ist und viel zu gutgläubig und so landet er als Sklave bei Laurent. Dieser ist extrem arrogant und überheblich, außerdem eher schmächtig. Was ihm scheinbar an körperlicher stärke fehlt, macht er mit seinem Verstand und Mundwerk wieder weg. Ich mochte beide gerne, wobei Laurent dann doch etwas mehr. Die beiden sind wie Hund und Katze, Laurent gerissen und geschmeidig, Damon treuherzig und maskulin, man weiß nie genau schmusen sich gleich miteinander oder fallen sie sich an.

Trotz ein paar kleiner Kritikpunkte hatte ich unheimlich viel Spaß beim Lesen dieses Sammelbandes. Ich war so gefesselt von der Handlung, den ganzen Intrigen und Machtkämpfen. Und besonders vom Zwischenspiel von Damen und Laurent. Die Spannung zwischen den beiden war manchmal fast unerträglich. Auch die Anlehnung an das Alte Rom hat mir gefallen.Und natürlich, was ja auch ein Grund war, wieso ich das Buch lesen wollte. Die Tatsache, dass es hier um zwei Männer geht. Wer hier auf viele direkte Erotik Szenen hofft, wird eher enttäuscht werden. Die meiste Zeit ist es eher unterschwellig, aber trotzdem sehr Raum einnehmend. Mir hat die Umsetzung auf jeden Fall sehr gut gefallen. Die ganze Dynamik der Handlung war toll, die Entwicklungen und ok, manchmal etwas übertrieben. Aber trotz sehr unterhaltsam.

Fazit:
Angesprochen vom Klappentext? Ihr mögt mal etwas aus dem M/M Romance Bereich lesen, die Lasterhaftigkeit des alten Roms schreckt euch nicht ab. Intrigen und Machtkämpfe sind genau euer Ding? Dazu noch Freundschaft und verbotene Liebe? Dann schaut euch die Leseprobe an. Auch ok? Dann unbedingt lesen.

Bewertung vom 12.03.2017
Gezeichnet / Rat der Neun Bd.1
Roth, Veronica

Gezeichnet / Rat der Neun Bd.1


ausgezeichnet

Der Schreibstil von Veronica Roth hat mir hier sehr gut gefallen. Zu Beginn erklärt sie so einiges, sodass man erschlagen wird und sich wirklich konzentrieren muss. Ich habe die ersten 20 Seiten zweimal gelesen, um es wirklich zu verstehen. Die ganzen fremdartigen Namen machen es zu Beginn nicht leichter. Sowie die ganzen Eigenbegriffe, für diese befindet sich am Ende ein Glossar und auch eine Karte der Galaxie. Aber wenn man den schweren Einstieg erst mal geschafft hat, bekommt man eine richtig tolle Geschichte geliefert.

Alle Menschen sind gewalttätig. Einige widerstehen dem Impuls, einige tun es nicht.
Besser, du akzeptierst es und nutzt es, um dein Wesen zu erkenne, statt dich selbst zu belügen.
Seite126

Die Charaktere im Buch fand ich richtig toll. Ich muss gestehen, dies hätte ich Veronica Roth gar nicht zu getraut. Cyra war mir sehr sympathisch. Sie ist eine sehr starke junge Frau. Aufgrund ihrer Gabe leidet sie unter starken Schmerzen. Diese schwarzen Schmerzen durchlaufen ihren Körper wie Adern, die manchmal hervor drehten. Diese Vorstellung war sehr eindrucksvoll. Immer wenn sie jemanden berührt, fährt dieser Schmerz auch in diese Person. Man kann sich vorstellen, wie hart es sein muss, nie jemanden berühren zu können und permanent Schmerzen zu haben. Akos ist sozusagen der gute Charakter, weich und auch gutmütig. Aber nicht auf eine langweilige oder übertriebene Art. Er hasst es zu töten und doch weiß er, was nötig ist. Er und Cyra ergeben einen schönen Kontrast. Er der an das Gute im Menschen glaubt und trotz aller Widrigkeiten seinen Bruder nicht aufgibt und Cyra, die glaubt sie sei ein Monster. Wo wir bei Monster sind, Ryzek ist der Bruder von Cyra und ihn fand ich sehr interessant. Ich mochte es, wie die Autorin ihn nicht als absolut böse darstellt, sondern auch zeigt, er wurde nicht so geboren sondern so gemacht. Er ist absolut kein Sympathieträger, aber ich mochte ihn auf eine gewisse Art und Weise. Es gab noch viel mehr interessante Nebencharaktere.

