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monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2022
Rosa kocht vegan
Roderigo, Rosa

Rosa kocht vegan


ausgezeichnet

Genussvoll, ohne Verzicht
Rosa kocht vegan ist ein hippes und sehr persönliches Kochbuch, dass sich eher vom Schreibstil an eine jüngere Zielgruppe wendet. Nichtsdestotrotz sind die Rezepte einfach gestaltet und tatsächlich für jeden nachkochbar. Keine aufwendigen Vorbereitungen und extravaganten Zutaten, die in speziellen Läden besorgt werden müssen. Alles ganz easy und mit wirklich viel Schmackofatz.

Mir haben es die chinesischen Pfannkuchen und die Fächerkartoffeln angetan, mega lecker. Aber auch die prall gefüllten Paprika sind nicht zu verachten. Ich bin gerade dabei mich durchs Kochbuch zu kochen und es sind wirklich Gerichte dabei, die immer wieder auf unserem Teller landen werden, toll. Vom Frühstück über Nachtisch bis hin zu Specials, wie Geburtstag oder Weihnachten, ist alles dabei. Auch die Titel der Gerichte sind mit den Wortspielen kreativ und genial gewählt. Mir haben besonders gut „Zauberhafte Zimtschnecken“ und „Abgefahrene Apfelküchlein“ gefallen. Ich liebe alles, worin sich Zimt befindet.

Rosa inspiriert den Leser durch ihre leidenschaftliche, unkomplizierte Art und man hat wirklich sofort Lust, sich auf die abwechslungsreiche vegane Küche einzulassen, die absolut genussvoll sein kann, ohne Verzicht. Für mich der neue Lifstyle, nicht nur für die jüngere Generation.

Das Buch besticht durch seine Vielseitigkeit, seine farbenfrohe, übersichtliche Gestaltung, zu jedem Gericht gibt es auf der Doppelseite ein passendes Foto und der rauhen Haptik.
Ein tolles veganes Kochbuch, dass ich sehr empfehlen kann. Eine absolute Bereicherung.

Bewertung vom 20.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


gut

Spannende Thematik - leider etwas zu detailreich
Dies ist der erste Teil um den Kunstexperten Dr. Lennard Lomberg. Ich war sehr gespannt auf den etwas anderen Krimi in dessen Vordergrund es um den Verbleib und die Jagd nach dem neunten Gemälde geht, dass angeblich das Werk eines berühmten Malers sein sollte. Als Lennard Lomberg einen rätselhaften Anruf eines Mannes, namens Dupret erhält, nehmen die Dinge ihren Lauf. Denn kurze Zeit später wird Gilles Dupret tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Schnell gerät Lomberg ins Visier des BKA und so begibt er sich auf eine bzw. auch auf seine eigene Zeitreise, in der er unglaubliche Entdeckungen macht.

Diese Geschichte spielt auf drei Zeitebenen und thematisiert die Beutekunst aus dem dritten Reich. Und wie es so ist, wenn Menschen sich an anderen Menschen bereichern, wird hier intrigiert, belogen, gestohlen und hintergangen.

Der Leser wird aus der Gegenwart in die Kriegszeit 1943 nach Paris, sowie ins Jahr 1966 nach Bonn mitgenommen. Der Autor hat hier gekonnt Fakten und Fiktion miteinander verknüpft.

Durch die geschichtlichen Fakten wurde mein eigenes Wissen wieder aufgefrischt und hat definitiv einen Mehrwert für mich. Auch das Kunstwissen kann der Autor dem Leser hier eindrücklich vermitteln.

Leider ist dies keine leichte Lektüre, sprachlich hohes Niveau, viele Einzelheiten, stetig wechselnde Örtlichkeiten, eine Vielzahl an Charakteren. Man weiß nie, welches Detail besondere Aufmerksamkeit bedarf und es irgendwann relevant wird, sich das jeweilige Detail gemerkt zu haben. Die Hauptprotagonisten haben sehr interessante Charaktere, die für mich authentisch dargestellt werden, zu denen ich jedoch keinen empathischen Bezug entwickeln konnte, bis auf Julie, Lombergs Tochter, die die Szenerie hier und da etwas aufgelockert hat.

Das Cover ist durch seine Signalfarbe schon sehr dominant und das Bild erschließt sich erst auf dem zweiten Blick. Die Typographie finde ich durchaus sehr gelungen. Wer sich nicht scheut, dieses Buch mit sehr viel Aufmerksamkeit zügig zu lesen, dem wird ein guter Krimi präsentiert.

Gerne vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 18.09.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


sehr gut

Ein Manuskript, dass Lebenswege beeinflußt
Ich war ganz gespannt auf diesen Roman in Briefform und ob er mich auch bis zur letzten Seite mitnehmen kann. Er konnte.

Nachdem Anne-Lise ein ganz besonderes Manuskript im Hotel in der Schublade ihres Nachtschrankes findet, ist sie ganz berührt von dieser Geschichte, insbesondere das Ende wurde von einem ganz anderen Autor hinzugefügt. So macht sich Anne-Lise auf die Suche nach dem ursprünglichen Verfasser des Werkes und knüpft zu den unterschiedlichsten Menschen Kontakte und bringt auf diese Weise Menschen zusammen, die sich vorher gar nicht kannten.

Der Briefwechsel nimmt den Weg des Manuskripts nur in rückwärts bewegender Reihenfolge. In 30 Jahren haben so einige dieses Werk in den Händen gehabt und so wird die Liste der Charaktere recht lang, was bei mir zum Schluss schon zu Irritationen geführt hat. Jeder einzelne Brief war sprachlich auf einem hohen Niveau verfasst, doch durchaus auch mit Humor gespickt und sehr abwechslungsreich geschrieben. Alle Briefe hatten eine angenehme Länge, ohne füllende Wörter bzw. Sätze. Es wurde das Wesentliche thematisiert, manchmal auch nicht ganz so positiv, was natürlich seine Berechtigung hatte.

Die einzelnen Charaktere wurden von der Autorin gut herausgearbeitet und wirkten auf mich alle sehr liebenswert und authentisch, ich möchte sogar sagen, sie hatten alle für mich etwas Gewinnendes. Passend zum Inhalt wurde das Cover gestaltet, dass ich anfangs etwas kitschig fand, doch nach der Lektüre würde ich es als gelungen bezeichnen.

Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten, amüsiert und inspiriert, auch mal wieder einen Brief zu schreiben. Sehr gerne habe ich Anne-Lise, Sylvestre, Maggy, William etc. auf ihrem Weg begleitet und es war herzerwärmend zu lesen, wie aus ganz unbekannten Menschen Freunde wurden. Also eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2022
Wir sehen uns zu Hause
Wünsche, Christiane

Wir sehen uns zu Hause


sehr gut

Aufarbeitung der Vergangenheit - Ankommen in der Gegenwart
Anne und Peter wollen mit ihrem alten Wohnmobil Willi eine achtmonatige Rundreise durch Skandinavien machen. Peter ist bereits in Rente und die zehn Jahre jüngere Anne hat sich dafür ein Sabbatjahr genommen. Doch plötzlich stirbt Peter an einem Herzinfarkt und sie findet in Peters Sachen eine betagte Kiste mit alten Fotos. Trotz allem tritt sie die geplante Reise an und entscheidet sich spontan den Fotos auf den Grund zu gehen. So wird es ein Roadtrip in Peters Vergangenheit und seine ostdeutsche Geschichte.

Der Schreibstil war, wie ich ihn von der Autorin gewohnt bin, sehr angenehm flüssig und der Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel haben teilweise mit einem Cliffhanger geendet, so konnte die Spannung auf einem guten mittleren Niveau gehalten werden. Leider hat mich an der Protagonistin Anne ihre Unwissenheit gestört. Wie kann man sogar als Lehrerin so wenig geschichtlichen Background bezüglich der DDR-Vergangenheit haben. Das macht den Charakter für mich leider nicht ganz authentisch. Ronny und sein Trauma wurden sehr gut beschrieben und auch Alinas Charakter wurde sehr authentisch dargestellt, ihre Trauer, ihre Sorgen um sich selbst und um ihre Mutter. Alle Menschen, denen Anne auf ihrer Reise begegnet ist, waren empathisch und konnten ihr helfen, die Puzzleteile zu Peters Vergangenheit zusammenzusetzen. Ich persönlich habe den Mechaniker Chris ins Herz geschlossen.

Dies war auch eine tolle literaische Reise durch Mecklenburg-Vorpommern und ganz besonders Rügen, welches ich sehr mag. Thüringen wäre natürlich auch noch mal eine Reise wert. Es ist ein schöner Roman um Trauer, Aufarbeitung und Selbsterkenntnis. Auf jeden Fall habe ich jetzt noch mehr Lust bekommen, mit dem Wohnmobil zu verreisen. Eine ansprechende, kurzweilige Urlaubslektüre zu der ich gern meine Leseempfehlung gebe.