Ich bin ein Shotet.
Ich bin scharf wie zersplittertes Glas und genauso zerbrechlich.
Seite 290

Zur Handlung: Die Idee der Autorin und der ganze Weltenentwurf hat mir sehr gut gefallen. Klar es ist doch recht komplex und manchmal etwas langwierig alles zu verstehen, aber eine ganze Galaxie zu schaffen, sodass der Leser sich alles auch richtig vorstellen kann, ist nicht so einfach. Aber dies ist zumindest bei mir gelungen. Und dabei mag ich Weltraumgeschichten eigentlich nicht. Die Idee mit dem Schicksal hat mir sehr gefallen. Wobei ich wirklich nicht verstanden habe, wieso der Rat der Neun diese offenbart hat. Die ganzen Sitten und Traditionen, die sich die Autorin ausgedacht hat, machten die Geschichte für mich umso besser und greifbarer. Zum Beispiel die Sache mit den Tötungsmalen, zuerst wirken sie abstoßend, doch dann erfährt man, was wirklich dahinter steckt. Genauso wie beim Volk der Shotet zuerst sieht man nur das barbarische, doch wenn sie mehr beleuchtet werden, konnte zumindest ich ihre Kultur viel besser verstehen.

Fazit:
Bei diesem Buch fällt es mir schwer mich kurz zufassen, da die Geschichte so viel beinhaltet.
Der ganze Weltenentwurf wirkt gut durchdacht und komplex.
Brutal, aber auch mit Tiefgang, den ich so nicht erwartet hätte.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, sind sie doch vielschichtig und schön gezeichnet.
Es gab manchmal eher ruhige Passagen, die empfand ich aber nicht als zäh, nur der Anfang war schwer.
Ich bin wirklich positiv überrascht.
4,5 Sterne

Bewertung vom 05.03.2017
Chasing Home – Mit dir allein (eBook, ePUB)
Reed, Abbi W.

Chasing Home – Mit dir allein (eBook, ePUB)


sehr gut

Dies war mein erstes Buch aus dem Gay Romanc Genre. Darauf gekommen bin ich, weil ich etwas genervt war über diesen klassischen schwulen besten Freund in YA / NA Büchern, welcher gerne auftaucht, aber der nie seine eigene Story bekommt.

Zum Inhalt. Lincoln lebt in New York und arbeitet dort als Thriller und Horror Autor, seit über 20 Jahren hat er nichts mehr von seinem Vater gehört. Bis ein Anwalt anruft und ihm mitteilt, dass dieser gestorben ist und ihm dazu auch noch ein Haus in Iowa vererbt hat. Linc wird bewusst, wie wenig er seinen Vater gekannt hat, den er kann ihn sich nur schwer auf dem Land vorstellen. Hals über Kopf beschließt er dorthin zu fahren, um. Ja, das weiß er selbst nicht so genau. Auf der Farm angekommen trifft er auf denn halb nackten und übellaunigen Chase, der sich als sein Stiefbruder entpuppt. Die Entscheidung zu bleiben wird ihm von der neuen Frau seines Vaters abgenommen, die ihn herzlich einlädt zu bleiben. Ob dies so eine gute Idee war, den Chase ist zwar extrem nervig und sein Stiefbruder, aber auch extrem sexy.

Abbi W. Reed ist das Pseudonym einer jungen, österreichischen Autorin. Ihr Schreibstil war sehr einfach und dadurch schnell zu lesen. Das eBook umfasst gerade mal 147 Seiten, so habe ich es innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Die Kürze merkt man dem Buch aber kaum negativ an, nur an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Im Vergleich zu anderen so kurzen Geschichten funktioniert die Story hier aber gut. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Linc. In meinen Augen hätten ein paar Abstecher zu Chase nicht geschadet. Gerne hätte ich auch ein paar Szenen aus seiner Sicht gelesen. Dadurch wäre sein Charakter vielleicht verständlicher geworden.

Die Charaktere. Da man das Buch über aus der Sicht von Linc liest, versteht man ihn und sein Handeln gut. Leider hat die Autorin kein genaues Alter verraten, was die beiden angeht, aber ich schätze Linc auf Ende zwanzig und Chase wohl eher Anfang bis Mitte. So zumindest habe ich es mir aufgrund der paar Zeitangaben und dem impulsiven bzw. ruhigen Verhalten der beiden zusammengereimt. Beide wirken aufgrund der wenigen Seiten nicht sehr tief, aber ich denke, dies ist in diesem Genre auch nicht unbedingt notwendig. Chase ist oft schlecht gelaunt und wechselhaft wie das Aprilwetter. Mir viel es manchmal schwer, seine Emotionen zu verstehen. Die beiden zusammen sind eine recht explosive Mischung, es knallt öfters gewaltig.

Die Handlung hat mir so weit gut gefallen. Die Story ist einfach. Vater stirbt, Sohn bereut den Kontaktabbruch und fährt zu der neuen Familie seines verstorbenen Vaters. Dort trifft er auf den attraktiven Stiefbruder und beide kommen sich näher. Dabei spielt die Trauerbewältigung aber auch eine entscheidende Rolle. Besonders toll waren die bissigen Wortgefechte zwischen den beiden. Und wie der Stadtmensch Linc das Landleben kennenlernt. Sein Erstes aufeinandertreffen mit einer Kuh und ihren Ausscheidungen war sehr witzig. Diese Szene habe ich noch sehr bildlich vor Augen. Zwischen den beiden gibt es auch so einige intime Szenen, diese kamen zwar oft vor. Waren aber verhältnismäßig eher kurz und nicht so detailliert beschrieben. Und zum Glück auch nicht vulgär, sondern eher abgeklärter, leider auch nicht unbedingt romantisch. Dafür aber realistisch, endlich bekommt fast mal jemand einem Krampf bei den Verrenkungen.