Bewertung vom 30.07.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


sehr gut

Freundinnen für immer - sehr bewegend

Dies ist der zweite Teil von den Freundinnen vom Strandbad und fängt nahtlos dort an, wo der erste Band aufgehört hat.

Nachdem Carla in den Westen von Berlin geflohen ist, hat das Leben auch für Betty und Martha einige Höhen und Tiefen parat. Nach einem Schicksalsschlag verfolgt Betty weiterhin ihre Schauspielkarriere und kann sich dort allmählich wieder etablieren. Martha hat es aufgrund ihres Vaters schwer beruflich Fuß zu fassen und fängt an, gegen den sozialistischen Staat zu protestieren. Auch Carla macht ihren Weg, allerdings auf der anderen Seite der Mauer und so hoffen die Freundinnen eines Tages wieder vereint zu sein.

Während der erste Band tatsächlich nur 1 Jahr umfasst, sind in dieser nachfolgenden Geschichte öfters größere Zeitsprünge. Es ist ein Eintauchen in zwei Welten. Dem Westen mit seiner Freiheit und dem Überfluss und dem Osten mit den Reglementierungen und mit seinem Mangel an bestimmten Lebensmitteln oder Konsumgütern. Auch in diesem Teil wurde wieder gut das politisch-ideologische und wirtschaftliche System der DDR und der Alltag der Menschen zwischen 1961 und 1990 dargestellt.

Die Weiterentwicklungen der Charaktere konnten von der Autorin gut umgesetzt werden und wirken sehr authentisch. Durch dem gewohnten flüssigen Schreibstil und die interessante Geschichte der Freundinnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Das Strandbad ist für mich während des Lesens ein kleiner Sehnsuchtsort geworden, an dem ich bei Sonnenschein und Prasselkuchen den Blick auf den See genieße. Das Cover schließt sich dem vorherigen Band an, leicht, sommerlich und etwas retro. Durch den gewellten Umschlag hat es auch eine eigene Haptik, was ich besonders mag. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.07.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Gefährlich spannend - Hilfe zur Selbsthilfe

Die versteckte Apotheke ist eine Geschichte aufgebaut in zwei Erzählsträngen. Ende des 18. Jahrhunderts betreibt Nella ihre Apotheke um Frauen zu helfen, die sich ihrer untreuen oder gewalttätigen Männern entledigen wollen. In einem geheimen Hinterzimmer, völlig abgeschnitten von der Außenwelt, bereitet sie tödliche Mixturen zu. Als eines Tages Eliza mit einem Wunsch ihrer Herrin kommt, hat diese Begegnung für Beide noch eine Wendung parat.

Der nächste Erzählstrang befindet sich in der Gegenwart, in der Caroline eigentlich ein schönes Wochenende mit ihrem Mann in London verbringen wollte. Ein Geschenk ihrer Eltern zum 10. Hochzeitstag. Doch ungeplant ist sie allein angereist. Ihr Aufenthalt wird zunehmend spannender als sie zum „mudlarking“ aufgefordert wird und im Schlamm der Themse eine kleine hellblaue Phiole findet. Der kleine eingravierte Bär hat sofort ihre Aufmerksamkeit als Historikerin geweckt und so begibt sie sich auf die Suche nach dem Ursprung.

Der Zeiten- und Perspektivwechsel war so super aufeinander abgestimmt, dass fast jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger endete und ich als Leserin gar nicht anders konnte, als schnell weiterzulesen.

Die Faszination für das London im 18. Jahrhundert, die Intention der Frauen, die ihre Männer loswerden wollten und die Erstellung der Mixturen, war bei mir ausgesprägter, als für die Gegenwartserzählung. Diese war eher voraussehbar, da Caroline ja unbedingt mehr über die hellblaue Phiole in Erfahrung bringen wollte, hatte aber auch ihre spannenden Momente.

Alle Protagonisten wurden authentisch dargestellt, wobei ich Nella und Eliza sofort ins Herz geschlossen habe. Dieses Buch ist natürlich eine Hommage an die Frau, an unsere eigene Selbstbestimmung und zeigt uns auf, dass wenn sich nur ein Teil in unserem Lebensrhythmus ändert, wir unserem Leben eine ganz neue Wendung geben können.

Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen und das wunderschöne Cover ist wirkliche eine Augenweide. Die Farben sind intensiv, die angedeutete Phiole symbolisiert gleich den roten Faden, der sich durchs Buch schlängelt und die Schriftart passt perfekt zum Gesamtbild.

Ich kann hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 09.07.2022
Spontan mit Plan - Wien
Gruber, Alexandra;Muhr, Wolfgang

Spontan mit Plan - Wien


ausgezeichnet

Wien entdecken und erleben

Dieser schöne Reiseführer ist mit unendlich vielen tollen Tipps und vor allem Insider-Tipps gespickt, so dass dem Wien-Besucher nicht die alltäglichen Routen und Sehenswürdigkeiten sofort präsentiert werden. Denn abseits gibt es unzählige architektonische Kleinode, kulinarische Stopps und verheißungsvolle Freizeitaktivitäten mit Spaßfaktor zu entdecken.

Viele Aktionen sind familientauglich, denn nichts ist schlimmer, als sich langweilende und nörgelnde Kinder. Vom Entdecken, Mitmachen und selbst aktiv werden, ist alles dabei.

Der schöne Reiseführer ist übersichtlich in 5 farblich unterschiedliche Kategorien aufgeteilt. Bei den einzelnen bebilderten Angeboten werden gleich dazu Eckdaten genannt z.B. Wetterabhängigkeit, angesprochener Personenkreis, Dauer, Öffnungszeiten, Ortsangabe. Zusätzlich gibt es auf der folgenden Seite Vorschläge für spontane Planänderungen und wissenswerte Infos.

Mit diesem tollen Reiseführer steht dem perfekten Wien-Trip nichts mehr im Wege.

Bewertung vom 30.06.2022
Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1
Joshi, Alka

Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1


sehr gut

Nachhaltig beeindruckend - Tradition, Fügung und Zukunft
Alka Joshi entführt uns mit ihrem Buch Die Hennakünstlerin in das Jahr 1955, also nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft, nach Indien.

Die Autorin beschreibt das Leben von Lakshmi, die als siebzehnjährige vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht. In den Jahren ihrer Ehe wurde sie durch ihre Schwiegermutter in der Heilkräuterkunde unterwiesen, was ihr, zusätzlich zu ihrem künstlerischen Talent, dazu verholfen hat, sich in den folgenden Jahren in Jaipur eine Existenz aufzubauen. Als sehr angesehene Hennakünstlerin geht Lakshmi bei den wohlhabenden Familien ein und aus, um die Frauen mit ihren Verzierungen zu schmücken und mit Heilkräutern zu behandeln. Doch nach dreizehn Jahren wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss um ihre Zukunft kämpfen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin geschrieben und gibt auch Einblicke in ihre Gedankenwelt. Ich als Leserin habe versucht, ihre Verhaltensweisen nachzuempfinden. Konnte ihren Zwiespalt spüren, ihre Verletzlichkeit und ihre Blockade die eigenen Gefühle zu zeigen bzw. auch zeigen zu dürfen. Das hat mich nachhaltig beeindruckt.

Sehr eindrücklich wird auch das Leben in Indien mit seinem Kastensystem, die Stellung der Frau und den arrangierten Ehen beschrieben. Die Kluft zwischen arm und reich, sowie Recht und Unrecht wird einmal mehr als deutlich thematisiert.

Mich hat das Cover schon durch die warmen sehr gut aufeinander abgestimmten Farben angesprochen. Die Frau im Sari von hinten wirkt, wie eine Aufforderung, dass man ihr folgen soll. Ich bin ihr sehr gerne gefolgt, um in eine ganz andere Kultur abzutauchen. Trotz der vielen unbekannten Begriffe, die am Ende alle erklärt werden, konnte ich mich sehr gut auf die fesselnde Handlung einlassen. Durch den flüssigen Schreibstil und die authentischen Charaktere wurde die Geschichte zu einem Lesegenuss.

Wer mal über den Tellerrand hinausschauen und gerne eine andere Kultur kennenlernen möchte, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen.

Bewertung vom 05.06.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Nervenkitzel pur - Abgründe der menschlichen Seele
Es scheint eine ganz normale Videokonferenz zu werden, wie es in der heutigen Zeit so üblich ist. Doch plötzlich huscht ein Schatten durchs Bild und schon wird einer der Teilnehmer mit einem Messer attackiert. Alle weiteren Anwesenden müssen live mitverfolgen, denn keiner darf auf Anweisung des Täters wegsehen, wie er vor laufender Kamera unter schmerzerfüllten Schreien zu Tode gequält wird. Blut überall, die Teilnehmer traumatisiert. Keine Anhaltspunkte.