Fazit:
Eine schöne und kurzweilige Geschichte, die sich superschnell lesen lässt. Die Charaktere sind zwar nicht sehr tief schöpfend, dafür aber unterhaltsam. Die zuweilen bissigen Wortgefechte haben mir sehr gefallen, genauso wie die Kulisse der Handlung. Die Erotik Szenen waren zwar nicht herausstechend, aber auch nicht schlecht. Zwischen den beiden Protagonisten hat es definitiv so einige Male gefunkt und dieser Funke kam auch beim Leser an.

Bewertung vom 26.02.2017
Drei Tage Wut
Bruton, Catherine

Drei Tage Wut


sehr gut

Hier sprach mich vor allem der Klappentext an. Nachdem der Titel meine Aufmerksamkeit bei den Neuerscheinungen auf sich zog. Ich habe mir eine Gesellschaftskreistische Lektüre versprochen, doch dieser Aspekt kam mir etwas zu kurz.

Den Titel finde ich sehr aussagekräftig, so prangt er auch dominierend auf dem Cover. Welches ich nicht unbedingt schön finde, dafür aber sehr passend. Die beiden Personen schauen genauso aus, wie im Buch beschrieben. Außerdem kommt durch den typischen roten Doppeldecker Bus sofort der Handlungsort raus.

Zum Inhalt. Maggie fühlt sich alleine gelesen, der Vater hat die Familie verlassen und die einflussreiche Mutter arbeitet nur. So geht sie auf die Straße und versteckt sich hinter ihrer Kamera. Es ist fast, als wäre sie unsichtbar, wenn sie filmt. Die Geschehnisse dringen nicht richtig zu ihr durch. Deswegen merkt sie auch zunächst nicht, was sie da Film. Als der Anführer der berüchtigten Starfish Gang, den jungen Little Pea bedroht. Den dies und die Tatsache, dass sich ein fremder farbiger Junge in diesen Twist einmischt, könnten ihr zum Verhängnis werden. Den es gibt Dinge, die sollte man nicht filmen.

Catherine Bruton schreibt sehr flüssig. Die ganze Handlung ist sehr schnell. Langeweile kommt keine auf, aber mir fehlte dadurch auch manchmal die Tiefe. Das Buch umfasst gerade mal 270 Seiten, da sind große Charakterzeichnungen schwer. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Maggie. Die Kapitel sind meist eher kurz und tragen die Überschrift als Szene mit dem Handlungsort. Da es um das Filmemachen in dem Buch geht, ein schönes Detail. Durch Szene 1 wissen wir sogleich, dass etwas Schlimmes passieren wird und nicht alle überleben werden. Dies war ein kluger Schachzug, da ich so sehr gespannt war, wenn es treffen wird und was genau passiert. Dies steigerte die Spannung.

Zu den Charakteren. Maggie wirkt etwas verloren. Weiß nicht recht etwas mit sich anzufangen. Leider gibt es wenig Hintergrundinfos zu ihrem Charakter, so wirkte sie auf mich sehr eindimensional. Manchmal habe ich mich über ihr Verhalten geärgert, da musste ich mir aber vor Augen führen, dass sie noch sehr jung ist, sodass ihre Beweggründe dann doch verständlich waren. Tokes ist etwas älter und gefestigter. Er weiß genau was richtig und was falsch ist und wie schwer es manchmal ist, das eine mit dem anderen zu vereinbaren. Little Pea ist wuselig, immer in Bewegung und er treibt die Geschichte sehr voran. Sein Charakter war für die Handlung zwar sehr wichtig, aber ich fand ihn sehr anstrengend und nervig.

Im Allgemeinen merkt man, dass es ein Jugendbuch ist. Da vieles sehr schnell geht. Die Freundschaft zwischen Tokes und Maggie entwickelte sich für mich viel zu schnell. So war die Handlung zwar dynamisch, aber nicht so tief wie erhofft. Auf den rassistischen Aspekt hätte man gerne noch mehr eingehen können, finde ich. Sowie auch auf das Banden Thema. Da gerade diese beiden das Buch für mich interessant machten. Spannend zu lesen war es definitiv. Besonders gegen Ende, als die Krawalle schlimmer wurden und es blutig wurde. Erschreckend, wie schnell sich ein Ereignis zu so etwas Großen zusammen brauchen kann. Dies hat die Autorin gut eingefangen, diesen Mob und wie er gewütet hat. Beim Lesen habe ich richtig gespürt, wie sich die Atmosphäre zu zog.

Fazit:
Dynamische und schnelllebige Geschichte,
von der ich mir mehr Tiefe versprochen habe.
Die Atmosphäre wurde von der Autorin toll eingefangen.
Spannend erzähltes Jugendbuch.