Für das Team um den Profiler Tom Bachmann vom BKA stellt sich die Frage, warum der Täter sein Opfer vor laufender Kamera quälen muss und welche Beziehung zu dem Opfer besteht. Unausweichlich muss Tom sich mit seinen eigenen tiefsten Abgründen und seiner Vergangenheit auseinandersetzen, um dieses abartige Vorgehen zu durchschauen und in die Seele des Täters blicken zu können.

Dies ist der zweite Band der Tom-Bachmann Reihe des Autors Chris Meyer und steht dem Ersten in nichts nach. Für die Handlung ist es nicht unbedingt notwendig, den ersten Teil gelesen zu haben, da es immer wieder Rückblenden in Toms Kindheit gibt.

Die Spannung wird von Anfang an auf einem sehr hohen Niveau gehalten und wird durchgängig bis zum Ende beibehalten und auch der flüssige Schreibstil macht diese Lektüre wieder zu einem absoluten Pageturner. Die Handlung ist sehr gut durchdacht und konstruiert, doch allerdings nichts für schwache Nerven. Auch sexuelle Gewalt an Frauen wird hier thematisiert mit Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seelen.
Tom hat natürlich aufgrund seiner Vergangenheit zwischenmenschliche Defizite und ihm wird hier ein ganz spezieller Charakter zuteil. Auch alle anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch. Ira mag ich als Ermittlerin an der Seite von Tom sehr gerne.

Ich bin ein Fan von Buch-Reihen und verfolge gerne die Entwicklung der Protagonisten. Sehr beeindruckend finde ich hier das Cover, dass gestaltungstechnisch wieder ein Eyecatcher ist und in seiner Individualität absolut vom ersten Band abweicht, echt klasse.

Mich hat diese Lektüre völlig in seinen Bann gezogen und für Thrillerfans mit starken Nerven ist dieses Buch bestimmt ein absolutes Lesehighlight, also von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.05.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


sehr gut

Humorvoller Cosy Krimi aus Schweden
Peter Vinston, Stockholmer Star-Ermittler, bekommt von seinem Arzt eine Auszeit verordnet, da er immer wieder von Ohnmachtsanfällen heimgesucht wird. Letzte Untersuchungsergebnisse stehen allerdings noch aus. Seine Ex-Frau Christina bietet ihm an, in dem Ferienhaus ihres neuen Ehemannes, sich von seiner angeschlagenen Gesundheit zu erholen. So kann er auch gleichzeitig näher bei seiner Tochter sein, deren sechzehnter Geburtstag kurz bevorsteht. Leider ist die südschwedische Gemeinde Österlen momentan nicht ganz so beschaulich. Die Starmaklerin und TV-Star Jessi Anderson hat begonnen am Strand von Gislövsstrand Luxusvillen zu errichten, was den einheimischen Bewohnern so gar nicht behagt. Nach den ersten Besichtigungen wird die Maklerin tot aufgefunden. Die junge Kriminalassistentin Tove Esping von der örtlichen Polizei Simrishamn wird mit den Ermittlungen beauftragt. Da Peters Ruf ihm vorauseilt, wird er als Berater bei den Ermittlungen hinzugezogen. Es ist Toves erster richtiger Fall und sie ist nicht gerade begeistert, Peter mit seinem extravaganten Dresscode ständig an ihrer Seite zu haben. Jetzt gilt es zu ermitteln, ob es nur ein Unfall oder sogar ein Mord war. An Verdächtigen mangelt es nicht.

Der Schreibstil der Autoren ist flüssig, humorvoll und spannend. Durch die bildhafte Beschreibung fühlt sich der Leser sofort in die sommerlich südschwedische Landschaft versetzt. Alle Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und der Hauptprotagonist Peter mit seinen doch sehr speziellen Eigenheiten wird gleich zum Sympathieträger. Auch Tove, als doch sehr ländliche Polizistin, besticht durch ihren Ermittlungseifer und ihre Gewissenhaftigkeit, jedes kleinste Detail in den Ermittlungen nicht zu übersehen. Zu allen unterschiedlichen Charakteren, die in diesem Krimi mitwirken, findet der Leser in einer Personengalerie am Anfang des Buches. Auch das Klappcover ist sehr schön gestaltet mit dem kleinen typischen falunroten Ferienhaus. Im Inneren gibt es eine einfache Karte über die Region Österlen und den Orten, die in dieser Geschichte erwähnt werden.

Rundherum ein Wohlfühlkrimi, für den ich gerne eine Empfehlung aussprechen kann.